Ich hab mir den Film heute natürlich auch nochmal angesehen...
Ich stelle hier zum Vergleich nochmal meinen Beitrag von letzten Donnerstag hinein:
Zitat
Ich bin fertig.
Fertig mit der Folge, und endgültig fertig mit Cobra 11.
So groß die Befürchtungen auch waren, dass sich André tatsächlich gegen Semir stellt, auf die böse Seite gewechselt ist, sogar in Kauf nimmt, dass Semir stirbt... ich hätte nie gedacht, dass die Macher der Serie das tatsächlich umsetzen. Das André dann am Ende tatsächlich stirbt war noch das Tüpfelchen auf dem I.
In der Mitte der Folge, als André auftauchte, und die beiden erst im Büro und später in der Kneipe redeten, hat mir die Folge gut gefallen, danach wurde sie immer schlimmer, und jede, wirklich jede Befürchtung hat sich bewahrheitet.
Es wurden viel zu wenig "alte" Dinge angesprochen. Die Aufklärung, warum er überlebt hat, war lapidar. Warum er sich nicht gemeldet hat, war unglaubwürdig. Die Eifersuchts-Geschichte von Ben auf André war sowas von gestellt und gekünselt. Andrea bekam nicht mit, dass André noch lebt, obwohl sie früher mit ihm sehr viel zu tun hatte. Bonrath hat nicht mal mit André geredet.
Von André's Macken war nichts zu erkennen. Weder seine Liebe fürs Autofahren, noch seine Kampfkunst was früher seine beiden Markenzeichen waren.
Ich habe mich unendlich auf diese Folge gefreut, weil André mein absoluter Lieblingspartner war. Und für mich ist das Kapitel "André Fux" mit seiner vorletzten Folge geendet, als er ins Meer gestürzt ist, und ertrunken ist. Der Mann in dieser Folge "Auferstehung" war NICHT André Fux. Ich bin endlos enttäuscht, wie man eine so tolle Gelegenheit versaut, einfach total versaut hat. Welch ein unwürdiges Ende für André Fux. Für mich unverständlich, dass Mark Keller sich seine Rolle, seine Figur so hat zerstören lassen.
Ich bin tief enttäuscht und wirklich traurig. Für mich ist die Serie gestorben, endgültig.
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Man sollte keine Kritiken schreiben, wenn man aufgewühlt ist von einer Folge "Alarm für Cobra 11". Und ich bin ganz ehrlich: Ich war LANGE LANGE nicht so aufgewühlt von einer Folge "Alarm für Cobra 11." Um genau zu sein ist es 14 Jahre her, seit ich so aufgewühlt war. Damals lief die Folge "Ein einsamer Sieg", ich war 10 oder 11 und habe geheult wie ein Schloßhund, als Semir die PAST verließ, Scheueggers Theme im Hintergrund lief und ich André's und Semirs Stimme hörte, die sich darum stritt wer fahren darf und wer nicht.
Ich habe seit der Zeit den alten Cobra 11-Zeiten hinterher getrauert... am Anfang weniger, mit zunehmender Sendezeit und Wandlung der Serie immer mehr und mehr.
Letztlich bin ich deshalb mit völlig falschen Erwartungen an diese Folge heran gegangen. ICh war glücklich wie ein Schnitzel, als es hieß, dass Mark Keller wieder zurückkommt. Und ich habe mir tatsächlich erhofft, dass er wieder der coole Cop von damals ist, der liebend gerne 180er dreht, mit Karate die Gegner in den Boden stampft, Semir "Gurkenkopf" nennt und am Ende wieder für das Gute kämpft, und die Serie den Touch von 1999 hat. Das habe ich mir erhofft, und ich wäre wahrscheinlich letzten Donnerstag der glücklichste Mensch der Welt gewesen, wenn es so gewesen wäre. Mark Keller alias André Fux war (und ist) einfach mein absoluter Favoriten-Partner gewesen.
Ich habe im Vorfeld der Sendung geschrieben, dass ich Angst davor habe dass a) André die Seiten wechselt b) André sich zu sehr verändert hat und c) André wieder stirbt. Und wenn man vor etwas Angst hat, und es tritt wirklich ein, dann ist man sauer und das war ich letzten Donnerstag, voraus der oben geschrieben Beitrag her rührt.
Mit Abstand hab ich mir erst Anfang der Woche auf RTLNow die Folge nochmals reingezogen, und heute nochmals. Und ich muss sagen, letztenendes war der Film eine recht runde Sache.
Zum Wesentlichen:
Die Folge war düster und ernst. Es wurden so gut wie gar keine Witze gerissen, wenn ich mich nicht täusche sogar überhaupt keine. Das fand ich gut, auch wenn ich nicht glaube, dass das für den Rest der Staffel gilt.
Die Story war im Grunde natürlich wieder Käse und völlig abgedreht und übertrieben, aber das hat heute nur in Nuancen gestört. Zumindest war der Ober-Gangster hervorragend, aber das hat der Schauspieler ja schon bei Highway Maniac bewiesen. Es gab zum Glück auch nicht alzu viele Pappmännchen in seiner Mannschaft, die umgenietet wurden.
Ich will mich nicht lange über den Ehekrach zwischen Andrea und Semir auslassen... Was ich gut fand ist, dass es kein Happy-End gibt, und Semir diese Sache noch in die nächsten Folgen verfolgen wird. Vielleicht versucht man es jetzt ein wenig wie bei "Der letzte Bulle", wo die Fälle auch immer abgeschlossen waren, die Hintergrundhandlung zwischen den Hauptprotagonisten immer weiter lief. Das wäre super.
