Beiträge von jenni

    Als Semir und Paul in der PAST ankamen, stand Susanne von ihrem Schreibtisch auf und wies zu dem Flur, der zu den Verhörräumen führte. "Sie ist im Saal 3." Der Kriminalbeamtin fiel sofort der besorgte Blick von Semir und Paul auf. "Jungs? Alles klar?" Semir schüttelte mit dem Kopf. "Die junge Frau ist die beste Freundin von Joshi!" Susanne atmete tief durch. "Ach du...oje. Wusste Sie...?" Paul schüttelte mit dem Kopf. "Sie war komplett durcheinander, als ich ihr es erzählt hatte. Aus dem Grund konnte sie auch nichts sagen." Susanne nickte verstanden. "Joshi würde uns auch nicht anlügen. So schätze ich sie nicht ein!"
    "Das tut niemand von uns!", bestätigte Semir als Paul ihn ansah. Sie drehten sich um, als Finn an ihnen vorbeilief mit einer Kiste in den Händen. "Der letzte Teil für die KTU, ich bring ihn schnell vorbei!", erklärte er und Semir nickte. "Ich wollte ja nicht lauschen, aber hab' ich das richtig mitbekommen grade? Janowski hat tatsächlich jemanden vergewaltigt und das Opfer könnte Joshis beste Freundin sein?" Semir nickte seufzend. "Oh man. Ich, das tut mir ja leid. Wusste sie es?" Paul schüttelte mit dem Kopf. "Sie wird vielleicht ein wenig durcheinander sein, wenn du dort bist, aber du weisst ja nun warum!"

    "Ja klar! Verstehe ich! Ich meine, da hat sie das ganze Zeit durchgestanden und jetzt das?", entgegnete Finn auf Pauls Aussage und dieser nickte. "Ja, vielleicht kannst du sie ja aufmuntern!" Finn zuckte mit den Achseln. "Ich kann es versuchen!", versprach er und Paul hob den mahnenden Zeigefinger. "Aber nur aufmuntern, klar?" Finn errötete sofort. "Was...klar...ich...keine Sorge Paul! Sie ist wie eine grosse Schwester für mich! Ich würde niemals!" Paul grinste leicht und Semir rollte mit den Augen. "Finn, hör nicht auf ihn! Er liebt es einfach, dich stammeln zu sehen! Aber wäre lieb, wenn du das machen könntest!" Mit einem bösen Blick und noch immer roter Haut, nickte Finn und verliess den Raum.
    Semir drehte seinen Kopf zu Paul. "Was? Komm schon du musst zugeben, er ist süss wenn er rot ist! Ausserdem hab' ich das grad gebraucht!" Semir stöhnte. "Jaja du Scherzbold. Nun ja, aber um auf unser Thema zurückzukommen. Ich glaube auch nicht, dass Joshi uns anlügen würde. Sie scheint es wirklich nicht gewusst zu haben, aber schauen wir mal. Bist du sicher, dass Andrea das korrekt herausgefunden hat? Nicht, dass ich an der besten Frau aller Zeiten zweifle aber..."

    "...Sie sah Lara Brock in das Büro der Schrankmann laufen, als die Anzeige eingereicht wurde. Zeitpunkt stimmt ebenfalls überein. Es gibt eigentlich keine andere Möglichkeit!", versicherte Susanne nochmals. "Für mich reicht das", sagte Paul und lief voraus. "Danke nochmals!" Susanne lächelte leicht. "Bedank dich nicht bei mir, bedank dich bei deiner Frau naher!", sagte sie und Semir lief Paul hinterher. Sie begaben sich zu Saal 3, wo Lara Brock alleine am Tisch sass und unruhig sich umsah. "Paul, Emotionen unter Kontrolle, klar?", sagte Semir als er Pauls Blick auf Lara entdeckte. "Klar", antwortete Paul und wies Semir zur Türe und zeigte ihm so, dass er den Lead der Anhörung übernehmen solle. Semir öffnete die Tür und ging hinein, worauf Lara aufsah und lächelte. "So schnell sieht man sich wieder", grinste sie, doch ihre lockere Art von vorhin war verschwunden.

    "Nun ja, hätte man vermeiden können", begann Semir langsam, nahm sich der Stuhl der sich gegenüber Lara befand und setzte sich, "warum hast du uns nicht gesagt, dass du von Janowski vergewaltigt wurdest?" Laras Augen rissen ins Unermessliche auf. "Was?", lachte sie gekünstelt, "Wie kommt ihr denn darauf?"

    "Wir haben herausgefunden, dass du eine Anzeige gegen Janowski eingereicht hast!" Lara schüttelte auf Pauls Aussage mit dem Kopf. "Ich habe gar nichts! Überhaupt nicht!", schrie sie beinahe. "Wer hatte dann die Anzeige eingereicht?", fragte Semir weiterhin geduldig. "Was weiss ich! Ich bin es definitiv nicht gewesen!" Paul atmete tief durch, es war ihm deutlich anzusehen, wie sehr er versuchte, die Emotionen einzudämmen. "Wieso wurdest du dann bei der Staatsanwaltschaft gesehen? Was hast du dort gemacht?", fragte er mit gepresster Stimme.

    "Paul, ich arbeite ebenfalls als Polizistin! Ich habe wahrscheinlich was abklären müssen!" Semir schürzte kurz die Lippen. "Du warst es also nicht?" Lara schüttelte mit dem Kopf. "Nein und wenn das alles war, würde ich nun gerne gehen!" Semir stand auf als Paul auf Lara zugehen wollte und hielt ihn zurück. "Ja, das war alles, danke!", sagte Semir ruhig und Lara verliess mit gesenktem Kopf den Raum.
    "Semir, was zum Teufel? Man sieht ihr doch an, dass sie uns was verheimlicht!" Semir nickte. "Ist mir nicht entgangen, aber wie wollen wir das beweisen Paul? Momentan haben wir nur die Aussage von Andrea, dass Lara in dem Büro war und die Anzeige eingereicht hat! Wir müssen anders darauf kommen...wir müssen sie aus der Reserve locken...aber für das müssen wir tiefer graben! Also, ran an die Arbeit!"

    Johanna blickte auf, als es an der Tür klopfte und Finn an der Türe erschien. "Hey", begrüsste er sie und Johanna lächelte leicht. "Na, Kleiner. Lange nicht mehr gesehen!" Finn grinste verlegen und stellte die Schachtel auf einen kleinen Ablagetisch neben Johannas Arbeitsfläche. "Nun ja, du warst ja auch lange weg! Wie geht's dir denn?"

    "Haben's dir die Jungs schon gesagt?"

