Tun sie. Herzlichen Dank!
Beiträge von Campino
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Die zuletzt neuen Serien floppten bei RTL ebenfalls und wurden mittlerweile schon wieder abgesetzt. Die waren noch schlechter als AfC11.
RTL wird von den Serien nicht wegrücken und AfC11 ist quotenmäßig immer noch okay im Verhältnis. Quote sinkt im TV übrigens kontinuierlich, das kann man nicht mehr mit vor 5-10 Jahren vergleichen, jeder zweite Fernseher ist heute ein Smart-TV, mit dem du die Folgen über Mediatheken usw vorab oder später sehen kannst. Glaube nicht, dass die Online-Abfragen da viel in die Quote reinfliessen, viele gucken die Folge erst später, die Zugriffszahlen wird nur RTL kennen.
Das Pferd Cobra wird noch ein paar Jahre weitergeritten, bis Erdogan keine Böcke mehr hat.
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Das ist aber nicht befriedigend, gerade im FF-Bereich werden selten neue Themen eröffnet. Bestehende Themen, also laufende Storys, werden dann zZ nicht angezeigt, ausser man klickt extra auf den Bereich. Es ist also, auf die Schnelle für die Leser, nicht ersichtlich dass in einer Story ein neuer Teil online gestellt wurde. Vor allem nicht, wenn man übers Handy guckt und die Leiste rechts nicht angezeigt wird.
Also ich hoffe, dass man das technisch noch beheben kann.
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Heerlen - 17:15 Uhr
Lee saß auf dem Beifahrersitz des zweiten von drei dunklen Fahrzeugen, die sich in Afden auf den Weg machten, nachdem das SEK vollständig abgezogen war. Lucas hatte sich in dem gleichen Wagen nach hinten gesetzt, wo ihm ein hünenhafter "Bewacher" zu geteilt war, der ihn unentwegt angrinste. Der ehemalige Navy-Soldat kannte aus seinen Recherchen ja so manche der asiatischen Handlanger, aber das schelmisch grinsende Gesicht dieses Riesenbabys war ihm neu. "Lucas, machen wir es uns nicht so schwer.", hatte Lee erneut gönnerhaft gesagt, als das Flugfeld schon langsam in Sichtweite kam. "Vergiss es. Erst bringst du mich zu meiner Familie, dann bekommst du den Stick. Wie abgemacht." Ihm war mulmig, dass er seine einzige Unterstützung abhängen musste, aber es war seine freie Entscheidung. Das Vertrauen in die Autobahnpolizei zu wenig, dass sie ihn nach der Übergabe mit dem Stick einfach verschwinden ließen. Aber er brauchte den Stick - für seine Freiheit.
Jetzt aber war er auf sich alleine gestellt. Keine ungewohnte Situation generell... doch normalerweise hatte er für solche Fälle einen ganz klaren Plan. Lucas hasste es, ungeplant und spontan in ein "Gefecht" zu ziehen, etwas was er aus seiner Zeit in Afghanistan gelernt hatte. Jede Operation ohne Plan war zum Scheitern verurteilt. Jeder musste genau wissen, was er wo zu tun hatte. Jeder musste sich auf den anderen verlassen können. Jetzt musste sich der Kahlkopf auf niemanden verlassen, denn er war allein... doch er wusste nicht, was ihn erwartete.
Lee dagegen war ruhig. Er und seine Männer unterschätzten Lucas nicht, und dass er sich glaubhaft seiner Verfolger entledigte und zumindest nicht mit den deutschen Behörden zusammenarbeitete, beruhigte ihn. Ausserdem wusste er, dass der Vater das Spiel so lange mitspielte, wie er die Frau und das Kind in seiner Gewalt hatte. Natürlich war es für den Asiaten klar, dass es keine Zeugen geben würde, wenn die Sache erledigt war. Weder der Physiker noch dessen Cousin würden die Halle lebend verlassen, doch im Moment machte er noch gute Miene zum bösen Spiel.
Lucas Unruhe, die er keinesfalls auch nur im Entferntesten nach Außen trug, wuchs als er das Ortschild sah. Verdammt... sie fuhren tatsächlich nach Heerlen. Die GPS-Koordinaten des Helikopters stimmten, Lee hatte seine Familie scheinbar tatsächlich hier versteckt. Es ergaben sich neue Optionen für seinen Plan, sollte das SEK auch hier schon eingefallen sein, doch für sein Vorhaben bezüglich des Sticks war die Sache nicht zuträglich, denn dann stand wieder das alte Problem, dass man den Stick deutschen Sicherheitsbehörden übergeben würde. Innerlich biss Lucas sich auf die Lippen. Er konnte Lee aber nicht nochmal warnen, denn natürlich musste er zu allererst an seine Familie heran. Ein unglaublicher innerlicher Konflikt begann, und Lee schien mit einem Blick in den Rückspiegel Lucas Unsicherheit in dessen Augen zu bemerken. "Ganz ruhig, Lucas. Gleich bist du bei deiner Familie und dann haben wir das Geschäft fast geschafft."
Die Kolonne aus drei dunklen Wagen, ein SUV und zwei Limousinen, rollte langsam an den Hangar heran. Als Lee über Funkgerät versuchte, seine Mitarbeiter anzufunken, dass die das Tor des Hangars öffnen sollten, wurde der Funkspruch nur mit einem monotonen Rauschen beantwortet. "Was geht da vor?", fragte er verwirrt, doch dann entspannte er sich. Langsam öffnete sich das Tor, seine Gesichtszüge lockerten sich um dann endgültig zu vereisen. Statt, dass seine Männer ihn hereinbaten, lagen sie aufgereiht auf dem Boden, die Arme auf dem Rücken, in Reih und Glied. "Was zum ...", kam ihm gerade noch über die Lippen, als Anna Engelhardt über Funk den erneuten Zugriff befehligte.
Die Autos wurden umzingelt, und noch bevor die Fahrer Rückwärts- oder Vorwährtsgang einlegen konnten, wurden die Fahrertüren zuerst aufgerissen. Lee, Lucas und jeder einzelne Mitfahrer in den drei Wagen wurden aus dem Auto gerissen und zu Boden gedrückt. Eine Mischung aus deutschen Befehlsrufen und asiatisch klingenden Flüchen erfüllte den Flugzeughangar. Zwei der Männer schafften es noch an ihre Waffen zu gelangen, Schüsse peitschten durch die Luft. Ein SEK-Beamter wurde am Arm getroffen, die beiden Schützen allerdings schnell ausgeschaltet. Semir und Ben kamen ebenfalls aus der Deckung mit gezückten Pistolen, überließen die Hauptarbeit aber den Beamten in der schwarzen Uniform. "Lasst mich los, ich gehöre zu euch!", knurrte Lucas am Boden und spürte den schmutzigen Asphalt an der Wange.
Mit einem Ruck wurde er, wie der Rest, auf die Beine gehoben. Doch entgegen seiner Erwartung, dass man ihn schnell losließe, blieb der Griff um Handgelenke und Nacken stahlhart. Die Chefin, Semir und Ben kamen auf den Amerikaner zu, im Hintergrund sah er erleichtert seine Frau und seine Tochter unversehrt bei Jenny und Christian stehen. Doch der Blick der Chefin gefiel ihm gar nicht. "Warum haben sie sich den Peilsender aus dem Jacketkragen gerissen und im Wagen gelassen?", fragte sie mit strenger Stimme. Eben hatte sie Semir und Ben kurz und schnell über alles informiert, genauso hatte Ben erzählt, was alles geschehen war. Und natürlich hatten alle drei den Verdacht, dass Lucas eben doch ein doppeltes Spiel spielte. Das anfängliche Vertrauen, was sich auftat, nachdem Lucas Semir gerettet hatte, war schnell zerstört, so fragil wie es war.
