Beiträge von jenni

    "Mal so was noch nebenbei", begann Ben und Annelie sah ihn fragend an, "kann hier eigentlich jemand Französisch?" Annelie grinste und stemmte die Hände in die Hüfte. "Hallo? Ich bin Schweizerin! Das Land mit vier Landessprachen! Französisch ist die meistgesprachene Sprache nach Deutsch. Ich muss es können!" Joshua zuckte mit den Achseln. "Meines reicht um zu kommunizieren!" Ben atmete auf. "Gott sei Dank. Ich muss sagen in der Schule habe ich nur bei einem Fach nicht aufgepasst und das ist nicht Französisch!" Annelie grinste und Joshua sah die Schweizerin eindringlich an. "Was meinst du, wo könnte Christopher sein?" Annelie zuckte mit den Achseln und zog die Männer an den Händen. Sie stach, grössentechnisch, nicht sonderlich heraus da sie die gesunde Grösse von 1.73 hatte und so nicht sonderlich kleiner als die Herren war, die rund 1.80 massen. "Ich denke, er wird ins "Kaufleuten" gehen. Dort finden, auch wenn es morgen ist, die besten Anlässe statt. Ausserdem ist dort die englische Botschaft in der Nähe. Ich denke, er will dort den Leuten Feuer unterm Hintern machen." "Macht Sinn!", gab Joshua zurück und sah auf die Strassen. Da es früh am Morgen war, waren kaum Leute auf der Strasse. Sie kamen am Hauptbahnhof Zürichs vorbei und dort blieb Annelie stehen. "Wartet mal!" zischte sie und die Männer blieben stehen. "Was gibt's?" Annelie lief auf den Kiosk zu und Joshua sah Ben verwundert an.


    "Annelie sollte doch auch Französisch können", meinte Sarah und Semir sah sie verwundert an. "Wegen?" fragte er verwirrt und die Angesprochene lächelte. "Französisch ist doch die zweite Landessprache der Schweiz. Sie sollte dort doch ein wenig bewandert sein, wenn sie in der Polizei arbeitet." "Klingt einleuchtend", pflichtete André ihr bei und Semir konnte den zärtlichen Blick nicht ignorieren. "Also geht's nach Paris! Andrea wird mich umbringen!" zischte der Deutschtürke und Sarah legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sie wird's schon verstehen", versuchte sie ihn aufzuheitern und Semir zog eine Augenbraue hoch. "Du kennst meine Frau nicht", scherzte er jedoch mit einem Lächeln und Sarah zuckte mit den Achseln. "Das stimmt, ich kenne sie wirklich nicht. Aber, ich denke wie 'ne Frau und ich denke, im Angesicht dieser Lage, wird sie dir verzeihen!" Semir grinste, Sarah war in solchen Situation einfach nur niedlich!


    "Hier, gerade ist die neue 20 Minuten rausgekommen!" sagte sie und nahm eine Zeitung von dem Stapel ab, ohne zu bezahlen. "Ehm..." wollte Ben sich einmischen und Annelie winkte ab. "20 Minuten ist eine Gratiszeitung, ist für Pendler als Zielgruppe gedacht", erwiderte sie und zeigte auf die erste Seite. "Seht euch das an, geheimnissvolle Explosion im Zürchner Wald. Keine Opfer, Besitzer spurlos verschwunden!" Ben nahm ihr die Zeitung ab und las gespannt, während Annelie zu Joshua ging, der sein Handy anstarrte. "Call him!" sagte sie knapp und Joshua sah sie an. "He trusts you! I know he has done terrible things but, he's you're cousin!" Joshua sah Annelie an und umklammerte sein Handy fester. "Vielleicht", antwortete er auf Deutsch und Annelie umfasste die Hand mit dem Handy. "Ich will nicht unverschämt klingen Joshua aber", begann Annelie und ihre Stimme klang ungewohnt traurig, "was wenn Christopher was passiert. Und seiner Familie! Willst du wirklich dir dann die Schuldgefühle antun, die du dann hast wenn du weisst, dass du dich mit ihm gestritten hast?" Ben sank die Zeitung und sah die Szene. Joshua lächelte. "Du hast recht!" sagte er und begann Christophers Nummer zu wählen. "Und?" fragte Annelie und Ben zuckte mit den Achseln. "Nichts! Die Polizei findet nichts, sie seien seit Mitternacht am Untersuchen aber, mehr als Asche finden sie nicht."


    Christopher zuckte auf, als sein Handy klingelte und er sah auf den Display. Joshua! Joshua rief ihn an! Wurde er vor Angst langsam verrückt? Er nahm ab. "Hey Cousin", hörte er Joshuas Stimme und Christopher atmete auf. "You must come back! We've got problems!" Christopher blickte zur Botschaft, vor der er stand. "But..." Joshua beschwörte ihm, dass dies nichts bringen wrde. Er würde auf taube Ohren stossen. "Come back! Please! I will help you!" Bei diesem Satz begann der stolze Engländer zu zittern und er gab ein kleines, "Okay" von sich. Er hängte auf und begab sich auf den Rückweg."Er kommt zurück!" verkündete Joshua und Annelie hob den Daumen. "Sehr gut, dann gehen wir schleunigst mit der Zeitung zurück ins Hotel! Die Anderen müssen das auch wissen!" Joshua und Ben nickten und gingen voraus, während Annelie hinterher. "Wie geht es eigentlich deiner Lippe?" fragte Ben und Annelie grinste. "Ich bin hart im nehmen Ben-Boy!" sagte sie mit einem Augenzwinkern und liess die perplexen Männer stehen. "Ben-Boy?" fragte Joshua und sah den Angesprochene mit grossen Augen an. "Alter nun zeigt sie Offensive!" scherzte der Engländer und zog Ben mit sich.

    "Die Typen werden immer dreister!" schimpfte Ben und sah dabei Joshua an, der sich an der Schulter hielt. "Geht's?" Joshua sah Ben an und lächelte. "Immer doch", antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln und sah dann zu seinem Cousin, der am Handy hing. Annelie ging auf Ben zu und fasste ihm auf die Schulter. "Genialer einfall Anne", lobte er und die Schweizerin zog eine Augenbraue hoch. "Wird das nun mein Spitzname?" fragte sie ein wenig schnippisch und Ben grinste. "Welcher Spitzname könnte dich schon verunstalten!" säuselte er und Joshua verdrehte die Augen. Annelie schien aber von dieser Flirtattacke nicht sonderlich beeindruckt zu sein. "Der war echt schwach mein Lieber!" gab sie mit einem Grinsen zurück und ging dann zu Semir, während Ben ihr mit offenem Mund hinterhersah. "Die hat's drauf mein Lieber", begann Joshua und konnte sich das schadenfreudige Lächeln nicht verkneifen, "gegen die kommst du nicht so schnell an!"
    "Das heisst die wollen allerernst den Papst umbringen!" Annelie zuckte mit den Achseln. "Mir könnte es eigentlich egal sein, ich bin protestantisch!" scherzte sie und Semir konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Aber ich muss meine Einstellung hier natürlich zurückhalten. Heisst das, unsere nächste Station ist Paris?"


    Sarah entfernte sich von der Gruppe und ging zu Johanna ins Nebenzimmer. Deren Mutter schlief im Bett und ihre Tochter strich ihr immer wieder sanft über die Stirn, wo nun ein Pflaster klebte. "Wie geht es dir?" fragte Sarah besorgt und kniete zu ihrer jüngeren Freundin hinunter. "Ehrlich gesagt - schlecht!" Sarah nickte. "Das kann ich verstehen", erwiderte sie und fasste Johanna an die Schulter. "Ich schwöre dir Johanna, wir werden dich mit all unserer Kraft beschützen! Ich habe einmal versagt, ich werde es nicht wieder tun." Johanna schüttelte mit dem Kopf. "Aber du hast doch nicht versagt Sarah!" Sarah nahm ihr Handy hervor und übergab es dem Mädchen. "Ruf Victor an, er macht sich bestimmt Sorgen!" Das Mädchen nickte und nahm das Telefon entgegen. "Und du geh' zu André, nimm ihn beiseite und sag ihm, was du fühlst!" Sarah lächelte und ging dann hinaus.


    "André?" Der Angesprochene ging auf Sarah zu. "Kommst du bitte nach draussen?" Der Sachse nickte und folgte Sarah nach draussen. Sie machte die Tür hinter sich zu und sie befanden sich im Hotelflur. "Als ich dich da auf dem Stuhl sah, bekam ich Angst." André sah sie eindringlich an und hielt ihr den Finger vor dem Mund. Er beugte zu ihr runter und nahm den Finger langsam weg. "Ich liebe dich", hauchte er leise und gab ihr einen innigen Kuss. Sarah erwiderte ihn mit voller Zärtlichkeit und fasste Andrés Gesicht. "Lass diesen Moment nicht vorbeigehen!" keuchte sie zwischen den Küssen und klammerte sich regelrecht an ihren Liebsten.


    "Wir sind bereit", sagte von Bergen als er de Brouiller aus dem Gebäude begleitete und der Adelsmann lächelte. "Jagt diesen Laden in die Luft!" von Bergen nickte und machte ein Zeichen. In diesem Moment gab es einen lauten Knall und Feuerbrünste stiegen in die Luft.