    "Bin ich so offensichtlich?", fragte Finn stöhnend zurück und Johanna grinste. "Deine Nasenflügeln zittern, wenn dir unwohl ist. Es ist ziemlich offensichtlich." Finn rollte mit den Augen. "Man, das sagt mir schon immer meine kleine Schwester und die ist jünger als ich, da musst du nicht auch noch kommen!" Johanna stemmte eine Hand in die Hüfte und zog eine Augenbraue hoch. "Mhm! Soll das heissen, dass ich eine alte Frau bin? Ich bin schliesslich älter als du und deine Schwester!"
    "Äh...nein...nicht so gemeint! Du bist wie eine grosse Schwester für mich, Joshi. Du hast immer ein offenes Ohr für uns alle von der Autobahnpolizei. Also fühlt es sich so an, als würde ich von einer grossen Schwester belehrt werden. Was auf der einen Seite cool ist, ich wollte schon immer eine weitere Schwester!" Johanna deutete ein Boxen an und puffte Finn in die Schulter. "Gut gerettet!", sagte sie lächelnd und auch Finn grinste. "Die letzten Sachen vom Tatort! Ich..." Johanna hob die Hand, als ihr Computer piepste. "Die Hautproben schon ausgewertet?", fragte Finn erstaunt und auch Johanna hatte einen skeptischen Blick. "Verwundert mich auch. Ich konnte zwar DNA retten, aber Erstens, wir haben die Person im System und Zweitens, so schnell?" Sie rief die Ergebnisse auf und stiess sofort einen frustrierten Schrei aus.
    "Lara Brock...", las sich Finn laut vor und atmete tief durch.
    "Joshi..."
    "Ich...ich bring sie um! Wenn sie das wirklich war, bring ich sie um! Ich...SIE HAT MICH ANGELOGEN FINN!" Finn nickte und legte beruhigend seine Hände auf ihre Schultern. "Ich weiss, Semir und Paul sind ja dran. Und..." Ein lautes Klirren war zu hören und Finn, sowie Johanna zuckten auf. "Das kam von der Aservatenkammer! Da sind die neuangekommenen Gegenstände zum untersuchen drin!" Johanna rannte sofort los und Finn ihr hinterher. Das Fenster zum Untergeschossraum der Kammer, war zerstört worden und zwischen den unzähligen Regalen, war eine schwarze Silhouette zu erblicken.
    "HEY!", schrie Johanna und die Silhouette schoss hoch und der Umriss einer Waffe war zu erkennen. "Joshi runter!" Finn schaffte es, Johanna runterzuziehen, bevor eine Kugel in die Wand eindrang und dann Schritte zu hören waren. "Der haut ab!", zischte Finn und sah, wie Johanna bereits aufgestanden war und durch das Fenster sprang und der unbekannten Person hinterher rannte. Finn schaffte es sie zu überholen. "Stehen bleiben oder ich schiesse!", drohte Finn doch die Person stiess mit der Schulter die Türe zur Parkhalle auf und rannte weiter, vorauf Finn und Johanna hinterhergingen. Als sie zur Rampe kamen, stieg die Person in eine dunkelgrüne Limousine ein, die sofort losfuhr. Die Fenster öffneten sich und zwei Maschinengewehre wurden sichtbar. "Runter!", schrie Finn und Johanna warf sich auf den Boden. Sie hörte das Quietschen der Reifen und als das Feuer eingestellt wurde, blickte sie auf und sah den Wagen wegfahren. "MISTKERLE!", schrie Johanna, als sie aufgestanden und die Rampe hinuntergesprungen war. "Finn, hast du...?" Sie drehte sich um und sah, dass Finn nicht auf seinen Beinen stand. "Finn?" Sie sprang zurück auf die Rampe und sah Finn rücklings auf dem Boden liegen.
    Sein Brustkorb hob sich heftig und aus seinem Mundwinkel floss Blut. "Scheisse, FINN!" Johanna rannte auf ihn zu und erblickte nun, dass sich ein Loch inmitten von Finns Brust gebohrt hatte, aus dem der rote Lebenssaft herausfloss. Finns Augen sahen panisch zu Johanna. "Hey, alles wird gut! Okay!" Johanna nahm ihr Handy hervor und wählte sofort die Notrufnummer. "Ja, hier ist Johanna Schimke! Ich brauche sofort einen Krankenwagen in der Parkhalle des KTUS Düsseldorf! Ein Mann wurde niedergeschossen, beeilen Sie sich!" Johanna legte auf, schmiss das Handy achtlos neben sich, zog ihren Kittel aus und legte ihn auf Finns Wunde. Finn selbst, stöhnte und ächzte. "Ganz ruhig, Kleiner. Alles wird gut...okay! Du wirst wieder..." Voller Erschrecken musste Johanna doch entdecken, dass sich unter Finns Rücken bereits eine Lache zu bilden begann.

    "Bist du sicher?", fragte Paul, nachdem er einmal tief geschluckt hatte. "Ähm...ja...Andrea ist dem nachgegangen! Sie konnte mir die Information geben. Und ich denke nicht, dass sie mich anlügt!", erwiderte Susanne prompt. "Wollte ich damit auch nicht behaupten. Danke Susanne!" Paul hängte auf und ging zu der Gruppe zurück, die vergnügt miteinander diskutierte. Allen fiel sofort Pauls nachdenklicher Blick auf.
    "Alles klar?", fragte Semir und Paul atmete tief durch. "Joshi, kam dir Lara in letzter Zeit komisch vor? Hatte sie sich seltsam verhalten?" Johanna zog die Augenbraue hoch. "Ähm...nein...wieso?", fragte Johanna verwundert und auch Semir legte den Kopf schief. "Auf mich wirkte sie vorhin auch nicht seltsam, warum fragst du?"
    "Das war Susanne. Robert Janowski war ja als Frauenheld bekannt...", begann Paul langsam und Johanna nickte sofort zustimmend. "Oh ja, was mir Lara alles erzählt hatte. Damit hätte man ein ganzes Buch füllen können, sag ich euch!"
    "...es wurde eine interne Anzeige gegen ihn eingereicht! Vergewaltigung!" Semir begriff sofort und blickte auf Johanna, deren Unterkiefer sofort hinunterklappte. "Nein...", stieß sie aus und Paul nickte. "Leider, Susanne hatte es mir gerade bestätigt!" Johanna legte eine Hand vor den Mund und schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Aber...wenn es wirklich so ist...warum hat sie mir nichts gesagt? Ich meine...das ist etwas Schlimmes. Ich...oh mein Gott!" Den letzten Teil des Satzes schrie sie beinahe und Hartmut legte eine Hand auf ihre Schulter. "Joshi...", begann er leise und Johanna hob eine Hand und atmete tief durch.
    "Aber ihr glaubt jetzt nicht, dass sie...was Janowski angetan wurde, das wäre nicht sie! Sonst hätte sie die Anzeige nicht eingereicht! Nein! Das kann...nein!"
    Paul ging auf Johanna zu und drückte sie an sich. "Noch wissen wir nichts genaues", begann Semir mit ruhiger, gar väterlicher Stimme, "wir werden sie einladen und dem nachgehen. Natürlich bei uns, unter einem Vorwand, sonst kann ich mir das Geschwätze im Revier vorstellen!" Johanna nickte dankend und schmiegte sich an Pauls Körper. "Ich geb' grad Susanne Bescheid!" Semir nahm sein Handy hervor, wählte die Kurznummer und entfernte sich von der Gruppe, als er das Handy an sein Ohr legte.