"Die Sache war mir mit dem Peilsender zu gefährlich. Lee und seine Männer sind Profis. Ich wollte meine Familie nicht in Gefahr bringen.", rechtfertigte er sich. "Du hast den Stick absichtlich im Auto gelassen, damit wir denken, du wärst in dem Gebäude. Hättest du ihn in die Gasse geschmissen, hätten wir das sofort gemerkt. Also erzähl uns keine Scheisse.", herrschte Ben ihn an, dessen Adrenalinspiegel nach der ganzen Sache noch nicht nach unten gefahren war. "Er braucht den Stick, sonst ist er ein toter Mann.", lachte Lee, der gerade abgeführt wurde.
Mit einer Handbewegung bedeutete Semir autoritär, dass die SEK-Beamten die komplette Yakuza-Gruppe abführen sollte, damit man in dem Hangar unter sich war. Vor der Halle fuhren bereits Krankenwagen ein, um den verletzten Polizisten zu versorgen. Lucas wurde losgelassen und rieb sich die Handgelenke. "Also raus mit der Sprache!", wurde er von Semir aufgefordert. "Du hast meine Frage vor einigen Stunden nicht beantwortet. Mit was erpresst dich deine Organisation?" Er sah zu seiner Frau... seinem Kind. Ein kurzes, energisches Kopfschütteln ging von ihm aus und seine Frau verstand diese Geste. Sie legte ihren Arm um Cynthia, und beide nahmen von der Gruppe etwas Abstand. Marlaine kannte die Geschichte scheinbar, und Cynthia sollte sie nicht hören. Christian und Jenny folgte ihnen, als Lucas begann: "Wir hatten in Afghanistan den Auftrag, ein Terrorlager auszuheben. Wir hatten ganz klare Informationen über den Ort." Es war, als hätte er im Kopf eine Playtaste gedrückt und ein Film spielte sich ab, den Ben, Semir und die Chefin jetzt schauten. "Uns lief die Zeit davon, denn es war angeblich ein Anschlag geplant. Also hatten wir die Planung verkürzt. Mehr Risiko, aber um hunderte Leben zu retten, habe ich diese Entscheidung gefällt, als Verantwortlicher der Operation. Wir haben das Lager nicht ausgekundschaftet, sondern angegriffen. Erst mit mehreren Raketen, dann wollten wir das Lager einnehmen." Es klang wie ein Roman, den sich Semir und Ben schlecht vorstellen konnten. Von Einsätzen, Verfolgungsjagden und Schiessereien hatten sie Erfahrung... aber vom Krieg. Sie merkten, wie Lucas die Kälte in seiner Stimme, seiner Haltung und seinem Gesicht langsam ablegte.
"Es war ein Desaster.", kam nur schwer über seine Lippen und er sah zu Boden. Semir erwartete, dass das fehlende Auskundschaften ein Fehler war, und die US-Armee deswegen mehr Verluste erlitt, als geplant. Doch er irrte: "Es war kein Terrorcamp. Es war ein Flüchtlingslager, getarnt als Terrorcamp. Frauen, alte Männer und Kinder wurden als Kanonenfutter bereitgestellt. Als wir das Lager einnahmen, haben wir es erst gemerkt. Allerdings waren da schon über 200 Menschen tot." Ben bekam eine Gänsehaut und auch die Chefin weitete entsetzt die Augen. "Jedenfalls habe ich danach die Verantwortung gezogen. Ich wurde aus Afghanistan zurückbeordert, und aufgrund meiner... Verdienste... konnte ich "ehrenhaft" aus der Armee austreten.", wobei er das "ehrenhaft" nicht besonders wertig betonte. "Dann hat mich die Organisation angesprochen, das habe ich ja bereits erzählt." Semir nickte. "Und mit diesem Einsatz erpresst dich die Organisation? Aber das muss doch schon Jahre her sein." "So lange ist es noch nicht her, vielleicht 4 Jahre. Die Sache wurde sehr klein gehalten und nie wirklich abgehandelt. Die Akten existieren noch. Jedenfalls sucht sich die Organisation nur Leute aus, die erpressbar sind. Und wenn ich nicht liefere, werden sie diesen Einsatz so drehen, dass ich das Flüchtlingslager wissentlich bombardieren ließ. Und ich werde als Kriegsverbrecher verurteilt." Die beiden Autobahnpolizisten pusteten durch. Die Chefin schüttelte den Kopf: "Wir können sie mit dem Stick nicht einfach gehen lassen." "Frau Engelhardt. Sie brauchen den Stick nicht. Ihre Regierung würde ihn Amerika übergeben... soweit so gut. Aber das ganze wird öffentlich, das darf nicht passieren."
"Ganz richtig, Frau Engelhardt.... sie brauchen den Stick nicht. Aber ich.", hörten die vier plötzlich eine wohlbekannte, wenn auch völlig veränderte Stimme hinter sich. Sie drehten sich um und konnten, allen voran Ben, nicht glauben, was sie sahen. Jenny stand vor ihnen, mit verunsichertem Blick und schwer atmend. Hinter ihr Christian, eine Waffe in der Hand, die er Jenny gegen die Halsschlagader drückte. mit der anderen Hand hatte er sie am Kragen gegriffen.
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Hallo,
Danke für eure Arbeit.
Mit der Unterteilung mit Menü oben und Menü rechts gabs doch vorher auch schon, oder?
Ein Fehler, der mir aufgefallen ist: In der Hauptansicht werden zZ als letztes aktives Thema bei vielen Bereichen völlig veraltete Themen angezeigt. In diesem Bereich ist es richtig, bei FF zB wird in der Hauptübersicht ein Thema von 2010 angezeigt. Klicke ich in die FF-Bereich rein, ist die Reihenfolge allerdings richtig.
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Das ist wirklich mal interessant zu lesen wenn man damals noch nicht hier im Forum war. Vielen Dank für die Links bzw die Abschnitte.
Mir hat da nämlich jemand eine ganz andere Version erzählt.Das ist aber eine Überraschung. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer dir eine andere Version erzählt hat ...
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Heerlen - gleiche Zeit
Die, etwas kleinere Armada aus dunklen Limousinen, angeführt von Semirs silbernen BMW, rollte an ein Flugfeld in der Nähe des Örtchens Heerlen. Die GPS-Koordinaten, die Hartmut ihnen übermittelt hatte, hatte Jenny ins Navi eingetippt, das sie direkt hierher geführt hatte. Es war ein ehemaliges Flugfeld für Sportflugzeuge, etwas abgelegen, verlassen und ein ideales Versteck. Der dunkle Helikopter hinter einem alten Hangar fiel gar nicht auf, und sollte sich ein Keller unter dem Hangar befinden, würde man auch etwagige Schreie nicht hören. Semir und Jenny waren etwas vorgefahren und lugten am Eingangstor vorbei. Es schien ruhig, die Kulisse im Herbstlicht mit den bunten Bäumen drum herum beinahe romantisch. Erst ein Mann mit umgehängter Waffe, der immer nur kurz ein paar Schritte aus dem Hangar ging, passte nicht in die Idylle.
"Puh... wir sind hier richtig. Die bewachen irgendwas.", sagte Jenny, als sich die beiden Polizisten wieder zurück zogen. Semir nickte zustimmend und war froh, dass Jenny sich voll und ganz auf den Einsatz konzentrieren konnte, nachdem sie die letzten Tage einen eher zurückgezogenen Eindruck machte. "Ja. Wir müssen warten, bis die Übergabe gelaufen ist." Beide setzten sich wieder in ihren Wagen, der in etwas Entfernung stand, Semir gab über Funk die Lage an den Leiter des SEK. Er selbst war Einsatzleiter.Dann versuchte er die Chefin zu erreichen. "Semir, hier läuft etwas schief.", sagte sie sogleich, als ihr erfahrenster Mitarbeiter mit seinem Lagebericht fertig war. "Wieso? Was ist los?" "Lucas hat uns angewiesen, die Stellung abzuziehen. Sein Peilsender wurde gefunden." In Semirs Hirn begann es sofort fieberhaft zu arbeiten. "Das heisst, wir können ihn nicht mehr orten, und sie wissen auch nicht, ob er die Örtlichkeit verlässt." "Genauso ist es. Wir müssen auf die Forderung eingehen, um das Leben der Frau, des Kindes und Bens Leben zu schützen." "Chefin, da ist etwas faul. Der Typ ist ein erfahrener Mann in solchen Dingen, der lässt sich doch nicht nach ein paar Minuten auffliegen." Der erfahrene Polizist äusserte den ersten Verdacht aus seinem Kopf, obwohl er Lucas gerade eben noch vertraute.
