Ähm die Folge hieß Unter Brüdern aber da steht d statt t beim ersten Wort.
danke schon geändert
Ähm die Folge hieß Unter Brüdern aber da steht d statt t beim ersten Wort.
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Hatte Kemal nicht einen Schlüsseldienst? „Der letzte Tag“ welche ja nicht so weit zurück liegt, dass man sich nicht dran erinnern konnte, wurde er als großer Bruder von Semir eingeführt. Und jetzt? Kemal ist Chauffeur? Na gut, vielleicht ist der Schlüsseldienst dicht, aber mal ganz ehrlich, das war nichts. Man hätte ohne weiteres dort anknüpfen können. Und man hätte sicher auch Erdal Kacar aus „Der letzte Tag“ nehmen können. Wäre glaubhafter geworden. Wieder ein Verbrecher in Semirs Familie. Gab eigentlich mal jemanden, der nicht Dreck am Stecken hat? Bisher waren alle nur im Knast oder vorbestraft. Und jetzt taucht auch noch ein Neffe auf?
Das Kennenlernen von Mica und seinem Vater wie auch seinem Onkel war etwas gefühlskalt und erzwungen. Genau wie das Familientreffen, wo alle am Tisch sitzen. Das passte irgendwie überhaupt nicht. Zu meiner Freude war Dana mal nicht die Nervensäge, wie sonst. Bei der Entführung von Mica und Kemal aus Semirs Haus hat man ja gesehen, dass Andrea wohl die Entführer gesehen hat. Hier hätte man ruhig mehr zeigen können. z.B. wie die Entführer Andrea niederschlagen oder wie man den Rest der Familie einsperrt oder sonst was. Das wurde in meinen Augen zu schnell abgehandelt.
Der Fall an sich war recht gut hätte man aber mehr draus machen können. Action war vorhanden. Die Lebensrettung von Paul nun ja, Semir wacht natürlich in dem Augenblick auf, als sie die Hütte verlassen können?
Rolf Wagner steckte seine Waffe wieder ein. Er nickte und sah auf die Leiche des Mannes. Dann wandte er sich an Semir. „Ich habe echt nicht damit gerechnet, dass er sich in die Schusslinie wirft. Nun ja, er wäre eh verloren gewesen und hätte sich irgendwann zu Tode gesoffen. Jetzt wird er uns aber noch einen großen Dienst erweisen.“ gab er ziemlich ungerührt von sich. Er winkte seinen Komplizen zu sich und wies auf die Leiche. „Bring ihn weg!“ forderte er auf und der Mann griff das Bein des Toten und zog ihn aus dem Raum. „Was haben Sie denn noch mit ihm vor?“ hakte Semir nach. Er war über das Tun von seinem Gegner verwundert, denn der wollte ihm doch eben noch einen Bauchschuss verpassen. War das alles ein Trick? Wagner sah Semir grinsend an. „Hast du dich nicht gefragt, warum wir dein Auto mitgenommen haben?“ Semir hielt den Blick stand und natürlich hatte er sich das gefragt, doch bisher war er davon ausgegangen, dass Wagner sich so nur etwas Zeit verschaffen wollte. Der Waffendealer wies mit dem Zeigefinger auf die Tür. „Sieh mal, Moppe und du haben ungefähr die gleiche Größe, nicht wahr? Vielleicht ist er ein oder zwei Zentimeter größer, aber das sagt nicht viel aus. Stell dir doch mal folgende Situation vor. Deine Kollegen werden zu einem Unfall gerufen. Ein Auto hat einen Baum gerammt und ist in Flammen aufgegangen. Der Fahrer hatte keine Chance mehr aus dem Wagen zu kommen und verbrennt bis zur Unkenntlichkeit.“ erklärte Wagner ziemlich sachlich und Semir ahnte, was nun passieren sollte. Er schüttelte den Kopf. „Damit kommen Sie nicht durch! Keiner wird Stefan für mich halten! Man kann verschiedene Untersuchungen machen, die beweisen, dass ich es nicht bin!“ stieß er aus und merkte zu spät, dass er Wagner in die Hände spielte. Dieser lachte leise. „Ach du meinst das mit dem Zahnabdruck und der Untersuchung der Organe? Ja, das ist mir bekannt aber ich habe an alles gedacht.“ Er wandte sich an seinen Komplizen. „Bring unseren Freund doch bitte in den OP. Ich werde ihm zeigen, wie man einen perfekten Mord inszeniert.“ forderte er und ging aus dem Raum. Semir wurde von dem Mann gepackt und aus den Raum gedrängt. Es ging über einen Gang in einen weiteren Raum, der ihn mehr an einer Waschküche erinnerte. Stefan lag nackt auf einem Metalltisch. Daneben stand ein kleinerer Tisch mit medizinischem Equipment. Erschrocken sah Semir Wagner an. „Was haben Sie vor?“ fragte er leise. „Ist das nicht offensichtlich? Wir werden Stefan nun ein wenig modifizieren. Ohne Leber kann man keine Leber untersuchen, nicht wahr? Ohne Lunge, kann man auch keine Lunge untersuchen. So einfach ist es. Ich werde auch die Nieren und das Herz entnehmen. Vielleicht kann ich sie sogar noch zu Geld machen. Wobei wir da schon beim Geschäft sind. Ich gehe davon aus, dass Sie körperlich fit und gesund sind.“ Semir sah ihn erstaunt an und jetzt wusste er, was Wagner meinte, dass er die Rechnung in mit einem Schlag bezahlen konnte. „Sie handeln mit Organen?“ fragte er nach. Wagner lachte und nickte. „Ein sehr lukratives Geschäft. Für ein Herz bekomme ich zwischen 50.000 und 150.000 €. Für die Lungen eines Nichtrauchers, erhalten ich 170.000 €. Für eine gute Leber sind es noch mal 100.000 € und für die Nieren sogar 600.000 €. Jetzt kannst du dir ausrechnen, was ich dir alles entnehmen werde. 3 Mio. plus Zinsen für 8 Jahre. So viele Organe hast du nicht einmal.“ rechnete Wagner auf. „Sie sind ein Schwein!! Lassen Sie Stefan in Ruhe!!“ schrie Semir und wollte auf Wagner losgehen, doch der Mann hinter ihm, packte kurzerhand zu. Wagner machte einen Schritt auf ihn zu. „Gerkhan, schrei bitte nicht so rum. Ich bin sehr lärmempfindlich.“ mahnte er und schlug mit der flachen Hand zu. Semir spürte wie die Lippe aufplatze und ging langsam mit der Zunge über die Wunde, um sich das Blut abzulecken. Doch er hielt dem Blick von Wagner stand. „Glauben Sie mir, Wagner. Ich werde Sie bekommen! Sie werden für den Mord an Stefan für immer in den Knast gehen.“ versprach er leise. Wagner sah auf die Uhr. „Wir haben noch zwei Stunden! Stellt Gerkhan da vorn hin! Er soll genau zusehen, was wir mit Stefan machen und was ihm bevorsteht. Ich brauche außerdem seine Kette und sein Armband.“ legte er fest.
