Beiträge von Elvira

    hallo marina. Hoffe es geht dir besser:baby:

    Tom wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Er rief Semir auf dem Handy an um nach dem Stand der Dinge zu fragen. Als Semir ihm mitteilte, das Jenny nicht gefunden wurde, war Tom sehr unruhig. Wo war das Mädchen nur? fragte er sich. Er wollte mit ihrem Vater telefonieren. Doch dieser ging nicht ans Telefon. So musste Tom warten.

    Jenny war in einem dunklen Raum eingesperrt worden. sie sa? dort auf einem Stuhl festgebunden und geknebelt. Sie fragte sich, was die Männer von ihr wollten. Wie lange sie hier festgehalten wird? Wo war sie? Wollten sie Lösegeld haben? Sie wußte ihr Vater war Anwalt und war nicht gerade arm. Aber war das wirklich der Grund? Sie versuchte ihre Fesseln zu lösen, doch es gelang ihr nicht. So langsam merkte sie auch das sie Hunger bekam. Zu gern hätte sie jetzt auf die Uhr geschaut.

    Als Tom in den Krankenwagen gehoben wurde, griff er Semir an den Ärmel. "Such sie bitte, Semir." flehte er ihn an. Semir nickte. "Ich werde gleich losreiten und ich verspreche ich werde sie finden." Er sah dem Krankenwagen nach, als er wegfuhr. "Wo wollen Sie den Jenny suchen?" fragte Laubner. Semir zuckte mit den Schultern. "Ich werde noch mal zum See reiten. Vielleicht finde ich dort eine Spur." sagte er und stieg wieder aufs Pferd.

    ...

    Warum den nur kurz:( Zeit???

    "Semir, Tom braucht Sie. fahren Sie bitte sofort zum Gestüt. Er ist dort hinter jemanden her." "Ja, Chefin bin schon weg." Semir fuhr los und kam nur zwanzig Minuten später auf dem Gestüt an. Laubner erwartete ihn. Er unterrichtete Semir über den Stand der Dinge den er hatte. "Wo ist diese Jenny jetzt?" "Bei Herrn Kranich, hoffe ich jedenfalls." "Sie wissen es aber nicht genau." "Richtig. Herr Gerkhan. Ich befürchte die beiden sind in Gefahr. Sie müssen sofort zum See reiten." "WElches der Tiere kann ich haben?" fragte Semir und deutete auf die Pferde. "Nehmen Sie Silver, der ist schnell und einfach zu führen." Semir stieg auf und ritt los.

    "So, Seiler. Was sollte das Gestern?" fragte Semir leicht wütend. Seiler sah ihn an. "Ich weiß wirklich nicht was Sie meinen, Herr Gerkhan. Seiler grinste Semir an. "Warum haben Sie mich einsperren lassen? Was wollten die Männer am See von Ihnen? Verdammt noch mal. Reden Sie endlich. Was soll das ganze Spiel?" Seiler schwieg "ich will einen Anwalt. Das ist mein gutes Recht. Vorher sage ich nichts mehr." Semir nickte. "Okay, Sie können einen Anwalt anrufen." Anschlie?end musste er warten, bis der Anwalt von Seiler eintraf.

    Dies war zwei Stunden später der Fall. Als der Anwalt den Kopf in die Tür steckte sah Semir den Mann erschrocken an. "Dr. Reichelt? Sie sind sein Anwalt?" fragte er erstaunt. "Ja, Herr Gerkhan, Herr Seiler ist mein Mandant. Und ich werde ihm raten von seinem Aussageverweigerungsrecht gebrauch zu machen." Semri sah ihn an. " Sie wissen warum er hier ist?" "Ja, die fadenschienige Beschuldigung der Freiheitsberaubung." "Fadenscheinig? Er hat mich in den Keller gesperrt. Vorher hat er mich fesseln lassen. Ist das vielelicht fadenschienig?" "Das sagen Sie. Hat Herr Seiler Sie gefesselt?" Semir schüttelte den Kopf. "Hat er Sie selbst eingesperrt?" Auch hier schüttelte Semir den Kopf. "Aber es geschah auf seinen Befehl hin." sagte er. "Das sagen Sie, Herr Gerkhan. Hier steht Wort gegen Wort." Semir konnte nichts mehr sagen. So viel Dreistigkeit von dem Anwalt war er nicht gewachsen.

    ...

    Während Tom zum See ritt, war Semri damit beschäftigt Seiler zu finden. Er durchsuchte die Wohnung von Seiler und fand dort eine Karte. Er sah sie sich an und wollte gerade die Wohnung verlassen, als er zufällig ein Blick aus dem Fenster warf. Er sah wie Seiler das Haus betrat. "Na warte. Jetzt werde ich dir mal was erzählen." sagte er zu sich und versteckte sich hinter der Tür. Er wartete bis Seiler in die Wohnung kam. Dann zog er die Waffe und richtete sie auf ihn. "Okay Seiler! Hände Hoch und keine Bewegung!" Seiler erschrak und hob die Hände. "Oh Herr Gerkhan, haben Sie mich erschreckt. Was machen Sie denn hier?" fragte Seiler. Semir sah ihn an. "Können Sie sich das nicht denken? Was war den Gestern ABend? Da hatten Sie ne größere Klappe. Oder war das nur, weil ihre Freunde bei ihnen waren?" Seiler sagte ncihts. "Okay, Das gleiche Spiel wie gestern? Sie kommen mit, ich verhafte Sie wegen Freiheitsbraubung." Semri legte Seiler die Handfesseln an und fuhr mit ihm zur PAST.

