Beiträge von Elvira

    „Alex, ich habe jemanden ausfindig machen können, der damals mit Wagner gemeinsame Sache gemacht hat. Der Mann hießt Peter Krankmüller und wohnt in Leverkusen.“ sprudelte es aus der Sekretärin heraus. Alex sah sie an und zog die Schultern hoch. „Okay, vielleicht weiß er, wo sich Wagner versteckt. Was weißt du über diesen Krankmüller?“ „Peter Krankmüller wurden 1979 in Oberhausen geboren. Seine Eltern waren alkoholabhängig und er kam mit sechs in eine Pflegefamilie. Krankmüller hat eine Ausbildung zum Maskenbildner gemacht. 1996 ist er dann wegen Einbruch und Drogenbesitz zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden. 2004 wegen Überfall und gefährlicher Körperverletzung noch einmal zwei Jahre. Diesmal ohne Bewährung. Die Jahre saß er in Ossendorf ab und kam dort wohl auch mit Wagner zusammen. Mehr steht leider nicht in der Akte. Aber du kannst Krankmüller ja mal fragen.“ schlug Susanne vor und lächelte ihn an. Alex nickte. „Hast du die Adresse?“ Susanne hielt ihm einen Zettel hin. Alex beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist echt ein Ass. Wieso hast du noch keinen Mann?“ fragte er grinsend. Susanne lächelte ebenfalls und zog die Schultern hoch. „Ich habe einfach keine Zeit für sowas.“ gab sie an. „Okay, ich fahre mal da hin und für dich habe ich auch noch eine Aufgabe.“ Er griff in seine Tasche und zog USB-Sticks heraus. „Auf diesen Sticks sind Filmaufnahmen vom Parkplatz des Restaurants „Zum goldenen Rock.“ Ich habe Semir auf einen der Bänder gesehen wie er mit einem weiteren Mann, ich vermute Sam, vor jemanden floh. Ich habe außerdem Patronenhülsen gefunden. Von Semirs Waffe abgeschossen.“ Susanne sah ihn an. „Okay, ich kümmere mich drum. Du willst das alle Aufnahmen gesichtet werden oder?“ Alex nickte. „Und dann fragst du mich, warum ich keinen Mann habe…“ tadelte sie ihn und lächelte. „Danke mein Schatz, ich bin unterwegs. Wenn was ist dann…“ Susanne sah ihn an. „Schon klar, über Funk oder über Handy erreichbar.“ Alex verschwand erneut. Bis zur angegebenen Adresse benötigte er fast eine halbe Stunde. Dort angekommen stieg er aus und betrat nur wenig später das Haus. Es war runtergekommen und hatte einige kaputte Fenster, das Treppenhaus glich einem Schweizer Käse, so viele Fliesen waren bereits herausgefallen. Scheinbar waren die meisten Bewohner ausgezogen, denn viele Wohnungstüren standen einfach offen. Auf den Briefkästen, von denen die meisten aufgebrochen waren, konnte er keine Namen mehr lesen. Auch Klingelschilder gab es nicht wirklich. Ihm blieb einfach nichts Anderes übrig, als sich durch das Haus zu quälen und jeden noch vorhandenen Bewohner nach Peter Krankmüller zu fragen. Erst in der vierten Etage traf er auf einen Bewohner. „Guten Tag, Brandt, Kripo Autobahn. Ich bin auf der Suche nach Peter Krankmüller.“ Der Mann sah ihn an. „Das bin ich…“ kam zur Antwort. „Können wir reden?“ fragte Alex. „Klar, warum nicht. Kommen Sie rein.“ Der Mann gab die Tür frei und Alex betrat die Wohnung. Zu seiner Überraschung war sie sehr sauber und ordentlich. „Herr Krankmüller, es geht um Rolf Wagner.“ fing Alex an und bemerkte den eisigen Blick von seinem Gegenüber. „Was wollen Sie dann von mir? Wagner ist meines Wissens bei einem Autounfall verstorben und ich kann nicht sagen, dass es mir leidtut. Ich habe wegen ihm im Knast gesessen! Für eine Tat, die er und nicht ich begangen habe!“ fauchte Krankmüller Alex an.

    Peter Krankmüller steckte sich eine Zigarette an. „Herr Krankmüller. Es gut mir leid, wenn Sie zu Unrecht eingesessen haben, aber ich muss Ihnen sagen, dass Wagner nicht tot ist.“ Langsam drehte sich der Mann zu Alex um. „Was sagen Sie da? Das ist ein Witz, oder?“ fragte er unsicher. Alex sah zu Boden. „Leider nein. Wagner hat meinen Dienstpartner und einen Freund von ihm entführt. Zumindest steckt er mit drin. Mein Partner und dessen Freund hatten schon einmal mit Wagner zu tun und ich vermute, dass der sich nun an die Beiden rächen will.“ Krankmüller nickte nachdenklich. „Gerkhan und Moppe?“ fragte er. Alex sah ihn erstaunt an. „Genau. Beide sind seit zwei Tagen verschwunden und ich bin mir sicher, dass Wagner sie irgendwo versteckt hält. Können Sie sich vorstellen, wo es ist?“ Krankmüller lachte leise auf. „Ich würde Ihnen gern helfen, wenn ich könnte, aber ich kann nicht. Was glauben Sie, wie gern ich Wagner eines auswischen würde? Er schuldet mir zwei Jahre meines Lebens. Wissen Sie, wie es im Knast ist? Wissen Sie wie es ist, wenn man jeden Abend Angst haben muss?“ Alex sah zu Boden und nickte. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es im Gefängnis ist. Fällt Ihnen wirklich nichts ein? Jeder Hinweis kann wichtig sein. Denken Sie nach! Bitte!“ flehte Alex regelrecht und Krankmüller atmete deutlich hörbar durch. „Ihr Bullen seid echt nervig. Ich weiß nicht viel von Wagner aber im Knast hat er mir sehr oft von seinen Plänen nach der Zeit im Knast erzählt. Er war verdammt sauer auf Gerkhan und Moppe und hat immer davon gesprochen, dass er sich eines Tages rächen würde. Für mich war er einfach nur durchgeknallt. Wagner hat mir sogar angeboten, mitzumachen. Aber ich wollte nicht. Ich wollte mit dieser ganzen Scheiße nichts zu tun haben. Er wollte einen ganz neuen Bereich abdecken. Organe! Er hatte im Knast einen ehemaligen Arzt kennen gelernt, den Namen weiß ich aber nicht und dieser Arzt war wohl wegen einem Kunstfehler bei einer Transplantation verurteilt worden und musste vier Jahre absitzen. Er war also schon im Knast, als Wagner und ich reinkamen.“ Alex dachte kurz nach. Das würde erklären, warum die verbrannte Leiche keine Organe mehr hatte. „Okay, danke! Das ist schon mal ein guter Hinweis. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, dann rufen Sie mich bitte sofort an!“ bat er, überreichte seine Visitenkarte und rannte aus dem Haus um zurück zur PAST zu fahren.