    "Ich versteh's nicht", flüsterte Johanna, "wieso hat sie mir nichts gesagt?" Paul merkte, wie sie sich von ihm löste und einfach noch seine Hand hielt. "Eine Vergewaltigung ist etwas Schlimmes und Erniedrigendes. Vielleicht hat sie sich geschämt. Aber wir dürfen nun keine voreiligen Schlüsse ziehen!", sagte er ruhig. Johanna nickte langsam und feuchtete sich mit der Zunge die Lippen an. "Und du darfst ihr nichts sagen, Schatz! Bitte! Sonst bekommt sie Panik und kommt vielleicht nicht. So weh es auch tut, aber wir müssen sie kalt erwischen." Erneut nickte Johanna. Der Schock war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie wirkte um Jahre gealtert und ihre Augen wirkten trüb und leer.
    "Sie kommt sofort. Wir sollten ins Revier", sagte Semir leise, als er sich der Gruppe genähert hatte und sich neben Paul gesellte. "Okay", murmelte Paul zurück und drückte nochmals Johannas Hand. "Bitte...ich...kann nur sagen, dass sie nie jemanden umbringen würde. Das ist alles was ich sagen kann!" Paul nickte verstanden und gab ihr einen innigen Kuss. "Ich weiß! Ich liebe dich!", flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich liebe dich auch", sagte sie leise zurück und Paul blickte zu Hartmut. "Ich pass auf sie auf!", versicherte dieser Paul sofort und er nickte dankend. "Okay, gehen wir!", kündigte er Semir an und dieser umarmte Johanna ebenfalls nochmals. "Kopf hoch", sagte er ihr zum Abschied, lief mit Paul aus der KTU und stieg in den Wagen.

    Juhuu! Man hat sie! Da kann ich doch mein Baldrian endlich ein wenig zur Seite stellen und tief durchatmen. Dem Himmel sei dank!


    „Cobra 7 an Cobra 11“ Jenny sah ihren jungen Kollegen an. „Schon mal was von Handy gehört?“ fragte sie lächelnd.

    Ach Finn, das üben wir aber noch ein bisschen, ne? :D

    In lauten Tönen hallte ein basslastiges Rock-Lied durch das Labor der KTU und Hartmut rollte nur mit den Ohren und lachte, als er erblickte, wie Johanna begann, Proben des Falles in kleine Reagenzgläser abzufüllen. Während ihr Oberkörper aufgrund ihrer Arbeit die absolute Stille blieb, kreisten Johannas Hüften mit zum Takt.
    "Geht's noch lauter?", schrie Hartmut und Johanna drehte sofort den Volumenregler ihrer tragbaren Box hinunter, die sie mit dem Handy verbunden hatte. "Sorry Chef", murmelte sie kleinlaut und Hartmut klopfte ihr mit einem Grinsen auf die Schulter. "Die Hautproben, die wir am Opfer gefunden haben?" Johanna nickte. "Jo, mache sie gerade bereit für die mikrobiologische Untersuchung, hattest du mir ja per SMS mitgeteilt, auf dem halben Wege zum Tatort!"
    Hartmut stellte eine mitgebrachte Kiste auf den Tisch. "'Tschuldige, ging schneller als vermutet. Und ich dachte mir, da könnte ich meine beste Assistentin doch schon im Labor brauchen!" Johanna zog auf Hartmuts Kommentar eine Augenbraue hoch. "Alter Schleimer", kicherte sie und blickte auf die Kiste. "Die Einzige?" Hartmut schüttelte mit dem Kopf. "Nein, ein, zwei kommen noch!", antwortete er und zog seine Jacke aus.
    "Ach im übrigen, dein Freund hat mir vorgeworfen, dass ich euch auseinanderhalte!" Johanna grinste. "Tust du das denn nicht?", eckte auch sie an und bekam von Hartmut eine Kopfnuss. "Aua!", lachte sie und Hartmut blickte auf die Box.
    "Wer ist das eigentlich? Klingt noch gut!"

    "Royal Blood. Kann ich nur empfehlen. Jedenfalls hilft es mir ungemein zum Arbeiten! Sag' mal, hab' gehört der Tote ist Polizist!"

    "Ja. Robert Janowski - Kommissarenanwärter in Köln-Chorweiler gewesen!" Johanna sah auf Hartmuts Antwort auf. "Ach? Meine beste Freundin arbeitet dort!", murmelte sie und Hartmut grinste. "Du hast Freunde?", kicherte er und Johanna legte artig ihre Arbeitsutensilien hin, bevor sie Hartmut mit scherzhaft angedeuteten Fäusten zu boxen begann. Hartmut erblickte, wie die Türe aufging und Semir, sowie Paul den Raum betraten.

    "Paul, deine Freundin verprügelt mich!", schrie er theatralisch gespielt um Hilfe und Paul verschränkte bloß die Arme. "Wirst du wohl verdient haben!", grinste Semir und umarmte Johanna, nachdem sie sich von Hartmut gelöst hatte.

    "Nasılsın?", fragte Semir und Johanna nickte lächelnd. "Teşekkür ederim. Siz nasılsın?", fragte sie zurück und Semir klopfte ihr auf die Schulter. "Ebenso danke!", entgegnete er und Hartmut, sowie Paul hatten den Kopf schief gelegt.

    "Sieh an, mein allesgeliebter, alleswissender Freund kann kein türkisch? Ich dachte, Semir ist dein Partner!", grinste Johanna und Paul zog eine Augenbraue hoch. "Fängt man schon an mit meinem Partner zu bandeln, bevor man überhaupt seinem weißem Ritter "Hallo?" sagt?" Johanna ging mit einem warmen Lächeln auf Paul zu und die Beiden küssten sich. "Na also, viel besser!", seufzte Paul glücklich. "Wir haben im übrigen deine beste Freundin getroffen", begann Semir und blickte in die Beweisbox. "Ach, ihr habt, Lara gesehen? Cool. Und?"
    "Scheint eine Nette zu sein. Aber du hast Recht, sie sieht wirklich aus wie Lara Croft!", antwortete Paul. "Ach, wie die alte, oder die neue?" Auf Hartmuts Frage hin stöhnte Semir. "Sagt mal, bin ich der Einzige der das nicht checkt? Es gibt eine neue Lara Croft?" Mit einem Lächeln winkte Johanna zu ihrem PC und machte ein Google-Fenster auf. "2013 wurde die Serie wieder auferweckt. So sieht sie nun aus!" Sie zeigte Semir ein Foto und dieser nickte mit verzogenem Mund. "Stimmt hat was. Sogar die Frisur ist die selbe!"

    Paul zuckte kurz, als das Handy klingelte. Er blickte schnell auf den Display und nahm ab. "Ja, Susanne?"

    "Ich hab rausgefunden, wer die Anzeige eingereicht hat!", verkündete Susanne sofort stolz. "Klasse, und?", fragte Paul neugierig.
    "Eine gewisse Lara Brock. Kommissarenanwärterin auch in Köln-Chorweiler!"