    ,...

    Nach einer halben Stunde war Hartmut mit dem entsprechendem Werkzeug vor Ort. Er knackte die Tür und Tom konnte Semir von den Fesseln befreien. "Wieso konnte der dich denn einfach festsetzen?" fragt Tom ihn kopfschüttelnd. "Ja, ja, dir ist sowas noch nie passiert. Ich war unachtsam. Aber den schnapp ich mir." "Erst mal raus hier." sagte Tom und zog ihn mit.

    Jenny war am nächsten Morgen sehr früh aufgestanden. Sei wollte noch einmal zum See reiten. Vielleicht konnte sie Tom helfen, den Fall zu lösen, dachte sie sich und fuhr mit dem Fahrrad zum Gestüt. Dort sattelte sie ihr Pferd und ritt zum See.

    ...

    Ja hoffe nur das Galadriel auc hdas Glück hat und heute reinkommt. Die hatte nen Virus!!8o :(

    Im Waschraum war es stockfinster. Semir beschäftigte sich mit den Fesseln, doch wie saßen fest. Keine Chance die allein zu lösen. Er ging vorsichtig in die Richtung wo er glaubte die Tür zu finden. Er stellte sich mit dem Rücken zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Erwartungsgemäß war sie verschlossen. Er trat dagegen.

    Tom meldete der Zentrale, das Semirs Wagen verlassen vor der Wohnung von Seiler stand und das er nach ihm suchen wollte. Er stieg aus und ging langsam zum Haus. Bevor er dort ankam, sah er Seiler mit drei anderen aus dem Haus kommen. "Wie lange braucht der wohl, bis er rauskommt?" hörte er Seiler fragen. "Morgen vielleicht. Die Fesseln wird er nicht so schnell loskriegen. Die Tür ist stabil. Er hat einiges zu tun. Was wollte er bei dir?" "Bewachung wegen der Sache heute Morgen." "Was war denn heute Morgen?" "Die Typen von Bergmann wollten mich kalt machen. Gerkhan wollte wissen warum und hat mich nachdem er nichts herausgefunden hat, überwacht. Und nun sitzt er im Keller." lachte Seiler. Tom stand immer noch an der Hauswand.

    ...

    ich hatte Probleme mit dem Server. Alle Seiten konnte ich öffnen nur nicht AFC Aber das hat sich ja endlich wieder erledgit.:D

    Semir sah Seiler an. "Was soll das?" fragte er nur. Seiler sah ihn an, sagte aber nichts. Er saßim Sessel und sagte nichts. "War das eine fingierte Sache am See?" fragte Semir weiter. Keine Antwort. Stattdessen kam einer von den Männern zu Semir. Er hielt ihm die Waffe an den Kopf. "Keine weiteren Fragen, klar?" Semir nickte vorsichtig.

    Tom wurde gegen zwei Uhr nachts wach. Er wußte nicht warum, aber irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. Er sah auf die Uhr und a es ohnehin Zeit war aufzustehen, nahm er sein Handy und rief Semir an. Komm schon Partner, die Nachtschicht fängt gleich an, dachte er. Doch es passierte nichts.

    ...

    :baby: Hallo Marina. Die Fortsetzung ist doch gut.:D

    Semri stieg aus und ging zum Haus von Seiler. Er schlich sich ins Treppenhaus und horchte. Er hörte wie mehrere Männer die Treppen aufstiegen und ging vorsichtig hinterher. Dann war Stille. Waren sie schon bei Seiler in der Wohnung? Waren das überhaupt Besucher die zu Seiler wollten? Er überlegte sich ob er nicht doch besser Verstärkung rufen sollte, verwarf den Gedanken aber. Erst einmal wollte er sich überzeugen, ob diese Gestalten tatsächlich zu Seiler wollten. Er sah auf die Uhr. Es war fast Mitternacht. Ein Anstandsbesuch ist es auf jeden fall nciht, dachte er und ging weiter bis er vor der Wohnung von Seiler stand. Er horchte an der Tür. Von innen war nichts zu hören. Alles war ruhig.

    ...

    Ralf Seiler sagte nichts. Semir konnte nicht anders. Er entließ ihn. Allerdings wollte er ihn beschatten lassen. Doch nu ngab es das Problem mit dem Personal. Es war fast die Hälfte der PAST mit Erkältung ausgefallen. Als er der Chefin sein Vorhaben schilderte meinte sie, dass er ja die Beschattung übernehmen könnte. Er sah Tom an, der anfing zu grinsen. "Gut dann machen Tom und ich das." meinte er. Doch Tom war ja zum Essen eingeladen. Und für einen Abend musste Semir die Überwachung alleine durchziehen. Er verfolgte Ralf Seiler nach Hause und blieb vor der Tür stehen. Bis 23 Uhr geschah nichts. Doch dann sah Semir wie mehrere Männer vorfuhren. Er sah mit den geschulten Auge das es garantiert nicht Bewohner des Hauses waren.