Semir wurde von zwei Männern festgehalten. Immer noch trug er die Handschellen. Ein Mann in weißen Kittel kam aus einem Nebenraum und wandte sich direkt der Leiche zu. Er untersuchte sie kurz und sah dann Wagner an. „Toll. Was soll ich mit dem anfangen?“ fragte er. Rolf Wagner zog die Schultern hoch. „Du sollst ihn so herrichten, dass man ihn nicht mehr identifizieren kann. Du weißt doch sicher, was ich damit meine, oder?“ Der Mann sah ihn verwundert an. „Ganz ehrlich, nein. Was willst du denn genau?“ Der Mann, der Stefan erschossen hatte, rollte die Augen. „Ich will, dass der Tote dort, für ihn,“ er zeigte auf Semir, „gehalten wird.“ Der Arzt nickte. „Ach so…nun da musst du doch nur verhindern, dass man einen Gebissabdruck nehmen kann. Allerdings sollte man bei dem hier auch die Leber entnehmen. Der Typ sieht aus, als wäre er dem Alkohol nicht abgeneigt gewesen.“ Rolf Wagner klatschte Beifall und lachte höhnisch. „Sehr gut! Wirklich sehr gut.“ Doch so schnell wie die Freude bei ihm angeflogen kam, war sie auch wieder verschwunden. „Tu das, was du tun musst! Hol ihm alle Organe raus, vielleicht kann ich damit noch Geld machen.“ fauchte er und der Arzt machte sich an die Arbeit. Semir wurde gezwungen zuzusehen. Als er sich angewidert wegdrehte, packte ihm einer seiner Bezwinger im Genick und zwang ihn auf die Leiche zu sehen. Wagner bekam es mit und kam zu ihm. „Nun Gerkhan, wie du siehst, habe ich genügend Fachkräfte um alles möglich zu machen. Ich weiß, dass Stefan nicht als Spender zu gebrauchen ist, aber ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Mit dir werde ich ein Vielfaches verdienen.“ Nach knapp zwei Stunden war der Arzt fertig. „So, alle Organe sind raus. Was ist mit dem Gebiss? Soll ich das auch rausholen? Dann kannst du das Vortäuschen des Unfalls aber vergessen. Jeder Arzt würde feststellen, dass es operiert wurde.“ Wagner schüttelte den Kopf. „Darum kümmere ich mich persönlich. Thomas, hol mir den Vorschlaghammer!“ befahl Wagner. Er sah den Arzt an. „Pack du die Organe ein und sieh zu, ob du sie noch an den Mann bringen kannst.“ Der Arzt nickte und tat was befohlen wurde. Er sah zu Semir. „Was ist mit dem da?“ fragte er. Rolf Wagner grinste ihn an und sah dann zum Polizisten. „Der ist für einen sehr guten Kunden bestimmt. Da bist du raus.“ Der Arzt war mit der Erklärung zufrieden, packte seine Sachen ein und wollte gerade gehen, als Wagner ihn zurückhielt. „Du kannst ihm eigentlich das Blut abnehmen und analysieren lassen. Ich brauche einen Bericht für den Kunden mit dem üblichen ärztlichen Quatsch.“ Während er mit dem Arzt sprach, sah er Semir an, der seinen Blick standhielt. Wagner sah, dass der Polizist Tränen in den Augen hatte und lachte leise. „Ach komm! Tu nicht so, als hätte dir etwas an diesem Penner gelegen.“
Semir und Stefan wurden aus dem Wagen gezerrt. Dabei schrie Stefan auf, denn durch den Aufprall beim Unfall hatte er sich schwer verletzt, doch darauf nahmen die Verbrecher keine Rücksicht. Nur wenig später saßen sie in einem Kellerraum. Stefan lehnte sich mit vor der Brust haltenden Arme gegen die Wand und sah Semir ängstlich an. „Was werden die mit uns machen?“ fragte er leise. Semir zog leicht die Schultern hoch. „Das weiß ich nicht, aber Wagner wird uns sicher nicht gehen lassen. Stefan, wir müssen uns selbst helfen!“ mahnte er. Stefan sah ihn fragend an. „Hast du eine Idee? Ich meine, du bist gefesselt und verletzt. Und die Dinger sehen nicht gerade danach aus, dass du sie so einfach öffnen kannst. Ich habe Schmerzen, meine Rippen…“ Der Polizist lächelte leicht. „Das ist schon wahr. Ich werde es dennoch versuchen. Ich werde mir die Arme nach vorn holen und dann kann ich auch was tun. Wir müssen hier raus, denn das was Wagner eben sagte, gefällt mir nicht.“ „Weißt du was er gemeint hat, als er sagte, dass du die Rechnung auf einen Schlag bezahlen kannst?“ Wieder schüttete Semir den Kopf. „Nein, ich weiß es nicht aber ich habe auch nicht die geringste Lust, es heraus zu finden.“ Er kniete sich hin und verrenkte sich etwas. Bei jeder Bewegung, wo er seinen linken Arm benutzte, meldete sich der Schmerz und er verzog das Gesicht. Dennoch arbeitete er emsig weiter und seine Mühe wurde belohnt. Wenige Minuten später hatte er die Hände unter seinem Hintern und noch mal etwas später unterhalb der Knie. Jetzt war es eine Leichtigkeit, die Hände nach vorn zu bekommen. Stefan sah ihn zu, doch er rührte sich nicht. „Sehr gut und jetzt? Kannst du die Tür aufzaubern?“ Semir stand auf und sah sich die Tür an. „Leider nicht. Okay, eintreten fällt flach, weil sie nach innen aufgeht. Wir könnten versuchen die Angel auszuhelben oder das Schloss knacken. Hast du zufällig einen Schraubenzieher oder einen Dietrich dabei?“ Er lächelte leicht gequält, doch Stefan ließ seine Frage unbeantwortet. Stattdessen wurde er melancholisch. „Tut mir leid, Semir. Ich meine, dass du jetzt wegen mir in der Scheiße sitzt. Ich hätte dich nicht informieren sollen.“ Semir ging auf seinen Freund zu. Er hatte einen sonderbaren Ton in Stefans Stimme gehört. Resignation! „Schon gut Stefan. Du hast richtig gehandelt. Wir kommen hier schon raus. Außerdem werden meine Kollegen mich suchen, wenn ich nicht auftauche. Die wissen genau, dass ich mich melden würde, wenn ich mich verspäte. Wenn gar nichts kommt, dann werden sie nach mir suchen.“ versprach er. Sein Informant lachte verbittert auf. „Und wo sollen die dich suchen? Die wissen doch gar nicht, was passiert ist.“ Semir rollte mit den Augen. „Warum denkst du immer so negativ?“ wollte er wissen. „Ich lebe auf der Straße. Da lernt man unsichtbar zu sein. Da lernt man, sich keine Hoffnung zu machen. Nicht auffallen und auf gar keinen Fall an Glück denken, das ist die Devise.“ Semir schüttelte den Kopf. „Das ist absoluter Schwachsinn! Du weißt genau, dass jedes Leben etwas wert ist. Egal welchen Status man hat, welchen Beruf oder sonst was! Wo ist der Kampfgeist von Stefan Andreas Moppe geblieben?“ Stefan sah ihn an und zog die Schultern hoch. „Der ist seit dem Tod von Irene und Josie verschwunden.“ erklärte er leise. Semir erwiderte seinen Blick. So resigniert hatte er seinen Freund selten gesehen.