    Niemand hat gesagt, dass Erdogan ein schlechter Schauspieler ist. Aber als diese Serie 1996 startete, da ging es hauptsächlich um Action! Um eine Freundschaft zwischen den Helden. Das haben die Macher scheinbar nun ganz vergessen und setzten auf schlechte Comedy.

    Man sollte nur mal betrachten, was für eine Serie hier gespielt wird. Es ist eine Action-Krimi-Serie!! Keine Sitcom! Und genau das stört vielen. Wenn man mal hier und da einen Scherz macht, ist es ja in Ordnung. Aber wenn man sich 45 Minuten lang solchen dämlichen Mist ansieht, dann kann es einen ärgern. Besonders dann, wenn man die Serie seit Anfang verfolgt.

    Ah da haben wir die Auflösung vom Anfang. Semir ist nicht ,wie ich zuerst geglaubt habe in Gefangenschaft geraten sondern liegt im Krankenhaus. Okay, das war eine Wende mit der ich nicht gerechnet habe. Gut geschrieben. Liegt die Geschichte nun schon in den Endzügen? Oder lesen wir die nächsten Tage nur Krankenhaus? :D


    Alex traf vor dem Haus von Andrea ein und sah, dass Susannes Wagen vor der Tür stand. Er stieg aus, klingelte und wartete ungeduldig, bis die Tür von Margot Schäfer geöffnet wurde. Sie hatte Tränen im Gesicht. „Wir haben gute Nachrichten!“ sprudelte es aus ihr heraus und Alex lächelte. „Ich weiß. Endlich positiv. Ist Andrea ansprechbar?“ wollte er wissen und Margot nickte. „Sie ist im Wohnzimmer.“Als Alex das Wohnzimmer betrat, fiel Andrea ihm weinend um den Hals. „Ich habe es gewusst. Er ist nicht tot…Wo ist Semir? Hast du ihn gefunden? Weißt du, wo er steckt?“ fragte sie schluchzend. Alex löste sich sanft von ihr. „Leider nicht. Noch nicht, aber ich werde ihn finden. Ich weiß auch wer Sam ist. Das ist ein alter Freund von Semir und damit werde ich mich jetzt beschäftigen. Ich wollte nur nach dir sehen.“ erklärte er. Andrea sah ihn an. „Wenn Semir wieder bei mir ist, dann würde ich mich sicher besser fühlen. Finde ihn. Bitte… bring ihn mir zurück.“ bat sie ihn leise. „Das werde ich, aber jetzt brauche ich deine Hilfe. Kennst du Stefan Andreas Moppe?“ Andrea dachte nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein, der Name sagt mir gar nichts. Wer ist das?“ Alex sah sie an. „Das ist Sam. Ich bekomme nur keine Informationen über ihn. Er scheint überhaupt nicht zu existieren.“ stöhnte er auf. Andrea lächelte leicht. „Ich verstehe…“ Sie drehte sich um und ging in ihr Arbeitszimmer und ließ den PC hochfahren. Alex folgte ihr und nur wenig später bekam er seine Informationen. „Also, Stefan Andreas Moppe, geboren am 7.4.67 in Hamburg. 1990 ist er nach Köln gezogen und hat dort ein Privatdetektivbüro aufgemacht. Moppe ist Witwer. Seine Frau und seine Tochter sind bei einem Verkehrsunfall, der durch die Schuld von Moppe zustande gekommen war, verstorben. Sie liegen beide auf dem Friedhof in Worringen.“ las Andrea vor und Alex staunte nicht schlecht. „Wow!“ ließ er von sich hören. Andrea lächelte leicht. „Kannst du irgendwo was von einem goldenen Rock lesen?“ fragte er nun und hoffte auch darauf eine Antwort zu bekommen, doch Andrea schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Von einem goldenen Rock steht hier nichts. Ich kann den Begriff aber mal via Google suchen lassen.“ schlug sie vor und gab den Suchbegriff ein. „Das ist ein Restaurant in Worringen. Direkt am Friedhof.“ war nur wenig später ihre Antwort. Alex konnte nicht anders und küsste sie auf die Wange. „Du bist einsame Spitze Andrea.“ lobte er sie. Susanne trat ein und sah Alex an, der sie kurz zur Seite nahm. „Susanne, wenn du wieder im Büro bist arbeite dich mal durch die Akte mit Rolf Wagner. Der Typ hat was mit dem Verschwinden von Semir zu tun. Ich brauche alle Informationen!“ forderte er und die Sekretärin nickte. „Was machst du?“ wollte sie wissen. „Andrea hat mir eben geholfen, ein Rätsel zu lösen. Ich fahre nach Worringen und schaue mich dort um. Anschließend komme ich in die PAST.“ legte er fest. Wieder nickte Susanne. „Hast du was am Flughafen herausgefunden?“ wollte sie nun wissen. Alex grinste leicht. „Ich habe jede Menge herausgefunden. Ein Obdachloser, genauer ein Freund von Sam, hat gesehen, das sich Semir tatsächlich mit Sam getroffen hat. Nach Auskunft sind die beiden zu Mac Donalds gegangen und anschließend weggefahren. Wohin weiß er aber nicht. Zurückgekommen ist allerdings weder Semir noch Sam. Ich habe auch im Restaurant nachgehört und man sagte mir dort, dass Semir in Begleitung von Sam dort gefrühstückt hat. Mehr wusste sie aber auch nicht.“ berichtete Alex im Gegenzug. „Das heißt wir haben gar nichts?“ fragte Susanne leise. Alex nickte. „Doch, der Freund von Sam sagte mir, dass er von einem goldenen Rock gesprochen hat und von Worringen. Andrea hat eben herausgefunden, dass es dieses Restaurant ist, welches direkt am Friedhof in Worringen liegt. Deshalb fahre ich jetzt hin und sehe mich dort um. Vielleicht finde ich etwas.“ erklärte Alex weiter.

