Semir und Ben rannten den Wachen hinterher. Doch so langsam begann das Adrenalin Semir zu verlassen und er sackte ein. "Ben", siess er hervor und kam kaum noch zu Atem. Er befand sich im dichtesten Gebiet des Rauches. Ben drehte sich um und rannte zu seinem Partner. "Du kannst doch jetzt nicht einfach schlapp machen!" mahnte er und stützte seinen Kollegen. Gemeinsam liefen sie aus dem brennenden Raum und vernahmen einen Schuss. Und der Schrei einer verzweifelten jungen Frau. "Das war Johanna!" bemerkte Ben und Semir liess von ihm ab. "Geh' du musst ihnen helfen!"
"Ohne dich! Vergiss' es!" Ben nahm Semir Huckepack und mit ihm auf dem Rücken, rannte er zum Burgplatz.
Getroffen taumelte de Brouiller zusammen mit Sarah nach hinten und stürzte mit dem Mädchen nach hinten. Johanna kreischte vor Entsetzten auf und rannte hinterher. Doch die Einzige, die noch um Hilfe schrie, war Sarah. Sie konnte sich retten, in dem sie sich von de Brouiller, der in der Schulter getroffen wurde, lösen konnte und so noch den Vorsprung fassen konnte. Die Fingerknöchel liefen weiss an und ihre Arme zitterten vor Anstrengung. De Brouiller fiel mit grellem Geschrei in die Tiefe und schlug auf den Boden auf. Das Brechen sämtlicher Knochen war zu hören. Als Sarah hintunersah, erblickte sie das Blut, dass aus sämtlichen Verletzungen floss. "Johanna!" schrie sie verzweifelt und die junge Frau packte sofort zu. Sie vermied es, ihren Vater anzusehen. Feuerheisse Tränen flossen ihr die Wangen hinunter.
Victor wollte seiner Freundin zur Hilfe eilen, als er brutal auf den Boden gestossen wurde. Er blickte auf und sah Lukas. Sein Gesicht war feuerrot vor Wut. Er hielt ihm den Degen an die Kehle und fletschte mit den Zähnen. "Du verdammter Hurensohn!" krächzte er und die Wut war förmlich spürbar. Sein Herr war nun tot, Johanna verlor ihr Herz an einen anderen! Sein Leben schien in ein tiefes Loch zu fallen. "Verrecke! Verrecke einfach und lass mich und Johanna in Ruhe!"
Diese hatte es gerade geschafft, Sarah wieder festen Boden unter den Füssen zu bescheren, als sie diese Szenerie sahen. Sofort rannte Johanna auf Lukas zu und riss an seinen Armen. "Lass ihn los!" kreischte sie und wurde von dem Typen gewaltsam nach hinten gestossen. Doch das Mädchen gab nicht auf. Immer wieder versuchte sie ihn aufzuhalten. "Lukas Waffe runter!" mahnte Semir der inzwischen mit Ben angekommen war und auf zittrigen Beinen stand. Die Waffe in Anschlag. "Halt du dich daraus Dellay!" Ben ging langsam auf ihn zu. "Das führt doch zu nichts!"
"Zu nichts? Ich habe nichts mehr zu verlieren!" Lukas Hände zitterten und Sarah rannte zu Johanna, die nach einem weiteren Versuch auf dem Boden liegen blieb. Sie konnte nicht mehr. Alles brach in ihr zusammen. "Noch kannst du es zum rechten bringen Lukas", versuchte die junge Polizistin den jungen Mann zu beruhigen. "Wieso? Ich habe Saschas Kopf auf die Autobahn geworfen, den Körper in den Zementbecken gelegt, nachdem Johannas Vater ihn geköpft hatte!" Johanna schrie und brach ihn Tränen aus. Immer mehr zersprang ihre Illusion.
"Lukas bitte!" Ben hielt ihm die Hand hin. "Wir können ein gutes Wort für dich einlegen." Doch Lukas ging von Victor weg und griff Ben an. Dieser hatte mit einem Handgriff seinen Degen hervorgebracht und begann, mit dem jungen Mann zu kämpfen. "Hört auf bitte!" schluchzte Johanna hervor.