Beiträge von Campino

    Rare

    Richtig

    @AFC11

    Die Szene, die du ansprichst ist aus "Schlag zu", als er Kindermann seinen Schlag präsentiert. "DAH! So hab ich zugeschlagen, hats weh getan? Und so sieht es aus..." André schlägt den Schrank der Chefin ein "...wenn ich richtig zuschlage. Und jetzt leck mich!" :D

    Yon

    Muss ich heute mittag gleich mal nachprüfen ;) die Szene such ich schon ewig.

    Neues Rätsel (auch wieder aus der goldenen Zeit):

    "Was ist den mit deinem schönen Spitfire?"
    "Das hier ist besser im Gelände!! Was ist denn nun, gefällt sie dir oder nicht?"
    "Das kann ich dir erst sagen, wenn meine Zahnschmerzen vorbei sind, du Gurkenkopf!"

    Der Feierabendverkehr hatte bereits begonnen, doch das scherte die drei Autos, die gerade versuchten sich möglichst unfallfrei durch den Verkehr zu schlängeln nicht besonders. Der SUV fuhr halsbrecherisch, weichte auf den Seitenstreifen aus und setzte links und rechts zum Überholen an. Kevin war zwar ein guter Autofahrer, hatte jedoch mit Verfolgungsjagden eher weniger Erfahrung bei der Mordkommision. Er gab heftige Lichthupe auf der linken Spur, damit die Fahrzeuge vor ihm den Weg freimachten. André hing dicht hinter dem Honda und fluchte: „Was macht der denn da?“ Der SUV hatte bereits einen kleinen Vorsprung, als André mit einem Mal das Lenkrad herumriss und über zwei Spuren auf den Seitenstreifen zog, und dort Gas gab. Kevin sah gerade noch, wie sein ehemaliger Karatelehrer auf dem Seitenstreifen davon zog, und sagte keck zu Ben: „Ach, so funktioniert das bei euch.“ „Richtig gesehen, nu mach!“, bekam er hektisch Antwort seines Kollegen. Der junge Cop wischte sich mit dem Handrücken ein wenig das Blut von der Nase, blickte kurz in den Rückspiegel und folgte dann dem silbernen BMW auf dem Seitenstreifen.
    André trat das Gaspedal durch, doch das Automatikgetriebe schaltete bereits bei 4000 Umdrehungen in den nächsten Gang. „Was ist denn das für eine Scheiße bei der Karre.“, rief er wütend, und obwohl Semir gerade unter Strom stand fühlte er wieder, wie sich die Erinnerung in seinem Gedächtnis regte. „Dann schalt doch um, damit du mit den Wippen schalten kannst.“, gab er zur Antwort. André schaute über die Mittelkonsole, während er auf dem Seitenstreifen fuhr, und schlug den Ganghebel eine Stufe nach links, um in die halbautomatische Schaltung zu wechseln. Kevin war nur wenige Meter hinter dem BMW, der seinerseits nur noch einige Meter hinter dem SUV war. Es war gefährlich, denn nur ein Pannenfahrzeug auf dem Seitenstreifen hätte einen Riesenunfall auslösen können.