Ben hat mich heute echt überzeugt. Dass er kann, wenn das Drehbuch es zulässt, haben wir ja schon öfters gesehen. Heute hat er mir aber wirklich, zum ersten Mal seit seiner Auftaktstaffel, richtig gut gefallen. Ernst, verzweifelt, eifersüchtig, wütend.
Dass Semir Emotionen hervorragend spielen kann wissen wir spätestens seit "Tödliche Wahl". Auch hier hat er das wieder sehr gut gezeigt. Toll zu sehen im Kontrast, Semirs Hilflosigkeit und Andrés Verzweiflung.
Es gab für mich einige Highlight-Szenen in diesem Film, und sie waren alle zwischen Semir und André.
Natürlich das Wiedersehen im Tunnel, auch wenn mich das nachfolgende erste Gespräch zwischen ihnen bis zur PAST interessiert hätte.
Das Gespräch im Büro... Toll wie dort Bezug genommen wurde auf Andrés Ausstiegsfolge, und sogar der Titel der Folge exakt widergegeben wurde. "Und dann noch 'der Tod es kleinen Jungen'" Toller Moment. Etwas unglaubwürdig zwar, dass er sich, nur wegen eines neuen Lebens nicht mehr bei Semir melden wollte, aber okay. Schließlich hätte er das Leben auch neu beginnen können, wenn er nach Deutschland zurückgekehrt wäre.
Beim Gespräch in der Bar hatte man immer noch das Gefühl, der alte Fux ist noch da. "Da hast du dir die Birne weggeknallt.", war einfach köstlich Hier hätte man noch einiges mehr einbringen können, Semir über seine Partner erzählen können, Hotte, Engelhardt usw.
Dann das Gespräch im Verhörraum war ebenfalls sehr emotional, der Kontrast zwischen Semir und André. Dass André aber an die Freundschaft appeliert hinterließ bei mir einen sauren Nachgeschmack, weil er sie in dem Moment ausnutzt. Aber wie Simon schon richtig schrieb: André war ein gebrochener rachsüchtiger Mann, für den die Freundschaft in erster Linie Mittel zum Zweck war... aber dazu mehr.
Der Dialog am Hangar war ebenfalls toll, dass Semir André Partner nennt, und ihn nicht alleine gehen lassen will. Hier kann man einen tollen Bezug zur letzten Folge herstellen, als Semir André schon mal alleine gehen ließ, nämlich als er es nicht verhindern konnte, dass André aufs Boot von Carlos Berger gesprungen war. Ausserdem wurde auch erstmals klar, dass Semir André nicht egal war, sondern dass er ihn wirklich raushalten wollte.
Der Dialog in den Alpen sehe ich ebenfalls kritisch. Zwar toll Emotional, wie André damit kämpft, die Wahrheit rauszurücken, aber völlig kritisch dass er das Seil durchschneidet. Er hätte ihn hängen lassen sollen, und weiter klettern sollen. Oder aber André wusste ganz genau, dass Semir nicht weit fallen konnte... keine Ahnung.
Die entscheidene Schlüsselszene war allerdings der Kampf zwischen den beiden und der kurze Dialog: "Wir waren mal Freunde! Was ist aus André Fux geworden?" "Den gibts nicht mehr. Der ist schon lange tot." Spätestens da ist ganz deutlich, und letztendlich auch für mich verständlich... den André Fux von 1999 werde ich nie mehr wiedersehen. Am Donnerstag hat es das für mich unglaublich schwer gemacht, weil damit alle Hoffnungen weggefegt wurden. Heute ist es die wichtigste Szene, weil sie die Verzweiflung und die Gebrochenheit Andrés sehr deutlich widerspiegelt.
Emotional natürlich noch, wie Semir verzweifelt versucht André zu retten, und auch der endgültige Beweis dass sowohl für Semir als auch für André noch eine Verbindung, eine Freundschaft besteht: André vertraut Semir das an, wofür er gekämpft hat... den Datenstick mit den Fotos der Mörder seiner Familie. Er vertraut Semir, diese Aufgabe zu übernehmen. Für mich eine, (hoffentlich nicht nur symbolische) Szene der Freundschaft zwischen den beiden, egal was passiert ist.
Letztendlich war nach dem Geständnis, dass es André Fux nicht mehr gibt, klar dass er sterben würde. Es gab keine Möglichkeit, ausser dass Semir ihn hätte fliehen lassen, doch dann gäbe es immer noch kein eindeutiges Ende der Figur.
Was mich am Ende etwas störte ist, dass Semir über André nicht mehr nachdachte, als er wieder zurück war. Abgestürzt, gerettet und dann wieder Ben... naja, die Sendezeit war knapp. Und Andrea musste ja auch nochmal ran... egal.
Ich hoffe nur EINS: Das man die Sache mit dem Datenstick nicht vergisst. Da könnte man nochmal eine hammerharte emotionale Folge draus machen.... VIELLEICHT hat sie sogar was mit Bens Ausstiegsfolge zu tun... meine Vorahnung sind bis jetzt alle eingetreten, warum nicht hier auch?
Eine Folge, die für mich eine Achterbahn der Gefühle war, und Emotionen auslöste, wie zuletzt "Ein einsamer Sieg." Wenn eine Folge das schafft hat sie 10 von 10 Punkten verdient...