In Leverkusen waren mehrere Männer damit beschäftigt einen blauen BMW zu verschrotten. Mario kam hinzu und sah die Männer an. „Es gab einen Zeugen.“ sagte er nur. Die Männer sahen ihn an. „Wir haben doch aufgepasst.“ „Tja, leider nicht gut genug. Dieser Zeuge hat das Kennzeichen gesehen und das Auto, gut das Problem haben wir beseitigt, aber wenn er einen von euch gesehen hat, ist subito.“ Die Männer nickten. „War es eine Frau oder ein Mann?“ fragte André. Mario sah ihn an. „Das weiß ich noch nicht. Aber egal ob er oder sie. Der Zeuge muss schweigen.“ Die Männer nickten. „Wir kümmern uns darum. Die Polizei wird uns sicher dabei helfen.“ Sie lachten. Mario sah ihn an. „Wieso glaubst du das?“ „Nun die Autobahnpolizei ist immer nett. Ich werde mich schlau machen, wer den Fall bearbeitet und dann...“ Mario nickte. „Okay, aber nicht vor Zeugen, verstanden?“ André nickte. Sie stiegen in einen VW-Bulli und fuhren davon. Mario sah ihnen nach. Dann verließ auch er den Schrottplatz.
Semir und Tom brüteten derweil über die Akten von dem Staatsanwalt Schneider. „Hier dieser Mario Paleca ist bekannt für Hehlerei, Schutzgelderpressung, Mord, Prostitution, Drogenhandel, usw. Der hat etliches auf dem Kerbholz. Und dieser Schneider hatte jede Menge an Beweise. Er hat einen verdeckten Ermittler im Team von diesem Mario. Wir müssten an den rankommen.“ Tom sah ihn an. „Und wie?“ Semir zuckte mit den Schultern. „Weiß noch nicht. Mal sehen.“ Er sah Tom nachdenklich an. „Hey, Stopp. Keine geheime Aktion von die die Chefin nichts weiß.“ Semir machte große Augen. „Als ob ich so etwas je getan hätte“, tadelte er ihn lächelnd. „Semir, das wird sie nie erlauben.“ „Mal sehen. Ich muss mir erst einmal Gedanken machen wie ich da ran komme. Dann spreche ich mit der Chefin.“ Tom schüttelte nur den Kopf. Petra kam herein. „Semir, da ist jemand am Telefon wegen dem Unfall mit dem Schneider. Er hätte was zu sagen und das nur dem bearbeitenden Beamten. Tom wollte aufstehen. „Hey, das ist mein Fall. Im Augenblick wenigstens. Versuch du den Besitzer von diesem BMW raus zu finden.“ sagte Semir zu Tom und nahm den Hörer. „Wichtigtuer“ murmelte Tom. „Gerkhan. Was kann ich für Sie tun?“ „Meier hier. Ich war mit diesem Unfall auf der A4. Ich meine deswegen rufe ich an.“ „Nun, was gibt es Herr Meier?“ „Ja also ich habe gehört, das wir da einen Zeugen hatten, der alles gesehen hat. Ich müsste mit diesem Zeugen sprechen, könnte ich die Anschrift bekommen?“ Semir stutzte. Niemanden war bekannt, dass es einen Zeugen bzw. eine Zeugin gab. Woher wusste dieser Mann das? „Nun Sie werden verstehen, dass ich Ihnen nicht einfach die Adresse geben darf. Wie wäre es wenn Sie zu uns kommen und wir uns dann unterhalten?“ „Oh das geht leider nicht. Bitte können Sie mir nicht wenigstens den Namen nennen?“ Semir hatte eine Idee. „Gut, ich war der Zeuge. Was wollen Sie?“ „Ich müsste mich mit Ihnen treffen. Am Telefon ist alles so unpersönlich.“ Semir zeigte Tom das er mithören sollte. „Nun das könnte ich arrangieren, Wann und wo?“ „Ich rufe Sie wieder an. Ich muss erst einmal den Terminkalender durchblättern. Sind Sie immer unter der Rufnummer zu erreichen?“ „Ja, bin ich.“ „Gut ich melde mich bei Ihnen.“ Meier legte auf. Semir sah Tom an. „Ich glaube wir haben ein Problem.“ sagte Tom leise und Semir nickte zustimmend. „Ja, das glaube ich auch. Dieser Anrufer war sicher keiner der den Unfall gesehen hat oder darin verwickelt war. Und ich glaube auch nicht, das der Meier geheißen hat.“ „Okay,. Aber warum hast du behauptet der Zeuge zu sein?“ „Nun um die Zeugin zu schützen. Zumindest namentlich. Aber sie muss unter Schutz gestellt werden.“ „Das werde ich übernehmen.“ kündigte Tom an und verschwand mit Semir im Büro der Chefin. „Casanova“ sagte Semir leise hinter ihn her. Aber er wollte eh den anderen Part spielen.