    Joshua kam in den Raum und sah Christopher an. Schon wieder begann die Wut in ihn zu brodeln doch dann sah er, dass sein Cousin weinte und sich an Semir klammerte. "Chris", begann er sanft und der Angesprochene sah ihn mit tränenerfüllten Augen an. "They got my family!" schrie er beinahe und Joshuas Augen weiteten sich enorm. "They got my daughter, my son, my wife!" Joshua half, unter grossen Schmerzen in der Schulter, seinem Cousin auf und setzte ihn aufs Bett. "Was ist passiert"? fragte er auf Deutsch, da nun auch noch Tom dazu kam. "Sie haben sie entführt Josh! Alle! Auf einen Haufen!" Semirs Magen verkrampfte sich und er blickte seinen englischen Freund an. "Ich muss handeln! Ansonsten bringen sie alle um!" Wieder verfing sich der grossgewachsene Agent in einen Weinkrampf und Joshua legte eine Hand auf seine Schulter. In diesem Moment traten Annelie und das Gefolge ein. Tom atmete sichtbar ein, als er seinen Partner sah. "André!" stiess er entsetzt hervor und nahm ihn an sich. "Ich werde ihn mir ansehen!" sagte er bestimmend und verschwand. Semir hingegen, sah den Schal um Bens Hals. Dieser zog ihn weg und sofort waren die blauen Flecken wieder sichtbar. "Oh mein Gott!" stiess der Deutschtürke hervor und Ben atmete tief durch. "Ein Souvenir unseres werten de Brouiller!" Semirs Kinnladen fiel runter. "Das kann nicht sein!" stiess er entsetzt hervor und Sarah nickte. "Und doch ist es so! Wir haben ihn gesehen Semir!" Annelie winkte Johanna und ihre Mutter in das Nebenzimmer. Sie sollten dies nicht hören. "Ich habe sie im Wald gefunden! Ich fuhr ihnen entgegen", erzählte sie und Semir bedankte sich. Dann sah Ben den verweinten Christopher. Joshua stand auf und ging zu ihm. "Can we talk?" fragte er und Ben nickte verwirrt. Der junge Engländer wollte nicht, dass Ben wieder einen Wutanfall bekam, bei dem was er ihm nun erzählen musste.


    "Was ist denn mit deinem Cousin los?" fragte Ben und sie standen im Flur des Hotels. "Opus Dei hat seine - meine Familie gekidnapt!" antwortete Joshua gar ein wenig emotionslos und Bens Augen weiteten sich bei dem Namen "Opus Dei". "Was haben die denn damit zu tun?" Joshua begann zu erzählen und Ben verspürte immer mehr den Drang, Christopher eine überzubraten. "Den mach ich fertig!" Er wollte gerade ins Zimmer stürmen, als Joshua ihn aufhielt und dann mit einem spitzen Schrei das Gesicht verzog. Er hielt sich an der Schulter und ging zu Boden. Ben kniete zu ihm hinunter. "Oh mein Gott, es tut mir Leid!" sagte er reuig und Joshua schüttelte mit dem Kopf. "Nein...nein mir tut es leid Ben", sagte er wieder mit klarem Deutsch und sah Ben dann wieder mit seinen aurastarken Augen an. "Es tut mir leid, was mein Cousin euch da wieder angetan hat!" Bens Mund stand offen. "Was redest du da! Du musstest doch wohl am meisten unter seinem Starrsinn leiden! Du musst dich doch nicht für ihn entschuldigen!" Joshua biss sich auf die Unterlippe. "Ich war noch nie sauer auf ihn", begann er und lächelte, "selbst als er dir einen Magenhaken verpasst hatte...ich habe ihn immer sehr geliebt und nun...hasse ich ihn...seit dem Moment als er mir sagte, für wen er wirklich arbeitete. Ich hätte ihm wirklich eine reinhauen können." Einzelne Tränen begannen die Wange hinunter zu fliessen. "Noch nie war ich so enttäuscht von jemandem!" Ben nahm Joshua in den Arm und drückte ihn an sich. "He's got my little sweethearts..." schluchzte Joshua und Ben fuhr ihm über den Rücken.


    "Fassen wir zusammen", begann Annelie in ihrem bekannten kühlen Ton und wies auf Christopher, "er arbeitet unter Opus Dei, seine Familie wurde deswegen entführt und wir dürfen es ausbaden?" Semir sah sie mit einem belehrendem Blick an und hatte sich neben Christopher gesetzt. "Sie hat ja recht Semir", murmelte Christopher und zeigte auf Annelie, "sie sagt nur das, was ihr alle denkt!" Annelie setzte sich auf den Boden, vor den Beiden. "Ich werde euch natürlich helfen Semir! Ich bin jetzt da drin und werde auch nicht wieder rausgehen! Du kennst mich. Du wolltest mich schon einmal abschütteln und hast es nicht geschafft!" Semir konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Du bist aber dabei beinahe draufgegangen!" Annelie winkte ab. "Wen interessieren Details?" bemerkte sie ihre Geste und Christopher sah sie an. Semir erzählte ihm, dass Annelie bei einem Rettungsversuch, beinahe ertrunken wär, hätte Ben sie nicht aus dem Wasser gefischt. "Ich weiss Annelie aber...dieses Mal ist es was grösseres!" Annelie grinste. "Ich weiss und ich bin ja auch schon zwei Monate älter!" Semir rollte mit den Augen.

    Annelie schlich sich aus der Wohnung und ging zu ihrem Mietwagen, den sie schon bei ihrer Ankuft geholt hatte und machte sich auf dem Weg zum Versteck. Semir, Tom und Joshua diskutierten heiss und hatten sie so ignoriert. Sie wollte den Anderen entgegenkommen. Wenn von Bergen wirklich so gemein war, würde er bald merken dass sie fehlen, also musste sie handeln. Ben hatte ihr einmal das Leben gerettet, nun war sie dran! Sie fuhr in Richtung Wald und sah eine Gruppe, die nur mühsam vorwärts kam.


    "Ein Wagen!" stiess Sarah hervor und Ben hielt sie zurück. "Das ist Annelie!" Er erkannte die blonden Strähne und das freche Grinsen. Sofort schlug die Türe auf. "Steigt ein los!" zischte sie und alle taten wie befohlen. Auf den hinteren Sitzen wurde es ein bisschen eng, da sie ja zu fünft waren und mit Annelie waren sie jemand zu viel. Als sie André und Johannas Mutter sah, sagte sie sofort: "Wir fahren schnellstens ins Krankenhaus!" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Wir werden Sie bei dir versorgen Anne, du musst mir vertrauen!" Die Schweizerin zog eine Augenbraue hoch. "Seit wann nennst du mich Anne?" fragte sie mit einem verschmitzen Lächeln und da war es wieder. Der kurze heisse Moment den sie schon bei dem Fall mit Anna Engelhardt hatten, als sie sich die Westen anzogen. Doch Annelie passte so gar nicht in Bens Beuteschema. "Okay, ich vertraue dir", sagte sie und startete den Motor.


    Vor Christophers Auge tanzten lauter Bilder. Seine Familie, Joshua, seine Ermittlerkollegen. Was sollte er nun tun? Er fühlte sich so verloren und leer! Er vergrub sein Gesicht in den Händen und atmete tief durch. Nun konnte er doch nicht schlappmachen! Er musste kämpfen! Joshua würde ihm doch sicher helfen! Auch wenn er diesen Vertrauensbruch begannen hatte! Es ging um die Familie! Er richtete sich auf und ging Richtung Türe.


    Von Bergen sah dem Wagen hinterher und stampfte wütend auf die Erde. "So ein Mist!" schrie er und sein Gefolge wollte die waffen auf den Wagen richten, als er abwinkte. "Vergesst es! Es ist zu gefährlich!" Die Männer nickte und die gewehre sanken. "Wir müssen sie in Paris kriegen. Vorher schaffen wir es nicht!"

    Epilog







    Köln, drei Wochen später



    Ben grinste als er seine Jacke anzog und die Krücken packte. Er durfte raus! Endlich raus! Er grinste breit und sah, wie Lukas ins Zimmer trat. "Kannst du nicht warten?" fragte der junge Mann ein wenig beleidigt und Ben grinste. "Ich will raus! Raus!" sagte er voller Enthusiasmus und Lukas zog eine Augenbraue hoch. "Das sehe ich!" sagte er mit einem Lächeln und Ben konnte die Waffe im Halfter sehen. "Na sieh' mal einer an", begann er und sah Lukas an, "du bist wieder offiziell im Dienst!" Lukas grinste. "Ja, aber nicht mehr bei der Kripo von vorher!" sagte er mit einem breiten Grinsen und in diesem Moment kam Semir hinein. "Du bist mal wieder übereifrig Ben!" zischte der Deutschtürke und Ben zuckte mit den Achseln. "Ich kann wieder atmen, mein Bein ist wieder einigermassen hergestellt! Ich kann dieses sterile weiss nicht mehr aushalten!!!" beschwerte er sich und Lukas grinste. "Okay, okay, ist ja schon gut!" In diesem Moment kam eine Frau hinein. Ihr Fuchsblick war streng und sie wirkte auch ein wenig hart. "Herr Jäger?" fragte sie und Ben nickte. "Frau Krüger mein Name! Ich werde in Kürze den Dienst als Chefin antreten!" Sie schüttelten sich die Hand. "Ich bin hier, um eine Ankündigung zu machen!" sagte sie und blickte zu Lukas. "Wir haben jemanden gefunden!" sagte sie und Lukas lächelte. "Das freut mich!" erwiderte er und Ben zog eine verwirrte Miene. "Hast du mir eben gerade nicht zugehört?" fragte Lukas ein wenig beleidigt und Ben schüttelte mit dem Kopf. "Ich bin nicht mehr bei meiner alten Kripotruppe mein Freund!" Ben, noch irritierter, zuckte mit den Achseln. "Mensch Ben", sagte Semir und klopfte seinem Schützling auf die Schultern. "Denk mal nach. Nicht mehr alte Kripotruppe? Frau Krüger? Klingelt's?"