    Doch dann zeigte sich, warum es besser war, wenn Leute die ein Schaltgetriebe gewohnt waren in Streßsituationen keinen Automatik fahren sollten. Gerade wollte André zwei Gänge runterschalten, um den BMW auf Touren und zur Beschleunigung zu zwingen, trat er in alter Gewohnheit mit dem linken Fuß und voller Wucht auf das Kupplungspedal… welches sich in einem Automatik-BMW natürlich als Bremspedal herausstellte. Ohne Gefühl für die Bremse im linken Fuß und noch dazu mit dem Denken, ein Kupplungspedal durchzudrücken, spürten die beiden Polizisten wie sich ihre Gurte in ihre Körper drückten, als die Verzögerung sich bemerkbar machte. Weder konnte André den Fuß so schnell wieder von der Bremse nehmen, noch konnte Kevin, der direkt dahinter fuhr, dem bremsenden BMW ausweichen, so dass der nur noch mit quietschenden Reifen in den Vordermann hineinfuhr. Nach dem Ruck nach vorne wurden Semir und André nun wieder durch den Schlag von hinten in den Sitz gepresst, bei Kevin und Ben platzte mit einem lauten Knall der vordere Airbag. Der weiße Honda kam sofort zum Stehen, während der silberne BMW noch eine Pirouette vollführte und in der Gegenrichtung zum Stehen kam. Lautes Quietschen war neben den Autos zu vermerken, denn auch der Verkehr wurde doch diesen Unfall beeinflusst. „Ooh, was war das denn?“, stöhnte Semir und hielt sich mit einer Hand den Nacken. Er staunte nicht schlecht, als er direkt in den Wagen von Kevin und Ben sah, der ihnen mit qualmender und zerstörter Fronthaube gegenüber stand. Ben kämpfte gerade damit, seinen Airbag runterzudrücken, während Kevin bereits, halb im Auto und halb auf der Straße stand und in Andrés Richtung mit irrem Blick den Scheibenwischer vollführte. Der wiederrum sah Semir, etwas schwer atmend, von der Seite an. „Scheiß Automatik…“, waren seine einzigen Worte, dann stieg auch er aus um sich den Schaden am BMW anzusehen. Auch er hatte Schmerzen im Rücken von dem Lastwechsel zwischen Vollbremsung und Aufprall, als auch sein türkischer Ex-Partner aus dem Wagen ausstieg, und nach hinten kam. „Mein schönes Auto… der war ganz neu!“, beschwerte er sich und hörte schon Anna Engelhardt in Gedanken toben. „Unfall bei Kilometer 83, schickt uns Räumungsfahrzeuge… nen RTW scheinen wir nicht zu brauchen.“, gab Ben noch über Kevins Funkgerät durch, bevor er der letzte war, der ausstieg. Mit einem Blick auf Kevins Schrotthaufen, und Kevin selbst der mit wehleidigem Blick an seiner zerstörten Haube zog, meinte er nur kurz: „Daran musst du dich bei uns gewöhnen.“ Dann ging er zu seinem Kumpel Semir, und sagte dem leise ins Ohr: „Hattest du mir nicht mal erzählt, André könne so gut Auto fahren?“, fragte er missmutig und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick von Semir. André blickte auf und gab als Konter: „Früher hatten wir auch noch Autos.“ Er konnte sich, wie früher, nur schwer einen Fehler eingestehen und war dahingehend extrem sturköpfig und uneinsichtig. „Na, da bin ich mal gespannt, wie du das der Chefin beibringen möchtest.“, meinte Ben süffisant wieder in Semirs Richtung, der bis dahin stumm geblieben war, als er das Geplänkel zwischen André und Ben mitbekam. Ein wenig fühlte er sich zwischen den Stühlen, zwischen seinem Kumpel Ben und seinem Ex-Partner André. Sollte er Andrés Dummheit tatsächlich verteidigen à la „das kann doch jedem mal passieren?“. Nein, das würde auch André nicht wollen. „Genau! ICH bring ihr das bei.“, sagte er bestimmt und würde wohl sicherlich nicht damit hausieren gehen, dass André und nicht er gefahren ist. André war kein Polizist, er durfte in einem Einsatz natürlich kein Polizeiauto fahren. Streng genommen hätte er nicht mal drinsitzen dürfen.

    Mittlerweile kam Kevin, der sich das ganze, wie so oft, stumm mit angehört hatte zu der Gruppe hinzu und meinte: „Ich will euch ja nur ungern unterbrechen… aber will eigentlich niemand wissen, was uns überhaupt passiert ist?“