Die Chefin hatte bereits den gleichen Gedanken, doch sie musste Vorsicht walten lassen. "Was denken sie? Wäre ein Zugriff gefahrlos durchführbar?" Der Polizist wog den Kopf hin und her. "Schwierig. Wir wissen nicht, wie es da drin aussieht, und wieviele es sind. Ich will nicht das Leben von Ben riskieren, oder das Leben einer Frau oder eines Kindes. Ich denke, wir ..." plötzlich stockte Semirs Stimme. "Semir, was ist los bei Ihnen?", fragte die Chefin. "Die schiessen da drin!"Ben hatte sich aus dem Holster der beiden ausgeschalteten Männer die Waffen gezogen, nachdem er von Marlaine befreit wurde, die ebenso ein Klappmesser gefunden hatte, das die Typen bei sich trugen. Cynthia klammerte sich an ihre Mutter, während Ben eine Waffe in den Gürtel steckte. "Damit können sie nicht auch zufälligerweise umgehen?", fragte er noch, um nicht eine wichtige, unerwartete Hilfe zu verschenken. Doch die schlagkräftige Frau schüttelte den Kopf. "Ich habe mich aufs waffenlose Verteidigen beschränkt.", meinte sie beinahe entschuldigend. "Naja, immerhin.", sagte Ben lächelnd. Das Ausschalten der beiden Handlanger geschah immerhin relativ geräuschlos, so dass niemand oben gewarnt wurde.
"Ist das nicht viel zu gefährlich, da jetzt raus zu gehen?", gab Christian zu bedenken, immer noch recht blass um die Nase. Gerade, als Ben die Tür erreicht hatte, drehte er sich um. "Du kannst ja gerne hier bleiben.", erwiederte er genervt und spürte schon wieder den "bösen Ben" in sich aufsteigen, der in den letzten Wochen so oft Besitz von ihm ergriffen hatte. "Ich meinte ja nur... da oben sind wir doch Zielscheiben." Sein Cousin atmete durch, unterdrückte sein böses Ego und antwortete mit etwas versöhnlicherer Stimme: "Irgendwann wird denen da oben auffallen, dass zwei Mann fehlen. Entweder kommen sie dann runter nachsehen, und wir müssen es büßen... oder die beiden werden vorher wieder wach... und wir müssen es büßen. Es macht keinen Unterschied." Das sah auch Christian ein. "Ausserdem werden sie dir nur in die Beine schiessen, damit du den Stick noch entschlüsseln kannst. Und auf Lucas' Frau werden sie auch nicht schiessen, so lange sie den Stick nicht haben. Auf sein Kind ebenso nicht. Also los jetzt."Wir an der Perlenschnur schlichen die vier einen dunklen Flur entlang. Ben ging vorne, die entsicherte und geladene Waffe im Anschlag, langsam sich um jede Ecke herumwindend. Dieser Keller war größer, als er gedacht hatte... endlich kam er zu einer Treppe. Mit einer lautlosen Handbewegung bedachte er seine Verfolger, kurz zu warten. Die Treppe war aus Lochblech, dementsprechend schwierig war es für ihn, diese lautlos nach oben zu steigen. Sonnenlicht fiel durch den Treppenaufgang, und möglichst lautlos schob er den Kopf an die Oberfläche. Was ihn erwartete, gefiel ihm gar nicht... ein Hangar in dem zwei Autos standen, zur Flucht bereit, und mehrere Männer, die bewaffnet umher liefen. Da der Treppenaufgang in dieser Garage gänzlich ungeschützt war, war es zwangsläufig, dass er gesehen wurde. Die ersten Rufe hallten mit Schüssen durch den Hangar und Ben zog den Kopf sofort wieder ein.
"Scheisse...", rief er als Kugeln am Geländer abprallten und Cynthia vor Schreck begann zu schreien. Blitzschnell tauchte Ben auf, und gab Antwort in Form von mehreren Schüssen. Dabei zielte er nur ungefähr in die Richtung, in der er die Schüsse vermutete. Als er bemerkte, dass auch vor ihm die Kugeln, die ihn verfehlten, einschlugen, wusste er dass er von zwei oder sogar mehreren Seiten ins Visier genommen wurde. Ein Mann stieß einen Tisch um, ein zweiter ging hinter den bereitgestellten Fluchtautos in Deckung.Nach kurzer Zeit war die erste Waffe leer geschossen, und Ben griff zur Zweiten. Er hatte tatsächlich nicht mit soviel Widerstand gerechnet, gleichzeitig hörte er wildes Rufen durch den Raum zwischen den Angreifern. Etwas Mut keimte ihn ihm auf, als er dadurch, dass er sich drehte und schoß, einen Angreifer ausschalten konnte, der ihn von hinten beschossen hatte. Der Mut verließ ihn wieder, als eine Kugel ihn schmerzhaft am Arm streifte, seine Jacke aufriss und eine klaffende Fleischwunde hinterließ. "Fuck...", presste er hervor. Der Plan begann zu kippen... auch wenn es ihr einziger Ausweg war. Ben wusste nicht, wieviel Schuss er noch im Magazin hatte, als er sich auf der Treppe niederließ und durchatmete. Sein Herz schien ihm bis an die Kehle zu schlagen. Hatte sich so Kevin gefühlt, als er in Kolumbien auf der Brücke stand und sich in eine auswegslose Lage manövriert hatte?
Der Überraschungsmoment war weg. Einer der Männer rief in gebrochenem Deutsch, dass er aufgeben sollte, und ihnen würde nichts geschehen. Zumindest sein eigenes Leben wäre wohl keinen Pfennig wert, während man Marlaine und Cynthia als Druckmittel, Christian als Entschlüssler weiterhin brauchte. Er dachte über die Alternative gar nicht erst nach, als er plötzlich das beste Geräusch der Welt hörte. Zumindest in diesem Moment. Sirenengeheul, das Schussgeräusch der HK MP5, die das SEK benutzt, sowie die Dienstwaffe von Semir. Und die Tatsache, dass die Männer sich plötzlich selbst unter Beschuss sahen und ihr Feuer in andere Richtung, als auf den Treppenaufgang lenkten. -
Versteck - gleiche Zeit
Es war still geworden in den letzten Stunden. Alle hingen ihren Gedanken nach, Ben musste sich von der Folterattacke ein wenig erholen und quoll innerlich über vor Sorge um Carina. Waren die Typen schon bei ihr? Hatten sie gefunden, was sie suchten und hatten sie hoffentlich in Ruhe gelassen? War sie vielleicht gerade beim Einkaufen gewesen und hatte Glück? Zumindest eine der Möglichkeiten schloß er mittlerweile aus... wenn sie den Stick gefunden hätten, wären sie schon längst hier gewesen und hätten die vier freigelassen... oder umgebracht. Anhand der Skrupellosigkeit der asiatischen Gangster ging Ben von Letzterem aus, weswegen seine weiteren Gedanken auch immer mal bei einem Fluchtplan lagen. Er sah herüber zu Christian, der wie ein Häufchen Elend da saß. Beide konnten sich nicht rühren, die Gelenke schliefen ein und es war schwer zu sagen, wie lange sie nun hier saßen.
