Some things in life are bad They can really make you mad
Monthy Phyton "Always look on the bride side of life"
"Hier die gewünschten Handschuhe", sagte Hotte und übergab Ben zwei Paare Latexhandschuhe für die Untersuchung. "Super, danke Hotte", bedankte sich Ben und ging zu dem blauen Porsche. Semir blickte immer wieder auf den Toten und erschrak, als ein paar Handschuhe vor seinen Augen kreisten. "Votre «Handschuhe» Monsieur", witzelte Ben und Semir nahm die Handschuhe entgegen. Er zog sie sich über und öffnete die Autotüre. "Tut mir leid mit deiner Gitarre", murmelte Semir und Ben zuckte mit den Achseln. Natürlich traf ihn der Verlust seiner heiß geliebten Gitarre schwer. Aber er konnte es mit etwas anderem abtun. "Hauptsache wir sind versehrt daraus gekommen Semir." Semir nickte. "Mal sehen ob der Gute sich irgendwie ausweisen kann", murmelte er und Ben nickte. "Ich mach mich an den Kofferraum", kündigte er an und verschwand.
Semir hob langsam die Jacke an und erblickte eine Geldbörse. Langsam zog er sie aus der Jackeninnentasche und öffnete sie. Als erstes fiel ihm ein Ausweis ins Auge. Er nahm in aus dem Kartenfächchen und als er die Berufsbezeichnung las, glaubte er, vor Schock umfallen zu müssen.
Ben kramte im Kofferraum rum aber fand nichts Bedeutendes. Regenschirme, ein Notfallköfferchen und diverse Jacken für die Witterung. Ein vorsorglicher Mensch also. "Ben komm mal her!" schrie Semir und Ben tat wie ihm befohlen. Der Jüngling sah direkt den Schock in Semirs Augen und er zog eine Augenbraue hoch. "Der Mann war nicht auf Geschwindigkeitsüberschreitung aus", begann Semir und schluckte tief. "Sondern?" hakte Ben nach und erhielt von Semir die Visitenkarte. Nun war es an Ben, die Augen aufzureißen und tief durchzuatmen. "Scheisse", stieß er hervor und strich sich durchs Haar. "Besser hätte ich es nicht sagen können. Die Schüsse galten gar nicht uns, sondern unserem Fahrer." Ben blickte noch einmal auf die Karte. Christian Meier, 50 Jahre alt, BKA-Beamter. BKA, Bundeskriminalamt. Wohl das Höchste was man in der Polizei erreichen kann. "Da stimme ich dir zu", murmelte Ben und ging zu der Leiche, "aber wie es aussieht hat kein Schuss den Mann getötet." Semir nickte und legte die Karte zurück in die Geldbörse. "Und der Tag hatte so schön angefangen", seufzte er und verstaute die Börse wieder in der Jackentasche. "Anscheinend so schön, dass du selbst bei dem Anblick einer Leiche noch gesungen hast. Jedenfalls werden die Typen vom BKA uns sicher genau auf die Finger schauen, wenn das bekannt wird. Die sind noch schlimmer wie die vom LKA", murmelte Ben und Semir konterte mit einem "Du musst es ja wissen. Und dass mit dem Gesang war nur eine Verzweiflungstat." "So hat es sich auch angehört", konterte Ben und erntete von Semir einen schmollenden Blick.
Dieter und Hotte standen an der Absperrung und ließen KTU-Beamte an den Tatort und wiesen neugierige Journalisten ab. Ein Mann in den Mittdreißigern drängte sich durch die Menge und erblickte die beiden Streifenpolizisten. Sein Herz erfüllte sich mit Freude. Wie lange war es nun schon her? 4, oder schon 5 Jahre? Er wusste es nicht. Und es lohnte sich auch nicht, darüber nachzudenken. Er ging einfach schnurstracks auf die Absperrung zu und setzte ein Lächeln auf."Mensch Hotte, schau mal", sagte Dieter und stupste seinen Kollegen an. "Das gibt's doch nicht!" Der Mann, im schwarzen Anzug gekleidet, ging auf Hotte und Dieter zu. "Na sieh mal einer an! Ich glaube es ja nicht. Was machst du denn hier?" Der Mann schüttelte den Polizisten die Hand und diese klopften ihm auf die Schulter. "Ich habe einen Anruf von einem Kollegen bekommen. Er fuhr einen blauen Porsche", erklärte der Mann und die beiden Polizisten schluckten. "Da wirst du dich nicht freuen", sagte Hotte nur und hob das Absperrband. "Du findest das Auto ziemlich in der Mitte." Der Mann nickte dankend und ging die lange Strasse entlang.
Semir zog sich die Handschuhe aus und verstaute sie in der Jackentasche. "Das ist ja eine schöne Bescherung." Ben nickte bloß und sah einen Mann auf den Wagen zukommen. Er war etwa 1.78 groß und so zwischen Semir und ihm. Seine Haare waren nach oben gegelt und er trug einen schwarzen Anzug. "Semir?" Der Angesprochene drehte sich um und sah Ben an. "Der läuft auf uns zu." Semir folgte Bens Finger und erstrahlte, als er den Mann sah. "Das gibt's doch nicht", stieß er hervor und der Mann begann auf den Jauchzer Semirs zu lächeln und beschleunigte seinen Schritt. "Semir!" Die Beiden umarmten sich und Semir begutachtete sich den Mann genauer. "Gut gehalten!" lobte er und der Mann gab das Kompliment zurück. Ben stand daneben und beobachtete die Szene mit fragendem Blick. Der Mann spürte den Blick sofort und löste sich von Semir. "Willst du mich nicht vorstellen?" Semir nickte und blickte zu Ben. "Ben, darf ich vorstellen, Jan Richter. Er war einst mein Partner. Jan, das ist Ben Jäger. Mein jetziger Partner." Sie gaben sich die Hand. "Freut mich", sagte Ben und Jan lächelte. "Wo hat's dich denn hinverschlagen?" fragte Semir und Jan grinste. "Ich bin nun im BKA zuständig. Eigentlich lebe ich nun in Berlin, für einen Einsatz aber bin ich hier in Köln. Zusammen mit einem Kollegen." Ben und Semir sahen sich an. "Der fuhr sicherlich auch noch diesen blauen Porsche?" Jan nickte auf Bens Frage und blickte zum Porsche. Er sah das Wrack und die Augen weiteten sich. "Doch nicht etwa?" Semir konnte nur Nicken und Jan strich sich übers Gesicht. "Wir wollten das BKA gleich informieren", flüsterte Ben mit Mitleid in der Stimme. Jan schüttelte mit dem Kopf. "Das hat sich nun erledigt. Semir, Jäger", Die Angesprochenen fürchteten schon das Schlimmste, "ich will mit euch zusammenarbeiten. Ihr nehmt mich überall mit und lasst mir meine Freiheit, ich sorge dafür, dass der Fall bei euch bleibt." Semir und Ben sahen sich verwundert an. "Ich kann damit leben", sagte Ben und stimmte damit zu.
"An mir soll's auch nicht liegen." Jan atmete erleichtert aus und blickte zu Ben. "Danke", flüsterte er und Ben winkte ab. "Einem «Vorfahren» muss man helfen. Außerdem waren Sie auch mal unter Semirs Fittiche. Wir müssen also zusammenhalten." Semir zog ein beleidigtes Gesicht und Jan konnte sich einen Lacher nicht verkneifen. "Dann gehen wir mal zurück in die Wache. Mal sehen was du uns über diesen Meier erzählen kannst."