    Alex fuhr nach Worringen und hielt vor dem Restaurant „Zum goldenen Rock“ an. Er stieg aus und sah sich auf dem Parkplatz um. Nicht weit von ihm entdeckte er eine Überwachungskamera, die an einer Laterne befestigt war. Er ging auf den Eingang des Restaurants zu und wollte gerade die Treppen hinaufsteigen, als er etwas Glitzerndes neben der ersten Stufe sah. Er hockte sich hin, um es sich anzusehen und erkannte, dass es sich um Patronenhülsen handelte. Er nahm eine hoch und erkannte sofort, dass es das Kaliber war, das Semir und er benutzten. Nachdenklich sammelte er sie ein und packte sie in eine kleine Tüte. Er stellte sich wieder hin und sah noch einmal über den Parkplatz. Wenn Semir hier in eine Schießerei verwickelt war, dann mussten sich auch Patronen von den Gegnern hier befinden. Doch der Parkplatz war zu groß, um ihn alleine abzusuchen. Wieder fiel sein Blick auf die Kamera. Vielleicht hatte sie an dem Tag Aufzeichnungen gemacht. Er klopfte heftig an die Tür. Sie öffnete sich und eine junge Frau sah ihn lächelnd an. „Tut mir leid, aber das Restaurant ist noch geschlossen. Kommen Sie in zwei Stunden wieder.“ erklärte sie. Alex nickte und zeigte seinen Ausweis. „Brandt, Kripo. Ich muss dringend mit dem Geschäftsführer sprechen.“ bat er freundlich aber bestimmt. „Oh! Erste Etage links…“ gab sie an und den Weg für den Polizisten frei. „Danke…“ Er lächelte leicht und ging die Treppen rauf. Oben angekommen sah er sich vor mehreren Räumen stehen. Links war eine Tür, die nur angelehnt war und er klopfte erneut. „Ja?“ kam von der anderen Seite der Tür. Alex öffnete sie vorsichtig und sah einen ca. 40jährigen Mann am Schreibtisch sitzen. „Guten Tag, Mein Name ist Brand von der Kripo. Ich benötige Ihre Hilfe.“ erklärte Alex und der Mann sah ihn über den Rand seiner Brille an. „Okay, wie kann ich der Polizei helfen?“ wollte er nun wissen. Alex erklärte um was es ging und der Mann zeigte sich sehr kooperativ. Sofort ließ er die Bänder abspielen, die in den letzten Tagen aufgezeichnet wurden. „Also das ist gestern zwischen sechs und elf Uhr. Die Aufnahmen sind zwar nicht die Besten, aber so fühlen sich meine Gäste wenigstens sicherer. Wissen Sie, wir haben hier sehr oft das Problem gehabt, dass die Fahrzeuge von unseren Gästen aufgebrochen wurden.“ Alex nickte und starrte gleichzeitig auf den Monitor. Dann endlich sah er seinen Partner mit einem weiteren Mann, der kaum größer war als Semir selbst. Er sah, wie Semir und der Mann, den er als Sam einstufte, über den Platz in den Wald liefen. „Ich brauche eine Kopie der Bänder und wenn es machbar wäre, sofort.“ bat er und der Mann nickte. „Das ist gar kein Problem.“ lächelte er und tatsächlich hatte Alex nur eine halbe Stunde später die Aufnahme von dem Tag an dem Semir verschwand. Alex nickte dankbar. „Okay, es wäre gut, wenn wir auch ein oder zwei Tage früher Aufzeichnungen bekommen könnten.“ bat er weiter. „Ich habe Ihnen die Aufnahmen von Montag bis gestern auf die Sticks gepackt. Weiter zurück geht leider nicht, weil die Aufnahmen dann gelöscht und die Sticks überschrieben werden.“ „Das sollte reichen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ bedankte sich der Polizist und verschwand wieder zur PAST wo Susanne ihn bereits sehnsüchtig erwartete.

    Kim Krüger betrat die PAST und bemerkte, dass Alex nicht an seinem Platz war. Sie sah Susanne erstaunt an. „Ist Herr Brandt noch nicht da?“ wollte sie wissen. „Doch, aber er wollte sich auf dem Flughafen umhören, wo Semir sich mit seinem Informanten getroffen hat. Er hofft dort etwas herauszufinden.“ Kim nickte leicht. „Bringen Sie mir bitte einen Kaffee.“ Susanne stand auf und ging in die Küche, während Kim in ihr Büro ging und den PC hochfahren ließ. Wie immer wollte sie ihre Mails abrufen. Als der Computer soweit war, sah sie, dass sie eine Mail von der Pathologie bekommen hatte. Sie öffnete sie und schluckte. Susanne trat ein. „Frau Krüger, was ist los?“ wollte sie wissen, als sie die Tränen sah. „Ich habe eben den DNA-Bericht erhalten. Die Proben sind nicht identisch. Der Tote ist nicht Gerkhan.“ Susanne stellte die Tasse auf den Tisch. „Das ist doch eine wundervolle Nachricht! Er lebt!“ stieß sie aus. Kim stand auf und nickte. „Ja, … ja…endlich…“ lächelte sie. „Wir müssen es Andrea sagen! Sie wartet doch darauf!“ drängte Susanne und Kim sah sie an. „Würden Sie die Nachricht überbringen?“ Susanne nickte heftig. „Oh ja, sehr gern…wirklich sehr gern…“ strahlte sie, denn sie war die beste Freundin von Andrea. Kim wollte gerade raus, als Alexander Brandt ins Büro stürmte. Er bemerkte, dass die Frauen weinten und wunderte sich etwas. „Sind das Freudentränen?“ fragte er etwas nervös und Kim nickte. „Ich habe eben die Analyse bekommen. Der Tote in der Rechtsmedizin ist nicht Gerkhan.“ Alex lächelte. „Ich weiß es bereits. Marvin hat sich den Magen von dem Toten vorgenommen und darin Reste von Schweinefleisch gefunden. Semir isst kein Schwein.“ erklärte er. Kim und Susanne sahen sich an. „Das ist endlich eine gute Nachricht, aber jetzt haben wir die Aufgabe, Gerkhan zu finden und herauszufinden, wer der Tote tatsächlich ist. Wir müssen außerdem herausfinden, warum man Gerkhans Tod vortäuschen will.“ Alex nickte. „Ja, das werden wir auch. Aber jetzt fahre ich in die KTU und anschließend zu Andrea.“ Kim sah zu Susanne. „Susanne übernimmt Andrea.“ Alex lächelte leicht. „Okay, bring du ihr diese super Nachricht.“ Er verschwand wieder. Susanne stand auf und verließ das Büro der Revierleiterin und fuhr nur wenig später zu Andrea. Während der Fahrt, legte sie sich die Worte zu Recht. 15 Minuten später stand sie vor ihrer Freundin. Andrea hatte rote Augen und dicke Ränder darunter. Sie sah Susanne fragend an. „Er lebt! Wir haben Beweise, dass Semir noch lebt!“ sprudelte es aus ihr raus. Andrea sah sie weiterhin an und sie schien nur mit Verspätung die Bedeutung der Nachricht, die ihr Susanne eben überbracht hatte, zu begreifen.