Während Semir den ganzen Raum nach einer Möglichkeit der Flucht absuchte, kauerte Stefan am Boden und war mit sich selbst beschäftigt. Semir wandte sich wieder an ihn. „Stefan, du bist ungefesselt! Hilf mir endlich! Beiß die Zähne zusammen und ignoriere die Schmerzen! Wenn wir hier raus sind, kannst du immer noch im Selbstmitleid vergehen.“ fauchte er seinen Informanten an, doch dieser reagierte nicht. Er starrte stupide zu Boden. „Was soll das denn jetzt noch bringen? Wir kommen nicht weg. Wagner wird uns umbringen.“ murmelte er kaum hörbar. Jetzt hatte Semir genug. Er packte Stefan und zog ihn hoch und erschrak als Stefan aufschrie. „Entschuldigung... Ich tu dir nicht gern weh, aber du musst zur Vernunft kommen!“ Er sah ihn warnend an und Stefan senkte den Kopf. „Du hast deiner Familie versprochen alles zu tun, um von der Straße zu kommen! Das hier ist deine Chance! Hilf mir!“ fauchte er wütend. Stefan sah ihn erschrocken an. „Hilf mir endlich!“ wiederholte Semir eindringlich und jetzt schien Stefan aus seiner Lethargie aufzuwachen. Doch es war zu spät. Der Schlüssel drehte sich und Semir sah erschrocken auf die Tür. „Setz dich wieder hin!“ fauchte er Stefan an und stellte sich direkt neben die Tür, die soeben aufging. Das Erste was er sah, war der Arm des Mannes, der eintreten wollte. Semir packte ihn und zog den Besitzer mit aller Kraft in den Raum. Dieser war von dem Angriff so überrascht, dass er rein stolperte und quer durch den Raum schoss. Semir setzte nach, schlug mit den gefesselten Händen den Mann direkt ans Kinn, der zu Boden ging und sich nicht mehr regte. Ein Aufschrei von Stefan ließ ihn herumwirbeln. Wagner hielt ihm die Waffe an den Kopf. „Ich habe dem Idioten immer gesagt, er darf dich nicht untereschätzen, Gerkhan. Ich habe ihm gesagt, dass du, selbst wenn du gefesselt und verletzt bist, kämpfen wirst. Tja, wer nicht hören will… nicht wahr.“ verhöhnte ihn Wagner. Semir hob die Hände. „Lassen Sie ihn los.“ bat er leise. Er hörte, wie Wagner den Hahn spannte und schüttelte den Kopf. Wagner grinste. Semir glaubte, dass er Stefan nun erschießen würde, doch der Verbrecher stieß den Obdachlosen von sich. Stefan ging zu Boden. Er kroch aus der Reichweite von Wagner und sah Semir flehend an. Wagner lachte höhnisch. „So, dann werden wir jetzt mal die erste Rate einkassieren, nicht wahr Gerkhan? Runter auf die Knie!“ forderte er den Polizisten auf und dieser führte den Befehl langsam aus. Die Hände hielt er dabei über den Kopf um Wagner nicht zu reizen. „Was haben Sie jetzt vor?“ fragte er heiser. Wagner sah ihn an. „Was meinst du, wie lange es dauern würde, bis du stirbst, wenn ich dir einen Bauchschuss verpasse?“ Semir antwortete nicht und wie in Zeitlupe sah er, dass Wagner den Hahn drückte. „NEIN!“ schrie Stefan, kam auf die Beine und stieß Semir aus der Schusslinie. Bevor er auf den Boden fiel, zuckte er zusammen. Ein Schuss hallte. „STEFAN!!“ schrie Semir als er sah, wie sein Freund zu Boden fiel und liegen blieb. Er kroch sofort zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. „Ich habe … es… geschafft… Irene ist … ist … stolz auf mich…“ kam schwerfällig von Stefan. Semir nickte. Er spürte wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. „Ja, das kann sie auch…Du hast es geschafft.“ bestätigte er und erzwang sich ein Lächeln. Ein Zucken ging durch Stefans Körper und er verkrampfte sich. Seine Hände krallten sich in Semirs Arm. „Bring … ihn … zur … Strecke.“ presste er heraus und erschlaffte komplett. Semir ging mit den gefesselten Händen über das Gesicht seines Freundes, drückte ihm die Augen zu und hob langsam den Kopf um Wagner anzusehen. „Er hat Ihnen nichts getan!“ stieß er aus.
Andrea setzte sich auf und fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. „Das weiß ich nicht. Ich glaube, nicht einmal Semir kennt seinen vollen Namen aber wenn Sam anruft, dann ist es immer sehr wichtig. Wie gesagt, Semir erwähnte Angelface. Keine Ahnung was es ist. Denkst du, ihm ist etwas passiert?“ Sie hörte wie Alex tief durchatmete. „Ich hoffe nicht. Hast du diesen Sam denn schon mal gesehen? Kannst du ihn beschreiben?“ kam die nächste Frage von Alex. „Nein Alex, du kennst Semir doch, wenn es um seine Informanten geht, dann ist er sehr vorsichtig.“ erklärte sie. „Okay, pass auf. Ich werde den Wagen jetzt mal orten lassen und ich werde ihm die Ohren langziehen, wenn er hier auftaucht, das verspreche ich dir.“ Andrea lächelte leicht, dennoch machte sie sich Sorgen um den Verbleib von ihrem Exmann. „Alex, wenn du was weißt, rufst du mich bitte an? Ich habe heute frei und ich mache mir wirklich Sorgen. Du kennst Semir. Er ist nicht der Typ, der sich nicht meldet.“ bat sie ihn. „Ich melde mich sofort bei dir, wenn ich etwas Neues habe.“ versprach Alex. Andrea beendete das Gespräch und sah nachdenklich aus dem Fenster. Nach wenigen Minuten wählte sie selbst ihren Exmann an, doch auch bei ihr kam nur die Mailbox. „Hallo Schatz. Meldest du dich bitte? Alex und ich machen uns Sorgen, weil wir dich nicht erreichen können. Wo steckst du denn?“ sagte sie und beendete das Gespräch. Nun blieb zu hoffen, dass Semir die Nachrichten bald abhörte und sich bei ihr oder Alex meldete, damit sie beruhigt in den Tag starten konnte. Sie stand nun auf und ging duschen. Jetzt würde sie eh nicht mehr schlafen können. Ein Blick auf die Uhr, zeigte ihr, dass es schon halb zehn war und damit kam Lilly schon in einer Stunde aus der Schule. Nachdem sie geduscht hatte, frühstückte sie kurz und sah aus dem Fenster. Wo konnte Semir nur sein? Was, wenn ihm wirklich etwas passiert war? Was, wenn er irgendwo am Straßenrand lag und niemand etwas bemerkte? Wie oft hatte sie schon gelesen, dass Menschen starben, weil niemand sie gesehen hatte. Noch einmal griff sie zum Handy und obwohl ihre Nachricht nicht einmal eine Stunde her war, sprach sie ihm erneut auf die Mailbox.
Nachdenklich legte Alex den Hörer auf. Andrea hatte Recht, Semir hätte sich längst gemeldet, wenn er irgendwie nur konnte. Er sah auf seinen Monitor und überlegte. Wer war dieser Sam? Wer oder was war Angelface? Sollte es eine neue Droge sein? Noch einmal ging der Hauptkommissar zu Susanne und fragte nach. „Hast du Erfolg gehabt?“ Susanne schüttelte den Kopf. „Leider nein. Er meldet sich nicht und eben habe ich versucht, den Wagen zu orten, aber ich bekomme einfach kein Signal. Es scheint, als hätte er das Ortungssystem ausgeschaltet.“ erklärte sie. Alex sah sie an. „Kann aber auch sein, dass sein Wagen in der Tiefgarage am Flughafen steht und da ist eh kein Empfang gegeben.“ murmelte er nachdenklich und bemerkte Susannes fragenden Blick. „Ich weiß von Andrea, dass er sich am Flughafen wohl mit einem seiner Informanten treffen wollte. Aber gut, dann fahre ich gleich mit Jenny auf Streife. Ist sie schon da?“ Susanne lächelte leicht. „Ja, sie ist in der Küche.“ Alex ging in die kleine Küche und sah die junge Polizistin, die vor kurzem in den Zivildienst befördert wurde, an der Kaffeemaschine stehen. „Machst du mir einen mit?“ bat er sie und sie drehte sich zu ihm um. „Morgen…“ lächelte sie. „Hör mal, Semir ist noch nicht da und du weißt ja, dass ich nicht allein auf Streife darf. Würdest du ihn vertreten?“ Jenny nickte. „Ja klar! Ist denn was passiert? Ich meine, Semir ist der pünktlichste Mensch, den ich kenne. Ist er krank oder was?“ hakte nun auch Jenny nach. „Nein, er wollte sich heute nur mit einem Informanten treffen und es scheint länger zu dauern, als gedacht.“ erklärte Alex. „Okay, aber lass mir die Zeit meinen Kaffee zu trinken, okay?“ Alex stimmte zu. „Klar, ich will ja auch einen.“ Sie setzten sich an den Tisch und tranken schweigend den Kaffee. Eine viertel Stunde später waren sie unterwegs. Die Autobahn war frei und heute schienen sich alle sehr zusammen zu reißen, denn die Streife verlief ohne jegliche Zwischenfälle und gegen zwölf waren sie wieder im Revier. Auch jetzt war der Platz von Semir leer und jetzt bekam Alex große Zweifel, dass es nur ein Treffen mit dem Informanten gab. „Ist die Krüger schon da?“ wollte er von Susanne wissen, doch diese schüttelte den Kopf. „Sie hat heute noch einen Zahnarzttermin und wird nicht vor eins zurück sein.“ erklärte sie. Alex nickte nachdenklich. „Hey, mach dir mal keine Sorgen wegen Semir. Vielleicht ist ihm der Sprit ausgegangen und das Handy ist leer. Vielleicht hat er sich verquatscht und die Zeit vergessen. Vielleicht …“ versuchte Susanne ihn aufzumuntern. Alex nickte. „Alles gut möglich. Mir stören nur die ganzen „Vielleicht“ darin. Kannst du mir mal einen Gefallen tun?“ Susanne sah ihn erwartungsvoll an. „Versuch mal etwas über Sam, das ist Semirs Informant, heraus zu finden und über Angelface. Die Namen hat Andrea mir genannt.“ „Okay, ich mach mich gleich an die Arbeit.“ versprach sie.