    Tom saß derweil mit Frank und Jenny am Tisch. Es war ein schöner Abend und Tom meinte noch zu Jenny, das sie immer hübscher wird. Frank sah ihn an. "Mach ihr bitte nicht so viele Komplimente, sonst bildet sich meine Tochter noch darauf was ein." Doch er sagte es mit einem Lachen. Tom nickte nur. Nach dem Essen ging er mit Jenny noch kurz in den Garten. "Jenny, das was heute passiert ist, ich habe da noch ein paar Fragen. Hast du gesehen was die Männer mit diesem Seiler gemacht haben? Haben die Männer während du und Seiler in dieser Hütte waren etwas gesagt? überlege bitte genau. Alles kann wichtig sein." Jenny sah ihn an. "Leider nein. Ich sah nur wie zwei Mann diesen... Seiler... in die Hütte brachte, dann habe ich dich angerufen und in der Hütte haben die Männer nichts gesprochen. Mehr kann ich dir nicht sagen. Aber ich habe das Kennzeichen von dem Auto, was vor dem Haus stand." "Ja, das habe ich auch. Das Auto ist gestohlen worden." "Tom es tut mir Leid, aber ich kann dir nicht helfen." Tom nickte und ging dann mit Jenny wieder ins Haus.

    ...

    Während Tom sich mit Reichelt unterhielt fuhr Semir mit den Mann der noch immer seinen NAmen nicht sagen wollte ins Krankenhaus und anschließend zum Revier. "Okay, Wie heißen Sie und was wollten die Männer von Ihnen?" fragte er den Mann. Doch dieser antwortete nicht. "Wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann helfen Sie uns bitte, die Männer dingfest zu machen. herrgott wir wollen Ihnen doch helfen." Semir wurde so langsam wütend. Dann klopfte es an der T?r. Andrea kam rein. "Hier, der gute Mann ist in unserer Kartei. Er heißt Ralf Seiler." sagte sie und übergab Semir die Akte. Dieser sah sie sich an. "Aha, Drogenhandel, Zuhälterei, Diebstahl, schwere Körperverletzung. Sie haben ja schon einiges auf den Kerbholz. War das der Grund für die drei Männer?" Keine Antwort. "Okay, Sie wollen nicht. Sie können gehn." Nun regte sich der Mann doch. "Die machen mich fertig sobald ich hier raus bin." "Dann sagen Sie mir endlich, was die Männer von Ihnen wollten." "Das kann ich nicht."


    ...

    :baby: Schade aber vielleicht geht er ja morgen wieder.:baby:

    Semir und Tom gingen vorsichtig um die Hütte herum. Sie sahen wie drei Mann in einen parkenden Geländewagen stiegen und wegfuhren. Sie sahen sich erstaunt an. Waren das die drei Männer? War die Luft jetzt rein? Sie verständigten sich mit Blicken und zogen dann ihre Waffen. Sie wollten es zumindest versuchen, die Geiseln zu befreien. Semir ging links und Tom rechts von der Tür in Stellung. Semir trat die Tür ein und sprang in den Raum. Tom folgte ihm und deckte ihn ab. Niemand da. Der nächste Raum. Hier saßen Jenny und der Mann gefesselt auf dem Boden. Semir löste die Fesseln und brachte beide raus. Nun hieß es schnell weg hier, bevor die drei wiederkamen. Jenny umarmte Tom und fing an zu weinen. "Ich hatte verdammt große Angst Tom. Papa ist bestimmt schon ganz wütend." Tom nickte und streichelte Jenny durch das Haar. "Bist du soweit in Ordnung?" fragte er. Jenny nickte. "Aber ich glaube dem Mann geht es nicht so gut." "Darum kümmert sich mein Kollege. Wir müssen weg hier. Komm." Er ging mit Jenny vor, während Semir den Mann stützte. "Wer sind Sie und was wollten die Kerle von Ihnen?" fragte Semir den Mann. Doch der antwortete nicht. "Okay, Sie werden mit zur Wache kommen. Da können wir uns unterhalten. Aber erst einmal weg von her."