    Alex fuhr zur KTU und stürmte in die Halle. „Hartmut! Wo bist du?“ rief er und sah sich suchend um. „Hier! Ich stecke unter dem BMW!“ kam dumpf die Antwort. „Hast du noch was gefunden?“ wollte Alex nun wissen und hockte sich hin. Er sah in das mit Öl beschmierte Gesicht des Technikers. Hartmut kam aus der Grube. „Also außer das, was du eh schon weißt, kann ich dir verraten, dass Brandbeschleuniger zum Einsatz gekommen ist. Das heißt, dass der Wagen erst nach dem Unfall in Brand gesetzt wurde.“ berichtete der Techniker. Alex nickte nachdenklich. „Okay, ich habe erfahren, dass es nicht Semir war, der im Auto verbrannte.“ brach aus ihm raus. Hartmut sah ihn erstaunt an. „Bitte was? Das ist ja eine wunderbare Nachricht! Das heißt er lebt? Wo ist er?“ fragte der Techniker ungeduldig. „Marvin hat es mir zum einen per Telefon mitgeteilt und ein Bericht über die Analyse der DNA sagt es ebenfalls. Wo Semir sich befindet, weiß ich nicht. Ich müsste dazu herausfinden wer dieser Sam ist, der Informant von Semir. Ich habe erfahren, dass er Privatdetektiv ist und damit kann es nur dieser Stefan Andreas Moppe sein, der in Semirs Akte zu finden ist. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was ein goldener Rock und Worringen damit zu tun hat. Hast du noch etwas, was mir helfen könnte?“ Alex sah den Techniker regelrecht flehend an, doch dieser schüttete den Kopf. „Tut mir leid. Alle Spuren im Wagen sind vernichtet. Wenn nicht durch das Feuer, dann durch den Löschschaum.“ Alex sah auf das Wrack. „Was ist denn mit Fingerabdrücken an der Karosserie?“ hakte er weiter nach. Hartmut zog die Schultern hoch. „Alex, ich würde gern sagen, dass ich etwas gefunden habe, aber ich kann nicht zaubern. Ich habe nichts. Weißt du, was ich mich frage?“ Hartmut sah den Hauptkommissar an und dieser schüttelte den Kopf. „Warum sollte man uns glauben machen, dass Semir tot ist? Wer hätte was davon?“ Alex zog scharf Luft ein. „Das weiß ich nicht, aber das werde ich herausfinden. Hilf mir dabei, bitte!“ Hartmut nickte entschlossen. „Klar, ich tue was ich kann.“ versprach er. Alex lächelte leicht. „Okay, wir haben diesen Informanten von Semir, der seit dem Treffen, genau wie er, verschwunden ist. Das Semir seinen Dienstwagen verleiht, wäre mir neu und das heißt dann auch, dass der Wagen gestohlen wurde, doch warum wurde der Mann dann erschossen und von wem? Wir haben nicht mal eine Kugel und wissen kein Kaliber.“ Hartmut sah ihn an. „Oh, das habe ich vergessen. Ich habe die Einschusslöcher untersucht. Also von der Größe her würde ich auf eine 45iger tippen. Damit ist aber auch außen vor, dass der Mann von Semir erschossen wurde.“ trug der Techniker den letzten Rest bei, als er Alex Blick sah. „Kaffee?“ wollte Hartmut wissen und Alex nickte. Der Techniker ging in die Küche und kochte einen starken Kaffee, den Alex gern annahm. „Hast du diese freudige Nachrichte denn schon an die Kollegen und an Andrea weitergegeben?“ wollte er von dem Hauptkommissar wissen. „Krüger und Susanne wissen es. Andrea wird es gleich von Susanne erfahren. Ich fahre gleich auch noch hin, denn ich habe immer noch die Hoffnung, das Andrea mir helfen kann, was diesen Sam angeht.“ Alex nahm einen Schluck aus der Tasse und genoss den starken Kaffee.

    Semir lag seit Stunden in seinem Bett und schlug sich immer wieder auf sein taubes Bein. Immer wieder ging er mit seiner Hand hin. Er wusste und spürte das Bein mit der Hand, doch in seinem Bein war nichts von der Berührung zu merken. Es war, als würde er ein Stück fremdes Fleisch anfassen. „Beweg dich… bitte beweg dich! Lass mich nicht im Stich…“ flehte er leise. Nichts. Vielleicht konnte er doch mit Krücken laufen. Er musste es versuchen! Er musste hier weg! Entschlossen warf er die Decke zur Seite und setzte sich auf. Mit der rechten Hand zog er sich das taube Bein vom Bett und ließ es zunächst runterbaumeln. Nun griff er die Krücken. Als er sich jedoch aufstützten wollte, zog ein scharfer Schmerz durch seine linke Schulter. Er brauchte einen Augenblick bis er den Schmerz verarbeitet hatte. Dann stellte er sein rechtes Bein auf den Boden, griff die Krücken erneut und schleppte sich so langsam durch den Raum. Als er die Badezimmertür erreicht hatte, glaubte er, einen Marathon gelaufen zu sein. Die Schmerzen in der Schulter wurden stärker, doch er ignorierte sie. Sehr langsam ging es zur Tür und er versuchte sie zu öffnen, doch sie war, wie Klinke schon sagte, verschlossen. Okay, denk nach Semir… wie kannst du hier raus? Vielleicht gab es später eine Möglichkeit. Er musste den Arzt überwältigen, wenn er wieder zu ihn kam. Er schleppte sich mühsam zur Toilette, verrichtete sein Geschäft und wusch sich anschließend die Hände. Dabei sah er in den Spiegel und stellte fest, dass sein Gesicht aschfahl war. Die Augen lagen tief in den Höhlen und seine Lippen waren spröde. Wieder schleppte er sich zum Bett und setzte sich auf die Kante. Nun ging das Prozedere wieder los. Er packte sein Bein und legte es aufs Bett. Dann stellte er die Krücken wieder in die Halterungen am Bett zurück und zog das zweite Bein hoch. Mit dem rechten Ellbogen robbte er nach oben und setzte sich noch einmal hin um die Decke an sich zu ziehen und in diesem Augenblick spürte er nur dumpf ein kribbelndes Gefühl in seinem tauben Bein. Das Gefühl kam zurück! Er hätte jubeln können. Jetzt musste er nur auf den geeigneten Augenblick warten, um zurück zu schlagen. Der Arzt würde sich wundern. Der würde ihn nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Sobald sein Bein wieder das tat, was er wollte, konnte er entkommen. Jetzt musste er nur die entsprechende Geduld aufbringen.