    Nun klickte es. "Was?" Ben ging mit einem Grinsen auf Lukas zu. "Du bist bei uns im Team?" Lukas nickte und grinste über beide Ohren breit. "Hauptkommissar Lukas Steiner wird in Kürze mit Hauptkommissarin Thao Jaenicke den Dienst als 2. Team der Cobra 11 aufnehmen, da Susannah von Landitz und Frank Trapper geheiratet und gekündigt haben. Sie werden die Nachfolge antreten!" Lukas errötete leicht und Krüger legte eine Hand auf seine Schulter. "Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei. Und Herr Jäger? Werden Sie schnell wieder gesund!" Was zwar nach einer Aufmunterung klang, war in ihrem Tonfall gar eine Aufforderung und Ben salutierte. Mit diesen Worten verschwand die zukünftige Direktorin. "Mensch Lukas! Das ist ja genial!" jauchzte Ben und umarmte den jungen Mann zärtlich. In diesen drei Wochen, hatten sie sich sehr ans Herz geschlossen. Semir und Lukas besuchten Ben jeden Tag und erzählten ihm auch die Ereignisse mit Lukas Vater. Die Mutter, erfuhr von dem allen doch nichts. Es wurde nichts in den Nachrichten berichtet und für sie war ihr Mann schon lange tot. Heimlich konnte man die Leiche in den leeren Sarg bergen und so war das Grab nun komplett. Lukas wollte das Bild, dass seine Mutter von ihrem verstorbenen Mann hatte, nicht zerstören. Der Schmerz sass bei ihm schon zu tief.








    "Ich rate dir nur eins! Mach nicht so viel kaputt wie Semir!" Der Angesprochene verpasste Ben eine Kopfnuss und Lukas grinste. "Ich habe eine Frau als Partnerin", begann Lukas und wies auf seine Kleidung, "ich werde wahrscheinlich bis aufs Blut überwacht! Sie soll nämlich eine knallharte Ermittlerin sein!" Ben zuckte mit den Achseln. "Ich war auch ein LKA-Abgänger! Und nun sieh' mich an! Ich werde noch so enden wie Semir! Alt und tattergreisig werde ich noch Autoraser verfolgen!"
    "Willst du dir noch eine einfangen?" drohte Semir mit geballter Faust und Ben winkte ab. "Lass' mal. Ist schon gut!" Lukas verschränkte die Arme. "Sind Andrea und Aida schon unten im Wagen?" Semir nickte und Ben sah Lukas an. "Wieso sind sie denn auch hier?" Lukas zwinkerte mit einem Auge. "Ich dachte, deine Entlassung und meine Versetzung sollte man feiern! Ich kenne einen tollen Italiener hier in Köln und ich habe gedacht, ich lade euch ein!" Ben hob das Kinn. "Kommt nicht in Frage!" sagte er bestimmend und winkte ab. "Ich werde zahlen! Ich hab' mehr Geld und ich finde, ich bin der Entlassene, also zahle ich." Lukas rollte mit den Augen. "Teilen wir okay?" fragte er und Ben zuckte geschlagen mit den Achseln. "Meinetwegen!" gab er nach und Lukas grinste.








    Als sie das Krankenhaus verlassen hatten, erblickte Ben Aida und diese tappste begeistert auf ihn zu. "Benbenbenben!" sang sie und Semir hob die Kleine zu Ben. "Na Süsse?" fragte Ben und bekam sofort einen Kuss auf die Wange. Andrea kam auf die Gruppe zu. "Ein Happy End würde ich sagen oder?" Alle nickte zustimmend und Andrea wies zum Wagen. "Lasst uns schlemmen!" Lukas ging langsam hinterher und blickte in den blauen Märzhimmel. Sein Vater - aus purer Machtlust übernahm er eine schreckliche Sekte und musste dafür mit dem Tod büssen. Wahrscheinlich würde er lange daran zu knabbern haben. Doch daran mochte er nicht denken. Er wollte nach vorne schauen und sich nun auf den Dienst freuen. Er konnte gehen, er konnte wieder arbeiten! Er hatte einen neuen Freund gefunden.
    "Lukas kommst du?" hörte er Andrea rufen und er nickte. Lächelnd ging er auf die Gruppe zu.






    Ende





    So Liebe Leute hier habe ich zwei Ankündigungen zu machen. Die erste betrifft noch diese Geschichte.
    Ich werde eine Art Fortsetzung schreiben, wo es wirklich um das "Team 2" sprich Lukas und Thao gehen wird. Elvira hatte mich freundlich gebeten, diese Story in einem anderen Forum zu veröffentlichen, da es hier um das "Kernteam" also Sprich Semir und seine Partner, geht. Das kann ich vollkommen verstehen und so werde ich die Story auf Fanfiktion.de veröffentlichen. Wenn ihr Interesse daran habt sie zu lesen, schreibt mir doch bitte eine Kurz - oder einfach eine Nachricht wo ihr eben ankündigt, das ihr gerne über den Start der Geschichte informiert werden würdet. Dann werde ich euch dass schreiben. Nochmals ein Danke an Elvira für die Information.





    Also die Story wird:








    Heissen und dort wird eben der erste Fall von Thao und Lukas beschrieben. Unsere Freunde Ben und Semir, werden auch auftauchen, wenn auch eben nebenbei! Ich würde mich freuen, wenn ich da wieder eine Menge leser hätte. Denn das Feedback könnt ihr auch unangemeldet in diesem Forum hinterlassen!





    Dann wird es hier auch wieder natürlich eine neue Story geben. Sie hat den Titel:






    Und handelt mal von Bens Vergangenheit, ja ich bin auch auf's Zugpferd aufgesprungen! :) Ihr lernt Adriano Scolari, ein Schul- und Abifreund von Ben kennen. Dieser ist Kriminalpsychologe und spezialisiert auf Geiselnahmen. Wie und wieso Semir auf ihn stossen wird. Werdet ihr sehen!

    Höhö unser guter Dieter! :D :D :D
    Mit erstaunlichen 100 Sachen fährt er über die Autobahn... ... ... ...schnarch :sleeping: :sleeping: :D :D
    Ich kann Ben wirklich verstehen, was der alles für Semir auf sich nimmt. Beinahe masochistisch ;)
    Ich mag echt wie du solche Situationen beschreibst! Da kann man immer nur mit einem Grinsen abschliessen! Du hast echt komödiantisches Talent. :)

    14.



    Die drei Polizisten teilten sich auf und gingen in veschiedene Richtungen. Annelie hatte sich für einen kleinen Weg der bergab ging, entschieden und hielt die Waffe auf Anschlag. In gebückter Haltung folgte sie dem Weg und hörte auf einmal eine Frauenstimme. "Lass mich los! Du Schwein!" Annelie riskierte einen Blick und erblickte eine Frau anfangs fünfzig - von Bersteiner festgehalten. Das musste die Engelhardt sein! Sie schlich sich noch näher an den Feind und schoss dann aus ihrer Deckung. "Waffe runter Bersteiner!" schrie sie doch der Gauner dachte gar nicht daran! Er schoss zwei Mal auf Annelie und diese konnte nur knapp den Kugeln ausweichen. Dann schoss sie wieder aus der Deckung, doch Bersteiner hatte Anna schon in den Wagen gesetzte und wollte losfahren. Doch Annelie stürzte sich auf das Fauhrzeug und hielt sich fest. Sie krabelte zur Dachscheibe und schlug sie ein. "Du miese Kleine!" zischte Bersteiner und schoss wieder. "Kommen Sie raus Frau Engelhardt!" rief Annelie und Anna handelte noch, als Bersteiner schoss. Einer der Kugeln sauste haarscharf an ihrem Haarschopf vorbei und Annelie konnte die Frau hochziehen. Zunächst war Anna ein wenig geschockt. Eine Frau mit schwarzem Haar, blonden Strähnen, dick geschminkten Augen und Brille, hatte sie gerettet. Auf der rechten Hand konnte sie sogar den Ansatz eines Tattoos erkennen.
    "Keine Sorge, ich sehe fürchterlicher aus als ich bin!" rief Annelie und sah Anna an. "Springen Sie! Dann laufen Sie so schnell wie möglich Richtung Haus! Dort sind Semir und Ben! Sagt Ihnen was ich tue!" Anna nickte und sprang. Wer war die junge Frau bloss?