Dazu begann das kleine Mädchen langsam zu quengeln. Auch ihr taten Hände und Füße weh, sie musste zur Toilette und es war eine Tortur für das Kind. Zumindest hier zeigten die Verbrecher so etwas wie Erbarmen und lockerten die Fesseln ein wenig. Das Kind konnten sie aber nicht zu einem Fluchtversuch "benutzen". Alle Viertelstunde, manchmal kam es Ben länger, manchmal kürzer vor, kamen zwei der Männer um nachzusehen, dass alles in Ordnung war. Man überließ nichts dem Zufall. Für Ben war es unmöglich, sich zu befreien.Auch um Lucas drehten sich seine Gedanken. Auf welcher Seite stand er wirklich... er hatte Semir und ihn selbst angelogen, versucht auf eine falsche Fährte zu locken. Er hatte ihnen allerdings auch geholfen. Kämpfte er vielleicht für eine dritte Seite? Nicht für die Gerechtigkeit, aber auch nicht für die Yakuza? Stand er zwischen den Stühlen? "Ben?", hörte er die müde Stimme seines Cousins. "Hmm?" "Ich wollte deine Freundin da wirklich nicht mit reinziehen...", wiederholte er nun zum wiederholten Male. "Ja, es ist ja gut. Darüber reden wir, wenn wir hier raus sind.", wiegelte Ben genauso oft ab. Es brachte nichts, sich jetzt darüber auszutauschen. Und ein wenig tat ihm sein Cousin auch leid, schließlich wusste der Polizist nicht, wie er reagiert hätte, wenn jemand neben ihm gerade gefoltert wird.
"Hey... weißt du noch, wie wir meinen Vater im Sommer mal im Garten erschreckt hatten?", fragte Christian plötzlich und er blickte Ben an. Der zog die Stirn ein wenig verwirrt in Falten. "Was meinst du? Den Anfall?" Sein Cousin nickte eifrig und Marlaine blickte ebenfalls auf. "Wenn ich das vortäuschen würde." "Ich weiß nicht... die lassen dich am langen Arm eher verrecken, bevor sie mich freimachen." Christian schüttelte den Kopf. "Der Stick ist verschlüsselt. Die brauchen mich, um das Teil zu entschlüsseln.", sagte er. Ben dachte nach... vielleicht war es wirklich die einzige Chance. Aber sie würden vielleicht das Leben der Frau oder des Kindes riskieren. Einerseits. Andererseits... wenn die Gangster an den Stick kommen, war ihr Leben eh nichts mehr wert. Er nickte.Als die beiden Männer einige Minuten später zu ihrer Routinekontrolle kamen, bemerkten sie dass Christian schlaff im Stuhl hing und von Ben Aufregung ausging. "Endlich! Mein Cousin ist ohnmächtig geworden.", rief er laut. Die beiden Männer sahen sich kurz an. "Willst du uns verarschen?" "Er ist Epileptiker. Vor einem Krampfanfall kann es sein, dass er das Bewusstsein verliert." Plötzlich ging von Christian ein gewaltiges Zucken aus, mit dem er an den Fesseln riss. Er hatte die Augen weit aufgerissen und starrte die beiden Männer panisch an. In seinem Mund hatte er Spucke gesammelt und aufgeschäumt, was er sich jetzt zwischen zusammengepressten Lippen herausquellen ließ. Es war ein beängstigender Anblick und die beiden Männer wussten zuerst nicht, was sie tun sollten.
"Verdammt, macht ihn los! Sonst bricht er sich die Knochen!!", rief Ben panisch. Von dem Anblick und der Aufregung begann die kleine Cynthia zu schreien, was für zusätzlichen Stress der beiden Männer sorgte. Sie schauten sich an. "Beeilt euch! Oder soll er ersticken, wenn er die Zunge verschluckt?" Die Männer wussten natürlich, dass sie vor allem Christian lebend brauchten. Deshalb folterten sie ja auch Ben, nicht Christian selbst. In den Größeren kam Bewegung, während der andere auf asiatisch Zweifel anmeldete: "Ach, was soll er in dem Zustand schon tun?" Christians Anfall war wirklich überzeugend.Die Fesseln fielen und Christian zuckte zu Boden, wo er weiter verkrampfte und würgte. "Scheisse scheisse scheisse!!!", rief Ben panisch, ebenfalls überzeugend gespielt, voller Sorge. "Er verschluckt sich die Zunge. Ihr müsst ihm die Zunge aus dem Hals ziehen. Oder macht mich los!" "Auf keinen Fall!" "Dann helft ihm, verflucht!!" Der große Asiate blickte zu Marlaine und wollte sie schon losbinden, da von ihr weniger Gefahr ausging, als von Ben. "Sie machen das." Ben fluchte und er hoffte innerlich, dass sie sich etwas einfallen ließ, ihn davon abzuhalten. Ein "Oh Gott, ich kann das nicht", oder ähnliche Hysterie. Doch die recht schlank wirkende Frau, in ihrer Markenjeans und modischen Top recht gut gekleidet, nickte nur und blickte zu Ben. Er glaube plötzlich, Zuversicht zu spüren.
Als Christian die Augen verdrehte, beeilte sich der Mann, Marlaines Fesseln zu lösen. Mit schnellen Schritten, soweit es die eingeschlafenen Gelenke zu ließen, ging sie zu Christian, legte ihm beiden Hände auf die Schultern und schien an seinem feuchten Mund zu hantieren. Der breitgebaute Asiate stand direkt hinter ihr, beiden hatten die Waffe in den Holstern. Beide waren sich sicher, dass von einem Epileptiker und einer schlanken Frau keine Gefahr ausging, im Gegensatz zu einem Polizisten. Der sah seinen Plan gescheitert.Der breitgebaute Asiate wusste nicht, wie ihm geschah. Plötzlich spürte er einen unnormalen Schmerz an einer empfindlichen Stelle, wo ihn die Sohle von Marlaine traf, die gezielt nach hinten austrat. Dieser Angriff sah für Ben, der völlig perplex beobachtete, was passierte, gar nicht so geübt aus... allerdings unglaublich effektiv, denn der Schrank fiel wimmernd in sich zusammen. Auch Christian vergaß für einen Moment, seinen Anfall weiterzuspielen und selbst der, etwas schmächtigere Kollege des Schrankes, der eben noch Zweifel angemeldet hatte, reagierte nicht sofort. Ebenfalls ein Vorteil für Marlaine... bei Ben hätte der vermutlich mit einem Angriff gerechnet.
Der Zweite stand an Christians Kopf, also genau in Richtung Marlaine. Diese stand nach dem Tritt sofort auf, und noch bevor der Typ zum Holster greifen konnte, bekam Ben eine Demonstration von zwei, drei effektiven Tritten einer Kampfsportart, die er selbst nicht genau zuordnen konnte. Ein Kniehieb zum Magen, ein Tritt zum Kopf, und als der Mann noch auf allen Vieren verharrte, trat sie ihm gezielt unter den Brustkorb, was eine sofortige Ohnmacht zur Folge hatte. Das Stöhnen hinter ihr empfand sie als Sicherheitsrisiko, und mit einem Handkantenschlag unters Kinn wurde auch der Schrank ins Reich der Träume geschickt. Christian hob verdattert den Kopf und wischte sich den Schaum vom Kinn. Ben blickte die, für ihn noch fremde Frau mit großen Augen an, als sie im amerikanischen Akzent sagte: "Was? Ich war jahrelang mit einem Navy-Soldaten zusammen, der ein fanatischer Kampfsportler ist. In einer Beziehung teilt man seine Hobbys." Sie sprach es mit sicherer Stimme, aber ihre Hände zitterten vor Aufregung. Sie hatte es sicher nicht geplant und war keine eiskalte Kämpferin... aber ihr Mutterherz überwand die Angst. Das merkte Ben, als sie zuerst zu ihrer Tochter ging, um sie zu befreien, während Christian Bens fesseln löste. "Wir müssen schnell hier raus!" -
Die Staffelunterbrechung kommt eben wg dem Fussball, und dass RTL das macht, ist völlig verständlich. Das EL-Spiel gucken dreimal soviele wie Cobra 11. RTL verdient daran mehr als an einer Staffel Cobra.
Ich glaub übrigens nicht, dass RTL die Serie in den Dreck ziehen will. Das ist unlogisch, RTL könnte sie einfach absetzen und fertig.
RTL zielt auf das falsche Publikum und hat, genauso wie die Macher um Erdogan, Action Concept und die Drehbuchschreiber, die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Obwohl man zur Brandt-Ära genau diese Sachen schon richtig gemacht wurden.