    ...
    so und nun geht die Polizeiarbeit los. Jetzt kommt das wieso, warum und weshalb.:P

    lass ihn doch. ER will auch mal was machen.:D

    Semir wartete bis Tom aus dem Wasser kam. Er zitterte. "Ist das Wasser kalt?" fragte Semir grinsend. Tom sah ihn mit einem Blick an, der alles sagte. "Was ist hier los?" fragte Semir sachlich. "Ich denke du weißt schon alles. Jenny hat mich angerufen. Sie hat beobachtet wie zwei Männer einen dritten gefangen halten. Ich bin hier hin. Dann habe ich beobachtet, dass diese Typen auch Jenny in ihrer Gewalt haben. Ich habe mich versteckt, als die rauskamen." "Und ein besseres Versteck wie das Wasser hast du nicht gefunden?" meinte Semir erstaunt. "Ja, ja. Ist ja gut. Ich weiß es gibt bessere. Wie geht es jetzt weiter?" "Wir warten auf das SEK. Sollte gleich hier sein. Komm. Du solltest dich umziehen. Sonst erkältest du dich noch." "Erst mal können. Habe meinen Koffer heute nicht dabei." sagte Tom leise und grinste nun Semir an.

    Jenny saß auf dem Boden. Neben ihr saß der Mann, den die beiden anderen hier festhielten. Er war blaß. Zu gern hätte Jenny mit ihm gesprochen, aber es war nicht möglich. Der Knebel war fest. Sie hatte die ganze zeit an den Fesseln gearbeitet, aber auch die waren nicht zu lösen. Die Männer, die sie hier festhielten hatten den Raum verlassen. Was geht hier nur vor? Wer waren die? Was wollen die? Das waren die Fragen die ihr durch den Kopf schossen. Hoffentlich kommt Tom bald her.

    ...

    jo, machen wir. Danke

    Semir und Langsbau ritten zur Hütte. Bevor sie dort ankamen, ließ Semir anhalten. "Wie weit ist es jetzt noch?" fragte er. "Zu Fuß noch etwas mehr als 15 Minuten." sagte Langsbau. Semir nickte. "Okay, ich werde zu Fuß weitergehen. Sie bleiben bitte hier. Meine Kollegen werden bald hier sein. Die bringen Sie dann ebenfalls bis zur Hütte. Und versuchen Sie bitte außer Sicht zu bleiben. Ich muss sehen, wo mein Kollege ist und vorallem was mit Jenny ist." LAngsbau nickte. Er sah Semir nach, wie dieser im Dickicht verschwand.

    Jenny saß in der Hütte. Sie war gefesselt und neben ihr saß ebenfalls ein gefesselter Mann. Da beide geknebelt waren, konnten sie sich nicht unterhalten. Die Männer die beide hier festhielten waren raus gegangen. Jenny bekam Angst. Hoffentlich schaft Tom es mich hier raus zu holen, dachte sie und fing an zu beten.

    ...
    Schon klar, Galadriel. Hast ja auch noch andere Dinge zu tun. Werde mir jetzt mal deine neue Story lesen.:D

    Super Teile von euch beiden.:D

    Semir fuhr zum Reiterhof. Er musste etwas suchen bis er den Weg fand. Als er dort eintraf wurde er schon von zwei aufgeregten Mädchen in Emfpang genommen. Er versuchte die beiden zubefragen, doch es kam alles in Stereo auf ihn zu. "Okay. Mädels. Bitte einer erzählt und der andere nickt dazu, wenn es stimmt. Also was ist passiert." "Wir waren ausreiten, Jenny, Sabrina und ich. Am See haben wir gehalten. Da haben wir zwei Männer gesehen, die einen dritten wohl gefangen halten. Jenny hat darauf hin einen Tom Kranich angerufen. Dann haben wir gesehen, wie die M?nner den dritten in eine Hütte brachten. Jenny und wir sollten wieder zurück reiten. Als wir es gerade tun wollten..." erählte Sahra außer Atem. "... war plötzlich ein weiterer Mann hinter Jenny. ER hat sie mitgenommen. Sie müssen ganz schnell zum See!" beendete Sabrina den Bericht. Semir sah sie an. "Wo ist der See? und wie komme ich am besten dahin?" fragte er. Nun äußerte sich der Reitlehrer. "Mit dem Wagen kommen Sie dort nicht hin. Ich kenne den See. Am besten nehmen wir uns zwei Pferde und reiten zusammen. Oh, Entschuldigung. Ich bin Markus Langsbau, der Reitlehrer." Er reichte Semir die Hand. "Gerkahn, Okay dann lassen Sie uns mal reiten, Herr Langsbau." Sei gingen in den Stall und nahmen sich zwei Pferde. Dann ging es zum See.

    ...
    hoffe mich gut reingelesen zu haben:rolleyes:

    Annas Nichte

    Sandra Murphy lief auf ihre Inliner im Park herum. Sie liebte es zu fahren. Es gab ihr das Gefühl von ein wenig Freiheit, die sie in ihren jungen Jahren von 17 selten hatte, wenn sie in den Staaten war. Sie hatte Ferien und besuchte ihre Tante in Köln. Sie wohnte dort und eigentlich sollte sie heute mit zur Arbeit fahren. Ihre Tante wollte, dass sie mal den Arbeitstag von ihr kennen lernen. Sie hoffte wohl dass Sandra nach Deutschland kommen wird, wenn sie volljährig ist. Anna hatte Angst, dass Sandra in Amerika vor die Hunde gehen wird. Sandra dachte bitter an ihre Mutter. Sie war vor drei Jahren bei einem Banküberfall in New York erschossen worden. Ihr Vater hat sie dann allein großgezogen, zumindest die letzten drei Jahre. Er war bei der Navy und in Deutschland stationiert und in Köln haben sich ihre Eltern kennen gelernt. Die Eltern von Laura waren gegen die Beziehung. Sandras Eltern waren kurz vor Sandras Geburt in die USA zurückgekehrt. Vater wäre damit einverstanden, wenn sie zu ihrer Tante ziehen würde, aber sie war sich noch unsicher. Tante Anna war eine nette Frau, Anfang 40 und hatte einen tollen Job. Sie war Kriminaloberkommissarin und leitete die Autobahnpolizeistation von Köln. Sandra sah auf die Uhr. 10.00 Uhr. Gegen 12.00 Uhr sollte sie bei Anna zuhause sein, um dann mit ihr zu fahren. Irgendwie freute sie sich auf den heutigen Tag. Sie fuhr noch ein Stück weiter in den Park. Dieser war wie verlassen, obwohl es ein sehr sonniger Tag werden sollte. Es war jetzt schon sehr warm. Sie kam an einem See vorbei und setzte sich dort auf eine Bank, die von Bäumen regelrecht eingekreist war. Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

    „Was sollen wir denn nun mit dem Toten tun?“ hörte sie eine männliche Stimme hinter ihr. Sie sah kurz auf, hinter ihr stand niemand. Dann merkte sie, dass sich im Busch vor ihr etwas tat. Sie erschrak und versteckte sich hinter einem dicken Baum. Sie presste sich an ihm und hoffte dass keiner sie bemerkte. Sie kannte es aus Amerika, das es besser war, zwar hinzuhören, aber noch besser war es wenn man nicht bemerkt wird. „Wir verscharren die Leiche später. Erst mal werden wir das hier verstecken. Merkt doch keiner.“ „ Los mach hinne, sonst kommt noch jemand.“ hörte sie einen weiteren Mann. Sandra trat auf einen Ast, der neben ihr lag. „Was war das?“ fragte einer der Männer. Sandra atmete heftig. „Ach bestimmt nur ein Tier. Los weg hier.“ Sandra sah kurz hinter dem Baum vor. Die Männer bemerkte sie zum Glück nicht. Aber sie sah die Gesichter und merkte sich einige Details. Sie hatte ein fotografisches Gedächtnis, das hatte sie von ihrer Mutter geerbt. Sie konnte sich Gesichter innerhalb von Sekunden merken und dann auch behalten. Dabei richtete sie ihr Augenmerk auf besondere Details. Als die Männer weg waren, ging sie zu der Stelle, wo die Männer wohl was vergraben haben. Sie sah die aufgewühlte Erde und sie hatte Angst, was wenn eine Leiche dort liegt. Sie kniete sich hin und grub ein wenig mit ihren Händen. Dann stieß sie auf eine kleine eiserne Schatulle. Sie nahm sie und versuchte sie zu öffnen. Es ging beim zweiten Anlauf. Sie sah hinein. Darin lagen Bilder und ein Schlüssel. Sie sah sich den Schlüssel an. Es schien ein Schließfachschlüssel zu sein. Sie steckte den Schlüssel ein und legte die Schatulle wieder in das Loch. Dann verteilte sie die Erde und erhob sich. „Haben wir was gefunden?“ fragte eine männliche Stimme. Sandra drehte sich langsam um. Sie sah einen der Männer vor sich stehen. „Nein? Wieso?“ fragte sie. Dann trat sie dem Mann mit ihren Inlinern gegen das Schienbein und fuhr so schnell sie konnte davon. Der Mann schrie und versuchte dann hinter ihr her zu rennen, doch sie war mit ihren Rollschuhen einfach viel schneller. Sie fuhr so schnell sie konnte zu ihrer Tante.
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    Anna Engelhardt wartete schon auf ihre Nichte. Sie sollte eigentlich schon längst zurück sein. Sie sah auf die Uhr. Es war nun schon 11.00 Uhr. In spätestens 10 Minuten muss sie losfahren zum Revier. Da klingelte es Sturm. Anna öffnete und völlig außer Atem stand Sandra vor der Tür. „Sandy, was ist denn los?“ fragte Anna entsetzt, als sie ihre Nichte sah. „Anna please help me. I`m so… oh. I need help. Please!” Anna sah sie an. Es geschah immer wenn Sandra in Aufregung war das sie ins Englische verviel. Sie nahm ihre Nichte in den Arm. „Schhht… Beruhige dich. Was ist den passiert. What is happend?“ fragte sie. Sandra sah sie an. „Oh. Tante Anna ich entschuldige bitte. Ich …“ Sie sah ihre Tante an. „Komm, erzähl mir was passiert ist.“ „Schon gut. Ich habe mich nur erschrocken. Ich bin okay.“ Sie sagte nichts weiter. Anna sah ihr zwar an, dass sie große Angst gehabt haben muss, aber sie kannte ihre Nichte, die war genauso stur wie ihre Schwester in den Kindertagen. Sie erinnerte sich an Laura. Sie war sehr schwer als Kind, und schwerer noch als Jugendliche. Sie ist früh ausgezogen und dann mit ihrem Mann, gegen den Willen der Eltern nach Amerika gezogen. Sie hatte alle Brücken zu ihrer Familie abgebrochen. Nur zu Anna hatte sie regelmäßigen Kontakt. Anna war die einzige, die wusste dass beide eine Tochter hatten. „Wann willst du denn zum Revier, Tante Anna?“ fragte Sandra. „Oh, Sandy. Ich fahre gleich warum fragst du?“ „Ich will mitfahren.“ Anna sah ihre Nichte an. Bis vor zwei Stunden hatte sie sich noch geweigert mitzufahren. „Ja sicher. Dann lass uns fahren.“ sagte Anna und sie gingen aus dem Haus.