    Semir’s Dienstwagen – 17:00 Uhr

    Semir fühlte sich tatsächlich in ein anderes, früheres Leben zurückversetzt in diesem kurzen Moment. Als er und André, sein Ex-Partner, das Gebäude der KTU verließen. „Das Ergebnis des Test’s hast du spätestens bis übermorgen. Ich werde mich beeilen.“, versprach Hartmut noch, weil er von Semir informiert war, wie wichtig dieser Schmauchspuren-Test an Andrés Arm und Kleidung war. Doch irgendwas in Semir’s Inneren sagte ihm, dass André die Wahrheit sagte. Der ehemalige Kommissar war ein geradliniger Kerl, einer der sagte was er dachte. Er würde niemals eine Rolle spielen, er würde niemals jemandem etwas vorgeben, was er nicht war. Das konnte sich der Türke nicht vorstellen, und er bildete sich ein, André noch so gut zu kennen wie vor 14 Jahren. So auch, als sie zu Semirs Dienstwagen kamen, seinem geliebten silbernen BMW. Ach, was hatten sie sich Wortgefechte geliefert, wenn es darum ging, wer die Streifentour fahren durfte. Er musste innerlich lächeln, als er daran dachte und wortlos mit einem Grinsen im Gesicht den Schlüssel aus der Jeans zog und auffällig damit klimperte, bis André zu ihm sah. „Möchtest du?“ Es war bereits düster, doch Semir dachte, er würde Andrés Lächeln und vor allem sein Funkeln in den Augen sehen, wenn es darum ging, Auto zu fahren. „Klar.“, antwortete der hochgewachsene Mann kurz wie immer und die beiden tauschten die Seiten, nachdem Semir André den Schlüssel zu warf. André ließ sich in den Innenraum des BMWs gleiten, strich über das Lenkrad und führte den Schlüssel ins Zündschloss. Fast wie ein Virtouse startete er den 6-Zylinder des Wagens, und bemerkte den Automatik-Schalthebel in der Mittelkonsole. Sein Gesicht schien zu entgleiten. „Semir! Automatik?“, fragte er gespielt verständnislos. Der zuckte nur grinsend mit den Schultern, und meinte: „Das ist jetzt Vorschrift. Um Sprit zu sparen.“ André machte weiter ein entsetztes Gesicht: „Wir sind doch noch keine 50! Und Sprit sparen… ich lach mich halb tot. „ Semir musste herzlich lachen, plötzlich hörte sich André so an, als wäre er nie weg gewesen. Und er hatte recht, ein echter Fahrer fuhr keine Automatik… was hatte er nur in all den Jahren vermisst. Klar waren alle seine Kollegen begeisterte Autofahrer, sonst wären sie wohl bei der Autobahnpolizei völlig fehl am Platze gewesen. Aber niemand konnte mit einem Wagen so gut umgehen wie André, niemand vollführte 180°-Drehungen wie er, und brachte mit so manchen Fahrmanövern ihn, Semir selbst, an den Rande des Wahnsinns. „Ich weiß, das ist nichts für dich.“, lachte er als die beiden dann vom Parkplatz herunterfuhren und auf die Schnellstraße Richtung Autobahn einbogen. „Mit nem Automatik wäre ich damals nicht über die Böschung gekommen, als wir den Panzer gejagt haben.“, warf André plötzlich ein und plötzlich begann für beide ein Erinnerungsfilm los, über die 3 Jahre, die sie zusammen gearbeitet hatten, bis der verhängnisvolle Einsatz in Mallorca kam…


    Autobahn 17:10 Uhr

    „Na los, raus mit der Sprache.“, wurde Ben und Kevin erneut gefragt und um der Frage Nachdruck zu verleihen pressten sich die Mündungen der Pistolen tiefer in die Fältchen des Übergangs ihres Halses zum Hinterkopf. Immer noch standen die beiden Kommissare mit dem Rücken zur fremden Stimme, die die beiden bedrohte, und dessen Gesicht beide nicht sehen konnte, ohne sich um zu drehen. Die Situation war perfekt geplant, den zwischen dem Pannenfahrzeug und Kevins Dienstwagen waren die drei oder vier Personen so gut versteckt, dass die Autos, die daran vorbeifuhren die Situation niemals sehen konnten. „Wo habt ihr ihn versteckt.“, klang die Stimme immer ungeduldiger und nervöser. Kevin bemerkte an der Stimmlage dass dieser Kerl sich nicht wohl fühlte in dem, was er tat und ganz offensichtlich weder ein Profi war, noch kaltblütig abdrücken würde… versehentlich schon eher. „Wir kennen keinen André Fux, verdammt.“ Sagte er mit seiner betont arroganten Stimmlage in Richtung des Motorblocks, während Ben auf die Zähne biss, um nicht noch eine freche Antwort hinterher zu geben. „Na schön… wie ihr wollt, dann werde ich jetzt andere Saiten aufziehen.“, erklang drohend die Stimme hinter ihnen, als vor dem Wagen, mit dem der Verdächtige vor Kevins Honda hielt, ein silbernen BMW anhielt.