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Wenn man der Figur Gerkhan wieder etwas Tiefe gibt, bzgl Drehbuch, würde das nicht passieren. Denn neben einem starken Charakter Brandt war Semir alles andere als ein Stichwortgeber.
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Vor allem wäre Duryn sich für anspruchslose Comedykacke sicherlich zu schade.
Wieso? Die macht er doch schon seit Jahren bei RTL. Okay "Kacke" vielleicht nicht, aber anspruchslose Comedy.
Duryn würde nicht so schlecht passen. Passt in die Comedy und der Charakter Traber hätte trotzdem Kanten durch sein unkonventionelles Auftreten. Duryn selbst ist körperlich beisammen und schon beim Sender.
Nur beides, Lehrer und Cobra, ist wohl unmöglich. -
Afden - 16:50 Uhr
"Verflucht", knurrte Schröder, der Leiter des SEKs. Er saß in dem dunklen Mercedes-Van im Laderaum an den Monitoren, eine Handvoll SEK-Beamter in drei Wagen verteilt. Man hatte sich weit abseits des Güterbahnhofs zwischen den Häuserzeilen "versteckt", so dass noch niemand, nicht einmal wenn er Gäste erwartete, auf sie aufmerksam geworden wäre. Anna Engelhardt war quasi die Kundschafterin... eine harmlos wirkende Fußgängerin in Hosenanzug und Sonnenbrille, sowie einer nicht erkennbaren Bodycam an der Brust. Die Livebilder wurden direkt in die Schaltzentrale gestreamt, wo Schröder jedes Detail des Güterbahnhofes in Augenschein nahm. Sie hatten nur 10 Minuten Zeit, um sich einen möglichen Angriffsplan auszudenken, sollte die Übergabe der Geiseln gelingen.
Der Grund für Schröders Fluch allerdings war, dass sich so ein Plan hier nicht umsetzen ließ. Das Gelände um den Bahnhof war weitläufig, es hab wenig Deckung, einige hohe Zäune und keine Chance, sich irgendwo versteckt zu halten. "Die haben diesen Treffpunkt nicht zufällig gewählt. Wenn wir uns postieren, und sie haben auch nur einen Beobachter irgendwo, fliegen wir auf.", sagte er über Funk zu Frau Engelhardt, die einen Knopf im Ohr trug, der unter ihren Haaren nicht zu erkennen war. Sie hielt ihr Telefon, als würde sie eine WhatsApp-Sprachnachricht schicken und sagte dabei mit verliebter Stimme: "Das sehe ich auch so, Schatz."Lucas schmunzelte. Er hatte ebenfalls einen Knopf im Ohr, den er allerdings ausziehen würde, wenn er gleich das Gelände betrat. Er hatte Respekt vor der Chefin, ihrer Art zu arbeiten und ihrer Loyalität gegenüber den Mitarbeitern... zumindest, was er bisher so mitbekommen hatte. Etwas vollkommen anderes als er in der Organisation oder bei der Navy kennengelernt hatte. In der Navy ordnete sich alles dem Gehorsam unter. Wer nicht spurte, hatte schnell verloren und auf Empfindsamkeiten wurde keine Rücksicht genommen. Ebengleiche harte Hand führte Lucas selbst, als er im Rang aufstieg und Verantwortung übernahm. Bei der Organisation herrschte kein Befehlston, aber eine kühle Unterdrückung. Man machte den "Mitarbeitern" bei Bedenken der jeweiligen Aufträge schnell klar, dass man am längeren Hebel saß. Lucas hatte diese Bedenken nie geäussert. Er funktionierte einfach und erledigte seine Arbeit. Skrupellos, vordergründig.
Jetzt aber zeigte er seine Gefühle. Keine gefühlskalte Maschine, kein eiskalter Kerl der seine Ziele erreichen wollte ohne mit der Wimper zu zucken. Seine Familie war nicht nur fiktiv, sondern real in Gefahr und notfalls würde er sein Leben geben, um sie zu retten. Jetzt saß er in dem dunklen BMW, klopfte mit den Fingern aufs Lenkrad und erwartete einen weiteren Anruf. Als das Telefon klingelte, sagte er noch kurz ins Funkgerät: "Das sind sie. Ich melde mich vom Funk ab.", und zog den Knopf aus dem Ohr, bevor er den Anruf annahm."Bist du da?" "Voll und ganz." Kurze Wortfetzen flogen durch die Leitung hin und her, der ehemalige Navy-Soldat hatte das Gefühl die Nähe zu seinem Gegner bereits spüren zu können. "Fahr mit deinem Wagen auf das Gelände. Das Tor ist offen. Rechts über die Schienen, dann siehst du eine eingefallene Lagerhalle. Dort wartest du. Ich hoffe für deine Familie, dass du alleine bist. Ich weiß, dass du mit den Bullen zusammen gearbeitet hast, um den Stick zu finden." Der vorletzte Satz befeuerte Lucas Zweifel, und seine Ängste. Er sah in den Rückspiegel, als könne er dort die Armada des SEKs dort aufgestellt sehen. Als wären sie Fluch und Segen zugleich. Er vertraute sowohl Anna Engelhardt, als auch Semir, dass sie nichts taten, was seine Familie gefährdete... doch er traute ihnen nicht zu zu wissen, mit wem sie es zu tun hatten. Er wusste es besser...
Lucas warf das Funkgerät sowie seinen Knopf aus dem Fenster, damit es Lee und seine Männer nicht im Wagen fanden. Das war abgesprochen. Nicht abgesprochen war, dass er sich auch des Peilsenders sowie des Mini-Mikrofons im Kragen seines Jackets entledigte. Der Peilsender flog auf den Rücksitz, das Mikrofon auf den Asphalt. Dann legte er den Gang ein und fuhr auf das Gelände. Wie befohlen kam er vor der Lagerhalle zum Stehen. "Und jetzt? Hallo? Lee?" Plötzlich war das Telefon tot, die Leitung unterbrochen... doch man hatte ihn erwartet. Der Mann aus Japan, mit dem markanten Seitenscheitel und kalten Augen stand bereits neben der Fahrertür, die er jetzt öffnete. Mit der Waffe brauchte er Lucas gar nicht erst zu bedrohen, den aus der Tür kamen weitere Männer."Schön dich zu sehen, Lucas.", sagte er mit seiner hellen Stimme. Lucas nickte nur schwach und sah sich um. "Was ist los? So nervös kenne ich dich gar nicht." "Wir sollten die Übergabe woanders durchführen... und schnellstens von hier verschwinden.", sagte er dann plötzlich. Lee kniff die Augen zusammen. "Wie bitte?" "Pass auf Lee... ich kenne deine Interessen, und du kennst meine Interessen. Wir können uns um den verdammten Stick prügeln oder uns die Kugeln um die Ohren feuern. Ich habe einen Auftrag, und du hast einen Auftrag. Aber die Polizei hat mich gezwungen, nicht alleine zu kommen, wie du es verlangt hast." Das Gesicht von Lee verfinsterte sich, auch wenn er sich das hätte denken können. "Das ist nicht sehr klug von dir." "Warte...", sagte Lucas schnell und hob beschwichtigend die Hände. "Ich kann das SEK von hier weglocken... und dann bringst du mich zu meiner Familie. Du hast mich, und den Stick... und dann sehen wir weiter. Aber erst müssen wir hier weg."
