Lare-Jo kam zu Mario ins Wohnzimmer. „Du hast deinen Job sehr gut gemacht. Lare-Jo. “ sagte er ihr ins Ohr und küsste sie. „Aber du tust ihn nicht töten. Das wäre sonst schwer, ich muss ihn doch beschützen.“ Mario lachte. „Aber sicher. Er wird nur hier schlafen. Und morgen werde ich mich mit ihm unterhalten.“ Lare-Jo umarmte ihn und ließ sich von Mario ins Schlafzimmer tragen. „Was hast du denn vor? Wie willst du Gerkhan denn beschützen?“ Lare-Jo lachte. „Ich werde ihn heute Abend befreien. Dann werde ich mich mit ihm anfreunden und dann werde ich als gute Kollegin herausfinden, was er weiß und was er gesehen hat. Ich werde dich über jeden seiner Schritte informieren, so dass du reagieren kannst, bevor er es tut.“ Mario sah sie liebevoll an. „Du bist eine falsche Schlange. Aber ich liebe dich sehr. Was glaubst du? Wie lange dauert es, bis die Kollegen erfahren, das du und ich…“ Lare-Jo sah ihn an. „Ich hoffe es dauert noch sehr lange. Ich liebe diesen Job und ich liebe dich.“
Semir lag auf dem Bett, wo eben noch der Tote gelegen hatte. Er wurde mit Handschellen fest gekettet. „Wissen Sie was auf Freiheitsberaubung steht?“ fragte er den Mann, der sich ihm als Meier vorgestellt hatte. Der Mann grinste ihn an. „Ich mache meinen Job nicht erst seit Gestern. Sei froh wenn du nur fest gehalten wirst.“ „Haben Sie den Polizisten auch umgebracht? Und den Staatsanwalt?“ „Frag lieber nicht weiter. Es könnte sonst schmerzhaft werden.“ „Ich könnte mich dafür einsetzen, dass Sie nicht zu hart bestraft werden, das heißt wenn Sie keinen der Morde persönlich begangen haben. Wie heißen Sie?“ „Warum? „Nun ich weiß dass Sie nicht Meier heißen.“ „Simon.“ „Und weiter?“ Doch es kam keine Antwort. „Schlaf lieber. Morgen wird ein schwerer Tag für dich.“ „Was habt ihr mit dem Polizisten getan?“ Simon grinste. „Willst du das wirklich vorher wissen?“ Er drehte sich um und verließ den Raum. Semir zerrte an den Fesseln, doch das Bett war stabil und die Fesseln waren ohne Hilfe nicht zu lösen. Nach einigen Versuchen schlief Semir erschöpft ein. Gegen Mitternacht hörte er dass sich die Tür zu ihm öffnete. Er sah auf und er sah eine vermummte Gestalt hineinkommen. „Wer sind Sie?“ fragte er leise. Die Gestalt legte die Finger auf den Mund. Semir nickte und schwieg. Der Unbekannte nahm einen Schlüssel und öffnete die Fesseln. Semir stand langsam auf. Er wusste nicht was er davon halten sollte. Die Person vor ihm machte ihm Zeichen, dass er folgen sollte. Er tat es. Unbemerkt konnten sie das Haus verlassen. Dann das Grundstück. Als beide in Sicherheit waren, wagte Semir die Person zu fragen. „Wer sind Sie?“ Die Gestalt griff nach der Maske und zog sie runter. Semir sah in die Augen einer Frau. „Wer sind Sie?“ Ich bin Lare-Jo. LKA Düsseldorf.“ „Wie kommen Sie hier her? Haben Sie Ihren Ausweis?“ Lare-Jo nickte und zeigte ihren Ausweis. Semir überprüfte ihn und gab ihn dann zurück. „Was tun Sie hier?“ „Ich beobachte Sie schon eine ganze Zeit, Herr Gerkhan. Ich habe gesehen, wie Sie hier auf das Gelände geschlichen und in das Haus eingedrungen sind.“ „Wieso waren Sie hier?“ „Ich bin der Kontakt zwischen einen Mann der als Undercover-Agent eingesetzt wurde und dem LKA. Er sollte sich heute bei mir melden aber er tat es nicht. Ich verstehe das nicht. Peter ist sonst sehr zuverlässig. Aber wahrscheinlich ist ihm was dazwischen gekommen.“ Semir sah die Frau an. „So kann man das auch sehen. Es tut mir leid, aber…“ Die Frau sah ihn erschrocken an. „Ja?“ „… In dem Raum, wo Sie mich gefunden haben, lag vorher ein Toter… Ich habe … Peter ist tot. Es tut mir leid.“ Lare-Jo sah ihn an. „Nein. Bitte das darf nicht sein. Ich…“ Sie weinte. Semir nahm sie in den Arm und versuchte zu trösten. „Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen. Sie nickte nur.