    Die beiden Männer, die Sandra beobachtet hatten, fanden sich am späten Abend wieder an der Stelle ein, wo die Schatulle vergraben war. Sie buddelten die Schachtel aus und öffneten sie. Sofort sahen sie, dass der Schlüssel weg war. „Verdammt, das Weib, was hier war. Ich habe sie erwischt, als sie hier gegraben hat. Die hat den Schlüssel geklaut. Mist, Wir brauchen ihn wieder.“ Der Kumpel sah ihn an. „Du hast gesehen, wie hier eine gegraben hat, und hast nichts getan. Bist du denn bescheuert? Warum hast du die kleine nicht kalt gemacht. Wer weiß was die mit dem Schlüssel macht. Mist. Was weißt du von ihr?“ „Nichts. Sie ist hübsch. Aber mehr weiß ich nicht. Ach ja sie läuft Inliner.“ „Das ist schon was. Es gibt ja nur eine halbe Million Inlineläufer. Aber ihr Gesicht hast du doch gesehen, oder?“ Der Komplize nickte. „Gut, dann haben wir eine Menge an Arbeit. Wir fahren jetzt an jeden Platz wo Inlinskater sind und suchen sie dort.“ Der Komplize nickte. Sie fuhren alle Inlineplätze ab, ohne jeden Erfolg. „Wir werden sie noch finden. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Sagte der erste. „Das hoffe ich für dich. Du weißt doch was der Boss macht, wenn der den Koks nicht bekommt. Ralf hat drei Kilo in einem Schließfach versteckt und wollte es selbst verticken. Wenn der Boss erfährt, dass wir den Schlüssel verloren haben, glaubt der doch, dass wir ebenfalls den Koks auf eigene Rechnung verkaufen wollen. Der macht uns kalt. Er kommt in drei Tagen zum Treffpunkt. Bis dahin müssen wir den Schlüssel wiederhaben.“ Thomas der Komplize nickte nur. Er ärgerte sich selbst darüber, dass er dem Mädchen nichts getan hatte. Aber er wird sie finden, das schwor er sich.
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    Anna und Sandra fuhren auf den Parkplatz der PAST. Als sie das Büro betraten, herrschte auf einem Male Schweigen im Großraumbüro. Alle sahen das Mädchen, das in Begleitung der Chefin das Büro betrat. „Chefin, wen bringen Sie denn da mit. Eine Ausreißerin?“ fragte Semir. Sandra sah ihn an. Ihre grünen Augen sprühten richtig funken. Anna lächelte. „Semir, das ist meine Nichte Sandy aus New York. Sandra Murphy. Sie ist für eine gewisse Weile mein Gast hier und zu hause.“ „Oh, Entschuldigung. Ich meine I`m sorry.“ versuchte Semir sich im englischen. Anna sah ihn lächelnd an. „Sie können deutsch mit Sandy sprechen. Sie beherrscht es perfekt.“ Semir reicht Sandra die Hand. „Dann herzlich willkommen.“ Meinte er nur. Sandra nahm seine Hand und drückte sie. „Nice to see you.“ sagte sie leise. Semir sah Sandra an. Er sah ihre dunklen Haare, ihre blau-grünen Augen. Sie hatte etwas Gewisses an sich. Semir drehte sich schnell weg. Er ging ins Büro. Anna stellte den anderen ebenfalls Sandra vor. Andrea war sofort begeistert und sprach im perfekten Englisch mit Sandra. Anna sah sie an „Andrea, bitte versuchen Sie in Deutsch mit Sandy zu sprechen. Sie ist zwar auf Urlaub, aber ich möchte das sie deutsch spricht.“ Andrea nickte. Tom kam wieder einmal zu spät zum Dienst. Diesmal schob er vor, dass sein Auto nicht ansprang. Er ging direkt ins Büro zu Semir. „Wen hat die Chefin denn da bei sich. Ist ja ein bezauberndes Mäuschen.“ sagte er. „Oh, Oh Tom. Lass das nicht die Chefin hören. Die Kleine ist ihre Nichte aus den Staaten. Sandy, heißt die Kleine. Süß nicht?“ „mmh, zum anknabbern. Was macht sie denn hier?“ „Urlaub.“ sagte Semir nur. Tom sah ihn an. „Urlaub in Deutschland? Dabei sind die Staaten so schön.“ Semir grinste. Seit Tom vor einigen Monaten in New York war, schwärmte er für diese Stadt. Die Chefin sah, dass Tom da war und winkte ihm zu sich hinein. Er ging und sie sagte: „Sandy das ist Tom Kranich. Er ist der Partner vom Semir. Die beiden sind die besten Männer die ich hier habe.“ „Hi,“ sagte Sandy nur und reichte Tom die Hand. „Hello, and wellcome in Germany.“ sagte Tom. „Tom sprechen Sie ruhig deutsch. Sandy beherrscht es sehr gut. Sie ist die Tochter meiner älteren Schwester aus New York.“ sagte Anna lachend. „New York? Eine so schöne Stadt.“ schwärmte nun Tom. Sandy sah ihn an. „Ja eine schöne grausame Stadt.“ Tränen kamen in die Augen von Sandy. Tom sah sie entsetzt an. „Habe … ich was … falsches gesagt?“ fragte er erstaunt Anna schüttelte den Kopf und stand auf. Sie nahm ihre Nichte in den Arm. „Ihre Mutter, also meine Schwester ist vor drei Jahren bei einem Banküberfall erschossen worden. Sandy hat es mit ansehen müssen.“ „Oh das tut mir Leid. Ich wusste nicht…“ „Natürlich nicht. Ist schon gut.“ Tom verließ betreten das Büro und ging zu Semir. „Mann!“ stieß er aus und Semir sah erstaunt auf. „Was is denn?“ fragte er. „ Ich habe wieder mal was Falsches gesagt. Ich habe von New York geschwärmt. Sie kommt daher, und dann fing sie an zu weinen.“ „Wieso?“ „Sandy hat gesehen wie ihre Mutter erschossen wurde. In New York.“ „Aha“ machte Semir nur. Er kannte Tom. Das wird ihn wieder für einige Tage beschäftigen und er wird versuchen es wieder gut zu machen.