Lee dachte nach... er würde Lucas niemals ohne Weiteres und einfach so trauen. Allerdings wusste er um den Auftrag des Ex-Soldaten und über die deutschen Behörden wusste er, als hochrangiges Yakuza-Mitglied, natürlich auch bestens Bescheid. Niemals würden die Behörden es erlauben, dass Lucas den Stick mitnahm... ausser, er würde seine Rolle als CIA-Beamter durchziehen. Doch mittlerweile war soviel vorgefallen, wie der Absturz des Helikopters, dass Lee daran Zweifel hatte. Dass Lucas jetzt mit der deutschen Polizei zusammenarbeitete, konnte nur bedeuten, dass er ihnen halbwegs reinen Wein eingeschenkt hat.Lee übergab Lucas das Satellitenhandy, das nicht ortbar war. "Na gut, Lucas. Lock sie weg. Sie sollen allesamt den Weg an dem Gelände vorbeifahren, einer unserer Späher wird sie dann beobachten. Wieviele Wagen?" "Ein Van und drei Limousinen" Der Mann nickte und Lucas wählte die Nummer von Frau Engelhardt, die mittlerweile im Van bei Schröder Platz genommen hatte. "Frau Engelhardt... ich... also, ich bin aufgeflogen. Man hat den Peilsender gefunden.", sagte Lucas mit leicht nervöser Stimme. Schröder verdrehte die Augen. "Ich dachte, der Mann sei ein Profi." Die Chefin winkte genervt ab. "Verstanden, Lucas. Was sollen wir tun." "Die Männer verlangen euren sofortigen Abzug. Ihr sollt zurück über die Grenze fahren, an der Lagerhalle vorbei. Ihr werdet beobachtet. Wenn jemand zurückbleibt, oder umkehrt... dann stirbt meine Familie. Und ihr Beamter." Er ließ in seiner Stimme keinen Zweifel.
Die Chefin biss sich auf die Lippe. "Sind sie sicher, dass sie das alleine durchziehen können?" Die Frage war eher rhetorisch. "Von Können kann jetzt keine Rede mehr sein. Wir können meine Familie und ihren Mann nur retten, wenn wir tun was verlangt wird. Ich bitte sie!" -
Oliver und Atalay sollen hinter der Kamera auch nicht unbedingt harmoniert haben. Mit ein Grund, warum die Zusammenarbeit ziemlich abrupt endete, ohne dass man die Figur Jan Richter wirklich "rausschreiben" konnte.
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Die beste Einstein-Folge war der Pilotfilm. Wer mich kennt, weiss warum
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Jo, dann ist der Weg ja frei...
EDIT: Sat1 will aber mit Tom Beck weiterarbeiten. Ein Hoffnungsschimmer.
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Köln - 15:30 Uhr
Semir und Lucas waren hin und hergerissen. Einerseits wollte Semir am liebsten Hartmut einpacken und mit ihm in die Ardennen fahren, um sofort den Unfallwagen auf den Kopf zu stellen. Doch einerseits konnte Hartmut nicht aus der Dienststelle raus, weil man jede Minute damit rechnen konnte, dass die Geiselnehmer anriefen und andererseits versuchte der Rotschopf seinen Freund zu beruhigen: "Semir, die haben dort in Belgien auch Experten." Dann wählte er die Rufnummer eines belgischen Kollegen, den das Genie bei zahlreichen Schulungen und Technik-Tagungen getroffen und kennengelernt hat. Dieser versicherte Hartmut, dass sie bereits über den Unfall informiert waren, und die Unfallautos auf dem Weg zur Untersuchung. "Wir vermuten eine Entführung. Wir müssen wissen, woher der Helikopter kam.", sagte Hartmut und erklärte kurz die Umstände.
Van Bakken, der tüchtige Leiter der belgischen KTU versprach, sich als erstes um das GPS-Gerät des Helikopters zu kümmern und hoffte, aus dem Haufen zusammengeschmolzenen Blech würde sich noch etwas herauslesen lassen. "Damit kriegen wir dann wenigstens raus, wo die Typen herkamen." Und mit einem Blick auf Semir: "Es bringt ja jetzt nichts, dorthin zu fahren, wo sie Ben einkassiert haben. Wichtig ist, wo sie ihn hingebracht haben." Semir kam nicht drum herum, seinem Technikfreund Recht zu geben. Langsam bröckelte die Fassade von Semir etwas, die er die ganze Zeit aufrecht hielt.Lucas dagegen war wie ein Buch mit sieben Siegeln. Er saß stocksteif in Bens Stuhl, während sie abwarteten. Sie waren sich sicher, dass die Asiaten den Stick wollten, deswegen wähnte er seine Familie in Sicherheit. Aber unter der Oberfläche brodelte es... und Lucas konnte sehr unangenehm werden, wenn er wütend war. Diese Typen hatten es gewagt, seine Familie zu entführen und er würde sicherlich keine Regeln der deutschen Polizei befolgen, wenn es darum ging, sie zu befreien. Natürlich würde er nichts tun, was Marlaine oder Cynthia in irgendeiner Form gefährden würde, doch er würde die Entführer auch nicht mit Samthandschuhen anfassen. Immer wieder bemerkte der Mann, der für diese Organisation arbeitete, den etwas misstrauischen Blick von Semir, wenn dieser sich mit seiner Frau unterhielt. Er konnte es ihm nicht verübeln, auch wenn er ehrlich war. Semir kannte Lucas nicht.
"Ich weiß nicht. Er ist so ruhig, so abgebrüht. Ich meine, seine Tochter und seine Frau sitzen in irgendeinem Loch. Ich würde wahnsinnig werden... werde ich ja jetzt schon, weil wir nichts tun können.", sagte er zu Andrea am Schreibtisch. Auch sie warf immer mal wieder einen Blick auf den geheimnisvollen Mann. "Du weißt ja nicht, wie es in ihm drin aussieht. Erinnere dich mal an Kevin." Den Namen sagte sie etwas leiser und sah kurz auf Jenny, doch die tippte am PC und hörte dem Gespräch nicht zu. Auch Kevin war jemand, der nach aussen hin unantastbar wirkte, im Inneren aber zerbrechlich und sensibel war.Hartmut begann währenddessen fieberhaft zu versuchen, den Stick zu knacken. Lucas konnte ihm zwar Hinweise geben, doch von der Entschlüsselung hatte er selbst wenig Ahnung an. Nach 20 Minuten gab Hartmut entnervt auf. "Nichts zu machen. Man braucht Schlüsseldateien, die ich nicht einfach herstellen kann. Das würde mit einem NSA-Superrechner Monate dauern.", sagte er. "Aber vielleicht..."
Semir wollte gerade noch etwas erwidern, was das Misstrauen gegenüber Lucas aufrechterhielt, als in diesen plötzlich Bewegung kam. Eine kleine Bewegung, die aber blitzschnell war und zeigte, dass er keinesfalls so abgebrüht war, wie er nach aussen gab. Als nämlich endlich sein Handy einen Anruf verzeichnete und er danach griff, um diesen sofort entgegen zu nehmen, nicht ohne zu beachten dass auf dem Display "unbekannt" stand. "Ja?", meldete er sich amerikanisch und seine braunen Augen drückten Entschlossenheit aus, als Hartmut ihn über den Rand seines Monitors ansah. Das Programm hatte die Aufnahme gestartet und versuchte, den Anrufer zu lokalisieren.
"Lucas... ich brauche dir ja nicht zu sagen, dass du etwas hast, was wir gerne hätten und dass wir etwas haben, was du vermutlich gerne hättest.", hörte er die helle Stimme am anderen Ende der Leitung, die ebenfalls amerikanisch sprach, allerdings mit deutlichem Akzent. "Ich schätze, du hast unser Video erhalten?" "Hör einfach auf mit dem Gequatsche, Lee.", sagte Lucas mit kalter Stimme, während Hartmut zuhörte. Durch sein Studium sprach er fliessend Amerikanisch und verstand sofort jedes Wort, was Semir immer ein wenig schwer fiel. Englisch schreiben und lesen war kein Problem, aber sicher reden oder zuhören und sofortiges Übersetzen, das machte ihm Probleme. "Wohin soll ich dir den Stick bringen?"Angestrengt lauschte er den Worten des Mannes, der gerade seine Frau und sein Kind in dessen Gewalt hatte. Irgendwann sah er prüfend auf die Uhr, ruhig und kühl, als müsse er zu einem Notartermin und checkte, ob die Zeit noch reichte, nebenbei tanken zu gehen. "Okay, das schaffe ich.", bestätigte er. "Ja... okay, bis dann." Dann legte er auf. Hartmut schüttelte unterdessen den Kopf. "Satelittentelefon. Keine Ortung." "Wo sollst du hinkommen?", fragte Semir den schweigsamen Glatzkopf, und für einen Moment arbeitete es in Lucas. War der Weg, den er ging richtig? Die Polizei mit hineinziehen, lästige Fragen danach beantworten? Er konnte den Stick nicht den deutschen Behörden überlassen, er würde sein altes Leben nicht zurückbekommen. Die Organisation würde ihn finden, wenn er den Auftrag nicht erledigte.