PS. Der Partner von Semir gefällt mir.
Mir auch
Rolf Wagner sprang aus dem Van und rannte auf den BMW zu. Er riss die Fahrertür auf und packte den Fahrer, der benommen über dem Lenkrad hing. Brutal zog er ihn aus den Wagen und stieß ihn zu Boden. Der Mann blieb liegen und hielt sich die linke Schulter. Erst jetzt registrierte Wagner, dass der Mann angeschossen war. Er grinste böse und winkte seine Komplizen zu sich. Dann wies er auf den Mann am Boden. „Zum Van!“ befahl er und die Männer packten den Verletzten, drehten ihm den rechten Arm auf den Rücken und zogen ihn mehr als er ging. Rolf Wagner selbst ging auf die Beifahrerseite und sah, dass Stefan aus dem Wagen geschleudert war und vor dem Wagen am Baum lag. „Packt ihn in den Van!“ forderte er von einem weiteren Komplizen, der nun zu ihm kam. Ohne auf den verletzten Mann Rücksicht zu nehmen, packte er Stefan und schleppte ihn zum Van. Auch Wagner ging zum Van und baute sich vor Semir Gerkhan auf. „Sie schulden mir noch 3 Mio. Euro. Ich denke, Sie haben das nicht vergessen, oder?“ Der Polizist sah ihn an. Rolf Wagner griff an den Gürtel des Mannes und löste die Handschellen. Er warf sie dem Mann hinter Gerkhan zu, der sie geschickt auffing. „Fesseln!“ forderte Wagner ihn auf. Als der Mann den linken Arm des Polizisten auf den Rücken zog, schrie Gerkhan auf. Und als er ihn dann in den Van drücken wollte, wehrte sich der Polizist und stemmte sich gegen ihn. „STEFAN!!“ schrie er laut, trat nach hinten aus und versuchte sich loszureißen. Wagner baute sich vor ihn auf. „Nur keine Sorge, um Stefan kümmere ich mich sofort.“ lachte er und schlug mit der Faust in den Magen des Polizisten. Dieser ging in die Knie und würgte. Die Gegenwehr von Semir erstarb und man konnte ihm ohne Probleme in den Van verfrachten. Auch Stefan landete neben ihn. Der Polizist drückte sich an der Wand des Vans in die sitzende Position und sah besorgt auf Stefan, der sich nicht regte. Rolf Wagner wandte sich an den Komplizen. „Du fährst die Bullenkarre zum Versteck. Schalte die Ortung ab!“ Der Mann nickte und verschwand in Richtung BMW während Wagner selbst auf die Ladefläche stieg, die Innenbeleuchtung einschaltete und die Türen zuzog. Er setzte sich auf den Radkasten und sah Gerkhan an. „So, dann wollen wir uns mal unterhalten. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dich wiederzusehen, Gerkhan. Unser Freund Stefan dachte wohl, dass ich ihn gestern nicht erkannt habe, aber ich vergesse niemals ein Gesicht. Seit gestern klebe ich wie eine feuchte Nudel an ihm und habe inständig gehofft, dass er dich informiert. Jetzt kann ich mich für den versauten Deal von damals rächen. Weißt du eigentlich, was du mir da versaut hast?“ Der Polizist grinste leicht und nickte. „Sie wollten Waffen an Terroristen verkaufen.“ Rolf Wagner sah ihn wütend an. „Genau, das war ein Millionengeschäft. Der Pakistani wollte mir sage und schreibe 7 Mio. Euro dafür geben. Was denkst du, wie du das wieder gut machen kannst?“ Gerkhan hielt seinem Blick stand. „Das ist einfach. Ich verhafte Sie und die Welt kann in Ruhe den Tag genießen.“ Rolf Wagner, der eben noch höhnisch grinste, verzog das Gesicht. „Scheinbar verkennst du deine Lage. Nun, ich habe schon einen Weg gefunden, wie du die Schuld begleichen kannst.“ meinte er, zündete sich eine Zigarre an, nahm einen tiefen Zug und blies Gerkhan den Rauch ins Gesicht. Dieser drehte sich weg und hustete.
Alexander Brandt trat gegen halb acht seinen Dienst an und wunderte sich, dass sein Partner noch nicht im Büro war. Es war schon außergewöhnlich, denn normalerweise war Semir der erste im Büro und der Letzte, der es verließ doch noch machte er sich keine Sorgen und schrieb den Bericht vom Vortag, um ihn später an Kim Krüger weiterzuleiten. Als er fertig war, sah er auf die Uhr. Es war neun Uhr durch und noch immer keine Spur von seinem Partner. Alex griff zum Handy und wählte ihn an. Nach dem vierten Klingeln ging die Mailbox an und er beendete das Gespräch. Etwas nachdenklich ging er zu Susanne, die ihn fragend ansah. „Sag mal, hat Semir sich bei dir gemeldet?“ wollte er von ihr wissen. „Nein, warum?“ „Na weil er noch nicht da ist und wir haben es schon neun durch.“ Susanne lächelte leicht. „Vielleicht ist er noch bei Andrea oder er hat ne Panne. Würde mir da jetzt keine Sorgen machen.“ schlug sie vor und Alex lächelte verlegen. „Hast Recht. Vielleicht höre ich die Flöhe husten.“ stimmte er zu und ging wieder in sein Büro, doch als auch eine Stunde später noch nichts von Semir zu sehen war, wurde er misstrauisch. Er griff zum Telefon und wählte Andreas Festnetznummer an. Sein Partner und Andrea waren vor wenigen Monaten zusammengezogen und alle verstanden sich sehr gut. Selbst Dana, die uneheliche Tochter von Semir, die ihre Mutter vor einiger Zeit verloren hatte, kam mit Andrea gut zu Recht. „Hallo?“ hörte er verschlafen. „Guten Morgen Andrea. Entschuldige bitte die Störung, aber Semir ist noch nicht im Büro und ich wollte fragen, ob er noch bei dir ist.“ Er hörte wie sie durchatmete. „Das ist ja seltsam. Semir wollte sich heute Morgen um sechs mit Sam treffen. Das ist sein Informant und der hatte ihn gestern Abend noch angerufen und um ein Treffen gebeten. Aber so lange sollte das eigentlich nicht dauern. Hast du schon versucht ihn über Funk oder Handy zu bekommen?“ wollte sie nun von Alex wissen. „Ja, das habe ich bereits versucht. Nichts. Weißt du, wo das Treffen stattfinden sollte?“ fragte er. „Ja, am Flughafen. Sam und Semir haben da einen Treffpunkt, aber den weiß ich nicht.“ erklärte Andrea. „Und weißt du auch, worum es bei diesem Treffen ging?“ „Nein, also nicht genau. Semir sagte mir nur, dass Sam wohl einen Toten gesehen hat. Angelface, glaub ich…“ Alex schrieb sich den Namen auf. „Und wie heißt Sam mit ganzen Namen?“ stellte er die nächste Frage.
Oh man, wenn ich das so lese, dann bin ich froh, das meine Schwangerschaften ohne die Übelkeit gelaufen sind. Nicht einen Tag musste ich mich übergeben.
Steffi hat ja ganz schön damit zu kämpfen und Nela hat Recht, (Finde übrigens gut, dass du sie in die Story eingebunden hast, sie war mir sehr sympathisch.), hier ist es wichtig, abzuklären. Hartmut hat mir auch gefallen. Der hat sich ja auch schon um Susanne so schön gekümmert, als sie schwanger war.