Anna sah die beiden eintreten. „Und? Schon irgendetwas raus gefunden?“ Semir schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Aber ich habe in den Akten gefunden, dass es einen verdeckten Ermittler im Kreise der Mafia gibt. Und eben haben wir einen Anruf erhalten. Frau Engelhardt, haben Sie jemanden preis gegeben, das der Unfall Zeugen hatte?“ Anna schüttelte den Kopf. „Nein, hab ich nicht. Wieso?“ „Ein gewisser Herr Meier, wovon der Name sicherlich nicht richtig ist, hat angerufen und sprach auf den Zeugen an, der den Unfall gesehen hat. Aber ich weiß nichts davon, dass wir es irgendwen erzählt hätten.“ Anna schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht.“ „Gut, also der Mann wollte die Anschrift des Zeugen haben. Die ich ihm natürlich nicht gegeben habe. Ich sagte ihm, ich wäre der Zeuge gewesen und nun will er mich treffen. Tom und ich haben abgesprochen, das er sich um Frau Nadine Winter kümmert, während ich mich um diesen Herrn Meier kümmere. Wenn Sie damit einverstanden sind. Es wäre eine Möglichkeit an den verdeckten Kollegen ran zu kommen.“ Anna sah ihn an. „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Semir das ist die Mafia. Die wollen bestimmt nicht reden. Die wollen töten, die haben getötet. Was glauben Sie werden die mit einem Zeugen machen. Kaffee trinken? Händchen halten?“ „Chefin ich weiß das es gefährlich ist. Aber es ist eine Möglichkeit. Bedenken Sie es bitte. Auch das Leben von Frau Winter steht auf dem Spiel. Deshalb halte ich es für richtig. Ich spiele das Spiel.“ Anna sah ihn an. Sie wusste genau, das Semir sich nicht davon abbringen ließ. Er war stur. Doch das war etwas, was sie an ihm schätzte. Er ließ sich nicht einschüchtern oder ruhig stellen. Er wollte immer einen Fall lösen. Erst dann hatte er Ruhe. Sie nickte. „Aber bitte seien Sie um Himmelswillen vorsichtig.“ Semir nickte. „Ach Tom. Sei sollten mit Frau Winter in eine der Schutzwohnungen unterschlüpfen. Da sind bzw. ist Frau Winter am sichersten.“ Tom nickte und fuhr anschließend zu Nadine Winter.
„Verdammt!“ brüllte André und Mario sah ihn entsetzt an. „Was hast du mein Freund?“ „Dieser Zeuge war ausgerechnet der Bulle, der den Fall bearbeitet. Ein gewisser Gerkhan.“ Mario sah ihn an. „Ein Bulle? Auch das noch. Gut, aber das ist dann nur ein Problem. Der Zeuge muss verschwinden. Und damit ist direkt der Bulle, der den Fall bearbeitet aus dem Weg geräumt. Wie willst du vorgehen?“ André sah Mario an. „Nun ich werde mich mit ihm treffen. Anschließend werde ich versuchen ihn zu kaufen. Wenn das nicht geht, dann müssen wir ihn beseitigen.“ Mario nickte. „Ich werde mich mal nach diesem Gerkhan erkundigen. Ich habe ja meine Quellen. Mal sehen was das für einer ist. Warte hier.“ Mario verließ den Raum und ging in sein Arbeitszimmer. Er nahm das Telefon. „Hallo mein lieber Freund. Ich brauche Auskunft von dir.“ ... „Es geht um einen Kollegen. Herr Gerkhan. Vorname weiß ich nicht. Aber ich denke so viele gibt es nicht oder?“ ..... „Na gestern natürlich. Gut ich warte.“ Es vergingen einige Minuten. „Und was ist mit dem?“ ... „Oh, ich verstehe.“ .... „Nein, bestimmt nicht. Ich danke dir.“ Er legte auf und ging wieder zu André. „Wir haben doch ein Problem.“ sagte er. André sah ihn an. „Und welches?“ „Unser Freund und Helfer hat mir die Daten von diesem Gerkhan gegeben. Der Mann ist nicht einfach zu kaufen. Er ist sehr hartnäckig und gibt nicht auf. Also müssen wir uns was anderes einfallen lassen.“ André sah ihn an. „Wie ist es mit festsetzen?“ Mario sah ihn an. „Ich werde es mir überlegen. Erst einmal werden wir ihn etwas beschäftigen. Lass Simon sich mit ihm treffen.“ André sah ihn an. „Wieso Simon?“ „Ich brauche dich hier.“ sagte Mario nur und Andre nickte. „Ich sage Simon Bescheid und komme dann wieder her.“ „André? Simon soll versuchen den Mann zu verunsichern. Erst einmal bedrohen oder sonst was. Wenn das nicht funktioniert, dann müssen wir diesen Gerkhan anders ruhig stellen.“ Andre nickte und verließ das Haus.