    "Oh Mann, Semir…" Paul ging auf das Büro von David Ermann zu und klopfte. Ein raues, gehässiges "Herein", schmetterte ihnen entgegen und Semir öffnete unbeeindruckt die Türe. "David Ermannn?" Ein Mann schmaler Statur und hagerem Gesicht blickte auf die Beiden. "Ja?", fragte er nun freundlicher und Semir, sowie Paul nahmen ihre Ausweise hervor. "Gerkhan und Renner. Kollegen von der Autobahn."
    Ermann stand auf und wies auf die Stühle. "Ah ja, Maria hatte sie angekündigt. Sie wirkte sehr leise am Telefon, was ich nicht von ihr kenne, was ist denn passiert?" Semir und Paul nahmen Platz und Semir übernahm die Initiative.
    "Ihr Kommissarenanwärter, Robert Janowski, wurde tot am Rande einer Autobahn gefunden!" Ermanns Augen rissen weit auf, was bei dem hageren Gesicht so wirkte, als würden die Augen beinahe aus den Höhlen fallen. "Was, Robert? Tot?", wiederholte er und Paul nickte. "Seine Leiche war wirklich in einem grauenhaften Zustand Herr Ermann. Er wurde erdrosselt, nachdem man seinen Körper geschändet hatte!", fügte er seiner Geste hinzu und beobachtete Ermann dabei, wie dieser sich beinahe in den Bürostuhl fallen ließ.
    "Mein Gott…als hätte ich nicht schon genug Probleme…", seufzte Ermann und Paul zuckte auf, als sein Handy klingelte. "Susanne", deutete er mit Lippenbewegungen an und Semir nickte zur Tür.
    "Entschuldigen Sie", murmelte Paul ging aus dem Raum und nahm ab. "Ja, Susanne?", begrüsste er seine Anruferin. "Paul, seid ihr bereits im Revier?", fragte Susanne sofort. "Ja…sind gerade beim Revierleiter, warum?"
    "Hör zu, gegen Janowski wurde ein internes Verfahren eingeleitet, einer seiner Kolleginnen hatte ihn angezeigt!"
    "Wegen Vergewaltigung?" Eine kurze Stille entstand.
    "Öh…ja…woher wusstest du das?"
    "Semir und ich hatten schon eine Vermutung. Weiss man, wer die Anzeige eingereicht hat?"
    "Nein, leider nicht. Sie war anonym. Ich bekomme auch keine Antwort von der internen Stelle."
    "Kann ich mir denken, danke für die Info!" Paul hängte auf und ging zurück in den Raum, setzte sich neben Semir und faltete die Hände um das Handy zusammen. Er hörte noch zu, wie Ermann bei Semir jammerte, wie furchtbar es momentan sei, ein Revier zu leiten, bevor er sich einmischte. "Herr Ermann, gegen Janowski war ein Verfahren wegen Vergewaltigung eingeleitet worden, wussten Sie das?" Semir verschränkte auf Pauls Frage die Arme und lehnte sich zurück, während Ermann schluckte. "Es ist ein internes Verfahren. Noch wissen wir nicht, ob die Anklagepunkte sich wirklich bestätigen!"
    "Also gibt es ein Verfahren?", fragte Semir nochmals nach und Ermann nickte. "Ja…Robert war ein guter Polizist, aber er konnte sich nicht stillhalten, was Frauen betraf. Allerdings hätte ich niemals gedacht, dass er so weit geht!", gestand Ermann ehrlich und Semir atmete tief durch. "Herr Ermann, der Vorwurf einer Vergewaltigung ist schwerwiegend. Es geht hier um das körperliche und auch seelische Wohl eines Menschen. Wieso haben Sie Janowski nicht suspendiert?"
    "Der Verdacht war ja noch nicht bestätigt!", erwiderte Ermann und wirkte beinahe wie ein Kind, das zu Unrecht beschimpft wurde.
    "Sie wissen schon, dass alleine schon die Anschuldigung dafür reicht, bis der Fall erledigt ist?", tadelte nun auch Paul.

    "Hören Sie, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht. Aber es ist ja nun Janowski der Tod ist! Und bevor Sie fragen, nein ich weiß nicht, wer ihn angezeigt hat! Wie gesagt, es wird ermittelt!"
    Semir und Paul blickten sich an und jeder wusste genau, was der Andere dachte. Semir griff in die Innentasche seiner Jacke und nahm seine Visitenkarte hervor. "Sollte ihnen noch was einfallen, rufen Sie bitte an!", bat er und stand gemeinsam mit Paul auf. "Bitte", wiederholte Paul und ging mit Semir aus dem Büro. Beide konnten sehen, wie Ermann die Visitenkarte achtlos auf den Schreibtisch warf und sich mit dem Gesicht in den Händen, zum Fenster drehte.
    "Da werden wir zu beißen haben, das sage ich dir", murmelte Paul und Semir nickte zustimmend. "Ja…aber wir wissen immerhin schon ein wenig mehr." Paul seufzte und begann zu laufen. "Was mich stört, dass Ermann nicht rausrückt, wer Janowski angezeigt hat!" Semir zuckte mit den Achseln. "Ich glaube, er weiß es wirklich nicht. Inzwischen ist man ja vorsichtiger geworden, diesbezüglich!"
    "Stimmt…zum Glück. Ich bekomme jedes Mal einen Schauer wenn ich dran denke! Ich schwör dir, wenn jemand Joshi das antun würde…"
    "…oder Andrea...oder...meinen Töchtern. Ich verstehe dich. Finden wir heraus, wer die Anzeige aufgegeben hat, oder welche dunklen Geheimnisse Janowski noch hat, ich glaube, wir werden da noch auf einiges stoßen!" Paul stimmte Semir mit einem Seufzen zu und ging gemeinsam mit Semir die Treppen hinunter.

    Pauls Emotion konnte man wirklich verstehen. Argh, wenn ich mir das vorstelle mit einer geliebten Person von mir! Nein das möchte man gar nicht, besonders, wenn dann noch so eine Ungewissheit herrscht. "Ist er's, ist er's nicht?" Ne danke, darauf kann ich verzichten! X/

    Aber die Situation wird ja wirklich immer prekärer für unsere beiden "S'ses". Hoffentlich kommt das gut. Elli, beantworte uns die Frage oder sag mir, ob ich meinen Baldrianvorrat auffüllen muss :D