Am nächsten Morgen saß Tom, Anna, Lare-Jo und Semir im Büro zusammen. Anna sah Semir böse an. „Okay. Semir, wir geben den Fall ab. Es ist einfach zu gefährlich. Das BKA soll sich darum kümmern. Wir haben so auch noch genug zu tun. Bisher sind es nur Drohungen gewesen, aber gestern ist es ja wohl mehr als knapp gewesen. Wenn Frau…“ „Einfach nur Lare-Jo. Mein Nachname ist zu schwer für Sie.“ Anna nickte. „Also wenn Lare-Jo nicht gewesen wäre, Semir wären Sie jetzt wahrscheinlich tot.“ Semir nickte. „Ja aber ich weiß jetzt dass der Kollege in Reihen von Paleca tot ist. Er wurde umgebracht. Genau wie der Staatsanwalt. Jetzt bleibt nur noch die Zeugin, die den Unfall gesehen hat.“ Lare-Jo sah auf. „Welchen Unfall?“ Semir sah sie an. „Oh Entschuldigung. Also es gab….“ Semir erzählte Lare-Jo die ganze Geschichte. Auch das es eigentlich eine Zeugin war und nicht er, der den Mord an den Staatsanwalt gesehen hatte. Bereitwillig erzählte er ihr alles, was bisher geschehen war. Lare-Jo hörte aufmerksam zu und als Semir endete sah sie ihn an. „Und Sie waren der Meinung, dass es eine gute Idee ist, der Mafia gegenüber zu erklären dass Sie der Zeuge sind und nicht diese Nadine?“ Semir nickte. „Die wissen ja nicht, dass ich gar nichts gesehen habe.“ „Herr Gerkhan, Sie haben keine Ahnung was die Mafia alles weiß. Wie lange dachten Sie, können Sie das Spiel aufrechterhalten?“ „Ich hoffte dadurch an den verdeckten Ermittler zu kommen. Aber jetzt?“ „Sie werden verstehen, dass ich meinen Vorgesetzten von dem Tod von Peter unterrichten muss, und auch dass der Fall von uns dem LKA übernommen wird.“ Semir nickte. „Was ist mit dem Schutz von der Zeugin?“ Lare-Jo lächelte. „Ich werde mit meinen Vorgesetzen reden. Ich denke Sie und Herr Gerkhan können den Schutz sicher übernehmen. So wären Sie immer noch eingebunden. Ich meine, wenn Ihre Vorgesetzte damit einverstanden ist.“ Anna nickte. „Ich telefoniere dann mal mit Herr Brandler.“ „Sie können das Telefon bei Semir und Tom benutzen.“ Lare-Jo nickte und verließ das Büro. Im Büro der beiden Helden wählte sie die Nummer von Mario Paleca. „Hör zu. Mario. Dieser Gerkhan hat gespielt. Er hat nichts gesehen. Es gibt eine Zeugin. Sie hat alles gesehen und wird derzeit von einem Tom Kranich beschützt.“ „Das heißt, er hat mir Theater vorgespielt? Das wird er mir büßen. Wie willst du nun vorgehen?“ „Ich werde den Fall an mich nehmen. Zur Unterstützung werde ich mir Kranich nehmen. Als Begründung dass Gerkhan dir bekannt ist. Er darf dann die Zeugin schützen und der Rest ist deine Sache.“ Mario lachte. „Du gefällst mir immer mehr. Okay, Sag mir wenn du weißt wo die Zeugin steckt.“ „Mach ich Schatz.“ Dann legte sie auf und rief Tobi an. Dieser erklärte sich sofort bereit und übertrug Lare-Jo den Fall. Anschließend ging sie wieder zu Anna ins Büro. „Okay, alles klar. Allerdings besteht mein Vorgesetzter darauf, das ich Unterstützung von Ihnen bekomme und da Herr Gerkhan bereits bekannt ist, dachte ich daran dass Herr Kranich mich tatkräftig unterstützen kann, während Herr Gerkhan den Schutz der Zeugin übernimmt.“ Anna nickte. „Damit bin ich einverstanden.“ Semir sah sie an. „Chefin?...“ „Nein Semir, Sie tun was ich sage. Sie werden den Schutz von Nadine Winter übernehmen. Und keine Widerworte. Tom und Lare-Jo werden Sie gleich hinbringen und Sie werden sich jede Stunde bei mir melden. Haben Sie verstanden?“ Semir hörte am Ton der Chefin, dass Widerworte keinen Sinn hatten. Er nickte.