    "Sieh' an!" zischte Bersteiner und sah, wie Annelie in den Wagen kam. Beide hielten sich die Waffe an den Kopf. Bersteiner, fuhr immer noch. "Was doch aus der klienen Auszubildenden geworden ist. Ich habe gehört, du bist nun Kommissarin?"
    "Richtig grate! (Richtig geraten!)" erwiderte Annelie und wollte zum Schlag ausholen, doch Bersteiner kam ihr zuvor. Er verpasste ihr mit der Mündung der Waffe einen Schlag ins Gesicht. Annelies Kopf schoss nach hinten und benommen blieb sie auf dem Rücksitz liegen. Als Bersteiner sich zufrieden umdrehte sah er, wie sie auf einen See zufuhren. Und er konnte nicht mehr bremsen. Mit volle Geschwindigkeit fiel der Wagen ins Wasser und aufgrund der zerschlagenen Dachscheibe, füllte sich das Gefährt sofort mit der Flüssigkeit. Annelie, wurde aufgrund des Schlages auf den Kopf, sofort bewusstlos. Bersteiner, konnte sich durch das Dach retten.




    Ben und Semirs Augen weiteten sich, als der Wagen im Wasser aufschlug und Anna schlug die Hand vors Gesicht. Semir sah, wie Bersteiner ans Ufer krabbelte und abhauen wollte. "Wo ist das Mädchen?" fragte Anna entsetzt und Ben handelte sofort. Er zog sich die Schussweste und die Jacke aus und rannte auf den Steg, der sich am Ufer befand. Mit einem Hechtsprung war er im Wasser. Semir rannte auf Bersteiner zu und nahm ihn fest. Dieser schrie energisch und ein SEK-Beamter, der ihnen gefolgt war, nahm Bersteiner ab. Anna, stand am Ufer und sah auf die offene see. Keine Regung. "Bitte Ben!" flüsterte sie und faltete die Hände.



    Ben schwamm auf das Autowrack zu. Er sah die zerbrochene Dachscheibe und padelte sich dort hinein. Da sah er sie. Annelie. Die Brille kaputt, auf der Stirn eine Platzwunde. Er nahm sie an sich und schwamm nach oben. Seine Lungen schrien nach Luft und schmerzten, als er die eiskalte Luft wieder einasugen konnte. Als er wieder festen Boden unter den Füssen hatte, nahm er Annelie auf den Arm und transportierte sie ans Ufer. Sofort biss sich die Kälte an seinen nassen Körper fest. Semir hatte, mit ein paar Beamten, eine Decke auf den Boden gelegt und Ben verstand. Er legte die junge, bewusstlose Frau darauf und sah sie sich an. Die Lippen hatten ein seltsames Blau angenommen und die Haut war schneeweiss. Ben beugte sich über den Mund. "Sie atmet nicht!" steiss er entsetzt hervor und begann sofort mit Mund zu Mund Beatmung. Das nasse Haar klebte am Gesicht und auch er begann eine ungesunde Farbe anzunehmen. Doch er schaffte es. Annelie hustete Wasser und beugte sich auf die Seite. "Heillige Scheisse!" stiess sie hervor und Ben atmete erleichtert aus. Er sah sich den Verband an. Er war durchnässt und auf der Seite war Blut zu erkennen. Annelie, wieder halbwegs bei bewusstsein, wurde in Tücher gehüllt. Sie wurde sofort auf eine Trage gelegt. Anna ging auf sie zu. "Danke junge Dame!" stiess sie unter Tränen hervor und Annelie lächelte. "Kein Problem", erwiderte sie flüsternd und sah zu Ben, bevor sie in den Wagen transportiert wurde. Der SEK-Chef der Truppe, hatte sofort einen Krankenwagen verständigt.


    Semir kam auf Ben zu und hüllte ihn in eine dicke Wolldecke ein. "Na du Held?" begrüsste er seinen Freund und Ben grinste. "War nicht schlecht oder?" Semir verdrehte die Augen und sah sich die Hand an. "Die Wunde muss aufgeplatzt sein. Am besten lässt du dich auch untersuchen. Dann können wir auch gleich sehen, wie es Dieter geht! Ich mache mir nämlich wirklich Sorgen. Hotte hat sich nämlich immer noch nicht gemeldet!" Ben nickte zustimmend und ging, zitternd, neben Semir her. "Aber zuerst, besorgen wir dir noch trockene Sachen!" sagte Semir mit einem Lächeln. "Du sagst es! Ich will nicht am Erfrierungstot sterben!"

    17.


    Semir kam aus dem Krankenhaus, nachdem die Schwester verkündet hatte das die Besuchszeit um war und sah Lukas auf dem Bordstein sitzen. Doch er wirkte nicht wütend, nicht traurig, nicht verzweifelt - nein, er dachte nach! "Lukas?" Der Angesprochene sah zu Semir und lächelte. "Ich habe eine Idee Semir! Vielleicht mag sie im ersten Moment komisch klingen, aber so könnten wir meinen Vater aus der Reserve locken!" Semir setzte sich neben Lukas und grinste. "Schiess' los. Für verrückte Ideen bin ich immer zu haben!" Lukas beugte sich zu Semir und flüsterte ihm seinen Plan ins Ohr. Doch anstatt entrüstet zu reagieren, sah ihn Semir ausdruckslos an. "Und?" fragte Lukas ein wenig verwirrt und Semir lächelte. "Nicht schlecht. Machen wir das so! Ich denke, die vom KTU werden uns da helfen können. Besonders Hartmut, der hat nämlich so manche Kontakte!" Lukas lächelte. "Also gehen wir nach Hause. Für morgen müssen wir ausgeschlafen sein!" Semir stimmte zu und sie gingen zum Wagen. Zuhause angekommen machten sie sich fertig zum Schlafen. Semir hatte zuvor noch Andrea angerufen und diese war geschockt über die drastische Wendung, der Ereignisse. Sie wünschte Lukas alles gute und reichte dem jungen Polizisten noch Aida an den Hörer.
    Als Semir schlief ging Lukas ins Wohnzimmer und wählte die Nummer. Wieder nahm jemand ab. "Lukas!" jauchzte die Stimme am anderen Ende und der junge Polizist musste sich wieder bemühen, sich nicht zu übergeben! "Ich werde morgen zu dir kommen", begann Lukas und am anderen Ende der Leitung wurde es still, "wo muss ich hin? Ich werde alleine kommen! Du willst mich tot sehen? Das sollst du haben!"


    Früh morgens, schlich sich Lukas aus dem Haus und fuhr davon. Semir stand an der Treppe und neben ihn gesellte sich Hartmut - immer noch ein riesiges Pflaster auf der Stirn. "Also dann, viel Glück Semir! Die Leute sind schon dort, wie du es angewiesen hast!" Semir hob den Daumen und klopfte Hartmut auf die Schulter. "Gut gemacht", sagte er und stieg in den Wagen. Hartmut hielt sich an der Schulter. Ein gut gemacht! Von Semir! Er musste träumen. Also zwickte er sich kurz und als es weh tat, fühlte er sich wie im siebten Himmel.
    Lukas stieg bei einem Parkplatz aus und fand sich vor einem riesigen Bürogebäude vor. Er begab sich zu einem Aufzug und fuhr in den Keller, wo ein Mann in den frühen sechzigern, stand. Das silberne Haar war kurzgeschnitten, die Haut aschfahl und über den Knochen gespannt. Auch wenn er gealtert war erkannte Lukas seinen Vater wieder. "Schön dass du es einrichten konntest!" sagte der ältere Herr mit Arroganz in der Stimme und Lukas ging auf ihn zu. Doch dann zog dieser eine Waffe hervor. "Langsam Freundchen!" begann er mit nun zischender Stimme und Lukas hob langsam die Hände. "Schon erstaunlich", begann er dann und sah seinen Vater eindringlich an, "wie die Zeit Menschen verändern kann!" "Das stimmt", pflichtete Steiner bei und der Finger begann sich um den Abzug zu krümmen. "Es tut mir leid Lukas, du bist ein Dorn im Auge. So ein kluger Junge und dann auf der falschen Seite." Ein Schuss erklang und aus Lukas Brust schoss Blut. Der junge Mann brach auf dem Boden zusammen. "Tut mir leid mein Junge, aber so ist nun mal das Schicksal. Die Leute haben mich so ihrem Chef erkoren. Ich musste meinen Tod vortäuschen, um mich von euch trennen zu können." Er fuhr sanft dem Toten über den Haarschopf, als er plötzlich in die Mündung einer Waffe blickte.


    "Schluss mit Lustig!" keuchte Lukas und richtete sich auf. "Waffe fallen lassen und dann die Hände hinter den Kopf!" Total perplex tat Lukas Vater wie ihm befohlen. Der Jüngere packte die Hände und fesselte ihn mit Handschellen. "Wie?" fragte Steiner und Lukas öffnete sein Hemd. Eine dünne Schussweste, mit einer Packung Kunstblut, war zu sehen. "Du hast recht. Ich bin ein kluger Mensch geworden. Durch eine gute Erziehung!" Steiner sah, wie hinter ihm Semir auftauchte. "Meine Männer werden schon kommen!" zischte Steiner und Semir beugte sich zu ihm runter. "Sind Sie da wirklich sicher?" fragte er und Steiner konnte schmerzhaftes Gestöhne hören und erblickte seine Männer. Alle verhaftet von SEK-Beamten. "Sie wollten uns schon einmal für dumm verkaufen Steiner. Doch ein zweites Mal klappt das nicht!" sagte der Deutschtürke schroff und gab ein lautes, "Schafft ihn weg", von sich. Die SEK-Beamten taten wie befohlen und Lukas sank auf den Boden. Die Tränen flossen ihm über die Wangen. Er schniefte immer wieder und riss sich die Schussweste vom Leibe. "Wie konnte ich nur so naiv sein?" flüsterte er und Semir kniete sich zu ihm hinunter. "Wir waren alle naiv Lukas." Lukas sah auf und lächelte gequält. "Wahrscheinlich", seufzte er und richtete sich wieder auf. "Die Kollegen vom LKA haben sich noch eingeschaltet. Sie werden den Rest nun übernehmen. Das Hauptquartier wurde, während wir hier Steiner verhafteten, geplündert. Es dauert nicht mehr lange!"