    André und Semir hatten sich gerade über einen alten Fall unterhalten, als der großgewachsene Ex-Kommisar besonders gute Augen hatte. „Ist das nicht Kevins Wagen?“, fragte er Semir, und fuhr gerade daran vorbei. „Du hast Recht.“, pflichtete ihm Semir bei und schnallte sich bereits los, als André vor einem dunkelblauen SUV hielt. Vier Fahrzeuge standen nun auf dem Seitenstreifen, doch der Mann, der Kevin und Ben mit zwei Pistolen bedrohte sah, dass ein weiteres Fahrzeug hielt und verlor die Nerven. „Verdammt…“, war das einzige Wort, dass die beiden Kommissare noch vernehmen konnten. Kevin drehte sich zu früh in die Richtung des Mannes und kassierte mit einer Waffe einen fürchterlichen Schlag auf die Nase, der ihn sofort zu Boden taumeln ließ. Ben realisierte die Situation eine Sekunde später, als der dunkelhaarige Mann sich umdrehte sah er nur noch wie eine Gestalt in den SUV sprang und startete. André sass noch im BMW, er war ja nicht im Dienst, Semir stand gerade neben der offenen Fahrertür, und konnte nur noch ein „HEY!!!“ in Richtung des Fahrers rufen. „Bleib stehen, du Penner!“, schrie nun auch Ben, zog seine Dienstwaffe und schoss zwei Kugeln in Richtung des Wagens, die den SUV aber knapp verfehlten. „Los, komm rein!“, rief André zu Semir, weil er sofort die Verfolgung aufnehmen wollte. Kevin zog sich stöhnend am Kotflügel seines Wagens hoch und war schnell, aber schmerzhaft und mit blutverschmiertem Gesicht, wieder auf den Beinen und sofort an seiner Fahrertür. „Hör auf durch die Gegend zu ballern, und komm!“, rief er Ben zu, der sofort auf dem Absatz kehrt machte und zu Kevin in den Wagen stieg. Die Tür noch nicht zu quietschten schon die Reifen des Hondas, und Kevin nahm die Verfolgung auf. „Lass mich fahren, du bist nicht im Dienst.“, rief Semir, bevor auch André die Reifen des BMWs quietschen ließ und sich hinter Kevin’s Honda setzte. „Wenn wir noch eine halbe Stunde den Platz tauschen sind die Kerle weg.“, wies André Semir’s Bitte ab, der sich schon lebhaft ausmalen konnte, wie die Chefin auf diese Situation reagieren würde…

    Es hat nicht mit einer Meinung zu "Auferstehung" zu tun, deswegen poste ich es hier.

    Auf rtl.de gab es letzte Woche unter den zahlreichen Videos auch ein Video, wo Mark und Erdogan beim Dreh zum Piloten interviewt werden. Soweit ich weiß, wurde das hier noch nicht gepostet.

    http://www.rtl.de/cms/sendungen/…-11-videos.html (bei "Die neuesten Videos" nach rechts gehen bis zu "Mark Keller zurück bei "Alarm für Cobra 11")


