Semir überreichte Joshua das Dokument und dessen Augen weiteten sich. "Come in!" forderte er kurz auf und Semir verstand. Joshua ging mit schnellen Schritten zu Christophers Zimmer und klopfte. "Wehe es ist nicht wichtig!" zischte der Engländer, stand auf und öffnete die Tür. "Come on!" drängte Joshua und zog seinen Cousin in die Wohnstube, dort erblickte Christopher Semir. "Tut mir leid, dass ich so früh störe", begann er und nickte zu Joshua, "aber ich denke, dass ist wichtig." Joshua zeigte Christopher den Wisch und dieser fuhr sich durch sein Haar. "God Heavens, dass ist wirklich wichtig!" Er wies Semir auf einen Sessel und er selbst, setzte sich auf die Couch. "Also Von Bergen...Dieser Penner..." Semir riss die Augen auf. Gross war der Schock über Christophers harte Sprechweise. "Wir sind schon lange auf der Suche nach ihm. Besonders in England ist er gesucht wegen Waffenhandels. Ich hatte ihn jedesmal! Nur fehlten mir die Indizien!" Joshua nickte. "Auch wir vom Scotland Yard suchen ihn. Bei uns lief es immer genau so ab wie bei Chris", fügte er seiner Geste zu und hielt sich an der Schulter. Das Gesicht verzog sich und er stöhnte kurz. "Have you got your drugs?" fragte Christopher und Joshua nickte. "Go to bed. Just for the moment. You haven't sleep well." Joshua sah zu Semir und dieser sah ihn sorgevoll an. "Okay", murmelte Joshua und ging. "Er ist einfach zu sorgenvoll", murmelte Christopher und Semir seufzte. "Meinst du, er macht sich Sorgen um Ben?"
"Meinen? Ich weiss es!" erwiderte Christopher ein wenig genervt und Semir grinste. "Tu nicht so, wer hat ihn denn umarmt?" Christopher winkte ab. "Wahrscheinlich hat der Schlag mein Gehirn vernebelt gehabt."
Sarah ging ins Bad und schloss die Türe. Nach einer Dusche, einer intensiven Kur für ihre Haare, überblickte sie die Narben. Feine und dickere Linien zogen sich teils vom Haarschopf über die Stirn. Sie sah einfach furchtbar aus. Verunstaltet für's Leben. Sie sah auf ihr Handy. Keine Nachricht von Victor. Anscheinend war die Ohrfeige doch zu hart gewesen. Sie schämte sich richtig und die Schamesröte konnte sie im Spiegel entdecken. Es klopfte. "Sarah?" fragte André und sie rief ein: "Bin gleich soweit!" zurück. Sie zog noch ihre Kleidung an und öffnete die Türe. "Wehe dir", drohte André scherzhaft und ging an ihr vorbei, "wenn das Warmwasser alle ist." Sarah konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und als sie in Richtung Küche kam, schmekre sie den wunderbaren Duft von frischgebackenen Brot. "Da bist du ja", begrüsste Ben sie und sah sie an. "Geht's dir besser?" Sarah erinnerte sich an die Nacht. Ben war geduldig auf der Couch gesessen und hatte sich ihre Sorgen angehört. Bis spät in die Nacht. "Nicht wirklich...Ben?" Er sah sie an. "Danke, es hat wirklich gut getan." Ben stellte ein Glas Orangensaft auf den Tisch und zwinkerte ihr zu. "Du bist echt ein feines Mädel Sarah. Und wegen dem?" Er zeigte auf die Stirn und symbolisierte so ihre Narben. "Dafür brauchst du doch nicht zu schämen! Narben machen sexy!"
"Victor!" zischte Johanna und sah ihn entsetzt an. "Bist du verrückt?" Er winkte sie zum Fenster und sah sie wehmütig an. "Es tut mir so Leid", murmelte er und Johanna erblickte die gerötete Stelle an der Wange. "Haben sie dich geschlagen?" fragte sie besorgt und Victor sah zu Boden. "Sie nicht. Sarah hat mir den verpasst...bin ein wenig durchgetickt..." Sarah legte ihre flache Hand ans Fenster und Victor tat es ihr gleich. "Ich soll zwei Menschen umbringen Johanna...ich kann das nicht..." Johanna lächelte. "Das musst du auch nicht. Falls er dir gedroht hat, mir was antun zu wollen, dass schafft er nicht. Das weiss ich!"
"Was weisst du über von Bergen!" Christopher atmete tief ein. "Ich weiss, dass er eine Art «Weltherrschafts»-Tick hat. So ein richtiger James Bond-Bösewicht. Allerdings ist er viel gescheiter und er hat wohl eben eine Untergrundorganisation gebildet, für die Anhänger der Opus Dei, ein Dorn im Auge ist."
"Klingt mysteriös..." murmelte Semir und Christopher zuckte mit den Achseln. "Jedenfalls glaube ich zu wissen wo er hin will...wenn ich jedenfalls von einem reichen Typ ausgehe." Semir schaltete. "In die Schweiz!" sagte er bestimmt und nahm sein Handy hervor. "Was hast du im Sinn?" fragte Christopher neugierig und Semir grinste. "Du bist nicht der einzige, der gute Kontakte hat", erwiderte er und zwinkerte mit einem Auge.