    Als sie hinausgingen wollte einer der SEK-Beamten Steiner in den Wagen setzten, als dieser sich die Arme ausrenkte und die Waffe schnappte. Dabei gab er dem SEK-Beamten einen gezielten Tritt in den Magen. "Das werden Sie büssen Gerkhan!" schrie er und wollte schiessen, als ihn drei Kugeln in die Brust zur Strecke brachte. Lukas stand neben Semir, die Waffe auf Anschlag. Die Tränen waren verschwunden und er ging auf den schwer atmeten Mann zu. "Deinen eigenen Vater, wie dreist!" stiess Steiner hervor und Lukas beugte sich zu ihm runter. "Ich habe einen Vater! Sein Name ist Semir Gerkhan!" sagte er bestimmt und Steiners Augen weiteten sich. "Natürlich! Wie dumm von mir", flüsterte er und sein Kopf sank zur Seite. Er war tot. Semir ging auf Lukas zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wird es langsam zur Gewonheit", begann er mit trauriger Stimme, "dass du mir das Leben rettest?" Lukas sah auf die Leiche seines Vaters. "Vielleicht", murmelte er und stand auf. "Ich brauch jetzte in Bier Semir! Dringend!" Der Deutschtürke lächelte.

    Von Bergen schrie auf und fiel nach hinten, wo ihn jemand brutal packte und mit einem gezielten Tritt in die Leber ausser Gefecht setzte. Aus dem Umhang zog die Person ein mächtiges Schwert und wehrte so die Angreifer ab, die Verstärkung rufen wollte. "Dich kann man wirklich keine Sekunde alleine lassen Tiger", hörte André jemanden sagen und die Stimme kam ihm bekannt vor. "Sarah?" keuchte er begeistert und schon erblickte er das Anblitz seiner Geliebten. "Eine Sekunde und du machst schon einen Alleingang!" Sie löste die Fessel und strich André über das geschundene Gesicht. Dann näherten sich ihre Lippen den Seinen und sie gaben sich einen Kuss. "Du magst mich also immer noch?" fragte André mit spitzbübigem Grinsen und Sarah gab ihm eine sanfte Ohrfeige. "Hohlnuss!" bemerkte sie und half ihm auf. "Wir müssen weg, es ist viel zu gefährlich! Die misstrauen Ben vollkommen. Egal wer hier her kommt, es ist zu gefährlich!" Sarah nickte und sie schlichen in das Zimmer. Neben der Folterkammer sah André einen Koloss auf dem Boden. "Wie hast du das angestellt?" Sarah grinste. "Die gute alte Steinchen! Einmal schmeissen und jeder ist abgelenkt!" André lächelte und stiess die Türe auf.


    Ben schreckte auf als er André erblickte. "Grosse Güte!" stiess er hervor und André lächelte geqüalt. "Nun ja, nicht jeder kommt mit dem blauen Hals davon!" versuchte er zu scherzen und Sarah legte ihn langsam aufs Bett. Sarah selbst, ging zu ihrem Bett und zog aus dem Kissenbezug ein Handy. "Wie konntest du...?" fragten die Männer und Sarah zwinkerte. "Das ist nicht mein erster Einsatz meine Süssen", sagte sie und wählte eine Nummer.


    Semir zuckte auf, als sein Handy klingelte und er nahm ab. "Semir, hier Sarah!" Sarah sprach leise, anscheinend steckten sie wieder in Schwierigkeiten! "Was ist los?" "Semir, die Typen wissen um Ben! Wir versuchen rauszuflüchten und dann Schutz in Zürich zu finden." Semir sah Tom an. "Kommt ins Hotel "Rössli"." Semir konnte sich sichtlich vorstellen, wie Sarah die anderen verwirrt ansah. "Wieso sollen wir dorthin?" fragte sie dann und Semir antwortete mit einem: "Tu's einfach! Vertrau mir!" Mit diesen Worten hängte er auf. Dann sah er zu Joshua. "Anscheinend geht's schneller wie geplant!" Der Engländer zog eine Augenbraue hoch. "Sie werden rausflüchten. Da Sarah dabei ist, mache ich mir keine Sorgen, die Kleine hat's drauf!" Annelie musste auf Semirs Kommentar hin grinsen. Sie hatte sich inzwischen die zweite Kippe angezündet. "Da gebe ich dir recht", sagte Tom und setzte sich. "Alles okay Josh?" Der Engländer, der sich inzwischen wieder ein wenig beruhigt hatte, sah zu Annelie. "Hast du noch eine?" Annelie grinste und ging auf ihn zu. "Hier bitte." Sie gab galant die Zigarette und Semir verdrehte die Augen. "Süchtige! Echt hey!" bemerkte er und sah zu, wie Annelie Joshs Nikotinfalle anzündete.


    Chrisopher zuckte auf, als sein Handy klingelte. Er nahm ab. "Bonjour, werter Holmes", raunte eine Stimme am anderen Ende und der Engländer wurde skeptisch. "Wer sind sie?" Er hörte, wie das Telefon transportiert wurde. "Chris...Darling! It's dark here", wimmerte seine Frau und Christopher glaubte, den Boden unter den Füssen zu verlieren. "My Sweetheart!" stiess Christopher hervor und setzte sich aufs Bett. "Sie hören rischtisch mein Freund. Wenn sie nicht bald handeln, wird ihre kleine Familie, inklusive ihrem Cousin, dem Erdboden gleichgemacht! Unterschätzen Sie uns nicht!" Mit diesen Worten wurde abgehängt.

    16.


    "Bitte?" fragte Semir nochmals entsetzt nach und Lukas fuhr sich durch die Haare. "Bist du dir sicher?" "Semir! Ich werde doch wohl noch die Stimme meines Vaters kennen!" erwiderte der Junge ein wenig scharf und Semir zuckte ein wenig. "'Tschuldigung." Semir setzte sich neben Lukas und verschränkte die Arme. "Das kann nicht sein! Ich habe gesehen, wie sie ihn erschossen und fortgeschleift haben! Ich habe das Blut auf dem Boden gesehen. Auch wenn ich gefangen war! Es musste doch..." Dann kam ihm ein grauenhafter Gedanke! "Oh Gott!" stiess er hervor und Lukas sah ihn an. "Mein Vater hat uns alle verarscht!" sagte er schroff und schlug mit der Faust auf den BMW. "Er war nicht das Opfer, er war der Übeltäter!" Lukas Stimme überschlug sich und er kickte an die Reifen. "Dieser Arsch! Dieser Penner, dieser gottverdammte Bastard!" Semir packte Lukas und verpasste ihm eine Ohrfeige. Der junge Polizist sah ihn entsetzt an und hielt sich die gerötete Stelle. "Reiss' dich zusammen!" mahnte Semir und wies auf sich. "Ich bin auch total wütend glaub' mir! Aber das hilft weder Ben, weder dir noch mir! Wir müssen nun seriös handeln Lukas! Ansonsten können wir den Fall dem LKA abgeben, sei dir das Gewiss!" Lukas atmete tief durch und die Wutesröte verschwand allmählich aus dem Gesicht. "Tut mir leid", stiess er peinlich berührt hervor und Semir seufzte. "Schon gut! Wir müssen den Leuten vom KTU-Bescheid sagen. Sie sollen die Nummer zurückverfolgen. Morgen, schlagen wir dann mit vollem Einsatzkommando zu. Heute ist es zu spät!" Semir sah in den Himmel, wo der Abend langsam zu dämmern begann. "Wir gehen noch zu Ben! Wie versprochen. Allerdings sollten wir ihm nicht alles sagen. Er ist noch sehr schwach!" Lukas nickte zustimmend und sie stiegen in den Wagen.