„Simon, ich brauche dich. Komm bitte sofort zu Mario.“ rief André als er im Hof stand und den Mann im Hof stehen sah. Simon kam sofort. „Was liegt an?“ fragte er nur. André sah ihn an. „Es geht um den Zeugen von gestern. Der die Sache mit Schneider gesehen hat. Wir müssen uns um ihn kümmern. Das Problem ist allerdings anders als sonst. Denn diesmal war der Zeuge auch noch ein Bulle.“ Simon sah ihn an. „Ist nicht dein Ernst.“ André nickte. „Doch. Er heißt Gerkhan und ist bei der Kripo Autobahn Köln. Ich habe ihn treffen wollen, aber Mario braucht mich hier. Also wirst du gehen. Ich rufe ihn gleich an und mache einen Treffpunkt aus. Wenn du ihn dann siehst, mach ihm klar, dass es besser ist, die Füße still zu halten.“ „Du meinst ich soll ihn…“ Er machte eine kurze Bewegung mit der Hand. „Nein. Das nicht. Zumindest noch nicht. Sag ihm einfach es wäre gesünder für ihn, okay.“ Simon nickte. „Ich sag dir gleich Bescheid wo das Treffen stattfindet.“ Simon sah ihm nach. Nur fünf Minuten später war André wieder da. „Okay, du triffst ihn am Rasthof Eifeltor. Er fährt einen silbernen BMW. Er wartet dort um 14.00 Uhr. Also mach ihm klar, was er zu tun hat.“ Simon nickte, stieg in sein Auto und fuhr zum Rasthof.
Tom war mit Nadine in der Schutzwohnung angekommen. Nadine sah sich um „Gemütlich. Warum muss ich hier wohnen, Herr Kranich?“ „Tom, bitte. Es geht darum, Sie zu schützen.“ Nadine sah ihn an. „Schützen? Warum?“ „Nun Sie haben gesehen wie Herr Schneider ermordet wurde.“ Nadine erschrak. „Ermordet? Mein Gott. Warum denn das?“ „Er war Staatsanwalt und mit der Mafia im Klinsch. Nun ja. Die Mafia mag keine Zeugen. Deshalb hat mein Kollege behauptet der Zeuge zu sein. Er trifft sich mit einem der Männer, die, so vermuten wir, diesen Mord ausgeführt haben.“ „Warum? Ich meine er bringt sich in Gefahr.“ Tom nickte. „Ja, er ist halt so. Es gibt dort einen verdeckten Ermittler und wir hoffen so an ihn ranzukommen, deshalb. Außerdem wären die Täter dann nicht auf Sie fixiert.“ Nadine nicke, das verstand sie. „Ich werden für Ihren Partner beten.“ sagte sie. Tom sah ihr nach, als sie das Zimmer verließ. Sie schien sehr nett zu sein. Hübsch, dachte er. Sie kam zurück. „Ich sehe nur ein Bett?“ sagte sie erstaunt. Tom nickte. „Ich schlafe hier auf der Couch.“ Nadine sah ihn an. „Ah ja. Warum?“ „Was warum?“ „Warum schlafen Sie auf der Couch und nicht ich?“ Tom lächelte. „Es ist … tja, eigentlich weiß ich es nicht.“ meinte er. „Wir könnten uns auch das Bett teilen. Ich meine Sie sind doch bestimmt anständig genug um nicht… oder Tom?“ Tom sah sie an. „Ja sicher, aber es macht mir nichts aus auf der Couch zu schlafen.“ Nadine lächelte ihn an.