    In der Rechtsmedizin stand Marvin Traber weit vor seinem Dienstbeginn in den kalten Räumen. Er hatte eine sehr schlechte Nacht hinter sich, denn der Vorfall gestern hatte ihn sehr getroffen. Noch einmal zog er die Trage mit der verkohlten Leiche heraus. „Hör mal, wir können einen Deal machen. Du verrätst mir, wer du bist und ich sorge für eine ordentliche Beerdigung. Was hältst du davon?“ sprach er mit der Leiche. Natürlich erhielt er keine Antwort und stöhnte leise auf. „Okay, dann schau ich mir noch mal den Magen an. Ich muss etwas finden, das mir sagt, dass du nicht mein Freund warst. Nimm es nicht persönlich, aber ich wünsche mir einfach, dass er noch lebt. Ich habe wirklich nichts gegen dich.“ erklärte er leise. Er nahm den Magen aus der Kühlung und legte ihn auf den Organtisch. Tom hatte den Magen zwar schon untersucht, aber er hoffte dennoch etwas zu finden, was der Student übersehen hatte. Er zerlegte das Organ in seinen Einzelteilen. Nach einigen Minuten fand er tatsächlich etwas. An der Magenwand kurz vor dem Durchgang zum Darm hing ein kleiner Fetzen von Nahrung. Nicht ganz zersetzt und vielleicht konnte man ihn untersuchen. Marvin schnitt es vorsichtig heraus. Er legte es auf einen Träger und schob es unter das Mikroskop. Er vergrößerte das Etwas und stieß einen Jubel aus. Sofort griff er zum Telefon und wählte Alex an. „Brandt.“ hörte er am anderen Ende. „Alex, ich bin es, Marvin. Ich habe einen winzigen Beweis, dass es nicht Semir ist! Hörst du?“ Es schepperte am anderen Ende und nur wenig später hörte er die Stimme von dem Partner seines Freundes. „Sorry, mir ist das Handy aus der Hand gefallen. Bist du sicher?“ kam die etwas unsichere Nachfrage. „Beantworte mir eine Frage, wann hat Semir schon mal Schwein gegessen?“ wollte Marvin wissen. „Noch nie! Er ist doch Türke und wenn er eine Macke davon hat, dann die, Schwein zu meiden.“ stieß Alex aus. „Eben! Aber ich habe eben im Magen noch etwas Fleisch gefunden. Also ein Fetzen um es genau zu nehmen und den habe ich untersucht…es ist eindeutig Schwein.“ „Danke für diese Nachricht. Wenn die DNA dann auch in diese Richtung geht, dann …“ antwortete Alex. Marvin beendete das Gespräch und ging wieder in den Raum, wo die Leichen aufbewahrt wurden und klopfte gegen das Fach, wo die verkohlte Leiche lag. „Egal wer du bist, ich bezahle deine Beerdigungskosten. Du wirst ein wundervolles Grab bekommen, das verspreche ich dir.“ sagte er leise und wischte sich eine Träne der Freude weg. Marvin zog seine Jacke an und fuhr nach Hause. Jetzt konnte er noch etwas Schlaf nachholen. Endlich war etwas Positives gefunden worden. Sein Freund konnte noch leben, doch wo war er und was bestand ihm bevor? Jetzt konnte er nur hoffen, dass Alex Semir bald finden würde.

    Ich wusste es! Semir trägt eine Schutzweste. Nur wie sagte mein Vater immer: Was nützt dir ein Stahlhelm, wenn du einen Bauchschuss kriegst. Oder in diesem Fall: Was nützt eine Schutzweste, wenn die Kugel ins Bein geht. Aber zum Glück ist Semir wach und ansprechbar. Und unser türkischer Hengst lässt sich von einem Beinschuss nicht außer Gefecht ziehen.

    Und die A...vom LKA sind noch sauer und denken, unsere Lieblingspolizisten hätten einen Fehler gemacht!

    Das ist doch immer so. Die denken die sind Wunder was....gibt es in allen Bereichen und sie halten sich für die besten. Aber ich denke schon, das Semir lebt .Sein Leiden fängt doch sicher gerade erst an, oder Krypto??