    Paul und Semir erreichten das Revier Köln-Chorweiler und wurden ausgiebig gemustert, als sie die Eingangshalle betraten. Natürlich fielen ihre Waffenholster am Gürtel auf und Semir war wirklich bekannt in den Polizeikreisen in Köln.
    "Sieh an", erklang es im breiten Kölsch vom Empfangsbüro und eine ältere Dame trat an das Pult, "die Berühmtheiten der Autobahnpolizei, wie kann man helfen?"
    "Wir würden gerne mit den Kollegen von Robert Janowski sprechen", antwortete Semir und die ältere Dame, die Semir dank dem Namensschild nun mit Maria Eber ansprechen konnte, zog eine Augenbraue hoch.
    "Robert? Den haben wir gefressen, kann ich euch sagen! Guter Polizist. Aber seit neustem, schwänzt er auch noch die Arbeit, neben seinen Frauengeschichten. Kann ich nicht haben!" Paul räusperte sich kurz. "Janowski kann nicht zur Arbeit erscheinen, weil seine Leiche heute Morgen im Wald nahe der Autobahn gefunden wurde."
    Sofort wich der skeptische Blick und Marias Gesicht wurde schneeweiß. "Was?! Robert? Tot?", fragte sie mit zitternder Stimme und Semir atmete tief durch. "Er wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Tat aus purem Hass geschehen ist."
    Maria schluckte schwer. "Ich schicke euch zum Revierleiter hoch. David Ermann. Er kann euch vielleicht weiterhelfen! Dritter Stock, letztes Büro am Flur!" Semir und Paul nickten dankend und während Semir auf den Aufzug zuging, blieb Paul vor der Treppe stehen und verschränkte die Arme.
    "Echt jetzt?", fragte er und Semir blickte ihn ertappt an. "Alter Mann? Treppen schwer?", sagte er mit Hundeaugen und Paul rollte mit den Augen. Dennoch ging er auf Semir zu und drückte den Knopf.
    "Muss man jetzt für dich noch einen Zivi anstellen? Ich meine, Daddel-Abende statt Ausgang, Biertrinken in der Kneipe, statt eine Runde surfen; werden wir langsam alt?", eckte Paul an und Semir boxte ihn in die Schulter. "Ganz ruhig, oder ich erzähle Johanna, wie du mit Jenny und auch meiner Tochter rum geschäkert hast!" Unbeeindruckt hob Paul die Augenbrauen. "Weiss sie schon. Meinst du etwa, ich verheimliche so Dinge vor ihr? Sie war auch ehrlich zu mir. Bezüglich ihrer Vergangenheit. Z.B. das sie zweigleisig fährt oder gefahren ist, oder wie auch immer!" Der Fahrstuhl ging auf und Semir, sowie Paul gingen hinein.
    "Was, Joshi?" Paul nickte. "Beunruhigt dich das nicht?" Paul schüttelte mit dem Kopf. "Semir, was soll mich da beunruhigen? Fremdgehen ist fremdgehen, ob es nun ein Mann oder eine Frau ist, spielt doch keine Rolle. Die Angst bleibt dieselbe! Doch ich vertraue Joshi und lieben soll man sowieso dürfen, wen man will, hast du ja selbst gesagt!"
    "Bestreite ich gar nicht! Ich werde auch immer der Meinung bleiben. Liebe ist Liebe und kennt kein Geschlecht. Ich bin nur erstaunt. Hätte Joshi das gar nicht zugetraut gehabt!" Auf Semirs Kommentar grinste Paul. "Meinst du etwa, ich gebe mich mit "normalem" zufrieden?", scherzte er und Semir rollte nur mit den Augen, als der Fahrstuhl mit einem "Ping" aufging

    Beinahe rannten die Beiden in eine Frau, die sich noch mit einem lauten "Wow!" ankündigen konnte.
    "'Tschuldige!", stieß Semir aus und sah sich die Frau genauer an. Ein sportliches, kleineres Wesen mit langem, braunem Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden wurde. kürzere Strähnen hingen vor dem Ohr und die grünblauen Augen sahen die beiden Männer an, besonders Paul wurde fixiert.
    "Paul Renner, richtig?", fragte sie sofort und ihre Stimme war melodisch und angenehm. Semir blickte Paul mit skeptischem Blick an und Pauls Unbehagen wurde sofort spürbar. "Ja?", fragte er leise nach und die Frau grinste.
    "Keine Sorge, keine vergessene Liebelei", scherzte sie und während Paul erleichtert aufatmete, sah Semir sie weiterhin zweifelnd an.
    Sie streckte artig die Hand aus. "Lara Brock. Kommissarenanwärterin. Ich bin mit Johanna befreundet!"
    Paul ging ein Licht auf. "Befreundet ist untertrieben! Joshi schwärmt nur in den höchsten Tönen von ihr!" Semir lächelte zum ersten Mal und gab Lara die Hand. "Freut mich. Semir, ich bin Pauls Partner." Lara nickte verstanden. "Oh ja, Joshi hat auch viel von dir erzählt. Eine Ehre, die Legende der Autobahnpolizei kennen zu lernen!" Semir errötete leicht. "Übertreib nicht", stammelte er und Paul packte Semir an der Schulter. "Was bringt euch hier her?" Paul übernahm den Lead. "Vielleicht kannst du uns vielleicht grad helfen. Wir sind aufgrund eines Mordfalles hier. Einer deiner Kollegen wurde ermordet!" Laras Augen rissen weit auf. "Was? Wer denn?", fragte sie überrumpelt. "Robert Janowski.", antwortete Semir direkt und auch Laras Gesicht wurde schneeweiß. "Um Himmels Willen.", stieß sie aus.
    "Kanntest du ihn?" Lara nickte auf Semirs Frage.
    "Nun ja, wir sind beide Kommissarenanwärter hier auf dem Revier. Von dem her, ja. Wir gingen auch zusammen auf die Polizeischule. Eng befreundet waren wir nie, aber man kennt sich."
    "Hat er sich in letzter Zeit komisch benommen?"
    "Nein, Paul. Eigentlich nicht. Nicht komischer als sonst, besser gesagt. Ihr habt ja vielleicht schon von seinen Frauengeschichten gehört…"
    Semir und Paul nickten.
    "…aber sonst? Nein. Das ab und an eine wütende Ex oder ein One-Night-Stand das Büro stürmte, war nichts außergewöhnliches, aber ansonsten. Er war ein guter Polizist, sehr pflichtbewusst."
    "Das hören wir von allen", murmelte Semir skeptisch.
    "Man kann das Wahre nicht verleugnen. Robert war diesbezüglich wirklich ein Vollprofi. Nur hätte er die Schlange öfters im Käfig lassen können!"
    Alle sahen auf als eine tiefe Männerstimme zu hören war, die nach Lara rief und sie bat, ins Büro zu kommen.
    "''Tschuldige, die Pflicht ruft! Ich steh euch natürlich zur Verfügung. Lasst euch von Johanna einfach meine Nummer geben!" Sie winkte zum Abschied und rannte zu dem Raum, aus dem die Stimme kam.
    "Joshi hatte Recht, sie sieht wirklich aus wie Lara Croft!" Semir hob eine Augenbraue und blickte auf den Brustbereich. "Die neue Lara Croft Semir!", stöhnte Paul und Semir lief ihm hinterher, als er loszulaufen begann. "Warte, es gibt eine neue Lara Croft?"

    So, dann gebe ich hier auch mal meinen Senf dazu.

    1. Ich mag Paul Renner, aber auch Daniel Roesner. Ein sympathischer Mensch, was er deutlich am Komparsendrehtag (jedenfalls mir gegenüber) klar gezeigt hatte. Aber es gibt diese gewisse "Aber's" auf die ich nun gerne mehr drauf eingehe:

    Du bist der erste, der 100 %ig daneben liegt.

    Das finde ich eine Falschaussage. Denn:

    Mit Empfindungen kann man gar nicht 100% daneben liegen, den Empfindungen sind meist subjektiv. Und du empfindest im Bezug auf Daniel Roesner aka Paul Renner eben anders als ich.

    Da kann ich Campino absolut zustimmen (auch wenn das früher eher selten der Fall war ;)). Es ist eine Wahrnehmung, ein Empfinden. Ich zum Beispiel war ein grosser Fan von René Steinke als Tom. Er war und ist in meinen Augen noch immer der beste Partner in meinen Augen von Semir gewesen. Da hatte einfach alles gestimmt, auch bei den Drehbücher. Klar, mag es vielleicht heute bei einigen Fällen "altbacken" wirken, wie das Drehbuch und die Umsetzung war, aber ich persönlich empfinde, dass bis heute noch viele der Fälle mithalten können.

    Tom Becks Anfangs- und dann noch Schlusszeit hatte mich ebenfalls sehr überzeugt. Diese Mittelphase, wie ich sie heute gerne beschreibe...nja...ich sag nur "Babyalarm". War nicht gerade mein Ding. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie diese Folgen die teilweise höchsten Quoten hatten. Aber eben, das ist eine Empfindung!