Semir ging zur Eingangstür des Restaurants und hämmerte kräftig dagegen. Doch auch nach mehreren Klopfen machte niemand auf. Er wollte gerade wieder zu Stefan gehen, als dieser auf ihn zu gerannt kam. Semir sah ihn erstaunt an. Stefan wies auf zwei schwarze Vans, die gerade auf den Parkplatz fuhren. „Das ist Wagner!!“ stieß er aus. „Bist du sicher?“ Stefan nickte heftig und zog Semir mit sich in Deckung. „Das sind die Wagen, die gestern auch hier waren! Die werden uns fertigmachen!“ Semir sah in Richtung Fahrzeuge. Mehrere Männer stiegen aus und kamen eindeutig in ihre Richtung. Er spürte, dass von diesen Männern eine Bedrohung ausging und sah sich nach einer Möglichkeit um, an sein Fahrzeug zu kommen, doch der Weg war abgeschnitten. Er sah auch, wie die Männer direkt auf ihn und Stefan zukam und die Waffen zogen. Sofort tat er es ihnen nach und zog Stefan mit sich in Richtung Restaurant, da ihm die Treppe etwas Schutz bieten konnte. Keine Sekunde zu spät, denn schon fielen die ersten Schüsse. „Bleib in Deckung!!“ mahnte er Stefan und erwiderte das Feuer. Immer wieder sah er sich um. Er musste einen Weg finden seinen Freund und sich in Sicherheit zu bringen und da hatte er sie. Er sah Stefan an. „Stefan, wenn ich sage jetzt, dann rennst du auf den Wald zu und versteckst dich! Egal was passiert, du wirst dich nicht rühren! Hast du mich verstanden?“ Stefan nickte und sah panisch in Richtung Wald. „Hast du keine zweite Waffe? Ich könnte dir helfen.“ Semir erhob sich und schoss auf die Männer, die immer näherkamen. Sie gingen sofort in Deckung. „LOS!“ schrie Semir Stefan an, der aufsprang und losrannte. Ohne sich umzudrehen, sprintete er auf den Wald zu und ging hinter einem umgestürzten Baum in Deckung. Auch Semir kam in den Wald. Obwohl der Polizist es ihm verboten hatte, rannte Stefan auf ihn zu. „Was machen wir denn jetzt? Die sind zu sechst und wir sind nur zu zweit! Ruf doch deine Kollegen an!“ bettelte der Informant nun. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Semir sah sich hektisch um. „Das Handy liegt im Auto. Wir werden einen Bogen schlagen und dann wieder zum BMW gehen. Wir steigen ein und verschwinden! Entschuldige, dass ich dir nicht geglaubt habe.“ stieß der Hauptkommissar aus und Stefan lächelte leicht. „Schon gut. Wenn ich du wäre, hätte ich dir auch nicht geglaubt. Also, hauen wir ab!“ Sie rannten weiter durch den Wald und die Verfolger kamen hinterher. Immer wieder gaben sie Schüsse ab, doch sie verfehlten Semir und Stefan. Es schien, als wollte man sie nicht verletzen. Semir hingegen erwiderte das Feuer und ein Aufschrei bestätigte einen Treffer. Doch er und auch Stefan wussten, dass die Munition nicht lange halten würde. Ein Ersatzmagazin hatte Semir zwar im BMW aber jetzt hatte er höchstens noch vier Schuss. „Weiter!“ forderte er Stefan auf und duckte sich hinter einem halben Baum. Er zielte und drückte ab. Es klickte nur und er sah verwundert auf die Waffe. „Fuck, ich habe mich verzählt. Lauf Stefan!!“ Sie rannte in einem Bogen um das Restaurant herum und kamen wieder auf den Parkplatz an. „Schnell zum Wagen, dann kann ich Hilfe rufen!“ forderte Semir seinen Freund auf und gemeinsam rannten sie zum Wagen, den sie schadlos erreichten.
„Rein Stefan! Rein! REIN!“ schrie Semir seinen Informanten an und dieser führte den Befehl sofort aus. Die Verfolger hatten nun auch den Parkplatz erreicht und eröffneten erneut das Feuer. Semir spürte wie eine Kugel an ihm vorbeiflog und warf sich auf den Fahrersitz. Er startete und gab Gas. Ehe die Männer sie erreicht hatten, fegte der BMW an sie vorbei. „RUNTER!“ forderte Semir seinen Freund auf, der sich sofort in den Fußraum des Beifahrersitzes versteckte. Schnell hatten sie die Landstraße erreicht und Semir sah immer wieder in den Rückspiegel. Die beiden schwarzen Vans waren direkt hinter ihm. „Scheiße!“ fauchte er wütend. „Stefan, im Handschuhfach liegt noch ein Magazin! Lade mir die Waffe!“ forderte er von seinem Informanten, der diesen Befehl nur zögerlich ausführte. Semir griff zum Mikro um Hilfe anzufordern, doch gerade als er es in der Hand hatte, zersplitterte die Heckscheibe und die Kugel traf das Funkgerät. Es qualmte leicht. Semir sah etwas erstaunt auf das Mikro, warf es dann weg und konzentrierte sich wieder auf die Straße. „Stefan, was ist mit meiner Waffe?“ Stefan nickte und schob das neue Magazin rein, doch anstatt die Waffe an Semir zu geben sah er ihn grinsend an. „Ich bin vielleicht jetzt ein Penner aber ich habe das Schießen sicher nicht verlernt. Außerdem kannst du nicht gleichzeitig fahren und schießen. Bring uns in Sicherheit und ich halte uns die Typen vom Pelz.“ erklärte er, kniete sich auf den Beifahrersitz und zielte auf das hinter ihm fahrende Auto. Semir sah immer wieder in den Seiten- und in den Rückspiegel. Er hörte wie Kugeln in die Karosserie schlugen, duckte sich und griff sein Handy, welches er in der Freisprechanlage stecken hatte. Doch ehe er seinen Partner Alexander Brand anwählen konnte, wurde der Wagen gerammt. Semir ließ Handy Handy sein und griff mit beiden Händen das Lenkrad und hielt den Wagen krampfhaft in der Spur. Einer der Vans fuhr nun auf gleiche Höhe und der Polizist registrierte nur kurz, dass sie fast am Parkplatz „Worringer Bruch“ waren. Wenn er es geschickt anstellte, dann konnte er die Gegner austricksen. „Stefan! Schnall dich an!“ forderte er seinen Freund auf. Der Van rammte ihn und Semir bemerkte, dass die ihn genau auf diesen Parkplatz drängen wollte. Sein Plan kreuzte sich mit dem Plan der Männer, die ihm folgten, dennoch fuhr er ab. Der Van musste bremsen, denn die Auffahrt war für zwei Fahrzeuge nicht breit genug. Da war seine Chance. Semir gab Gas und raste auf die Ausfahrt zu, die ihn wieder auf die Straße bringen sollte, doch ehe er sie erreicht hatte, schlug eine Kugel in einen Reifen. Der Wagen schlingerte und Semir hatte alle Hände vor zu tun, den Wagen in der Spur zu halten. Wieder halte ein Schuss und im gleichen Augenblick spürte Semir einen Einschlag in der linken Schulter. Er schrie auf und verlor die Kontrolle über den Wagen. Der BMW zog nach rechts und wurde durch einen Baum, der am Rand stand, aufgehalten. Die Karosserie verbeulte sich, die Airbags bliesen sich auf und Semir wurde genau wie Stefan, der nicht angeschnallt war, durch den Aufprall nach vorn geschleudert. Er bekam gerade noch mit, wie Stefan aus dem Wagen geschleudert wurde und gegen den Baum prallte. Er selbst war für einen Augenblick benommen. Wie durch Watte bekam er mit, dass die Tür auf seiner Seite geöffnet und er gepackt wurde.