Aber konnte er auf die Hilfe des kleinen Polizisten verzichten? Er konnte nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, und ob Lee, der Anführer jener Gruppe, die hier in Deutschland war, die Geiseln wirklich zum Treffpunkt mitbrachte, war eine andere Geschichte. Er biss sich auf die Zähne und ging zu einer Deutschlandkarte, die an der Wand hing, dort zeigte er mit den Fingern auf einen kleinen Ort nahe der belgischen Grenze. "Ein stillgelegter Güterbahnhof in Afden. Dort soll ich in anderthalb Stunden sein. Alleine, mit Stick, ohne Polizei. Dann bekomme ich meine Familie, deinen Partner und dessen Cousin, der uns den ganzen Mist eingebrockt hat." Semir nickte. "Dann mal los."Gerade als er los wollte, wurde er von Hartmuts Stimme zurückgehalten. "Die Kollegen haben gerade aus dem Helikopter die GPS-Daten ausgelesen. Gestartet ist der Vogel zu seinem letzten Flug aus Heerlen. Das ist quasi direkt auf der anderen Seite der Grenze bei Afden. Ich schick dir die Koordinaten aufs Handy." Die beiden Männer blieben nochmal stehen. "Ich glaube nicht, dass die Typen die Geiseln zum Treffpunkt mitbringt. Vielleicht ist in Heerlen ihr Versteck. Da könnten wir sie überraschen.", sagte Lucas. "Wir dürfen die Übergabe aber nicht platzen lassen.", bemerkte die Chefin, die während des Telefonats wieder zu ihren Männern gekommen ist. "Das wäre vielleicht das Todesurteil." Semir dachte kurz nach. "Wir müssen uns aufteilen." Die Chefin nickte sofort, während Hartmut auffällig hektisch tippte.
"Jenny, sie fahren mit Semir und einigen Einsatzkräften nach Heerlen zu dem Startpunkt des Helikopters. Schauen sie sich dort um. Der Rest des SEKs, Lucas und ich fahren zur Übergabe. Wir werden uns im Hintergrund halten und darauf achten, dass ihnen nichts passiert." Lucas kaute kurz auf der Lippe und sagte: "Ich denke, ich kann ganz gut auf mich aufpassen." Anna Engelhardt dagegen setzte ihr "verständnisvolles" Gesicht auf, wenn sie mit einem Einwand gar nicht einverstanden war. "Sie werden uns gar nicht bemerken... Los gehts!" -
Dienststelle - 15:00 Uhr
Es musste schnell gehen, und es wurde hektisch. Hartmut eilte, von Semir getrieben, in die Dienststelle und baute sein Equipment im Büro von Semir und Ben auf. Jenny blickte von ihrem Platz auf, als sie das hektische Treiben mitbekam und lief ebenfalls zu Semir ins Büro, wo sie von dem kleinen Polizisten kurz über die neuesten Entwicklungen in dem Fall instruiert wurde. Eigentlich sollte sie heute und morgen zusammen mit Semir und ein paar Kollegen zur Verstärkung die beschlagnahmten Akten aus dem Labor durchwälzen, doch Semir hatte das im Kopf schon abgehakt. Es würden nicht mehr viel Ermittlungen auf sie zu kommen, jetzt war schnelles Handeln gefragt. Natürlich wurde auch die Chefin auf die hektische Versammlung aufmerksam. "Darf ich, nur nebenbei, fragen was hier vor sich geht?", fragte sie mit katzenfreundlicher Stimme, bevor sie in das Büro trat.
Semir nahm sie kurz beiseite und warf einen schnellen Blick auf Lucas. Nachdem der Semir reinen Wein eingeschenkt hatte, und der erfahrene Polizist das Gefühl hatte, dass der Amerikaner kein Interesse mehr an Verheimlichung hatte, wollte er auch die Chefin in alles einweihen. Lucas nickte, während Hartmut seinen Laptop hochfuhr um sofort zu versuchen, jegliche verfügbare Handynummern von Ben, Christian, Lucas Ex-Frau und dem Dienstwagen von Ben zu orten. Zu Semir und Anna Engelhardt gesellte sich auch Jenny, um alles zu erfahren."Ben wurde von Christian während unsrer Durchsuchung angerufen. Scheinbar ist irgendetwas vorgefallen, jedenfalls ist Ben von der Durchschung abgedüst." "Und sie haben ihn einfach gehen lassen?", fragte die Chefin erstaunt und Semir sah kurz auf Lucas. "Wir konnten uns nicht verständigen... weil ich nicht wusste, auf welcher Seite Lucas steht." "Und auf welcher Seite steht er?", fragte Jenny nun interessiert, während Semir den Kopf kurz hin und her wog. "Er hat uns bezüglich des CIAs tatsächlich angelogen und uns einiges verschwiegen. Aber er steht auf unserer Seite. Er arbeitet für eine Organisation, die verhindern will, dass der Stick in falsche Hände gerät. Der CIA und das FBI sind die Auftraggeber, wenn sie selbst nichts tun könnten." Die Chefin griff sich mit einer Hand in den Nacken, eine Geste die sie oft tat, wenn sie ihre Skepsis zum Ausdruck bringen wollte.
"Glauben sie ihm?" "Zumindest glaube ich ihm, dass er erstmal das Gleiche will, wie wir. Die Asiaten haben seine Frau und seine Tochter in ihrer Gewalt. Er hat ein Video bekommen. Ausserdem..." er blickte kurz durch die Fensterscheibe, wo Ayda es sich neben Andrea am Schreibtisch bequem gemacht hat. "... war jemand bei mir in der Wohnung. Bei Ayda. Um mich, quasi, zu warnen." "Was?", fragte Jenny nun entsetzt und sah sorgenvoll auf das Mädchen bei Andrea. Nicht auszudenken, was passieren hätte können, gerade bei Ayda, die in den letzten zwei Jahren einiges mitmachen musste..."Ausserdem wussten die Typen, dass Christian den Stick in Bens Wohnung versteckt hat. Diese Information können sie nur von Christian selbst bekommen haben. Und wenn Ben sich mit Christian getroffen hat...", erklärte der kleine Polizist ernst "... dann ist es sehr gut möglich, dass Ben ebenfalls von den Gangstern einkassiert wurde.", schlussfolgerte Jenny sorgenvoll, was Semir nickend bestätigte. Man hatte also mindestens drei, mit Christian sogar vier Leute in unmittelbarer Gefahr. "Ich informiere das SEK... damit die bereit sind, wenn wir wissen, wo es hingeht.", sagte die Chefin und wollte sich schon zum Gehen wenden. "Was ist jetzt überhaupt auf diesem Stick?", fragte sie dann noch und ihre Besorgnis wurde nicht kleiner, als Semir ihr auch darüber kurz Auskunft gab. Zumindest eine Sache beruhigte sie: Lucas schien mit offenen Karten zu spielen.... schien.