    Aber im Prinzip ist erst mal das Drehbuch da, nachdem der Schauspieler spielen muss. Und das Drehbuch bzw die Charakterzeichnung von Paul gibt eben, meiner Meinung nach, nicht viel her.

    Ebenfalls ein ganz klares "Ja" von mir. Ich habe Daniel Roesner noch in anderen Dingen ausserhalb von Action Concept gesehen. Er kann viel mehr! Und das wird meiner Meinung nach nicht wahrgenommen.

    Aber Kanten, an denen man sich stört und stößt, an denen man über ihn spricht, gibt es nicht. Er konnte keiner Story bisher wirklich den Stempel aufdrücken, weil er nicht heraussticht durch eine bestimmte Charaktereigenschaft, ein gewisses Erlebnis. Nicht mal seine Vergangenheit gibt wirklich etwas her.

    Das ist ein weiterer Punkt, der mich ebenfalls stört an Paul. Selbst Ben hatte seine Ecken und Kanten. Das scheint bei Paul momentan nicht der Fall zu sein. Er wirkt wie der "perfekte" Partner. Er kann, weiss und macht alles. Teilweise wird er von den Nebencharakteren sogar an die Wand gedrückt. Auch wenn ich Jenny nicht gerade als meinen Lieblingscharakter bezeichnen kann, so hat auch sie mehr zum Entdecken, als Paul selbst.
    Er muss meiner Meinung nach auch nichts "dramatisches" in der Vergangenheit erlebt haben. Aber mit "Auf den Spuren meines Vaters" war man für eine Sekunde auf dem richtigen Weg. Paul zeigte Gefühle, hatte Angst, wirkte anders, als in den anderen Folgen. Leider wurde das aber schnell wieder verworfen.

    Momentan ist einfach alles zu "aalglatt". Paul ist ein Sunnyboy. Ein Frauenschwarm und ein guter Freund. So kann man den Charakter momentan zusammenfassen und das ist meiner Meinung nach einfach zu wenig.

    Vermisst wird die 26 Jahre alte @jenni :D

    Keine Sorge ich lebe noch. Ich habe beim dritten Durchlesen der ganzen Story einen riesigen Logikfehler entdeckt gehabt. Den habe ich überarbeitet, da er sich von den nächste Teilen die grad kommen, bis zum Schluss zieht. Ich will euch ja ein einwandfreies Leseerlebnis bieten :)

    Heute Abend kommt der neue Teil.

    LG
    Jenni

    Ich traue dieser Fluchtmöglichkeit noch nicht. Semir und Sandra sollten sich in Acht nehmen. Aufpassen ihr zwei, das kann noch übel ausgehen. Es ist eine Geschichte von Elvira...und...oh, das wissen sie ja nicht :D

    Hoffentlich kommen Paul und Manuel mal voran!


    "Und?", fragte Semir und Paul steckte sein Handy in die Gesäßtasche. "Hat gejubelt vor Freude", antwortete er knapp und Semir seufzte. "Würde ich an ihrer Stelle auch tun. Besonders weil sie weiß, dass die Schrankmann auch da wieder Dampf machen wird!" Paul nickte zustimmend. "Jedenfalls müssen wir den Suchradius vergrößern lassen! Der Mann kann durch den ganzen Wald geflüchtet sein, oder geschleift.", fügte er seiner Geste hinzu.
    "Da bin ich schon dran!", hörten die Beiden hinter sich und drehten sich erschrocken um, wo sie Hartmut erblickten.
    "Ganz ruhig, Jungs. Bin nur ich!", sagte er ebenfalls erschrocken. "Ich glaub, ich hab was gefunden, was für euch noch interessant ist!" Hartmut hob eine Plastiktüte und ein Smartphone war ersichtlich. "Ich hab die Nachricht offen gelassen." Semir nahm die Plastiktüte entgegen und sah die Nachricht auf dem Display.
    "Du weißt, was ihr alle getan habt! Ich werde euch kriegen! Wenn du aber willst, dass ich euch in Ruhe lasse, komm am Abend in den Wald an der Autobahn Richtung Köln. Dort wo es passiert ist! Du weißt wo!", las er laut vor.
    "Sieht man, von wem die Nachricht ist?", fragte Paul und Hartmut schüttelte mit dem Kopf. "Nein, die Nummer ist unterdrückt. Aber, man sieht das Datum. Die Nachricht ist vor vier Tagen abgeschickt worden!"
    "Was den Todeszeitpunkt erklären würde.", dachte Semir laut. "Ich teile es naher gleich dem Doc mit. Aber bisher ist das alles, was wir gefunden haben. Wir müssen den Suchradius deutlich erweitern!"
    "Tut das. Paul und ich fahren zum Revier. Mal sehen, was wir herausfinden können, und für was diese Nachricht abgeschickt wurde!"
    "Gut. Gleich sollte auch Joshi dazu stoßen."
    "Willst du uns auseinanderhalten, Hartmut?", fragte Paul grinsend und Hartmut sah ihn mit großen Augen an. "Was? Nein! Sie hatte noch ja das Essen mit den Mädels und kommt nun nach und…"
    Paul klopfte Hartmut auf die Schulter. "Das war n' Scherz!", beruhigte er ihn und Hartmut zog eine Augenbraue hoch. "Weißt du, sie kleben ja nicht aneinander", eckte Semir an, winkte Hartmut zum Abschied und begann loszulaufen.
    "Tun wir auch nicht!", zischte Paul und rannte Semir hinterher zum Wagen.

    Brähmers Wagen war inzwischen verschwunden und Finn schrieb die Notizen der Aussage ins Reine. "Hey Finn", begrüßte Semir den jungen Polizisten und dieser sah auf. "Hey. Habe Brähmers Aussage. Sagt aber nicht viel aus. Nur, das er eben sich erleichtern musste und dann die Leiche entdeckt hatte." Finn beugte sich zu den Beiden. "Ist es wahr, der Tote ist Polizist?" Semir und Paul nickten. "Kommissarenanwärter aus Köln-Chorweiler. Robert Janowski.", antwortete Semir und Finn verzog den Mund. "Robert?", fragte er nach. "Du kennst ihn?", fragte Paul zurück und Finn nickte.
    "Hatte mal einen Vortrag an der Polizeischule gehalten für die, die ebenfalls dann in Erwägung ziehen, Kommissar zu werden. Ekliger Typ sag ich euch! Vor dessen Blicken, war keine Frau sicher. Aber nicht…ihr wisst schon, sondern wirklich, echt eklig. Mir kam beinahe das schiere Kotzen, wenn ich den Typ gesehen hatte. Fachlich, ein Profi, aber er genoss sein gutes Aussehen nur zu sehr!", antwortete er ehrlich und Semir verschränkte die Arme, während Paul die Hände in die Hüfte stemmte. "Denkst du was ich denke?", fragte Semir und Paul nickte. "Hundert pro!"
    "Ähm…ja, was denkt ihr denn? Also, wenn ich fragen darf", murmelte Finn leise und Semir nickte.
    "Auf seinem Handy hatte der Tote eine Nachricht, dass er für seine Taten büßen sollte. Man würde jedoch schweigen, wenn er in den Wald kommen würde. Jetzt mit deinen Aussagen…", erklärte er ausgiebig und Finns Augen rissen auf. "Moment mal, wollt ihr etwa sagen, das Robert Frauen vergewaltigt hat?"
    "Noch ist es nur eine Vermutung", beschwichtigte Paul, "Semir und ich fahren, wie gesagt zum Revier. Vielleicht finden wir es heraus!" Semir seufzte. "Denke ich nicht. Auf den Stadtrevieren halten die Jungen zusammen. Da wird nicht schlecht über einen geredet!", gab er sich wenig optimistisch.
    "Bis später", verabschiedeten sich die Beiden von Finn, stiegen in den Wagen und fuhren auf dem Standstreifen mit Blaulicht weiter, während Finn sich mit einem Winken verabschiedete.