Aber wie ich dich kenne, Elli, wird er sicherlich ein ganzes Stück leiden
Schauen wir mal. Einfach wird es nicht war es auch nicht beim schreiben
Freitag: 05. Mai 2017
Am nächsten Morgen riss der Wecker Semir bereits um halb fünf aus dem Schlaf. Er stand leise auf und duschte kurz. Nur wenig später war er auf dem Weg zum Flughafen, wo er sich mit Samtreffen wollte. Die Straßen waren um diese Zeit frei und er kam schnell ans Ziel. Auf dem Parkplatz des Flughafens wollte er sich mit seinem Informanten treffen. Sam, der eigentlich Stefan Andreas Moppe hieß und er hatte als Treffpunkt die 6. Laterne in der dritten Parkreihe ausgemacht. Semir hielt seinen BMW direkt dort an und sah sich um. Sam kam aus seinem Versteck und rannte auf ihn zu. Semir stieg aus und wollte ihn begrüßen, doch der Informant sprang sofort in den BMW. Der Polizist setzte sich rein und sah ihn verwundert an. „Bist du in Ordnung?“ wollte er wissen und musterte ihn. „Noch ja.“ bestätigte dieser. Semir lächelte. „Okay Stefan. Wir gehen jetzt erst einmal frühstücken. Hast du Hunger?“ Stefan grinste leicht. „Du kannst Fragen stellen. Mein Magen weiß schon gar nicht mehr, was Nahrung ist.“ Sie stiegen wieder aus und gingen zu Mac Donalds. Während Stefan sich schon an einen Tisch in der hintersten Ecke setzte, bestellte Semir zweimal das Frühstück mit heißem Kaffee, Brötchen und reichlich Auflage. Mit einem voll beladenen Tablett kam er an den Tisch und stellte alles hin. „So, greif zu und dann erzähl mir, was du gesehen hast.“ forderte er seinen Informanten auf, der sich das nicht zweimal sagen ließ. Auch Semir ließ es sich schmecken. Nach einer guten halben Stunde waren sie fertig und der Hauptkommissar brachte das Tablett zurück. Anschließend ging er noch einmal zum Tisch, da Stefan ihm nicht gefolgt war. „Was ist das für eine Sache mit Angelface? Wo genau hast du ihn gesehen und was hat er gemacht?“ Der Informant, der schon seit 5 Jahren auf der Straße lebte, sah sich ängstlich um und dann Semir an. „Nicht hier! Man weiß nie, wer hier alles mithört. Wir müssen nach Worringen fahren.“ flüsterte Stefan. Semir stöhnte genervt auf. „Eigentlich habe ich keine Zeit mit dir durch die Gegend zu fahren. Aber ich weiß auch, dass du dich selten irrst. Also komm!“ Gemeinsam verließen sie das Schnellrestaurant und gingen wieder zum Parkplatz. Nur wenig später saßen sie im Auto, doch Semir startete den Motor noch nicht. „Worauf wartest du?“ wollte Stefan wissen und der Polizist senkte seinen Kopf. „Stefan, ich will dir nicht zu nahetreten, aber ich denke, dass der Alkohol so langsam deinen Kopf vergiftet. Rolf Wagner alias Angelface ist tot.“ erklärte er sachlich. Sein Informant schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Er lebt! Ich bin ihm begegnet! Bei diesem Restaurant! Du musst mir glauben, bitte!“ Semir stutzte. „Welches Restaurant?“ „Ein Restaurant in Worringen. „Zum goldenen Rock“ heißt es. Dort war Angelface auf dem Parkplatz. Mit fünf anderen Männern. Sie haben irgendwas versteckt, aber ich weiß nicht was.“ behauptete Stefan und in der Stimme lag ein Ton, der Semir aufhorchen ließ. „Du musst mir glauben! Ich habe ihn gesehen und es war ganz sicher kein Gespenst. Dieses Gesicht werde ich nie in meinem Leben vergessen. Lass uns dahinfahren. Bitte! Wagner hat da was versteckt und so wie ich ihn kenne, wird es nichts Legales sein.“ flehte Stefan weiter. Wieder schüttelte Semir den Kopf. „Stefan, wir haben doch beide gesehen, dass er verbrannt ist. Ich weiß wirklich nicht, was wir bei diesem Restaurant sollen. Hast du Bilder gemacht? Hast du irgendwas, das deine Behauptung bestätigt?“ Stefan schnaubte wütend. „Semir, ich bin obdachlos. Ich bin froh, wenn ich etwas zu essen bekommen. Woher sollte ich denn eine Kamera haben?“ fauchte er den Polizisten an. „Mit dem Handy! Da ist eine Kamera drin. Aber gut, wir fahren hin, sollten wir da aber nichts finden, dann machst du eine Entziehungskur!“ knurrte Semir und startete den Motor. „Und auf den Weg dahin, wirst du mir alles haarklein erzählen.“ Sie fuhren los.
„Also, ich höre?“ animierte Semir seinen Informanten sein Wissen Preis zu geben, als sie sich auf der Autobahn befanden. Stefan holte Luft. „Ich war gestern in Worringen am Grab von Irene und Josie. Die Blumen mussten erneuert werden und ich habe mit ihnen gesprochen. Ich habe ihnen versprochen, dass ich es schaffen werde von der Straße zu kommen. Ich will es wirklich.“ fing er an. Semir nickte leicht. Er wusste, dass die Ehefrau von Stefan und auch die kleine Tochter Josie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Stefan hatte diesen Unfall selbst verursacht und bestrafte sich, indem er alles aufgab. Den Job, die Wohnung und die Ehre, die für ihn immer sehr wichtig war. Er versank in der Alkoholsucht und landete auf der Straße. Semir hatte versucht ihm zu helfen, doch Stefan lehnte alles ab. „Okay, ich hoffe, es hat dich nicht ganz umgeworfen.“ Er sah seinen Informanten kurz an. „Ich kann es nicht ändern. Es tut immer noch weh, aber es ist erträglich. Irgendwann hoffe ich, verschwindet der Schmerz ganz. Aber lassen wir mich mal beiseite. Als ich dann wieder zur Bahn wollte, bin ich an diesem Restaurant vorbeigekommen und sah dort einige Männer auf dem Parkplatz, die sich sehr angeregt unterhielten. Ich fand es sehr merkwürdig, denn das Restaurant war noch geschlossen und dachte mir, warum parken diese Typen schon drei Stunden da, bevor das Restaurant öffnet. Nun ja, ich hatte ja auch Hunger und in den Mülltonnen von diesem Restaurant habe ich schon ganz tolle Sachen gefunden. Ich bin hin und hab gestöbert, doch dann kam einer der Köche und hat mich verjagt. Dann bin ich zu diesen Typen gegangen, die auf dem Parkplatz waren und habe dort mein Glück versucht. Und da war er dann! Ich bin fast umgekippt, als ich Rolf Wagner erkannt habe. Aber er war es, da bin ich mir ganz sicher. Ich habe auch die Stimme erkannt.“ beschwor Stefan. Semir nickte. „Hat er dich denn auch erkannt?“ hakte er nach und sein Informant schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Er hat mir 10 Euro in die Hand gedrückt und dann auch verjagt. Ich habe schon lange keine zehn Euro mehr gehabt und natürlich habe ich mich demütig gezeigt.“ Stefan sah Semir kurz an. „Okay, du hast dich in den letzten Jahren ja auch stark verändert. Konntest du mithören, um was es bei dem Gespräch ging?“ wollte Semir nun wissen. „Nein, die haben sofort aufgehört, als ich auf sie zutrat.“ Der Hauptkommissar sah auf die Straße und in den Seitenspiegel. „Was ist dann passiert?“ fragte er. „Ich tat, als würde ich zur Bahn gehen, aber dann habe ich mich im Gebüsch versteckt und habe Wagner beobachtet. Er hatte eine Box aus dem Auto geholt und in der Nähe der Mülltonnen abgestellt.“ Ein Nicken des Polizisten folgte. „Und dann?“ Stefan spielte etwas verlegen mit seinen Fingern. „Ich habe mir erst überlegt, ob ich mal in die Box schaue. Ich war wirklich sehr neugierig, aber dann habe ich es doch gelassen und bin nach Hause.“ Es hörte sich entschuldigend an und Semir lächelte. „Du meinst am Flughafen?“ Stefan senkte den Kopf. „Ist zwar nicht gerade eine Villa, die ich habe, aber es ist ein Dach über dem Kopf. Ich kann schlafen ohne das ich ausgeraubt werde.“ Nur wenig später hatten sie den Parkplatz des Restaurants erreicht. Semir parkte seinen Wagen und stieg mit Stefan aus. „Also hier vorn war das. Hier haben sich die Männer getroffen und hier habe ich Wagner gesehen.“ Der Polizist sah sich auf dem Parkplatz um. „Und wo soll er dieses Etwas versteckt haben?“ wollte er wissen. Stefan wies auf den Bereich wo die Mülltonnen standen. „Da vorn! Ich habe nicht genau sehen können, was es war, aber wenn Angelface da was hingelegt hat, dann war es mit Sicherheit illegal. Vielleicht waren in dieser Box Waffen oder Drogen…“ mutmaßte er und zog Semir mit sich. Als sie die Tonnen erreicht hatten, schob Semir eine nach der Anderen zur Seite, doch er fand nichts. „Also hier sehe ich gar nichts.“ murmelte er. „Aber er hat etwas abgestellt. Ich habe es doch gesehen!“ Stefan sah Semir zweifelnd an und dieser schien etwas misstrauisch zu sein. „Semir, ich schwöre dir! Ich habe Angelface gesehen und der hat hier was abgestellt!“ „Schon gut, ich glaube dir ja.“ winkte der Polizist ab und sah sich genau um. An einer der Laternen sah er eine Kamera, die scheinbar für die Überwachung des Parkplatzes genutzt wurde. „Okay, ich schau mal, ob jemand im Restaurant ist. Warte hier!“ bat er Stefan und dieser nickte.