    Alex ging um die Besucherhalle herum und sah dort, wie das Wachpersonal des Flughafens einen Bettler davonjagten. Er wurde wütend als er sah, wie sie den Mann schubsten und dieser hinfiel. Der Mann war sicher an die 60, wobei man das Alter bei dieser Personengruppe sehr schlecht einschätzen konnte. Doch für ihn war es ein „No Go“, als sie auf den Mann auch noch eintraten. Er ging entschlossen dazwischen und zog einen der Männer von dem Obdachlosen weg. „Müsst ihr Menschen, die eh nichts mehr haben auch noch niedermachen? Habt ihr nichts Wichtigeres zu tun?“ fauchte er die Männer an, die ihn nur lachend ansahen. „Der ist das schon gewohnt! Pack, wie ihn kann man nicht anders behandeln.“ gaben sie von sich. Ohne zu antworten lief Alex hinter dem Bettler her, der sich aufraffte und das Weite suchte. Nach wenigen Metern stoppte er ihn. „Hey, sind Sie in Ordnung?“ wollte er von ihm wissen und hielt ihn fest. „Ja, mir geht es gut. Danke der Nachfrage und jetzt verpiss dich!“ lallte der Mann und Alex verzog kurz die Nase, als er die Alkoholfahne roch. „Ich suche einen Freund…“ versuchte er. Der Mann sah ihn an. „Oh! Wenn das so ist, ich kann dein Freund sein, wenn du willst. Ich habe gern Freunde.“ grinste er und auch Alex musste grinsen. „Nein, so meinte ich das nicht. Ich suche Sam!“ Jetzt wurde der Bettler zurückhaltend. „Sam? Kenne ich nicht.“ Er wollte gehen, doch Alex hielt ihn fest. „Hey, warte… ich vermute, dass er hier irgendwo sein Lager hat. Ich zahle auch für die Information. 30 Euro!“ bot er an und der Bettler, der sich schon zum Gehen gewandt hatte, sah ihn wieder an. „50! Sonst sag ich nichts!“ setzte er dagegen. Alex stimmte zu. Für ihn spielte das Geld keine Rolle, wenn er einen Hinweis bekam, wo er Sam finden konnte. Er zog den 50 Euro Schein hervor und hielt ihn hoch. Der Bettler griff sofort zu, doch Alex ließ nicht los. „Die Informationen!“ forderte er. „Okay, Okay! Also Sam war gestern Morgen hier und hat auf jemanden gewartet und der ist auch in seinem schicken BMW vorgefahren. Die haben sich unterhalten und sind sie weggegangen.“ Alex nickte nachdenklich. „Weißt du wohin? Ist Sam wieder zurückgekommen?“ Nun zog der Bettler die Schultern hoch. „Keine Ahnung. Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen.“ Alex stöhnte leise auf. Dieser Hinweis brachte ihm nichts. „Wo hat Sam denn seinen Schlafplatz? Kennst du ihn?“ wollte er nun wissen. „Klar, er ist mein Nachbar. Er wohnt direkt neben mir.“ grinste der Bettler. „Wo?“ hakte Alex nun mit einer schärferen Stimme nach. „Ich zeig es dir.“ schlug der Bettler vor und zog Alex mit sich.

    Alex folgte dem Bettler zur alten Flughafenhalle und stand nur wenig später vor der spärlichen Habe des Mannes, den man nur als Sam kannte. Er kniete sich hin und durchsuchte alles. Plötzlich griff der Bettler Alex am Arm. „Hey, Sam hat das gar nicht gern, wenn man in seine Sachen wühlt. Ich weiß nicht, ob das so richtig ist.“ warf er ein. Alex sah ihn nur kurz an und machte weiter. „Ah, ich verstehe. Für euch sind wir eh nur Dreck, nicht wahr? Wir sind Abschaum! Soll ich dir mal was verraten? Ich war mal ein sehr erfolgreicher Investmentbanker. Und dann ist das Leben einfach so den Bach runtergegangen. Ich habe alles verloren, falsch investiert. Aber ich bin trotzdem noch Mensch!“ zeterte der Alte und Alex sah ihn kurz an. Er holte Luft. „Hör zu, ich habe nichts gegen euch und ich weiß, wie es ist, in der Scheiße zu stecken. Aber man sollte sich deshalb nicht aufgeben. Kämpfen und sich aus dem Mist wieder rausziehen. Wer es nicht kann, sollte dann auch nicht jammern.“ erklärte er leise. „Was suchst du denn?“ wollte der Bettler nur wissen. Der Polizist stöhnte leise auf. „Hör zu, der Typ der mit Sam weggefahren ist, ist mein Partner. Er ist seit diesem Treffen verschwunden und ich will wissen, warum. Wenn du mir nicht helfen kannst, dann muss ich andere Wege suchen.“ Der Bettler zog die Augenbrauen zusammen. „Bist du ein Bulle?“ Alex nickte. „Ich weiß ja nicht, ob dir das hilft, aber seit gestern war Sam echt sonderbar. Hat immer was von einem goldenen Rock gesprochen. Und von Worringen. Keine Ahnung warum.“ Alex nickte. „Und was weißt du sonst von Sam?“ Der Mann lachte leise und Alex bemerkte, dass es diesem guttat, mit anderen auf gleicher Ebene zu sprechen. „Nun, er hat nicht viel erzählt. Nur wenn er betrunken war, dann war ich für ihn ein Kummerkasten. Hey, der war mal Privatdetektiv und ist dann abgestürzt. Keine Ahnung was er meinte.“ Alex sah den Mann an. „Was weißt du noch?“ Der Mann zeigte seine ungepflegten Zähne. „Ich habe übrigens Hunger. Ich habe gesehen wie dein Freund mit Sam nach Maces gegangen ist. Der hat sich bestimmt den Bauch vollgeschlagen. Wie wäre es, wenn wir es auch machen?“ warf er ein. Alex stand auf. „Okay, ich lade dich ein! Wie heißt du?“ Jetzt grinste der Obdachlose. „Ich bin Chance.“ Alex reichte ihm die Hand. „Alex.“„Schön dich kennen zu lernen, Alex.“ Der Polizist nickte leicht. „Komm!“ forderte er. Und Chance stand auf und gemeinsam gingen sie zum Schnellrestaurant. Die Verkäuferin am Tresen sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Dennoch war sie freundlich. „Was darf es sein?“ wollte sie wissen. „Brandt, Polizei. Ich brauche einmal Ihre Hilfe. Dieser Mann war gestern hier bei Ihnen gewesen?“ Er zeigte ihr ein Bild von Semir. Sie sah es an. „Das kann schon sein, aber ich weiß es nicht genau.“ gab sie zu. „Er war in Begleitung eines Obdachlosen…“ Die junge Frau nickte. „Ja, warten Sie, ich erinnere mich. Die haben da in der Ecke gesessen. Der Penner war ziemlich runtergekommen und ich habe schon gedacht, dass er mir die anderen Gäste hier verjagt.“ Alex zog die Augenbrauen runter. „Warum sollte er?“ Die Verkäuferin schaute auf Alex Begleitung. „Nun ja, es ist ein Penner und die stinken. Deshalb hat sein Freund vermutlich auch das Essen geholt.“ Alex verkniff sich jede Bemerkung. „Haben Sie etwas von dem mitbekommen, über was die beiden gesprochen haben?“ Die Verkäuferin schüttelte den Kopf. „Sorry, aber hier war so viel zu tun.“ Alex nickte. Er bestellte für seinen neuen Freund eine große Menge Essen und verließ das Restaurant um zur PAST zurück zu fahren.