    Am nächsten Tag fuhr Sandy wieder am frühen Morgen durch den Park. Sie trieb es als Frühsport. Andere joggen, sie fuhr Inliner. Sie fuhr wieder zu dieser Bank, wo sie auch gestern saß. Doch bevor sie dort ankam, sah sie wieder diese beiden Männer. Diese sahen auch Sandy und rannten auf sie zu. Sandy drehte um und führ wieder zu Anna. Sie fuhr so schnell sie konnte. Einmal hatte die Männer sie fast eingeholt, doch dann war die Straße zum glück für Sandy so voll, das die Männer stehen bleiben mussten. Anna kam gerade aus dem Haus, als sie sah, das Sandy verfolgt wurde. „SANDY!“ rief sie laut. Sandy sah sie an. „SANDY! Komm!“ rief Anna und Sandy fuhr auf ihre Tante zu. Die Männer sahen, das Sandy Hilfe bekam und verschwanden. Anna ging mit Sandy nach oben. Sandy war völlig fertig. „Was wollten die Männer?“ fragte Anna. Sandy sah sie an. „I don´t no!“ sagte sie außer Atem. „Sandy, bitte in Deutsch.“ „Oh surre! Ich weiß es nicht, Tante Anna. Die waren gestern schon im Park und…“ „Im Park? Haben sie dich gestern schon angegriffen? Warst du deshalb gestern so aufgeregt?“ Sandy sah sie an. „Anna. Sie waren gestern als ich Inliner gefahren bin auch im Park. Ich habe sie zufällig belauscht. Sie sprachen über einen Toten und hatten dann was vergraben. Als sie weg waren, bin ich zu der Stelle und habe eine Schatulle gefunden. Diese habe ich geöffnet. Darin lagen nur ein Schlüssel und ein Zettel. Den Schlüssel habe ich an mich genommen. Dann habe ich die Schatulle wieder eingegraben. Einer der Männer hat mich wohl dabei beobachtet. Ich bin dann abgehauen.“ „Wo hast du den Schlüssel?“ fragte Anna. Sandy holte den Schlüssel aus ihrem Zimmer. Sie gab ihn an ihre Tante weiter. Anna besah sich den Schlüssel und sagte dann: „Scheint zu einem Schließfach zu gehören. Sandy, du wirst gleich auch mit aufs Revier kommen. Da kannst du dann mit Semir und Tom darüber reden. Außerdem kannst du die Männer beschreiben und Phantombilder erstellen lassen.“ Sandy nickte. Sie fuhren direkt nach dem Frühstück los.
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    Im Revier war bereits helle Aufregung, als Anna und Sandy ankamen. „Was ist denn los?“ fragte Anna. Andrea sah sie an und gab dann bekannt, dass auf dem Rastplatz Worringen eine männliche Leiche gefunden wurde. Tom und Semir sind bereits unterwegs. „Komm Sandy, wir gehen in mein Büro. Andrea kommen Sie gleich bitte auch rein?“ Andrea nickte. Sie ging drei Minuten später ebenfalls ins Büro. Ihr war aufgefallen, das Sandy ziemlich nervös war. „Chefin?“ fragte Andrea. Anna nickte und Andrea setzte sich neben Sandy. „Sandy wurde heute Morgen im Park angegriffen. Bereits zum zweiten Mal. Ich habe hier einen Schlüssel, den Sandy gestern gefunden hat. Finden Sie bitte heraus wozu dieser gehört. Es scheint auf jeden Fall ein Schließfach zu sein. Und sobald Tom und Semir wieder da sind, sollen sie zu mir kommen.“ Andrea nickte und verließ das Büro. Sie ließ ihren Computer sämtliche Schließfachanlagen in Köln und Umgebung absuchen und druckte die Adressenliste aus. Dann hieß es alle anzurufen und nach der Nummer zu fragen. Doch die ersten 15 waren negativ. Es waren insgesamt 160 Anlagen. Das wird ein langer Arbeitstag, dachte sich Andrea und sah noch einmal zu Sandy. Das arme Kind, dachte sie so, da macht sie hier Urlaub und wird dann in solche Sachen rein gezogen. „Sandy, was haben die Männer besprochen, als du sie belauscht hast?“ fragte Anna. Sandy sah ihre Tante an. „Sie sprachen über einen Toten und das sie ihn verschwinden lassen müssen. Dann haben sie diese Dose vergraben. Die Gesichter waren so… I can´t say…, Oh sorry. Ich meine ihre Gesichter waren so gemein. Die haben bestimmt Dreck am stecken.“ sagte Sandy. Anna nickte. „Wir werden jetzt mal die Männer beschreiben. Komm wir gehen zu einem Kollegen, der ein Phantombild erstellen kann.“ Sie nahm Sandy am Arm und verließ mit ihr das Büro.

