Beerbaum sah Semir an. „Woran denken Sie gerade?“ fragte er. Semir fühlte sich ertappt. „Ach, ist nur. Wissen Sie ich kenne Tom schon so viele Jahre, aber viel hat er von seiner Familie nicht erzählt. Aber nun mal zu dem, weshalb wir eigentlich hier sind. Unsere Chefin hat uns lediglich verraten, dass wir für Ihren Schutz da sind. Was ist aber der Hintergrund? Werden Sie bedroht?“ Beerbaum nickte. „Ja ich bekomme seit einigen Wochen Drohbriefe, in denen mir Gefahren angedroht werden, auch meinen Pferden gegenüber. Ich hatte es erst für Kinderstreiche gehalten, aber letzte Woche ist erst etwas passiert, was mich dann doch so etwas in Angst versetzt hat.“ „Ach und was?“ fragte Semir neugierig. „Als ich morgens in den Stall kam, da sah ich überall Blut. Ich ging der Spur nach und sah meinen Hund blutend in einer leeren Box liegen! Seit dem weiß ich, dass derjenige, der mich bedroht, es ernst meint!“ Semir sah ihn geschockt an. „Na wenigstens ist Ihnen oder einem Ihrer wertvollen Tiere nichts passiert!“ „Stimmt, da war ich auch sehr froh drum!“ „Das glaube ich Ihnen!“ „Ich bedanke mich schon einmal, dass Sie mich und meine Tiere beschützen während der Turniere!“ „Keine Ursache!“ Semir reichte Beerbaum die Hand. „Haben Sie denn einen Verdacht wer dahinter stecken könnte?“ Beerbaum nickte. „Ja so traurig es klingt, aber ich bin fast überzeugt davon, dass es mein eigener Bruder ist.“ Semir sah ihn erstaunt an. „Ihr Bruder? Aber der reitet doch auch. Und er hat auch Erfolg. Oder etwa nicht?“ „Der Erfolg ist da. Aber ich bin sein größter Konkurrent.“ "Ja, aber das kommt jetzt etwas überraschend. Markus ist doch auch ein Weltklasse Springreiter!! Sollte man da nicht die Freude mit seinem Bruder teilen?" "Ja schon, aber immer wenn mir Meredith gratulieren kommt ist Markus immer so seltsam!" "In wiefern seltsam?" „Na ja, so als ob er eifersüchtig ist.“ „Hat er vielleicht auch Interesse an Ihrer Frau?“ Beerbaum nickte. „Das ist schon möglich. Bevor ich Meredith geheiratet habe, war sie mit ihm zusammen. Es könnte schon sein, dass er noch etwas für sie empfindet. Aber sie sicher nicht für ihn. Das hat sie mir gesagt.“ Semir nickte. „Ich werde mich mit Ihrem Bruder unterhalten müssen.“ Beerbaum nickte. „Das habe ich mir schon gedacht. Und mit Meredith natürlich auch.“ „Ja. Das lässt sich nicht verhindern, wenn ich den Täter erwischen will.“ Und wie ist das mit Ihrem Kollegen? Kann er sich weiterhin um eines meiner Pferde kümmern, also kann er weiterhin Marie unter die Arme greifen?“„Natürlich! Ich werde mich mit ihm unterhalten und dann sehen wir weiter! Ich bitte Sie aber sich nicht so weit von uns zu entfernen, damit wir Sie auch ganz beschützen können. Zwei Kollegen werden die Pferde im Auge behalten und Tom und ich werden uns um Sie und Marie kümmern!“ „Danke schön!“ Semir nickte und machte sich auf den Weg zu Tom.