Anna Engelhardt, mit all ihrer Erfahrung, gab aber zu bedenken: "Natürlich dürfen wir den Stick nicht aus der Hand geben, sondern versuchen die Geiseln so zu befreien. Aber Semir... bei aller Liebe. Ich weiß nicht ob es klug ist, den Stick danach Lucas zu überlassen. Wer weiß, für welche Zwecke ihn diese ominöse Organisation benutzt, wenn diese Waffe wirklich so gefährlich ist." "Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht.", sagte Semir mit leichtem Nicken. "Aber zunächst mal ist nur wichtig, dass wir Ben und Lucas' Familie da rausbekommen. Und Christian natürlich auch. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, welche Absicht der verfolgt."Nach dem Austausch verschwand die Chefin in ihrem Büro um Schröder, den Chef des SEKs anzurufen und über die Lage zu informieren. Man solle sich bereithalten. Das Innenministerium wollte sie zunächst nicht informieren, weil auch ihr klar war, dass dann ein wesentlich größerer Apparat in Gang gesetzt wurde, und man dann das Wohl des Sticks über das Wohl ihres Beamten und der jungen Familie stellen würde. Dafür war auch während des Einsatzes noch Zeit, und sie würde das entsprechend begründen können. Jenny hielt Semir kurz am Arm fest: "Hast du gar nichts mehr von Ben gehört?", fragte sie voll Sorge und Semir schüttelte den Kopf. In Jenny machte sich eine untrügerliche Angst breit... es war erst wenige Wochen her, als sie den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hatte. Ben war für sie ebenfalls eine ganz enge Bezugsperson.
"Mach dir keine Sorgen. Ben kann auf sich aufpassen, und wir holen ihn raus, wenn er in Problemen steckt.", sagte Semir und wollte in erster Linie beruhigend wirken, auch wenn er selbst natürlich voll Sorge um seinen besten Freund war. "Ich weiß... aber... weißt du. Das mit Kevin ist noch so frisch. Was wenn... was wenn wir auch noch Ben.", sagte sie auf einmal stockend, als kämen urplötzlich Erinnerungen und Bilder in ihr hoch. "Darüber darfst du jetzt nicht nachdenken, ok? Wir holen ihn da raus. Ja?", sagte der erfahrene Polizist und griff Jenny an beide Handgelenke. Sie riss sich zusammen und nickte fest. Als Semir sich umdrehte, wischte sie sich kurz durch die Augen."Einstein, hast du schon was?", fragte Semir, als er mit Jenny zusammen wieder sein Büro betrat. Hartmut, das rothaarige Genie der KTU und enger Freund der Dienststelle, saß an seinem Laptop und seine Finger flogen über die Tastatur. "Also... hmm... erstmal haben wir Lucas' und dein Handy auf Überwachung, falls die Typen sich melden. Dann haben wir versucht die Handys zu orten. Das Handy von Lucas' Frau ist seit drei Tagen ausgeschaltet. Da ist nichts zu holen. Das gleiche gilt für Christians Handy. Bens Handy war bis vor kurzem noch eingeloggt, und zwar in einem Waldstück in den Ardennen. Dort in der Nähe ist auch das letzte Funksignal des Dienstwagens." "In den Ardennen?", fragte Semir nochmals nach und der KTU-Techniker nickte. "Scheisse, da müssen wir sogar noch die ausländischen Behörden informieren.", stöhnte Jenny.
"Wie weit kannst du das Gebiet eingrenzen?", fragte Lucas sofort. "Das Handysignal ist weitläufig... alles Wald, das ist riesig. Aber das GPS-Signal des Autos kann ich sehr genau lokalisieren...", sagte er und tippte. "Das wird nicht nötig sein, Hartmut.", hörten alle die Stimme von Bonrath, der in der Tür stand, den letzten Satz mitbekommen hat... und ebenfalls sorgenvoll blickte. "Diese Mail ist gerade gekommen. Von den belgischen Kollegen." Es war ein offizielles Schreiben, das Protokoll eines gemeldeten Helikopterabsturz auf einer Landstrasse. Direkt daneben das Unfallauto mit den Kennzeichen, die auf die Autobahnpolizei zugelassen waren. "Oh Fuck...", sagte Semir und bei den Bildern drängte nun die Angst um Ben in den Vordergrund, die er die ganze Zeit erfolgreich nach hinten gedrängt hatte, um konzentriert zu bleiben. "Man hat nur zwei Leichen im Helikopter gefunden, nicht im Fahrzeug. Allerdings Blutspuren am Lenker und am Beifahrersitz." Semir biss sich auf die Lippen. Die Gangster würden sich kaum die Mühe machen, Ben und Christian in den brennenden Helikopter zu ziehen. Oder hatte man versucht, die beiden nach dem Unfall zu entführen und war dann abgestürzt? Nein... Semir schüttelte den Kopf. Ausgeschlossen... dann hätten sie die Information zum Stick nicht gehabt. Ihr Problem war allerdings jetzt, dass sie keinerlei Hinweis auf einen Aufenthaltsort hatten. -
Was den Punkt Ernsthaftigkeit bei Tom Beck angeht... wer ihm das nicht abnimmt, der schaut sich mal die Serie "You are wanted" an!!
Exakt dieses Beispiel stützt meine Meinung. Ich fand die Serie, sowie Schweighöfer und Beck in dieser Serie furchtbar, weil ich sie durch ihre Historie vorher in ihren Rollen einfach nicht abgenommen habe. Und die beiden sind zwar ganz okaye Schauspieler, aber keine dermassen guten, dass sie das überspielen könnten/konnten. Nicht umsonst wurde You are wanted ein Flop.
Manche Schauspieler kann man nicht in andere "Rollen" pressen, wenn sie vorher 10 Jahre einen Stil hatten. Jason Statham hat, obwohl es ein Actionfilm war, mal statt den coolen schweigsamen Einzelgänger einen traumatisierten Alkoholiker gespielt. Der Film war furchtbar, obwohl ich grosser Statham-Fan bin.
Bud Spencer hätte man auch keinen ernsthaften Ermittler abgenommen, weil man ständig drauf lauerte dass er den Dampfhammer auspackt. Und als Ed O'Neil (Al Bundy) mal in Law&Order einen trocknen Officer gespielt hat, war das eine Katastrophe.
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Kommt Beck, gehts in Richtung Comedy... Soviel ist klar. Denn Beck steht in der TV-Landschaft durch Einstein und diverste Schweiger/Schweighöfer-Produktionen für (seichte) Comedy. Was ernstes, düsteres würde man ihm nicht abnehmen.
Genau das Gegenteil gilt für Kiefer. RTL müsste den Stil erneut umstellen. Ausserdem müsste man sich den Fehler eingestehen, ihn damals abserviert zu haben. Glaub ich nicht.
Burkhardt scheidet wg Differenzen mit Atalay aus. Christian Oliver dito. Und Steinke hat nach Burkhard bereits abgelehnt als RTL angefragt hat mit dem dezenten Hinweis: "Ihr habt mich doch erschossen."
Keller hat nach wie vor Kontakte zu AC und Atalay, ist bei jeder Cobra 11 - Premiere am Start. Würde behaupten, er ist der Ex-Partner, der noch am stärksten verwurzelt ist hinter den Kulissen. Deswegen würde ich auch behaupten, dass Keller für Cobra dem Bergdoktor Adieu sagen würde. Spekulation.
Brandrup wäre ne Option. Er hat eine "saubere Weste" als Charakter, scheint noch "fit" für die Rolle und hat in seinem Gastauftritt auch überzeugt. Ist halt fürs heutige Publikum eventuell ZU unbekannt.
Also: Wenn alter Partner, dann Keller/Beck/Brandrup. Wahrscheinlicher ist allerdings jemand Neues.
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Eigentlich ja.
Aber einerseits spricht Erdogans Gesicht, während Daniel spricht, Bände. Vermutlich nervt es Erdogan selbst auch, dass die Partner ständig wechseln, und er sich von Roesner Kontinuität versprochen hat... die Roesner vor vier Jahren vielleicht sogar zugesagt hat. Entsprechend enttäuschend die Entscheidung.
Dass Erdogan allerdings von einem "Gefühl von Anfang an" spricht, dass es nicht lange hält, spricht eher dafür, dass die Zusammenarbeit nicht so vertraut/gut war, wie zB zu Beck. Trotzdem kann die Zusammenarbeit fruchtbar sein, und man muss sie nicht schnellstmöglich wieder beenden. Denke, dass Erdogan, als "Geschäftsmann" die Kontinuität des Produktes über das eigene Wohlbefinden seiner Person hinsichtlich des Klimas stellt.