    Ein Streifenpolizist überwachte Bens Zimmer als sie ankamen und forderte Vorbildsmässig die Ausweise. Er liess sie hinein und Ben richtete sich leicht auf, als er seine Freunde sah. Noch immer war er sehr bleich und wirkte ausgelaugt. Doch der dicklich Aussehende Schlauch in der Nase, wurde durch ein viel dünneres Exemplar ersetzt. Ben lag in aufrechter Position und in seinen Händen befand sich die Tageszeitung. "Da seit ihr ja", krächzte er und legte die Zeitung weg. Semir und Lukas nahmen sich einen Stuhl und setzten sich ans Bett. "Wie geht's dir?" fragte Semir und Ben zuckte leicht mit den Achseln. "Wie gerädert!" antwortete er ehrlich und wies auf ein Tablett, auf dem sich ein kaum gegessenes Gericht befand. "Nicht mal Hunger habe ich! Dabei haben die Schwestern so was leckeres gebracht!" Ben lächelte, doch er konnte die Betrübtheit in Lukas Augen sehen. "Was ist los?" Lukas sah auf Bens Frage auf und lächelte gequält. "Nichts - ich bin nur ein wenig müde!" Bens zog eine Augenbraue hoch und sah Lukas eindringlich mit den geröteten Augen an. "Hör mal, ich bin nicht sterbenskrank!" Dabei sah er auch vorwurfsvoll zu Semir. "Ich möchte wirklich über den Fall informiert sein! Ich mach mir nämlich echt sorgen um dich!" Ben wurde von einem Husteanfall geplagt und wies auf die Papiertaschentücher. Semir packte sofort die Box und gab Ben ein paar Blätter. Sein Partner hielt sich die Tücher vor den Mund und hustete so stark, dass es selbst dem Deutschtürken wehtat, zuzusehen. Klar wurde deutlich, dass der Auswurf blutig war und der Lebenssaft benetzte die schneeweissen Tücher. Lukas flüsterte Semir ein paar Worte zu und dieser nickte. Lukas verliess das Zimmer und bat den Polizisten, mitzukommen. Er wollte sich etwas zu trinken holen. Ausserdem ertrug er den Anblick des leidenden Bens nicht da er nun wusste, wer höchstwahrscheinlich dahinter steckte.


    "Geht's?" fragte Semir besorgt und Ben nickte. "Geht schon!" keuchte er und warf die zerknüllten Tücher, nachdem er sich den Mund abgewischt hatte, in den Papierkorb. "Ist das denn noch normal?" Ben nickte und deutete auf den Nasenschlauch. "Oder warum meinst du, brauche ich den?" Semir konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Zur Hirndurchlüftung?" scherzte er, doch dann wurde das Gesicht wieder ernst. "Willst du wirklich wissen, was wir herausgefunden haben?" fragte er dann und Ben nickte. "Sicher! Lukas scheint es ja ziemlich mitzunehmen! Ich stehe zwar unter Medikamentenrausch, doch so high bin ich widerum nicht!" Semir atmete tief durch und begann zu erzählen. Er berichtete über Hartmuts Angriff, der Verhörung - wo er auf die Bisswunde am Arm deutete- und der Erkenntnis mit Lukas Vater. Ben sah auf seine Decke. "Heillige Scheisse!" stiess er hervor und Semir konnte nur zustimmen. "Er ist total fertig", flüsterte Semir und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Kein Wort hat er bis vorhin mit mir gesprochen. So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt." Ben beugte sich, unter grossen Schmerzen - denn das verletzte Bein bewegte sich ja mit-, zu Semir und legte ihm beide Hände auf die Schulter. "Es wird alles wieder gut Kumpel!" sprach er sanft und Semir sah ihn mit müden Augen an. "Deinen Optimismus in allen Ehren Ben aber...ich habe es vor Zwölf Jahren nicht geschafft...wieso nun?"


    Lukas stand am Kaffeeautomaten und blickte zum Polizisten, der ihn streng bewachte. In der Cafeteria des Krankenhauses herrschte hochbetrieb. Besucher assen mit den Patienten zu Abend und berichteten über ihre letzten Ereignisse. Lukas seufzte. Er lehnte sich gegen den Automaten und atmete tief durch. Er zuckte auf, als sein Handy vibrierte. Himmel - er hatte es vergessen auszuschalten! Schnell nahm er den Kaffeebecher, winkte den Polizisten zu sich und Beide gingen hinaus. Lukas nahm ab. "Steiner?" begrüsste er den Anrufer. "Luke mein Bester!" "Vater!" zischte Lukas und umklammerte sein Handy heftiger. "Du erinnerst dich an mich? 12 lange Jahre. Ein hübscher Mann bist du geworden! Du kommst ganz nach deiner Mutter!" Lukas sah sich um. Doch sah er niemanden mit einem Handy. "Ja ich sehe dich mein Sohn! Aber du siehst mich nicht! Glaube mir, der Zeitpunkt kommt noch früh genug!" "Warum hast du das getan?" fragte Lukas und spürte schon wieder die Tränen in die Augen steigen. "Macht, mein Sohn, Macht! Sie kann so vieles übersteigen!"
    "Du bist ein verdammter Satanist!" schrie Lukas ins Telefon und in diesem Moment wurde aufgehängt.

    13.


    "Er ist hier", sagte Bersteiner und zog aus seiner Hemdtasche eine zusammengefaltete Karte. "Hier werdet ihr ihn finden!" Annelie nahm die Karte entgegen und überreichte sie Semir. "Okay, wir werden Sie nun dem LKA übergeben Herr Bersteiner", sagte Ben und nahm sein Mobiltelefon hervor. Semir selbst, sagte nichts. Ben hatte ja recht. Beim LKA war er im Moment am sichersten. Ausserdem würde dieser Vertrauensbeweis die Gemüter ein wenig beruhigen. Sie brachten Bersteiner zum Wagen und fuhren mit ihm zum LKA-Hauptquartier, wo bereits ein Mann in Semirs Alter am Eingang stand. "Herr Jäger, es ist lange her!" sagte er und schüttelte Ben die Hand. "Semir, das ist mein Ausbildner, Herr Krüger." Semir schüttelte dem Mann die Hand. "Also, der Mann hat gerade gegen Bersteiner", bei diesem Namen weiteten sich die Augen Krügers, "ausgesagt. Allerdings müssen wir zu einem Einsatz und können ihn so nicht beschützen. Wir brauchen nun Ihre Hilfe!" Krüger sah abwechselnd jeden der Gruppe an. "Meinetwegen Jäger. Der alten Zeiten wegen!" grummelte er ein wenig und nahm Bersteiner zu sich. Ben bedankte sich und ging dann mit den Anderen zum Wagen.


    Im Quartier angekommen, benachrichtigten sie den SEK und Semir überreichte Annelie eine Schussweste. "Wie gut bist du im Schiessen?" fragte er und Annelie grinste frech. "Ich war im Jugendschützenverein Semir! Ich habe eine Ahnung von Waffen", sagte sie mit einem Augenzwinker und Semir konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Ihr Schweizer habt doch allle eine Waffe im Haus", bemerkte Ben sarkastisch und Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Du verwechselst uns mit den dickköpfigen, herrschsüchtigen Amerikaner Ben!" sagte sie ein wenig beleidigt und Ben konnte es nicht lassen, zu kontern. "Wo ist denn der Unterschied?" sagte er mit einem riesigen Grinsen und Annelie gab ihm eine Kopfnuss. Jedoch lächelte sie. "Pass ja auf ja? Vor dir steht eine halbe Deutsche! Beleidige also nicht deine Landsfrauen!" Ben hob die Arme. "Verzeih werte Kollegin. Darf ich euch, als Entschuldigung, helfen, die Schutzweste anzuziehen?" Semir schüttelte mit dem Kopf und verdrehte die Augen. Zwei Flirtsüchtige! Das hatte ihm noch gefehlt. Doch so schnell dieser Anfall kam, umso schnell verschwand er wieder.


    Denn als sie bei der Hütte ankamen, entsicherte Annelie mit ernstem Blick die Waffe und sah zu einer gewaltigen Hütte im Wald. "Beachtlich!" sagte sie als sie ausstieg und schlug dann die Türe zu. "Jedenfalls hat der Typ Geld", murmelte Ben und Semir stimmte zu. "Herr Gerkhan?" Der Einsatzleiter des SEK's, vermummt natürlich, kam auf ihn zu. "Ihre Befehle?" Semir wies ihn an, Leute um das Haus zu stellen. Eine kleine Gruppe, inklusive ihm, sollten dann den Deutschtürken und seine Kollegen begleiten. Der Einsatzleiter nickte und gab die Anweisungen per Funk durch. "Dann lasst uns Anna retten!"


    Hotte sass an Dieters Bett und sah seinen Kollegen an. Beatmet durch einen Schlauch, lag er leichenblass da und das einzige was sich an dem grossgewachsenen Polizisten bewegte, war der Brustkorb. "Du musst gesund werden Kumpel", schniefte Hotte und wusch sich mit seinen Bärenpranken, eine Träne aus den Augen. "Was soll ich denn ohne dich machen? Ausserdem musst du doch noch sehen, wie unsere Chefin gerettet wird! Und du musst doch noch die neue, Kim Krüger sehen! Das alles würdest du verpassen!"


    Anna erschrak, als die Türe aufstiess und Bersteiner auf sie zu kam. "Was machen deine Kollegen hier?" schrie er wütend und packte sie wieder am Haarschopf und zog sie hoch. "Du kommst mit mir meine Liebe!" Er schleifte sie hinter sich her und Anna brachte keinen Ton heraus. Zu sehr war sie über die Aggressivität ihres früheren Kollegen geschockt. Was würde er bloss mit ihr anstellen?

    15.