    Oups! Jetzt ist es passiert .Semir ist angschossen! Ich hoffe aber sehr, dass er wie immer seine Schussweste anhatte. Hatte er doch, oder Krypto? Sag, das er sie anhatte! :D

    Sehr gut geschrieben. Ja das mit der Formatierung ist auch aufgefallen, stört mich aber weiter nicht, solange der Text gut ist und das war er. Ganz nach meinem Geschmack!


    Semir stieß verachtend Luft aus. Dieser Arzt schien völlig wahnsinnig und von sich eingenommen zu sein. „Das nächste was ich anstrebe ist ein Heilmittel gegen die Krankheiten, die die Menschheit geißelt! Krebs, Aids, Ebola… ich werde der erste sein, der diese Krankheiten heilen kann! Doch jetzt müssen wir noch ein wenig daran arbeiten. Ich brauche Geld und das erste haben Sie mir eingebracht.“ Semir grinste leicht. „Glauben Sie wirklich, dass Sie mir einfach die Organe entnehmen und mich verschwinden lassen können?“ wollte er wissen. Klinke nickte. „Dank der Vorarbeit, die Wagner geleistet hat, ja. Sie sind offiziell im Auto verbrannt. Ihre Kollegen werden um Sie trauern und ich habe alle Zeit der Welt. Wenn Sie ausgeschlachtet sind, dann werde ich Ihren Körper einfach hier im Garten begraben und niemand wird danach suchen.“ grinste er. Semir lehnte sich zurück. „In Ihrer Rechnung gibt es einen Fehler. Die rechtlichen Bestimmungen …“ Klinke lachte höhnisch. „Wer sollte danach fragen? Dem Empfänger sieht man es nicht an, dass er ein Spenderorgan hat und Sie können sich nicht mehr beschweren. Ich habe Sie echt für intelligenter gehalten. Aber jetzt wollen wir Sie erst einmal behandeln.“ Er griff die Decke und legte das linke Bein seines Patienten frei. Dann nahm er eine Spritze und prüfte sie. Semirs Hand ging zu der Hand von Klinke und hielt sie fest, doch der Arzt befreite sich mit einer harschen Bewegung und hielt nun das Handgelenk von Semir. Die andere Hand ging mit der Spritze in Richtung Oberschenkel. „Hören Sie, noch ist es nicht zu spät. Wenn Sie … Aaaah ...“ stieß Gerkhan aus, als Klinke die Nadel in seine Haut versenkte. Langsam drückte er den Inhalt in das Bein. „Na, so schlimm ist es doch gar nicht. Sie bemerkten sicher das leichte Brennen, aber das wird gleich verschwinden. Anschließend wird das Bein langsam taub werden. Es wird aber keinen Schaden nehmen.“ erklärte der Arzt grinsend und legte die geleerte Spritze wieder weg. „So, und nun dürfen Sie frühstücken.“ lächelte er, löste die Fesseln und stellte den Kopfteil des Bettes hoch. Dann schob er den Nachttisch so, dass er das Tablett draufstellen und Gerkhan essen konnte. „Es ist kein Schweinefleisch, das kann ich Ihnen versprechen. Ethik wird bei mir großgeschrieben.“ Er nahm die Nierenschale und verließ den Raum. Dann verschloss er ihn und steckte den Schlüssel in seine Kitteltasche.

    „Alex! Aufwachen!“ riss die Stimme von Susanne den Hauptkommissaren aus seinem unbequemen und nicht erholsamen Schlaf. „Hast du durchgemacht?“ wollte sie wissen. Alex sah auf die Uhr. Es war schon acht. „Ja…oder fast…“ gab er zu und lehnte seinen Kopf nach hinten. „Ich habe Frühstück fertig, wenn du willst, dann essen wir zusammen und dann werden wir uns wieder an die Arbeit machen.“ schlug die Sekretärin vor und Alex stimmte mit einem Nicken zu. Gemeinsam mit Susanne ging es in die Küche. „Ich habe gestern noch einige Akten durchgearbeitet, aber es ist wie verhext. Nichts von diesem Sam. Ich habe keine Ahnung, wer es ist.“ stöhnte Alex. Susanne sah ihn an. „Bist du denn mal am Flughafen gewesen? Ich meine, dort soll Semir doch diesen Informanten getroffen haben. Vielleicht kannst du da etwas herausfinden.“Alex sah sie erstaunt an. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht!“ stieß er aus und wollte aufspringen. „Nein, erst essen! Und einen Kaffee, sonst baust du einen Unfall.“ mahnte Susanne lächelnd. „Okay, ich denke, dass Sam vielleicht ein Obdachloser ist. Am Flughafen ist doch dieser alte Terminal zu einer Unterkunft umgebaut worden. Vielleicht finde ich ihn dort.“ dachte er laut nach, während er das Brötchen aß. Susanne nickte. „Das ist gut möglich, oder ein Junkie.“ stimmte sie ihm zu. „Ich überlege auch die ganze Zeit, warum der Tote keine Organe mehr hat. Vielleicht geht es um Organhandel. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieser Sam vielleicht von jemanden angesprochen wurde und Geld für seine Organe bekommen sollte. Der hat aber Angst gehabt und da er Semir kennt, hat er ihn angerufen.“ murmelte Alex nachdenklich. „Gut möglich. Nur die Organe von den Obdachlosen sind nicht wirklich zu gebrauchen. Die sind doch durch die Lebensumstände sicher nicht ohne Risiko.“ warf Susanne ein. Alex sah sie an. „Kommt drauf an. Hast du die Zahnbürste schon im Labor abgegeben?“ wollte er von ihr wissen, denn mit der Aufgabe hatte er sie gestern noch betraut. „Ja, die sagten auch, dass wir spätestens heute Nachmittag das Ergebnis haben. Die Krüger hat richtig Druck gemacht.“ Alex lächelte leicht. Er leerte die Tasse und stand auf. „Ich fahre jetzt zum Flughafen. Vielleicht kann ich da was über diesen Sam rausbekommen. Ich bin über Funk zu erreichen.“ gab er an und fuhr nur wenig später los.