    Ich kann Danas Sorge verstehen. Bei ihrer Vergangenheit hätte ich jedes Mal auch panische Angst, wenn ich eine solche Nachricht bekommen würde. Semir ist der einzige Blutteil ihrer Familie der noch existiert. :/

    Zu Semir und Sandra:
    Scheint, als hätte unser Hengst schon eine Idee, aus den Handschellen zu kommen. Hoffen wir, das Sandra ruhige Finger hat, ansonsten bleibt er noch n' bisschen hängen ^^"

    Als Erstes: Elvira, danke für die Anmerkung. ABER, das KTU ist am Tatort auch vor Ort:
    http://www.wz.de/polopoly_fs/1.…onlineImage.jpg

    So es geht weiter :)

    __________________________________


    Hartmut nickte dankend, als ein uniformierter Polizist die Absperrung für ihn hob und er den Hügel hinunterrutschte, um an den Tatort zu gelangen. Er sah sofort, wie Semir und Paul die Kollegen koordinierten und grinsten, als sie ihn erblickten.
    "Einstein", begrüßte Semir ihn und Paul gab den Beiden einen Handschlag. "Eine Sekunde kann man euch nicht aus den Augen lassen, also wirklich!" Paul zuckte mit den Achseln. "Wir sind wirklich unschuldig dieses Mal. Wir wurden hier her beordert!" Semir nickte. "Die Leiche wurde bei einer Pinkelpause entdeckt!" Hartmut zog auf Semirs Kommentar eine Augenbraue hoch. "Auch mal was Neues!", fügte er seiner Geste hinzu. "Wie immer, ein paar Handschuhe und Archivbeutel für euch!" Semir und Paul nahmen die Dinge dankend entgegen. "Ich leg' dann mal los", kündigte Hartmut an und entfernte sich von den Beiden.
    Paul zog sich die Handschuhe an.
    "Brähmer?"
    "Finn nimmt die Aussage auf. Auf dich war er nicht mehr so gut zu sprechen!", grinste Semir und Paul rollte mit den Augen. "Mein Gott, das ist mir nur so rausgerutscht", verteidigte er sich und sah Semir dabei zu, wie auch er sich die Handschuhe anzog. "Wollen wir anfangen?" Paul nickte und nahm sich den Bereich um die Leiche vor. "Fröhliches Suchen im Laub", murmelte er und Semir nahm den äußeren Radius vor. "Als Kinder freiwillig gemacht, heute suchen wir Hinweise wegen einer Leiche!", murmelte Semir und Paul zog eine Augenbraue hoch. "Oh, Söhnchen, weißt du wie es früher gewesen war", wimmerte er mit verstellter Stimme und bekam von Semir grad einen der Handschuhe an den Kopf geworfen. Mit einem Grinsen, spickte Paul den Handschuh zurück, worauf Semir diesen kurz abklopfte, sich anzog und dann weitersuchte.
    Er bemerkte, wie er mit den Schuhen gegen etwas getreten hatte. Er beugte sich, hob den Gegenstand an und öffnete ihn. "Paul?" Semir hörte Schritte und spürte Pauls Anwesenheit neben sich. "Sein Geldbeutel!" Paul nahm ihn in die Hand, öffnete ihn und sah sich die Fächer an. "Geld und Kreditkarte definitiv noch vorhanden!", murmelte er und Semir stemmte die Hände in die Hüfte. "Also definitiv kein Raubüberfall." Paul schüttelte mit dem Kopf, als er die Kartenfächer untersuchte, hielt er jedoch kurz inne. "Ähm…Semir…" Er zog eine grünliche Karte aus dem Schlitz und Semir nahm sie entgegen. "Komissarenanwärter Robert Janowski…", murmelte er und schluckte, "Revier Köln-Chorweiler…" Paul nahm die Karte wieder an sich. "Super, das wird Gesprächsstoff geben!", seufzte er und Semir zuckte mit den Achseln. Doch sein Blick war nachdenklich. "Jedenfalls, muss man ihn wirklich gehasst haben, wenn man ihn wie ein Vieh im Wald liegen lässt und den Raubtieren zum Fraß vorwirft!" Paul stimmte Semir zu.

    "Jungs!" Semir und Paul blickten auf den Gerichtsmediziner, der sie zu sich winkte. "Das solltet ihr euch ansehen!" Er drehte die Leiche auf den Rücken und eine eingeschnittene Nachricht war zu lesen.
    "Drecksschwein", murmelte Semir und riss die Augen auf als er und Paul, sahen, was dem Mann noch angetan worden war. "OH MEIN GOTT!", stieß Semir aus und Paul verzog angewidert das Gesicht.
    "Da wollte wirklich jemand, dass dem Mann jeglichen Stolz genommen wird", bemerkte der Gerichtsmediziner trocken. "Ist das die Todesursache?", fragte Paul und der Mann schüttelte mit dem Kopf. "Nein, ich nehme an es handelt sich hier um Tod durch Ersticken!" Der Doc wies auf den Hals. "Male von einem Seil oder Draht. Außerdem Blut in den Augen und Schaum an den Lippen. Der Todeszeitpunkt kann ich euch leider erst nach der genauen Untersuchung sagen. Die Tiere hatten ja schon ihren Spaß."
    Semir nickte verstanden. "Danke", sagte er knapp und mit einem sichtlichen Schauer, der seinen Körper durchfuhr, entfernte er sich von der Leiche und verzog nochmals das Gesicht. "Wirklich…einprägend…", murmelte Paul und Semir sah ihn an. "Ich denke, wir sollten unsere Frauen nie reizen!", flüsterte er und Paul musste grinsen. "Ist ja wieder n' super Vergleich!", lachte er und nahm sein Handy hervor, als es klingelte.
    "Die Chefin", sagte er und Semir nickte verstanden. "Susanne hatte ihr anscheinend Bescheid gegeben. Habe ihr ja angerufen gehabt, doch Krüger war noch an einer Sitzung." Paul nahm nach Semirs Erklärung ab.
    "Frau Krüger?", begrüßte er seine Anruferin. "Renner, Frau König hat mir Bescheid gegeben. Haben Sie schon Erkenntnisse?" Paul seufzte kurz und beobachtete Semir dabei, wie dieser die Geldbörse in eine Plastiktüte legte, diese verschloss und anschließend einem KTU-Arbeiter gab. "Allerdings. Wir wissen, wer der Tote ist! Robert Janowski, Kommissarenanwärter im Revier Köln Chorweiler!"
    Ein Stöhnen war zu hören.
    "Bitte sagen Sie mir, dass das ein übler Scherz von Ihnen ist, Renner!"
    "Würde ich gerne, ist aber nicht der Fall", erwiderte Paul sofort, "Fotos vom Ausweis stimmen überein. Wir können schon davon ausgehen, dass dies hier kein Raubüberfall war!" Paul konnte das Quietschen von Kims Bürostuhl im Hintergrund hören.
    "Was haben Sie nun vor?"
    "Wir sehen noch zu, was wir am Tatort herausfinden können! Anschließend, begeben wir uns zum Revier, um die Kollegen zu informieren", antwortete Paul.
    "Gut, aber Renner!"
    "Diskretion, ich weiß!", sagte Paul und hängte auf.