Semir stand auf dem Rastplatz. Er wartete auf diesen Herrn Meier, wo er immer noch der Annahme war, dass zumindest der Name falsch war. Ein Mann kam zu seinem Wagen. „Herr Gerkhan?“ fragte er und Semir nickte. „Ich bin Meier.“ sagte der Mann. Semir schüttelte den Kopf. „Sind Sie nicht.“ Der Mann sah ihn irritiert an. „Wieso nicht?“ „Ich habe mit Meier gesprochen. Die Stimme war nicht so wie die von Ihnen, also sind Sie es nicht.“ Simon lächelte. Dieser Mann gefiel ihm. „Okay, Was haben Sie gesehen?“ Semir sah ihn an. „Wissen Sie das nicht?“ Er schüttelte den Kopf. „Erzählen Sie es mir.“ „Nun, ich habe gesehen wie Männer aus einem dunklen BMW auf den Staatsanwalt geschossen haben. Sie haben nur den Reifen getroffen, aber es reichte aus den Mann zu töten. Es war eindeutig Mord. Waren Sie auch im Fahrzeug?“ Simon sah ihn an. „Es wäre besser wenn Sie nichts gesehen hätten. Und es wäre besser, wenn Sie ihre Aussage und auch den Bericht umändern.“ Semir grinste. „Und warum bitte?“ „Ist gesünder für Sie, glauben Sie mir.“ „Nett, dass Sie sich soviel Sorgen um meine Gesundheit machen, aber ich kann auf mich aufpassen.“ „Das glaube ich Ihnen gern. Aber Sie geraten da in etwas, und es täte mir leid, wenn ich Ihnen etwas tun müsse.“ „Sie drohen mir? Ist nicht gerade klug oder?“ „Keine Drohung. Eine kleine Warnung ja, aber keine Drohung.“ Semir drehte sich um und wollte gerade aus dem Auto etwas nehmen, als er ein Messer in der Nierengegend spürte. Er bewegte sich nicht. „Was soll das?“ fragte er leise. „Nur zur Warnung! Wenn du eine Bewegung machst, dann wird es sehr wehtun. Verstanden?“ Semir nickte. „Okay, Finger vom Wagen. Wir werden nur reden, nichts weiter. Also ziehe die Aussage zurück und halt dich aus dem Fall raus. Dann wirst du sehr alt.“ Semir antwortete nicht. Simon drückte mit dem Messer zu. Semir stöhnte auf. „Okay, was soll das?“ „Du sollst dich nur zurück halten. Mehr nicht. Dann wird keinem was passieren.“ Das Messer war weg. Auch der Mann war weg. Semir atmete tief durch. Das war zumindest nicht der verdeckte Ermittler. Denn der, so war sich Semir sicher, hätte sich zuerkennen gegeben. „Okay, auf in die nächste Runde.“ sagte er leise, stieg in den Wagen und fuhr zur PAST zurück.
Anna Engelhardt erwartete Semir in ihrem Büro. Gespannt sah sie ihn an. „Und?“ Semir lächelte. „Sie haben angebissen. Ein gewisser Herr Meier, der vorher nicht am Telefon mit mir gesprochen hat, hat mir klar gemacht, dass es besser wäre gar nichts zu tun und meine Aussage bzw. meinen Bericht so umzuändern, dass ich nichts gesehen habe. Er hat es mir mit dem Messer angezeigt, was passiert, wenn ich mich nicht daran halte.“ Anna erschrak. „Sind Sie verletzt?“ Semir schüttelte den Kopf. „Nicht körperlich, aber in meiner Seele. Ich lasse mich nicht bedrohen, egal von wem. Nun geht das Spiel erst richtig los.“ Anna schüttelte den Kopf. „Semir das ist zu gefährlich. Die Leute werden versuchen Sie anders ruhig zu stellen. Ich mag mir gar nicht ausdenken, wie...“ „Chefin. Genau das wollte ich doch. Nur so kann ich an unseren Kollegen in den Reihen von diesem Mario ran. Wenn er nicht wirklich übergelaufen ist, werde ich ihn nur finden, wenn ich diesem Mario selbst auf die Pelle rückte und das werde ich gleich tun.“ Er verschwand aus dem Büro. Anna rannte hinter ihm her. „SEMIR! Sie werden das sein lassen.“ Doch er hörte sie wohl nicht. Oder wollte er sie nicht hören?