Nachdem Andrea sich beruhigt hatte, ging sie zu Dana, die bereits auf normaler Station lag und sehnsüchtig auf Nachricht wartete. Sie klopfte an und hörte von ihrer Stieftochter ein leises „Ja“. Andrea trat ein. Dana richtete sich auf und mittlerweile schaffte sie es ganz allein. „Andrea, gibt es Neuigkeiten von Papa?“ wollte das Mädchen wissen und Andrea nickte. „Ja, er liegt jetzt auf der Intensivstation, hier im Krankenhaus. Die Frau, die ihm das angetan hat, wurde verhaftet.“ Dana sah sie verwundert an. „Eine Frau? Willst du damit sagen, eine Frau hat auf uns geschossen?“ Wieder nickte Andrea. „Aber warum? Wer ist diese Frau?“ hakte Dana nach. Doch diese Frage konnte Andrea ihr nicht beantworten, denn das wusste sie selbst auch nicht wirklich. „Denkst du, ich kann zu Papa?“ wollte Dana wissen. „Dana, Papa schläft jetzt erst einmal. Er muss sich erholen und ich denke wir sollten ihn erst einmal schlafen lassen. Morgen wird es vielleicht möglich sein. Ich werde morgen erst zu dir kommen und dann gehen wir gemeinsam zu ihm, ja?“ Dana legte sich wieder hin und nickte. „Wie geht es dir denn?“ wollte Andrea nun wissen. „Ganz gut, glaub ich. Ich habe heute schon Gehübungen gemacht. Es hat ganz toll geklappt, aber es war sehr anstrengend.“ Andrea nahm ihre Hand. „Ich bin mir sicher, dass du schon ganz bald wieder gesund bist. Und dann wirst du mit deinem Vater gemeinsam einen Urlaub machen. Nur du und er.“ versprach Andrea. Dana sah sie an. „Andrea, ich würde lieber gern einen Urlaub mit allen aus meiner Familie machen. Du, Ayda, Lilly, Papa und ich. Wir sind eine Familie und ich bin sehr glücklich darüber.“ Andrea schluckte schwer und nickte. „Dann werden wir alle Urlaub machen. Nur wir fünf. Wir werden an die Nordsee fahren und ein paar erholsame Tage haben. Am Strand spazieren gehen und die Ruhe genießen.“ versprach sie. Dana lächelte leicht. „Das hört sich gut an.“ Andrea blieb noch ein paar Minuten bei Dana und verabschiedete sich dann. Sie musste sich nun darum kümmern, dass wieder ein normales Leben anfangen konnte.
Erst am Nachmittag des nächsten Tages öffnete Semir vorsichtig die Augen. Er sah sich um und hörte ein nerviges Piepen. Mi seinen Händen fühlte er die weiche Unterlage auf der er lag und sah sie Wände, die in diesem Raum in einem sanften friedlichen Ton gestrichen war. Es war eine angenehme, freundliche Atmosphäre. Es war eine angenehme, freundliche Atmosphäre. „Hey, mein Held …“ hörte er jemanden an er linken Seite sagen und wandte seinen Kopf in die Richtung. Andrea sah ihn an und neben ihr saß Dana. Er schloss noch einmal die Augen und öffnete sie wieder. Auch jetzt sah er Dana und Andrea neben sich sitzen und nur langsam begriff er, dass er der Hölle entkommen war. Er wollte seine Hände heben und spürte sofort, dass sein linker Arm irgendwie nicht wollte. Doch er sah, dass sein rechtes Handgelenk verbunden war. Er versuche zu lächeln, doch es gelang ihm nicht wirklich. Andrea stand auf und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Nein, keine Angst. Du träumst nicht. Es ist alles vorbei.“ Semir entspannte sich. „Hey Partner, lange nicht gesehen.“ drang eine Stimme an sein Ohr, die er auch blind erkannt hätte. Semir fixierte die Person und stutzte. „Ben?“ Zweifel war deutlich zu hören. „Ja, ich bin es. Und ich habe deinen Partner mitgebracht. Was machst du denn eigentlich für Sachen?“ tadelte Ben ihn. Semir wollte lachen, doch er bekam es nicht zustande. Er schloss die Augen. „Ich hatte einige Probleme.“ gab er leise zu. „Ja, ich weiß. Aber der Kerl, der mit meinem Gesicht herumgelaufen ist, sitzt. Die Krankenschwester, die dich so drangsaliert hat, ebenfalls. Ihr seid wieder sicher.“ Semir sah ihn erneut an. Paul stand neben Ben und hob einfach nur den Daumen nach oben. Semir wandte sich nun Dana zu. „Mein Schatz, wie geht es dir?“ wollte er wissen. „Papa, mir geht es gut. Mir geht es wirklich gut. Ich erhole mich jeden Tag ein bisschen mehr.“ gab seine Tochter von sich. Semir wollte sich erheben, doch die Kraft reichte nicht aus. Er sackte sofort zurück. „Ich denke, es ist besser, wenn du liegen bleibst. Du siehst nämlich gar nicht so gut aus.“ grinste Ben. Semir streckte die Hand zu Dana aus und diese ergriff sie. „Ich liebe dich,“ gab er leise von sich und deutlich waren die Tränen in den Augen zu sehen. Er bekam nicht mit, wie Ben Paul anstieß und auf die Tür wies. „Ja, dann lassen wir euch mal allein.“ Paul und Ben verschwanden.