Nur eine zehn Minuten später kam auch Celescone in den Keller. Er sah auf Semir, der am Boden kniete. „Und, hat er kapiert?“ fragte er Alessandro. Dieser nickte. „Ich denke schon. Er bekommt gerade den Sender verpasst. Seine Armbanduhr ist ideal dafür.“ Celescone sah Semir an. „Ich rate dir die Uhr nie abzulegen. Sobald du es tust, werde ich deiner Frau wehtun, klar?“ „Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel, bitte.“ „Nun den beiden wird gar nichts passieren, wenn du tust was ich sage.“ „Ich tue alles, was Sie wollen.“ „Dann ist ja gut. Und damit du dich auch daran hältst werden deine Frau und dein Kind hier bei mir als Gäste verweilen. Es wird ihnen an nichts fehlen.“ „Nein. Entweder die beiden sind raus, oder ich...“ der Rest ging in ein Stöhnen über, weil Alessandro zuschlug. „Du wirst keine Forderungen stellen, klar.“ Semir nickte. Ihm war klar, das er fürs Erste klein beigeben musste. Sobald es möglich war, musst er Hilfe erbitten. Tom war dafür der einzige, der in Frage kam. Als der Schmerz verebbt war, sah Semir Celescone an. „Was wollen Sie von mir?“ „Gut. Also ich weiß aus sicherer Quelle, dass du und dein Partner Kranich die Bewachung von Steiner übernimmt, Richtig?“ Semir nickte. „Gut, und nun kommt dein Anteil am Spiel. Ich habe hier in meinen Reihen jemanden, der Kranich sehr ähnlich sieht. Niemand wird das Spiel aufdecken, denn Kranich ist ebenfalls in sicherer Obhut. Unser Freund wird mit deiner Hilfe an Steiner rankommen und langsam überzeugen, dass es besser ist, nichts auszusagen. Wir werden es bis zum Prozessbeginn sicher geschafft haben, das er seine Aussage widerruft.“ Semir schüttelte den Kopf. „Das kriegen Sie nie durch. Selbst wenn ich weiß dass es nicht Tom ist, der bei mir ist, werden meine Kollegen nicht darauf reinfallen.“ Celescone sah ihn drohend an. „Du solltest aufpassen, was du von dir gibst. Ich sagte ja, das er Kranich sehr ähnlich sieht. Nur wer ihn wirklich kennt, so wie du, wird es auffallen, das er nicht Kranich ist. Aber du wirst nichts sagen. Nicht wahr? Du willst doch nicht, dass deiner kleinen übrigens sehr süßen Tochter etwas Böses zustößt oder deiner Frau. Hab ich da nicht Recht?“ Semir sah ihn an. „Ich warne Sie, wenn Sie meiner Frau oder meiner Tochter irgendetwas antun, dann...“ Celescone lachte. „Was dann? Wollen Sie gegen mich vorgehen?“ fiel er Semir ins Wort. „Okay, ich den wir sind uns einig Herr Gerkhan. Nun zu dem Sender und dem Mikro. Sehen Sie, ich möchte natürlich verhindern dass Sie Ihre Kollegen informieren. Das geht nur, wenn ich sicher sein kann, dass Sie niemandem etwas erzählen. Ich höre jedes Gespräch mit. Ist das Klar?“ Semir nickte. „Gut. Der Sender zeigt mir stets wo Sie sind. Beides ist in der Uhr sicher gut aufgehoben. Wenn ich dahinter kommen sollte, deshalb auch unser Begleiter, dass Sie die Uhr ablegen, vergessen, kaputt machen oder was auch immer, wird erst Ihre Frau und dann Ihre Tochter erfahren, was Schmerzen sind. Haben wir uns verstanden?“ Semir schloss die Augen und dann nickte er. „Okay. Ich werde nun Ihre Frau und Ihre Tochter zu mir bringen lassen. Sie bleiben ebenfalls noch hier. Ich möchte noch nicht, dass Sie mit Ihren Kollegen sprechen. Sie werden sich morgenfrüh krank melden. Alessandro. Richte den Raum für die kleine Gerkhan -Familie her.“ Alessandro nickte und verließ den Raum. Celescone sah Semir nachdenklich an. „Wissen Sie ich mag es auch nicht, wenn meine Familie irgendwie in irgendetwas mit rein gezogen wird, aber es lässt sich nicht immer vermeiden. Und seien Sie gewiss, solange Sie tun, was ich verlange, wird es Ihre Frau gut bei mir haben.“
Andrea und Aida wurden von Toni ebenfalls zur Villa gebracht. Toni brachte sie erst zu Celescone. „Nun Frau Gerkhan. Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben. Ich tue Ihnen nichts, wenn Ihr Mann das tut was ich verlange.“ Andrea schüttelte den Kopf. „Mein Mann lässt sich nicht erpressen.“ „Oh das hat er schon. Er hat zugestimmt. Und wissen Sie warum? Weil er es nicht ertragen könnte wenn Ihnen oder der kleinen Aida etwas passieren würde.“ „Wo ist mein Mann?“ „Sie dürfen gleich zu ihm. Er ist hier im Keller. Aber keine Angst es fehlt ihm an nichts. Es geht ihm sehr gut.“ „Bringen Sie mich zu ihm.“ Celescone nickte. „Toni bring Frau Gerkhan und Aida bitte zu Herrn Gerkhan. Er erwartet die beiden bereits.“ Toni nickte. Andrea nahm Aida auf den Arm und dann gingen sie in den Keller. Toni schloss eine der vielen Türen auf und dann sah Andrea Semir. Sie ging zu ihm. Er sah sie an und sie sah die Tränen in den Augen. „Bist du okay?“ fragte er. Andrea nickte. „Semir, was wollen die von dir?“ „Steiner. Es geht um Steiner. Ich soll ihnen helfen, Steiner zum Schweigen zu bringen.“ „Aber...“ „Sag nichts mehr Andrea bitte. Das Gespräch, alles was wir sagen wird mitgehört.“ „Aber wie? Ich meine...“ „Sie haben mir ein Mikro und einen Sender in die Armbanduhr eingebaut. Wenn ich die Uhr ablege oder sonst was mache, dann werden sie dich und Aida...“ Andrea legte den Arm um Semir. Seine Hände waren immer noch gefesselt. Sie sah Toni an. „Nehmen Sie ihm die Fesseln ab?“ fragte sie. Toni schüttelte den Kopf. „Ich kann das nicht verantworten. Schlafen Sie gut.“ Toni verließ den Raum. Andrea sah sich um. Es stand ein Kinderbett für Aida an der Wand. Sie legte ihre Tochter dahinein und die Kleine schlief sofort ein. Ein größeres Bett stand ebenfalls dort. „Haben sie dich....? Ich meine...“ Semir nickte. „Ja aber sie waren bedacht mir nicht allzu viel dabei zu tun. Nur Schmerzen sollten die Schläge und das haben sie. Sie wollen dass ich mich morgen krank melde und...sie werden uns hier einige Tage festhalten.“ „Aber Tom wird doch sofort merken, dass etwas nicht stimmt.“ Semir schüttelte den Kopf. „Andrea ich werde dich und Aida nicht gefährden. Ich werde Tom nichts sagen.“ Er kniff dabei ein Auge zu. Andrea verstand. Er würde Tom es irgendwie anders erklären. Gegen zehn Uhr gingen beide zu Bett und versuchten zu schlafen.