Oh oh, das klingt nicht gut. Das klingt gar nicht gut.
Hier dürft ihr euch dann wieder auslassen und mir schreiben wie die Geschichte gefällt.
Donnerstag: 04. Mai 2017, später Nachmittag
Es war schon sechs Uhr an diesem grauen Abend im Mai, als er den Friedhof betrat. Er ging langsam über das Gelände und hockte sich vor das Grab, in das seine Frau und seine Tochter ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten. Die in der Vase verwelkten Blumen zog er raus und tat den frischen Strauß rein. „Ich vermisse euch so. Wenn ich damals doch nur besser aufgepasst hätte. Dann wäret ihr noch bei mir und ich hätte nie den Halt im Leben verloren. Aber ich weiß, dass ich es irgendwann schaffe von der Straße zu kommen. Eines Tages werdet ihr stolz auf mich sein. Ich bin mir ganz sicher, dass ich es schaffen kann.“ versprach er und strich sanft über den großen Grabstein, der das Familiengrab zierte. Irene und Josefine Moppe stand auf dem Stein. Darunter waren Geburts- und Todesdaten eingraviert. Irene war gerade 35 Jahre und Josefine, die von ihm nur Josie genannt wurde, gerade mal 6. Er erinnerte sich an diesen verhängnisvollen Tag. Stefan war mit seiner Familie gerade auf dem Rückweg von einem wundervollen Ausflug und während der Fahrt stritt er sich mit Irene über völlig unnötige Dinge. Ein Wort gab das Andere und er konzentrierte sich nicht mehr voll auf den Verkehr. Er missachtete die Vorfahrtsregeln und so kam es, dass er einen LKW, der aus der Seitenstraße kam, übersah und dieser seinen PKW rammte. Irene war, genau wie Josie, sofort tot. Acht Jahre war es jetzt schon her, doch es tat ihm immer noch weh. Und immer noch sah er die Bilder des Unfalls so klar, als wäre es gestern gewesen. „Ich liebe euch…“ sagte er leise und stand auf um nach Hause zu gehen. Auf den Weg zur Bahn, die ihn wieder zum Kölner Flughafen bringen sollte, kam er am Restaurant „Zum goldenen Rock“ vorbei und bemerkte, dass auf dem Parkplatz des Restaurants mehrere Fahrzeuge standen. Es war sonderbar, denn das Restaurant öffnete erst in drei Stunden. Sechs Männer standen bei den Wagen und unterhielten sich, den Gesten nach, hektisch. Hören konnte er nichts. Sein Magen knurrte laut und vernehmlich, was ihn nicht wirklich wunderte. Immerhin hatte er schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Vielleicht hatte der Betreiber des Restaurants ja schon die Reste entsorgt. Wie oft hatte er hier schon richtig gute Dinge finden können. Er ging auf die Mülltonnen zu und sah hinein. Gerade als er zugreifen wollte, kam einer der Köche aus dem Restaurant und sah ihn. „Verpiss dich, du dreckiger Penner!“ schrie er Stefan an, der sofort das Weite suchte. Doch er hatte in den fünf Jahren, die er auf der Straße lebte, gelernt, nicht aufzugeben und so ging er auf die Gruppe der Männer zu. Als er bei ihnen war, streckte er seine Hand aus. „Habt ihr mal einen Euro für mich?“ bettelte er leise und sah die Männer demütig an. Plötzlich stutzte er. Einer der Männer war ihm nicht unbekannt. Schnell senkte er seinen Blick und wartete. „Hier und jetzt verpiss dich!“ maulte der Mann. Stefan erkannte die Stimme, doch er ließ es sich nicht anmerken. Er sah, dass der Mann ihn 10 Euro gegeben hatte. „Vielen Dank! Möge Gott euch schützen… Ihr seid sehr großzügig.“ murmelte er und verschwand. Noch einmal sah er den Mann an, der nicht einmal Notiz von ihm nahm. Er war es! Es war tatsächlich Angelface! Wie konnte das sein? Angelface war tot! Er starb doch vor seinen Augen, aber es gab keinen Zweifel. Das dort war Angelface! Anstatt zur Bahn zu gehen, ging er wieder in Richtung Restaurant, um sich nur wenig später in die Büsche zu schlagen und sich wieder in die Nähe der Männer zu bringen. Er musste wissen, was dieser Mann hier wollte. Ohne von den Männern gesehen zu werden, konnte er beobachten, wie Angelface eine Schachtel in der Nähe der überdachten Tonnen abstellte, wieder zu seinen Freunden ging und nur wenig später abfuhr. Stefan überlegte eine Weile. Sollte er nachsehen, was in der Schachtel war? Was wenn die Männer zurückkamen? Wenn sie ihn erwischten? Nein, entschloss er und ging zur Bahn. Als er den Bahnsteig erreichte, kam gerade die S11 angefahren. Er stieg ein und überlegte während der halbstündigen Fahrt, was er nun unternehmen konnte. Er musste Semir informieren. Ja, das war das einzig richtige. Er musste ihm sagen, das Angelface noch lebte. Er stieg am Flughafen aus und ging auf den ausrangierten Terminal zu, der mit Hilfe von der Stadt Köln zu einer Auffangstation für Obdachlose und Drogensüchtige geworden war. Das war sein Zuhause. Er lachte leise, sein Zuhause war ein winzig kleiner Bereich in dieser Halle, nur eine kleine Ecke, die durch zwei Styroporwänden von dem Rest getrennt war. Gerade groß genug um eine Matratze hinein zu legen. Es sollte ihm das Gefühl geben, etwas Privatsphäre zu haben. Die große Uhr in der Halle zeigte ihm, dass es schon halb zehn war. Er zog sein Handy, was Semir ihm geschenkt hatte, hervor und wählte den Polizisten an.