    Was machen denn unsere zwei Geiseln? Schlafen die immer noch?

    Geiles Schlafmittel - will ich auch! :D

    Scherz beiseite. Ich bin gespannt, wie sich das mit der Krankschreibung auswirkt. Ist das wirklich ein Grund, oder ist das eine falsche Spur?
    Aber eben, was ist mit unseren beiden Geiseln? Wie geht's Sandra und Semir? Hoffentlich kann Paul sein Versprechen einhalten! Bring unseren Türken heil zurück!

    Ich entschuldige mich für die kurze Pause. Eine heftige Grippe hatte mich dieses Wochenende niedergestreckt. Jetzt geht's wieder normal weiter :)

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    "Also", begann er mit vollem Mund, "wenn wir so weitermachen, können wir bald unser eigenes Café eröffnen! Ich meine, mit deinen Tassen, der Thermoskanne mit Kaffee, Joshis Gebäck, Andreas Fruchtsnacks…ich bin im Himmel!" Kichernd schüttelte Paul auf Semirs Aussage mit dem Kopf und wies auf den Boden.
    "Schön, wenn du dich so fühlst, aber würdest du den Himmel bitte nicht vollkrümeln? Du bist sonst wieder der, der jammert, dass sein Auto dreckig ist!" Semir nahm den letzten Bissen seines Keks und sammelte dann die Krümel mit seiner Hand auf. Anschließend öffnete er das Fenster und warf die Überreste hinaus.
    "Die Vögel wird's freuen", murmelte er. "Wenn Sie nicht von den Autos überfahren werden", bemerkte Paul trocken, "wobei Sie heute gute Chancen haben, bei dem Stau…", murmelte er und blickte über die Autobahn, die man vor lauter Fahrzeugen nicht mehr sehen konnte. "Nun ja, wir sind anfangs der Feriensaison. Der Großteil von Deutschland sitzt in Mallorca oder an der Nordsee! Genauso wie meine Familie!", antwortete Semir.
    "Echt beschissen, dass dir der Urlaub nicht genehmigt wurde, ich meine, Andrea ist nun mit den Kindern alleine weg…", murmelte Paul und Semir zuckte mit den Achseln. "Nun ja, Arbeiten oder im Knast verweilen, ich denke, mit der Strafe bin ich gut davon gekommen. Sozialstunden und gestrichener Urlaub sind zu verkraften! Wer wüsste, wo ich ohne Krügers und Johannas Einschreiten nun sitzen würde. Strafversetzt, Hausarrest, Knast oder gar gefeuert. Wo mich Schrankmann wahrscheinlich zu gerne gesehen hätte! Von dem her hatte auch Andrea keine Probleme damit. Klar fand sie es schade, aber wir konnten ja nicht alles absagen. Die Kinder hatten sich zu sehr gefreut. Außerdem, es sei denn deine Freundin hat dich unter Kontrolle, können wir ein paar Daddel-Abende mehr veranstalten, jetzt wo dein Beamer steht!" Paul lachte auf Semirs Kommentar. "Du kennst sie doch! Wir müssen eher noch verhindern, dass sie mitmachen will, wenn wir unsere Ruhe haben möchten!" Semir kicherte ebenfalls. "Oh ja.", fügte er seiner Geste hinzu und nahm sich einen weiteren Keks aus der Dose. "Könntest du mir bitte auch einen reichen?" Semir legte Paul eines der Gebäcke in die offene Handfläche. Mit einem Seufzen blickte Semir auf den langen Stau.
    "Wir könnten ja, "Ich sehe was, was du nicht siehst, spielen!" Paul zog auf Semirs Kommentar hin die Augen hoch.
    "Super, die Antwort wird entweder Baum oder Auto sein! Oder graues Nebelgebilde…", murmelte Paul, aus er aus dem Fenster sah. Semir verzog den Mund. "Stimmt, nimmt schon ein bisschen die Spannung!", entgegnete er und die Beiden sahen sich lachend an.

    Jedoch sprangen beide vor Schreck auf als ein alter Herr an ihrer Fensterscheibe klopfte. "Hilfe!", erklang es dumpf und Semir öffnete das Fenster. "Sie sind von der Polizei, oder?" Semir nickte verwirrt. "Tut mir leid, Brähmer, ich hatte Sie an der Tanke vorhin gesehen, da waren Ihre Waffen deutlich zu sehen am Gürtel. Ich bin vorhin…etwas im Wald machen gegangen, da habe ich was gefunden!" Er winkte sie eilig hinaus. Semir drehte gekonnt das Lenkrad und konnte aus der Lücke fahren, um auf dem Pannenstreifen zu halten. Gemeinsam mit Paul stieg er aus und folgte Brähmer in den Wald, wo er sie zu einer kleinen Lichtung führte, wo Erde aufgewühlt worden war. Während Brähmer, bleich und zitternd zurückblieb, ging Paul neugierig auf den Haufen zu. Jedoch wich er leicht zurück und atmete tief durch die Nase. "Ach du Scheiße…", stieß er aus und Semir näherte sich. Er erblickte eine nackte Person. Die Haut, teilweise von Bisswunden zerrissen und teilweise waren schon Spuren einer Verwesung zu erkennen. Der stechende Gestank von Fäkalien und Erbrochenen drang in seine Nase. "Paul…rufst du die Kollegen?"
    "Mach ich", antwortete Paul und zog dabei noch sein Handy hervor.
    "Ist die Person…?"
    "Tot…definitiv und das schon 'ne Weile. Würden Sie Ihren Wagen bitte auch auf den Standstreifen stellen? Wir brauchen Sie hier noch eine Weile.", bat Semir und Brähmers Augen rissen weit auf. "Ich habe niemanden umgebracht!", flüsterte er und Semir lächelte. "Das glaube ich auch nicht, Herr Brähmer. Ich möchte nur Ihre Aussage bezüglich des Fundes aufnehmen! Mehr nicht!"
    Semir drehte sich zu Paul um, der den Anruf beendete. "Die Kollegen sind unterwegs. Das KTU habe ich ebenfalls informiert!", gab er Bescheid und beugte sich zur Leiche, um ein Foto des Gesichts zu machen.
    "Sieht aus, als hätten sich die Tiere mächtig an dem armen Kerl zu schaffen gemacht. An den Innereien hatte man sich auch schon zu schaffen gemacht!"
    Paul hob seinen Kopf, als er ein Würgen hörte und sah, wie Brähmer hinter einem Baum verschwand und sein Inneres von sich gab.
    Paul verzog den Mund. "Hätt' ich jetzt nicht laut sagen sollen, oder?" Semir schüttelte mit hochgezogener Augenbraue den Kopf. "Nein, nicht wirklich."