    Samstag, 6. Mai 2017

    Semir wachte am nächsten Morgen auf und brauchte einen Augenblick um sich zu orientieren. Er lag in einem weichen Bett und der Raum war hell eingerichtet. Er bemerkte auch, dass seine angeschossene Schulter professionell verbunden war. Was war passiert? Angestrengt dachte er nach und erinnerte sich, dass Wagner ihn aus dem Kellerraum geholt hatte und sein Komplize ihm eine Spritze verpasste, doch was war danach? Ihm fiel es nicht ein. Vorsichtig bewegte er seine Beine und stellte fest, dass sie mit Gurten am Bett gefesselt waren. Ebenso seine gesunde Hand. Er befand sich also immer noch in den Händen von Wagner. Die Tür ging auf und der Mann, der ihm die Spritze verabreicht hatte, trat ein. Er trug ein Tablett und stellte es auf den Nachttisch von ihm. Semir sah ihn an. „Ich habe Ihre Schulter operiert. Die Kugel hat aber keinen schweren Schaden verursacht. Sie werden sicher ein paar Tage brauchen, sich von der Operation zu erholen.“ erklärte der Arzt und sah ihn lächelnd an. „Warum?“ fragte Semir leise, denn er erinnerte sich daran, dass Wagner davon sprach ihm alle Organe entnehmen zu lassen. „Nun, ich brauche vernünftige Organe. Wenn Sie eine Infektion haben, dann könnte das auch auf ihre Nieren, auf Ihr Herz oder Ihrer Leber übergehen. Dann wären sie für mich wertlos und immerhin habe ich für Sie 4 Mio. Euro bezahlt.“ Semir schloss kurz die Augen. „Warum haben Sie nicht alles während der Operation entnommen?“ fragte er. „Nun das ist einfach. Organe kann man nicht tieffrieren und dann einpflanzen. Die Patienten, die für die Organe bestimmt sind, treffen erst am Mittwoch ein. Somit sind Sie für mich wertvoller, wenn Sie noch leben. Wissen Sie, jedes Organ hat nur eine bestimmte Zeit zum Transplantieren. Nieren zum Beispiel müssen spätestens 36 Stunden nach der Entnahme eingepflanzt werden, sonst sind sie nicht mehr zu gebrauchen. Herz und Lungen sogar nur in vier bis sechs Stunden. Bei der Leber sind es dann acht bis neun Stunden. Somit können Sie sich noch ein paar Tage des Lebens freuen.“ erklärte der Arzt, als sei es ganz normal, dass er sich seine Organe auf illegaler Weise besorgte. Er hob den Deckel vom Tablett. Darauf lagen zwei Scheiben Brot, Wurst, Käse und eine Kanne mit Kaffee. „Ich würde gern zur Toilette…“ bat Semir leise. Der Arzt lachte auf. „Das ist ein ganz dummer Trick. Sie haben einen Katheter liegen und damit dürfte das gar nicht so sein. Sehen Sie, Herr Gerkhan, ich bin ein sehr friedliebender Mensch. Aber sollten Sie irgendwelche Probleme machen, dann werden Sie mich von einer Seite kennenlernen, die Sie nicht kennenlernen möchten.“Semir nickte leicht.

    Werner Klinke sah auf seinen Spender. „Ich bin gewillt, Ihnen ein wenig Freiheit zu verschaffen. Das Zimmer hier wird verschlossen sein. Es gibt keine Krankenschwestern, die Sie bedienen und ich habe nicht dauernd Zeit mich um Sie zu kümmern. Die Fenster sind durch Gitter gegen Ausbrecher geschützt und können nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden. Das Glas selbst trägt, dank der Qualitätssicherung, Schutzfolie, damit es nicht splittert. Ich werde Ihnen die Fesseln lösen aber Sie werden dennoch keine Chance haben, irgendwas zu unternehmen.“ Er bemerkte den fragenden Blick von Gerkhan. „Sie fragen sich wie? Das ist ganz einfach, Sie werden von mir eine Betäubung in den linken Oberschenkel bekommen. Damit wird das Bein komplett taub werden. Aber ich bin ja nicht so. Ich werde Ihnen sogar den Katheter ziehen und damit Sie sich dann auch zur Toilette schleppen können, bekommen Sie Krücken von mir.“ lachte der Arzt. Wieder sah sein Patient ihn an und in seinem Blick konnte Klinke sehr gut erkennen, dass er es nicht lustig fand. „Ich bin an der Schulter verletzt! Wie soll ich dann mit Krücken laufen?“ fauchte er wütend und Klinke zog die Schultern hoch. „Ist nicht mein Problem, oder? Sie können auch kriechen.“ grinste er und legte eine Urinflasche neben das Bett.“ Sein Patient sah etwas skeptisch darauf und atmete tief durch. „Ich weiß, dass Sie sich bestimmt langweilen werden, aber ich bin sehr an Ihrem Wohlergehen interessiert. Ich werde Ihnen ein paar Bücher aus der alten Bibliothek bringen. Außerdem dürfen Sie fernsehen. Sehen Sie, diese Klinik in der Sie sich befinden, war die modernste überhaupt. Wir waren auf Organtransplantationen spezialisiert. Wir waren gut belegt und dann kam dieser kleine Unfall dazwischen.“ Semir sah ihn an. „Welcher Unfall?“ wollte er wissen. Klinke winkte ab. „Ein kleiner Zwischenfall. Mehr nicht. Aber ich wurde verurteilt und musste ins Gefängnis. Und der Betreiber der Klinik hat das Ding einfach geschlossen. Doch jetzt habe ich die Chance, die Klinik wieder zu Leben zu erwecken! Ich werde sie zu einer der besten Kliniken machen, die es gibt. Niemand wird mit mir konkurrieren können.“ Der Polizist schüttelte leicht den Kopf. „Hochmut kommt vor dem Fall! Was ist denn passiert? Was für ein Unfall war das?“ Klinke lachte leise. „Das ist völlig egal. Ein kleiner Kunstfehler, mehr nicht. Kollateralschaden, wenn man so will.“ winkte er ab.

    Weißt du was ich toll finde? Du bringst uns etwas über den Islam und über die Moslems bei. Ich arbeite ja seit ewigen Zeiten in einer türkischen Firma und treffe auf Moslems, wie auch auf Christen. So bekomme ich auch mit,das es einige sehr tiefgläubige Moslems bei uns gibt, denen der Chef auch die Möglichkeit gibt, das Freitagsgebet durchzuführen.

    So und nun zur Geschichte. Es klärt sich immer mehr auf. WIr wissen jetzt wie sich Ruiqia und Deniz kennen und scheinbar auch lieben gelernt hat. Jetzt bleibt nur zu hoffen, das sich alles zum Guten wendet, doch wenn ich mir den ersten Teil noch einmal durchlese, dann habe ich Angst vor dem Weitergang. Das Gesrpäch zwischen Semir und dem Hoca fand ich sehr interessant. Also weitermachen!