    "Allerdings müssen wir vorsichtig vorgehen!", wand Semir ein und Lukas sah ihn fragend an. "Ich möchte nicht, dass wir wieder einen leeren Sarg beerdigen müssen, da die Leiche deines Vaters nie gefunden wurde." Lukas nickte betrübt. "Da gebe ich dir recht", sagte er leise und zog ein Tigerauge, eine Steinart, aus der Tasche und begann sie zwischen den Fingern hin und her zu kreisen. "Am besten ist es, wir fahren zu Hartmut. Vielleicht hat der was für uns!" So wollten die Beiden aus dem Büro, doch Susanne hielt sie auf. "Semir?" Der Deutschtürke drehte sich um. "Da ist was für dich gekommen!" Sie überreichte ihrem Kollegen einen Umschlaf und Semir drehte diesen hin und her. "Kein Absender!" murmelte er und Lukas sah ihn ernst an. "Am besten ist es, wir bringen ihn direkt zu Hartmut. Man weiss ja nie", empfahl er dann und Susanne konnte ihm nur zustimmen. Der Deutschtürke drehte sich um und lief Richtung Ausgang. "Danke Susanne", rief er noch und die Kriminalbeamtin zuckte mit den Achseln. "Was für ein Wirr Warr!" sagte sie verwirrt und machte sich wieder an ihren Platz.


    Im Labor war es still und beinahe unheimlich. "Hartmut?" schrie Semir doch keine Antwort. "Komisch", murmelte Lukas und dann sah er auf den Boden. Seine Augen weiteten sich. "Semir!" zischte er und wies auf eine kleine Blutspur. Sofort nahm der Deutschtürke seine Waffe auf Anschlag und Lukas tat es ihm gleich. Sie schlichen durch die Gänge und sahen sich stets wieder um. Die Stille war unerträglich. Hartmuts Art fehlte. "Hartmut?" schrie Semir noch einmal und dann war ein leises Röcheln zu hören. Semir lief dem Geräusch entlang und sah ihn dann. Hartmut. Mit einer Platzwunde am Kopf lag er auf dem Boden und begann sich langsam zu regen. "Hartmut!" Lukas folgte Semirs spitzen Schrei und kniete zu ihm herunter. "Es geht schon!" stiess der Rothaarige hervor und sah Semir mit müden Augen an. "Die Kerle wollten die Beweise klauen", begann er zu erzählen und wies auf eine Tischkante, auf der Blut war, "als ich mich gewehrt habe, haben die mich voll auf die Tischkante geknallt! Bevor ich das Bewusstsein verlor", er griff in seine Tasche und zog eine Plastiktüte hervor, "konnte ich das noch retten!" Semir und Lukas sahen einen Zettel mit einer Telefonnummer drauf. "Wahrscheinlich ihr Boss! Ihr könnt ihn erwischen!"
    "Später!" sagte Semir besorgt und sah sich die Wunde an. "Ist dir noch schwindlig?" fragte Lukas und Hartmut verneinte. "Ich fühle mich einfach nur wie nach einer langen Saufnacht!" Semir musste lächeln. "Wurde sonst noch jemand verletzt?" Wieder verneinte Hartmut.


    Semir und Lukas halfem dem KTU-Beamten auf und Lukas ging zum erste Hilfekasten. "Setzt dich", forderte Semir und Hartmut tat wie ihm befohlen. Lukas öffnete den Kasten und nahm Pflaster, Salbe und Watte hervor. Er ging zu Hartmut und begann die Wunde zu versorgen. "Nett waren die Typen jedenfalls nicht!" murmelte der Rothaarige und Semir sah ihn ernst an. "Könntest du deine Angreifer beschreiben!" "Selbstverständlich!" erwiderte Hartmut bewusst und Lukas musste grinsen. "Gut, dann gehst du naher zu uns ins Revier! Deine Kollegen werden dies hier untersuchen!"
    Nachdem Lukas fertig war, tat Hartmut wie ihm befohlen. Der Jüngere, der beiden Polizisten, sah bedrückt auf die Nummer. "Wer ruft an?" fragte er und Semir wies galant auf den Zettel. "Dir gebühre die Ehre!" Lukas hob das Kinn. "Wie nobel von dir", scherzte er und nahm sein Handy hervor. Sie liefen auf den Parkplatz und Lukas betätigte den grünen Anrufknopf. Als jemand abnahm, rissen sich seine Augen weit auf und Semir sah seinen Kumpel verängstigt an. Lukas schaltete sofort sein Mobiltelefon ab und lehnte sich an das Heck des Wagens. "Was ist los?" fragte Semir besorgt und Lukas begann sichtlich zu zittern.


    "Das kann nicht sein", murmelte Lukas und begann sich die Arme warm zu reiben. "Was ist los?" drängte Semir noch einmal und Lukas sah Semir mit tränenerfüllten Augen an. Als er die Augen zusammenkniff, flossen einige über die Wange. "Das am Telefon....das am Telefon war..." stiess er hervor und Semir packte seinen Freund ein wenig unsanft am Arm. "Lukas verdammt wer war das?" schrie er beinahe und dies schien Wirkung zu zeigen. Lukas vergrub sein Gesicht in den Händen. "Mein Vater!" stiess er hervor und Semir glaubte, den Boden unter den Füssen zu verlieren.

    Boah das reichte ja fast an den Streit von ihrem ersten Treffen heran! Heilliger Maisbrei! 8|
    Den Streit hast du super beschrieben! Man fühlt wirklich mit Ben wie er sich von Semir verarscht fühlt und das natürlich, mit seiner naturellen Art, auch sofort kundtut! Jedoch kann man bei dir auch Semir ein wenig verstehen. Einen alten Freund wiederzusehen und dieser dann Hauptverdächtiger? Auch nicht gerade die schönste Lage. Ich bin gespannt wohin du uns führen wirst! Hoffentlich werden Semir noch die Augen geöffnet! :pinch:


    Ich freue mich auf mehr!


    LG ^^
    Co-Autorin Jenni

    Hallo Elvira


    So wieder eine Geschichte mit Ben *händereib* ausgezeichnet!! :D :D :D
    Also ich muss Semir recht geben! Auch wenn Ben es lieb meint aber, Sibirien ist nun wirklich saukalt! *bibber* Also ich würde mich auch nicht sonderlich drüber freuen. :huh:
    Aber bestimmt ist es bei dir mit der schönen Ruhe bald vorbei. Ich freue mich schon drauf!


    LG
    Jenni

    Hey Franzi


    So jetzt komm ich doch auch endlich mal zu einem FB!


    Du steigerst dich wirklich mit jedem Teil! DIe Geschichte ist spannend aufgebaut und man kommt kaum zu Atem! Sehr gut! (Auch wenn's für die Nerven nicht gerade lukrativ ist! ;) ) Auch ich hoffe, du lässt so ein Säulenteil nicht auf Ben springen! Das brauchen sie nun überhaupt nicht. Die Beiden haben schon genug durchgemacht!


    Ich würde mich auch auf einen baldmöglichen Teil freuen :thumbup:


    LG
    Jenni

    "Ich wurde einfach beauftragt, nachdem die Beiden die den Engländer killen sollten, ausgefallen sind, sie zu beobachten und wenn sie was auffälliges macht, sie zur Strecke zu bringen! Hätte nicht gedacht, dass die Kleine sich so wehrt!" Semir konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ja Annelie war energisch, tempogeladen und gar ein halber Mann. Ihre zierliche Gestalt liess dies zwar nicht zeigen, aber die schwarzen Haare, die bloden Strähnen, die Tattoos und die streng geschminkten schwarzen Augen zeigten bereits, dass sie nicht wie andere war.
    "Wieso sollte man mich umbringen?" fragte die Schweizerin ruhig und fasste sich noch einmal an die Lippe. "Ich weiss es nicht! Ich schwöre!" Die Stimme des Mannes zitterte und Annelie öffnete das Fenster. "Ich will dann nicht so sein", murmelte sie und nahm aus ihrer Tasche ihre Packung Zigaretten. Sie zog eine der Nikotinfallen heraus und steckte sie in den Mund des Mannes. Dann nahm sie ihr Zippo hervor und hielt die Flamme an die Spitze, bis diese kirschrot glühte. In dem Moment, als sie sich selbst eine Zigarette gönnte, schlug die Türe auf. Joshua stand auf der Türschwelle und sah Semir ernst an. "Ich muss zurück!" stiess er hervor und die Augen des Deutschtürken weiteten sich. "Bitte?" fragte er entsetzt und sah, dass sein junger Kollege die Armschlinge abgezogen hatte. "Ich bringe ihn mal zur Polizei", murmelte Tom und Semir nickte dankend. So verschwand der Berliner. Annelie schloss die Türe hinter ihm zu und sah Joshua ernst an. "Auch wenn ich jetzt vorlaut erscheinen mag mein werter Engländer aber, es ist viel zu gefährlich! Semir hat mir erzählt dass du gerade erst eine Blutvergiftung hinter dir hast, eine Schusswunde! Und du willst zurück?" Joshua zitterte sichtlich. Noch immer war er geschockt, was sein Cousin da angestellt hatte. Er setzte sich aufs Bett und atmete tief durch.