    "Purzel". :D

    "Natürlich, Purzel" :D:D

    Och Mann, ich vermiss ihn schon wieder ;(

    Andrea's Gesicht drückte erst Unglauben aus, als sie mit vorsichtigen, kleinen und langsamen Schritten ins Großraumbüro eintrat. Sie sah André an, seine über die Jahre entstandenen Fältchen, sein unrasiertes Gesicht und seine gebräunte, für diese Jahreszeit in Deutschland ungewohnte, Haut. Dieses Mal war es André, der zuerst aktiv wurde. "Hallo Andrea...", waren seine Worte mit seiner markanten Stimme, und zum ersten Mal breitete er die Arme ein wenig aus, als einladende Geste. Die Frau von Semir ließ sich nicht zweimal bitten und ließ sich von dessen Ex-Partner kurz umarmen, während sie sagte: "Schön, dass es dir gutgeht." Als Andrea in der PAST als Sekräterin angefangen hatte, hatte es Anzeichen eines Flirts zwischen André und Andrea gegeben. Dabei blieb es allerdings letztendlich, weil der großgewachsene Ex-Polizist damals wusste, wie Semir zu Andrea stand und darauf letztendlich Rücksicht genommen hatte. Offenbar zu Recht, als sein Blick jetzt zufällig zuerst auf Andrea's Ringfinger fiel, und dann auf den Finger von Semir. Jetzt lächelte André in Andrea's Richtung und meinte: "Frau Gerkhan?" Das Lächeln von Andrea war quasi die Bestätigung der Frage und zum ersten Mal spürte der ehemalige Polizist so etwas wie gute Laune in sich aufsteigen, als er von dem Eheglück seines Freundes erfuhr. "Das ist ja toll. Wie lange seid ihr schon...?" "Seit 9 Jahren. 2004 haben wir geheiratet.", antwortete Semir und bemerkte erstmal, wie lange André verschollen war. Soviel ist in der Zwischenzeit passiert, und jetzt musste sich auch Semir eingestehen, wie schnell Menschen aus dem vordergründigen Gedächtnis verschwinden können. Natürlich hatte er André nie ganz vergessen, natürlich gab es Phasen in seinem Leben dass er an ihn dachte, vor allem immer dann, wenn wieder ein Mensch aus seinem Leben ging. Aber umgekehrt konnte er es dem Ex-Polizisten auch nicht verübeln, wenn der sich nach einiger Zeit an sein neues Leben so gewöhnt hatte, dass er eben nicht auf Gedeih und Verderb zurück nach Deutschland wollte.
    Anna Engelhardt stand bei Semir und beobachtete mit ihm zusammen das Wiedersehen von André und den ehemaligen Kollegen. Doch nun musste der unbequeme Teil an die Reihe kommen. Die Chefin wollte mit André reden, im Beisein von Semir. Natürlich war sie keine Vorgesetzte mehr von ihm, aber sie war die Verantwortliche für den Mordfall, in dem er zumindest als wichtiger Zeuge nun in Erscheinung trat. Und in so einem besonderen Falle wollte sie bei dem Verhör mitwirken, auch wenn sie das sonst ihren Beamten Ben und Semir alleine überlässt. "André, Semir... würden sie dann bitte in mein Büro kommen?", sagte sie freundlich lächelnd und setzte an den Rest des Büros, der nach wie vor still und fast andächtig die Szene beobachtete noch hinzu: "Und der Rest darf ruhig weiterarbeiten." Wie auf Kommando setzte das emsige Summen im Raum wieder ein, André und Semir gingen an der Chefin vorbei durch die gläserne Tür des Büros. "Achja. Herr Peters, würden sie Ben bitte auf Streife begleiten? Danke!" Ihre Frage war reine Höflichkeit, den im Grunde war es ein klarer Einsatzbefehl an die beiden weiteren Autobahnpolizisten. Es fühlte sich gut an, zu diesem Team zu gehören, waren in diesem Moment Kevins Gedanken. Er fand Ben im Grunde sympathisch auf den ersten Stunden und hatte kein Problem damit mit ihm Streife zu fahren, eine Aufgabe die trotz eines bestehenden Mordfalls nicht vernachlässigt werden durfte.

    Anna Engelhardt schloß die Glastür und setzte sich hinter ihren Schreibtisch, stützte die Arme auf die Arbeitsplatte ab und sah die beiden ehemaligen Kollegen an. Semir saß auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch während André dahinter stand. "Wollen sie sich nicht setzen?", fragte sie freundlich, fast schon herausfordernd. Sie wusste noch, dass André zumindest vor 14 Jahren noch Schwierigkeiten hatte, ruhig zu sitzen wenn sie Besprechungen hatten. "Danke, ich steh lieber.", meinte er und sah lächelnd auf Semir. "Na schön. Dann fangen sie mal an... und zwar am besten ganz von Anfang an.", sagte die Chefin und lehnte sich ein wenig im Stuhl zurück. Semir blickte etwas unsicher auf André, der dann zu erzählen begann. Im Grunde erzählte er Frau Engelhardt das Gleiche, was er Semir in der Karateschule erzählt hatte. Seiner Rettung, dem Grund der Nicht-Kontaktaufnahme, und wie er nun zurück nach Deutschland gekommen ist. Die Chefin horchte, notierte sich hin und wieder etwas in ihren Notizblock, unterbrach André aber nicht mit Zwischenfragen. Erst als er mit den Worten "...war er schon tot, als ich gekommen bin.", abschloß, fragte sie: "Sie kennen die Frage sicherlich noch, und haben sie selbst oft genug gestellt. Warum haben sie nicht die Polizei gerufen, statt einfach wegzufahren?" André's Blick war fest auf die Chefin gerichtet. "Würden sie mir glauben, wenn sie mich nicht kennen würden?" Eine kurze Stille trat in den Raum. Semirs Blick fiel ein wenig tiefer, als würde er versuchen die Züge der Schreibtischplatte auswendig zu lernen, während der Blick der Chefin weiter auf André gerichtet war. "André, was ich glaube oder nicht glaube ist erstmal zweitrangig. Und sie wissen, dass ich das eher selten davon abhängig mache, ob ich jemanden kenne." Ein kurzes Nicken bei André. "Ich weiß." "Semir, haben sie eine Waffe am Tatort gefunden?" Semir verneinte, es stand keine Waffe im Bericht der Spurensicherung drin. "Besitzen sie noch eine Waffe?", richtete sie ihre Frage an André. Auch er verneinte und sagte: "Ich habe keine von Mallorca mitgenommen. Damit wäre ich wohl nie problemlos durch die Sicherheitsschleusen gekommen. Auch Timo hatte keine, soweit ich weiß." "Okay, dann haben sie sicher nichts dagegen wenn wir einen Schmauchspuren-Test bei ihnen machen." André's Blick fiel kurz, und er zuckte mit den Schultern. "Nein, hab ich nicht." Anna Engelhardt spürte, dass sein ehemaliger Mitarbeiter diese Frage als Misstrauen aufnahm. "André, das ist kein Misstrauen meinerseits. Aber sie wissen es selbst am besten, dass wir mit eindeutigen Beweisen, die dafür sprechen dass sie mit dem Mord nichts zu tun haben, viel besser bei der Staatsanwaltschaft stehen, als ohne." Wieder ein Nicken von André, und Semir fiel die Veränderung seines Freundes sofort auf. Er erinnerte sich, wie André ausgerastet war, als Kommisar Kindermann ihn damals zu Unrecht des Todschlages beschuldigt hatte, und der damalige Polizist in keinster Weise mit dem LKA koopieriert hat. Die Sturheit scheint André im Laufe der Zeit ein wenig abgelegt zu haben, dachte Semir für sich...