Semir hatte heute seinen freien Tag und einiges mit seinen Kindern unternommen. Jetzt lagen Ayda und Lilly im Bett und Dana war für eine Woche im Schullandheim in Münster. Er und Andrea saßen auf dem Sofa im Wohnzimmer und sahen auf den Fernseher, der gerade einen sehr alten Psychothriller zeigte. Andrea schmiegte sich eng an ihn, zuckte hin und wieder zusammen oder hielt ihn krampfhaft fest. Er grinste leicht, nahm ihre Hand und küsste sie. „Das du dich darüber noch erschrecken kannst. Den Film hast du doch sicher schon 20-mal gesehen.“ tadelte er. „Na und? Der Film ist auch nach dem 20igsten Mal sehenswert.“ lachte sie. „Egal wie oft ich diesen Streifen schon gesehen habe, ich bin immer wieder fasziniert davon, wie böse Vögel sein können. Denkst du, sowas könnte wirklich passieren?“ Sie sah ihn mit einem spitzbübischen Grinsen an und Semir stöhnte leise auf. „Andrea, das ist doch alles nur ein Film. Sowas würde niemals in der Realität vorkommen. Das ist alles nur gespielt.“ Doch nun schüttelte Andrea heftig den Kopf. „Nein, die Angst von dieser Tippi Hedren, also die Frau da, die ist echt. Ich habe mal gelesen, dass Hitchcock seiner Schauspielerin tatsächlich lebende Tiere an der Kleidung befestigt hat, damit es echt aussieht. Hitchcock soll eine richtige Bestie gewesen sein. Die arme Tippi musste ganz schön gelitten haben. In einem Interview sagte sie sogar, dass sie fast ein Auge bei den Dreharbeiten verloren hätte, weil ein Vogel ihr ins Gesicht pickte. Schlimm ist sowas. Ich meine, was würdest du tun, wenn wir auf dem Rhein wären und dann kommt da so ein Vogelvieh und greif uns an?“ Sie sah ihn ernst an. Semir zog die Schultern hoch. „Ich ziehe meine Waffe und knall das Vieh ab.“ meinte er nur. Andrea schüttelte lachend den Kopf und sah wieder auf den Fernseher. Sein Handy klingelte und ihr Blick sagte ihm, dass sie es nicht gut fand. „Du hast frei, denk daran!“ knurrte sie leise. Er küsste sie sanft. „Nur keine Sorge, niemand kann mich heute von deiner Seite bringen.“ versprach er und sah auf das Display. „Das ist Sam!“ stieß er aus und meldete sich mit „Hallo?“ „Semir, ich bin es Stefan! Ich brauche deine Hilfe. Er wird mich umbringen, wenn er weiß, dass ich ihn erkannt habe.“ kam völlig verängstigt von seinem Informanten. Semir löste sich von Andrea und verließ das Wohnzimmer. „Wer? Was ist los, Stefan?“ hakte er nach. „Ich kann dir das nicht am Telefon sagen. Lass uns morgen treffen. Bitte, du musst mir helfen. Ich brauche dich wirklich. Lass mich nicht hängen, bitte.“ flehte der Informant. Semir sah kurz zu Andrea, die auf den Fernseher starrte. „Sag mir wenigstens, wen du meinst. Wer wird dich umbringen?“ bat Semir ihn. Er spürte, dass die Angst des Informanten echt war. Er kannte Stefan gut genug und wusste, dass dieser kein Angsthase war. Bevor Stefan auf der Straße landete, war er ein sehr erfolgreicher und draufgängerischer Privatdetektiv. „Angelface! Er lebt noch! Ich habe ihn heute gesehen.“ erklärte Stefan panisch und Semir rollte die Augen. „Stefan, Rolf Wagner ist tot. Er ist doch in seinem Auto verbrannt. Du warst dabei!“ widersprach er. Stefan fiel ihm ins Wort. „Ja, das dachte ich bis heute auch. Aber er war es! Es war dieser Wagner. Ich bin mir ganz sicher. Bitte glaube mir! Lass uns Morgen um sechs treffen. Wie immer auf dem Parkplatz. Bitte lass mich nicht hängen.“ flehte Stefan erneut. Semir ging auf den Flur, klemmte das Handy zwischen Schulter und Kopf ein und zog sich die Schuhe an. „Pass auf, ich hole dich direkt ab. Wenn du hier bist, dann bist du auf jeden Fall sicherer.“ schlug er vor, doch sein Informant lehnte ab. „Nein, ich bin sicher. Angelface wird sicher nicht hierherkommen. Ich will nicht, dass deine Familie deswegen in Gefahr gerät. Morgen früh um sechs.“ bat Stefan erneut und Semir stimmte zu. „Okay, morgen um sechs.“ Stefan beendete das Gespräch und Semir ging nachdenklich zu Andrea zurück, die ihn sofort fragend ansah. Er erklärte ihr, dass er sich morgen vor Dienstbeginn mit Sam treffen wollte. „Um was ging es denn?“ Semir zog die Schultern hoch. „Er glaubt jemanden gesehen zu haben, der eigentlich schon lange tot ist. Ich sehe aber auch keinen Grund, weshalb er mich anlügen sollte. Und betrunken klang er nicht.“ Andrea gab sich mit der Erklärung zunächst zufrieden und sah wieder auf den Fernseher. „Wer soll denn der Tote gewesen sein?“ hakte sie nach einer Weile nach. „Angelface…“ murmelte Semir.
Die gestrige Folge brachte RTL einen Marktanteil von 15,1 . Insgesamt sahen 2,58 Mio. Zuschauer die Folge.
Quelle: Quotenmeter.de
Ayda wird getragen? Sie hat doch nur das Handgelenk verletzt, aber das ist halt Semir. Ein super toller Papa und auch Partner. Und Alex nutzt die Gunst der Stunden um Kindersitze zu besorgen. Wie gut, das genau zu dieser Zeit zwei zur Verfügung stehen. Sehr gut geschrieben.
Das war in meinen Augen auch eine sehr gelungene Folge. Vor allem weil Hartmut diesmal die Hauptrolle gespielt hat und das war wirklich sehr gut.
Semir muss sich mit der ersten Liebe von Ayda auseinandersetzen? Ja, das Mädel ist 13 und da geht das bekanntlich los. Dass er dann so gefühlslos ist und ihr erklärt, dass Liebe von Dichtern erfunden wurde, fand ich schon witzig. So kennt man Semir. Andrea ist da anderer Meinung und fordert ganz klar, dass er das mit Ayda klärt.
Und noch jemand ist verliebt. Hartmut hat seine große Liebe gefunden und die wird gerade bedroht. Er muss dafür in eine Villa einbrechen, was er natürlich aus Liebe tut. Und aus Liebe hält er vor seinen Freunden in der PAST dicht. Aus Liebe zu seiner Tabea flieht er aus dem Polizeigewahrsam. Leider dauert das Glück nicht lang, denn seine Freundin steckt mit den angeblichen Entführern unter einer Decke. Schade, ich hätte ihm die große Liebe gegönnt.
Für Fin, den man jetzt mal wieder gesehen hat, kommt es ganz dicke, denn er lässt sich von Hartmut übers Ohr hauen und der haut ab. Doch scheinbar gab es kein Donnerwetter für ihn. Ich fand es sehr gut, das alle in der PAST zusammengearbeitet haben. Und sogar die Schranke war zahm.
Action war vorhanden, Bodystunts und Fights waren vorhanden. Witz und Ernst war auch da. Die Musik war okay. Ralph Polinsky hat hier alles sehr gut umgesetzt und das Beste aus dem Drehbuch rausgeholt.
ja, das schon, aber das Benehmen von ihr in der Serie ist nicht entsprechend.
Ach ja, die Gedanken, die Semir da hatte als er über die Geburt seiner Tochter sprach, kenne ich nur zu gut. Hatte sie selbst bei meiner Tochter.
Ein sehr schöner Teil. Sehr gut geschrieben. Einfühlsam wie eh und je, unser Semir. Aber erst mal auf die Pauke hauen und das Böse in seiner Tochter sehen. Dana scheint in deiner Story sehr erwachsen und so sollte sie in der Serie auch sein. Nicht so eine pubertierende ähm....Tussi.
Danke für euer Lob! Ich bin jetzt auch endlich mit dem ganzen Gerüst für diese erste Fanfiction fertig. Da ich täglich nur kleine Abschnitte erarbeiten und einstellen kann, wird es sich für euch aber noch etwas bis zum Ende hinziehen - sorry!
Das ist doch besser. Lange Kapitel am PC zu lesen ist doch ziemlich anstrengend (altersbedingt vermutlich ) Ich freue mich auf jeden Teil der on geht.