    Sarah erwachte aus einem Alptraum und blickte zu Andrés Bett. Ihre Augen weiteten sich. "Ben!" zischte sie als sie zu ihrem Kollegen ging und ihn auftrüttelte. "Was'n los?" fragte dieser verschlafen und rieb sich Sand aus den Augen. "Andé ist weg!" stiess sie entsetzt hervor und Ben schoss hoch. "Bitte?" fragte er nun wach und sie wies aufs Bett. Tatsächlich. Nichts. Absolut nichts! Kein André. "Was hat er denn vor?" dachte er laut und zog ihn an. "Warte!" Sarah zog ihn am Ärmel und Ben sah sie an. "Ich werde gehen! Für dich ist es im Moment gefährlich! Wenn die dich bei einem Alleingang erwischen, bist du so gut wie tot!" Sarah wollte gerade gehen, als Ben sie noch einmal aufhielt. "Wie is tdas zwischen dir und André?" fragte er und sie seufzte. Sie ahnte, dass da zwischen ihr und André was war. "Wir lieben uns!" sagte sie und sah dann Ben an. "Und ich denke...dass ich mich, nach all dem, nach Berlin versetzten lasse. Wir haben uns getrennt, weil die Entfernung zu gross war aber...ich liebe ihn immer noch." Sie umarmte Ben und lächelte. "Tut mir leid!"


    Die Peitsche schlug auf seinem Körper auf und berste die Hautstelle in Zwei. Sofort schoss Blut aus der Wunde. Der Berliner beisste sich auf die Zähne und versuchte, nicht zu schreien. "Was hast du gehört?" fragte von Bergen mit lauter Stimme und der Berliner sah ihn mit einem müden Lächeln an. "Als würde ich dir das sagen", murmelte er und erntete dafür sofort eine Ohrfeige. "Kaum hier und schon so rebellisch?" von Bergens Gesicht wurde eine gemeine Fratze und André fürchtete sich. "So ein böser Junge!" Wieder holte von Bergen mit der Peitsche aus und diesmal traf das Folterinstrument an der Schulter.


    "Wie bitte?" fragte Semir entsetzt und Joshua sah zu Boden. Die Hände gefaltet und den Kopf darauf gestützt. Dieser Vertrauensbruch lag ihm schwer auf dem Herzen. Dass ihm Christopher so dreist angelogen hatte, schmerzte ihm enorm. Und Semir sah dass. "Tut mir leid", sagte er leise und Joshua winkte ab. "Don't worry. Ich war genau so entsetzt. Oder besser, ich bin immer noch entsetzt." Annelie stand an der Tür und hatte sich gegen diese gelehnt. "Und du willst wirklich allerernstes zurück!" Joshuas Kopf schoss hoch. "Ich muss!" sagte er bekräftig, Ben zu retten. "Für dich ist es eindeutig zu gefärlich!" sagte Semir mit sanfter Stimme und Annelie kniete zu Joshua. "Ich muss unserem Deutschtürken recht geben! Es ist wirklich zu gefährlich. Du bist nicht hundertprozentig auf dem Damm!"
    "Aber was sollen wir dann tun?"

    Mit einem gezielten Tritt konnte Annelie den Gegner in die Knie zwingen, doch dieser gab nicht auf und verpasste der Schweizerin einen Kinnhaken. Diese spürte ihre Unterlippe aufplatzen und mit wütigem Gesicht, rannte sie, bevor sie ihr Angreifer packen konnte, zu ihrem Nachttisch und nahm ihre Waffe hervor. Sie hielt die Mündung direkt zwischen die Augen. "Noch einen Schritt weiter", keuchte sie und sah ihn mit diabolischen Augen an, "und du kannst den Würmern "Guten Tag" sagen!" Der Mann ging in die Knie und sah Annelie mit grossen Augen an. "Überrascht wegen meinem korrekten Deutsch und meiner direkten Art?" Der Mann nickte schwach und Annelie lächelte. Sie packte ihm am Haarschopf und zwang ihn so, ihr direkt in die Kastanienbraunen Augen zu sehen. "Das ist meine Deutsche Seite Kumpel!" Dann knallte sie den Kopf gegen den Nachttisch und der Mann sackte bewusstlos zusammen. "So ein Arschloch!" zischte sie und in diesem Moment ging die Türe auf. Semir und Tom, mehr halbwach als alles andere, sahen Annelie mit grossen Augen an. "Schön dass ihr pübktlich seit!" bemerkte sie ein wenig sarkastisch und Semir grinste. "Ich weiss doch", begann er neckisch und ging auf sie zu, "dass du so einen doch ohne Probleme schaffst." Während Tom den Ohnmächtigen betrachtete, nahm Semir ein Taschentuch hervor und putzte Annelies Wunde.


    Joshua ging aus dem Hotel und bestellte sich ein Taxi. Christopher hatte ihm angerufen und er klang panisch - dass gefiel dem jungen Engländer überhaupt nicht. Er kannte Christopher und dieser war eigentlich die Ruhe selbst. Als ein Taxi ihn aufnahm, nannte er die Adressse und als er ausstieg, gab er dem Fahrer noch ein Trinkgeld. Dann rannte er, die Rezeptionistin ignorierend, die Treppen hinauf und klopfte am Zimmer an, wo Christopher aufmachte. "Thank godness, your here!" atmete Christopher auf und Joshua betrat das Zimmer. "What happened?" fragte er besorgt und Christopher schilderte ihm das Ereignis.


    André schlich sich, nachdem Sarah und Ben eingeschlafen waren, aus dem Zimmer und ging den langen, dunklen Gang entlang. Seine Augen mussten sich erst an die schwache Beleuchtung gewöhnen und so tastete er sich der Wand entlang. "Lasst diesen Mann überwachen!" hörte er eine Stimme und er näherte sich dem Raum, woher diese kam. "Unser Meister traut diesem ehemaligen Polizisten nicht!" Ben - dachte André entsetzt und seine Augen weiteten sich. Nun war ihm klar, dass Ben in Gefahr war. Wenn sie irgendeinen Fehler machen würden, könnte dies seinem Kollegen den Kopf kosten. Diese Tatsache, liess ihm jegliche Eifersucht vergessen.


    "Der schlich sich einfach in den Zimmer?" Annelie nickte und sah, wie Tom zur Tür ging. "Ist auch nicht weiter verwunderlich", begann er dann und wies auf das Schloss, "total verkratzt!" Annelie seufzte und schüttelte mit dem Kopf. "In was habt ihr mich da nur reingereitet?" fragte sie laut und Semir zog eine mitleidende Miene. "Tut mir Leid!" sagte er leicht peinlich berührt und Annelie winkte dann ab. "Scheint halt euer Talent zu sein! Das wird wohl mein spannendster Urlaub werden!"

    12.


    "Gehst du bitte mit Andrea?" fragte Semir und seine Frau nickte. "Ich werde euch über Dieters Zustand informieren! Ausserdem möchte ich sowieso nicht zurück - nicht für den Moment!" Annelie konnte Andrea verstehen. An ihrer Stelle würde sie nun auch nicht ins Haus zurück. "Hartmut kommt gleich!" verkündete Ben, der sein Handy wieder einsteckte und dann die Arme verschränkte. Sein Blick war betrübt. "Ausgerechnet Dieter", murmelte er traurig und Annelie legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es hätte jeden erwischen können Ben!" sagte sie bestimmt und sah zu Semir. "Ich werde in Bern anrufen dass die mich für ein paar Tage abschreiben sollen! Ich werde euch nun noch mehr helfen! Dieser Bersteiner ist echt das Letzte! Es reicht nicht, dass er bereits die Schweiz in Atem hält!" Semir sah die unbändige Entschlossenheit in ihren Augen. "Mir reicht's auch!" sagte der Deutschtürke entschlossen und sah, wie Andrea ihn an sich drückte. "Bitte, hol Anna wieder zurück! Und komm da heil wieder raus!" Sie küssten sich innig und dann ging sie mit Aida zum Wagen, mit dem sie zum Krankenhaus fuhr. "Ich hoffe unserer Chefin geht's gut!"


    Anna wurde in eine Hütte gebracht und brutal auf den Boden gestossen. "Schön dich wiederzusehen!" zischte eine Stimme und sie konnte dann in sein Gesicht sehen. "Bersteiner!" keuchte sie und ihre Augen weiteten sich ins unermessliche. Sie hatte Angst - unbändige Angst. "Anna, es ist so lange her!" säuselte er und strich ihr über ihr braunes Haar. "Dann sagst du mir nicht mal, dass du nicht mehr als Chefin der Autobahnpolizei fungierst. So ein böses Mädchen!" Er zog sie an den Haaren hoch und sie wimmerte. Sie hatte Angst sich zu wehren. "Dafür wirst du büssen! Sperrt sie in das Zimmer!" schrie er gehässig und seine Anghänger, taten wie ihm befohlen.


    Annelie und die Jungs fuhren wieder zu dem Käseladen des alten Bersteiners. Sie schlug die Türe auf und der ältere Herr schien zu ahnen, dass etwas schlimmes geschehen war. "Was ist passiert?" fragte er mit starkem Akzent und Annelie sah ihn mit diabolischen Augen an. Ben und Semir kriegten richtig Angst vor ihr. "Ig has Satt! (Ich hab's Satt)!" sagte sie knapp und Bersteiners Augen weiteten sich. "Ihre Sohn, het d'Anna entführt! E Polizischt isch schwer verletzt! Herr Bersteiner, wenn sie itz nüt sägä, sind sie mit schuldig! (Ihr Sohn hat Anna entführt, ein Polizist ist schwer verletzt! Herr Bersteiner, wenn sie jetzt nichts sagen, sind sie mitschuldig!)" Bersteiner winkte die drei Polizisten in den Kühlraum, und machte sie zu. "Meinetwegen, ich sage alles! Aber bitte, sorgen Sie dafür, dass mir nichts passiert!" Annelie versprach es und Bersteiner begann zu reden.