Isabella Ferner war gerade dabei das Mittagessen herzurichten, als es an der Tür klingelte. Sie öffnete und vor ihr stand ein Mann. „Kranich, Kripo Autobahn. Frau Ferner?“ Isabella nickte. „Es geht um Ingo Marks.“ „Kommen Sie herein Herr Kranich.“ Sie trat zur Seite und ließ den Mann durch. Sie wies ihm den Weg ins Wohnzimmer. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Wie gesagt, es geht um Merk. Sie kennen ihn doch?“ Isabella nickte. „Ja einer der wenigen Männer die man als Frau vergessen kann.“ „Nun. Wir haben die Befürchtung, dass er einem ehemaligem Mithäftling, der vor kurzem entlassen wurde, beauftragt hat, einen Kollegen von mir umzubringen.“ Isabella sah ihn an. „Diesen Herrn Gerkhan?“ Tom nickte. „Ich wusste es. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Der ehemalige Insasse hat mir ein Rätsel aufgegeben. Ich glaube es hat mit Marks zu tun. Weißhaupt, das ist der Insasse, hat mir 4 Tage Zeit gegeben, meinen Kollegen, der auch mein Freund ist zu finden. Wenn nicht, dann wird er ihm etwas antun. Die Abstände verringern sich jeweils um 1 Tag. Und wenn wir rechnen wird mein Kollege in einer Woche sterben. Das will ich natürlich verhindern.“ „Ein Rätsel? Ich verstehe nicht wie ich Ihnen helfen kann.“ „Hat Marks irgendetwas gesagt. Ich meine, Sie haben ihn besucht. Das weiß ich aus den Akten.“ „Sicher habe ich ihn besucht. Aber wir haben nie über die Rache gesprochen. Er hatte so hatte ich die Ansicht, diese Rachenummer wohl verdrängt. Anscheinend konnte er sehr gut Theater spielen.“ Tom nickte. „Es ist nur so... Ich dachte Sie können mir helfen, meinen Kollegen zu finden.“ „Sagen Sie mir wie und ich tue es.“ Tom sah sie an. „Würden Sie das wirklich tun?“ „Ja. Ich weiß dass Ingo nie wieder frei sein wird. Ich habe immer noch ein gutes Verhältnis zu ihm.“ „Wissen Sie, Frau Ferner, ich hätte nie damit gerechnet, dass Sie ja sagen.“ „Was soll ich tun?“ „Wann besuchen Sie ihn wieder?“ „Ich wollte morgen hingehen.“ „Bitte fragen Sie ihn unverfänglich aus, ob er mit der Rache zu tun hat, und vielleicht bekommen wir dann einen Hinweis auf das Rätsel, welches mir dieser Weißhaupt aufgegeben hat.“ „Würde Sie mir sagen, was dieser Mensch für ein Rätsel gegeben hat? Vielleicht kann ich helfen.“ „Nun er sagte mir Das was ich suche ist am Wasser, aber es ist kein Fluss.“ Isabella sah ihn an. „Das könnte auf einen See hindeuten, oder eine Talsperre.“ „Ja, das weiß ich auch. Aber ich kann keinen Zusammenhang feststellen. Was soll dort sein.“ „Ein Haus, eine Wohnung, eine Unterkunft?“ Tom sah sie erstaunt an. „Ja, das kann es sein. Aber es gibt tausend Häuser, Wohnungen oder sonst was in Nähe eines Sees oder Staudamms.“ „Das ist richtig, aber es gehören nicht alle irgendwelchen Gefangenen oder ehemalige Gefangenen.“ Jetzt macht es auch bei Tom klick. „Sie haben Recht. Danke. Sie haben mir sehr geholfen.“ Tom verließ die Wohnung und gab Isabella eine Karte von ihm. „Rufen Sie mich bitte an, sobald Sie etwas raus gefunden haben.“ Isabella versprach es.
Währenddessen ging bei Semir wieder das Licht aus. „Hey, ist schon wieder Nacht?“ fragte er verwundert. „Nein. Mittagsruhe.“ lachte die ihm bekannte Stimme. „Sehr witzig. Wie soll ich mir was kochen?“ „Heute ist Kaltes Essen angesagt.“ „Verdammt was soll das? Machen Sie das Licht an.“ „Na, willst du mir befehlen? Leg dich was hin und halt ein Mittagschläfchen.“ „Sie können mich mal.“ sagte Semir nur, der Mühe hatte die Kontrolle über sich zu bewahren. „Wenn du frech wirst, komme ich zu dir rein.“ Semir sah in die Kamera. „Das würde ich mir sogar wünschen. Dann könnte ich Ihnen zeigen, was ich von diesem Spiel halte“ Ein Lachen folgte. „Wir können es gern tun. Aber nicht jetzt. Ich bin dabei mit Kranich zu spielen. Die Gelegenheit etwas zu spüren wirst du aber noch bekommen. Verlass dich drauf. Und nun ist Ruhe.“ Das Licht blieb aus. Semir wurde so langsam immer unruhiger. Er konnte nichts tun. Er war dazu verdammt, hier in diesem Raum zu versauern. Er konnte in der Dunkelheit nicht viel erkennen. Es gab nichts womit er sich beschäftigen konnte. Immer wieder lief er auf und ab. Dann legte er sich aufs Bett. Was sollte er sonst auch tun. Er schloss die Augen und schlief dann doch kurz ein. Als er wieder wach wurde, war das Licht an. Er stand auf und sah auf die Uhr. Es war drei Uhr. Semir ging in die Küche und machte sich etwas zu essen. Anschließend setzte er sich auf die Couch und konnte nicht anderes tun als abzuwarten. Für ihn waren die Stunden, wo er nur da saß eine Nervenbelastung. Er war kurz davor durchzudrehen.