    Autobahn 17:00 Uhr

    Kevin fühlte sich wohl bei der Arbeit, zum ersten Mal nach langer Zeit. Obwohl er selbst eher kurz angebunden und schweigsam war, war es doch eine willkommene Abwechslung mal nicht den übellaunigen Erwin neben sich sitzen zu haben, sondern Ben der nur ungefähr 6 Jahre älter war, und mit dem er sich doch viel besser interagieren konnte. Die beiden fuhren mit Kevins weißem Honda über die Autobahn, die sich mittem im Feierabend-Verkehr befand. Der Verkehr war dicht, aber nicht stockend, es dunkelte bereits zusehends. Die beiden Polizisten unterhielten sich angeregt über Rockmusik, eine Gemeinsamkeit der beiden. Ben lud Kevin spontan ein, demnächst einen Gig von ihm zu besuchen und der junge Polizist am Lenkrad sagte sofort zu. 'Schweigsam und manchmal eigenartig' hatte Semir Kevin beschrieben, nachdem die beiden einen Fall gemeinsam lösten, während Ben auf einer Fortbildung war. Dieses Urteil konnte Ben in keinster Weise bestätigen.
    Gerade wollte Kevin den Rückweg antreten, da sahen sie auf dem Seitenstreifen ein Pärchen, zwei Frauen, wild gestikulierend mit Warnblinkanlage stehen. "Schau mal dort... halt mal an.", meinte Ben, doch Kevin hatte die Situation schon erkannt. Er parkte vor dem Wagen, schaltete das Warnblinklicht an und zog den Schlüssel. Die beiden Polizisten stiegen aus, eine Frau kam bereits auf sie zu. "Unser Wagen ist plötzlich ausgegangen... es gab einen Knall und dann lief er nicht mehr.", sagte sie aufgeregt, als hätte sie gerade einen Unfall gebaut. Ben lächelte die junge, recht attraktive Frau an und meinte "Na, dann wollen wir mal schauen." und ging schnurstracks auf den Wagen zu, betätigte im Innenraum den Hebel der Motorhaube und beugte sich dann über den Motorinnenraum. Kevin fragte währenddessen die zweite Frau, warum sie denn kein Warndreieck aufgestellt hatte, und übernahm das kurzerhand.

    Mit angestrengten Augen versuchte Ben irgendetwas im Motorraum zu erkennen, als Kevin sich direkt neben ihn stellte. Die beiden Frauen standen hinter den Männern, als Kevin sagte: "Komm, da siehste nix, dafür ist es viel zu dunkel. Wir rufen den Pannendienst, und..." weiter kam der junge Polizist nicht. Er, und auch Ben neben ihm, spürte, wie man ihnen mit Kraft eine Pistolenmündung in den Nacken drückte, und eine dunkle männliche Stimme befahr barsch, dass sie sich ja nicht umdrehen sollten, und keine Dummheiten versuchen sollten.

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    Bei "Die Nachtreporterin" ist es auch nicht seine Freundin und damit eine ganz andere Situation.

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    Ist doch wurscht, die vögeln aber miteinander. Mich nervts halt, dass Ben seine Frauen wechselt wie Unterhosen. Meine, hab nix dagegen wenn einer der Kollegen jemand ist, der nichts an einer festen Beziehung hat, aber Ben ist es völlig übertrieben.