    Tom und Semir standen neben dem Toten. Semir beugte sich herab und öffnete den Leichensack. Angewidert drehte er sich weg, als er den Zustand der Leiche sah. „Mann, vorher haben die ihn wohl in der Mangel gehabt.“ Tom sah ebenfalls auf die Leiche. „Ja, sieht ganz so aus.“ meinte er nur. Das Gesicht des Toten war kaum zu erkennen. Alles war verschwollen und blutig. Die Augen waren offen und spiegelten die Todesangst, die der Mann in den letzten Stunden seines Lebens hatte, wieder. Der Gerichtsmediziner kam zu den beiden. „Hallo Tom, Hallo Semir. Und schon alles klar?“ fragte er. Semir sah ihn an. „Hallo Wegner. Kannst du schon sagen, woran er gestorben ist?“ „Ja, zumindest im groben. Also, entweder er ist mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden, oder an inneren Verletzungen gestorben. Vorher, das ist ja erkennbar, ist er verprügelt worden. Wir haben innere Verletzungen nicht ausschließen können. Ob er nun am Schlag auf den Kopf oder an den inneren Verletzungen gestorben ist, wird die Obduktion ergeben. Heute Nachmittag habt ihr den Bericht.“ Tom und Semir nickten. Der Tote wurde weggebracht. Tom befragte die Zeugen, die den Toten gefunden hatte, aber es waren nur vage Angaben, die sie machen konnten. Wer der Tote war und warum er sterben musste, werden er und Semir raus finden. Doch zunächst hieß es erst einmal abwarten, was die Obduktion ergab. Also fuhr er mit Semir wieder zum Revier zurück. Dort angekommen, wurden sie sofort ins Büro von Anna geschickt. Beide gingen direkt dahin. Anna sah sie kommen und winkte ihnen zu. Tom und Semir traten ein. „Tom, Semir. Ich brauche Ihre Hilfe. Sandy ist heute Morgen von zwei Männern belästigt und verfolgt worden. Ich habe es selbst gesehen und Sandy ist sich sicher, dass es mit einem Schlüssel zu tun hat, den sie gestern Morgen gefunden hat. Ich habe den Schlüssel bereits an Andrea weiter gegeben. Es ist ein Schließfachschlüssel. Leider wissen wir nicht zu welchem Schließfach er gehört.“ Tom und Semir sahen sich an. „Sandy, können sie die Männer beschreiben?“ fragte Tom. Anna sah ihn an. „Wir haben bereits Phantombilder erstellt. Andrea jagt sie gerade durch den Computer.“ „Okay, wir werden uns dann mal um den Schlüssel kümmern.“ Anna nickte. Sie gingen aus dem Büro zu Andrea. „Andrea, wie viele Schließfächer kommen in Frage?“ „Ich konnte insgesamt 160 Anlagen. Die dürft ihr nun alle abfahren. Hier ist der Schlüssel.“ Sie gab den Schlüssel an Semir weiter. Dieser rollte mit den Augen. „Dann mal los, Partner.“ stöhnte er und verließ mit Tom das Büro.
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    Sascha und Thomas Brauer saßen im Wagen. Sascha telefonierte gerade. „Ja, ich gebe dir Bescheid, sobald wir den Koks abgeholt haben. Ja, sicher. Wir haben das in drei Tagen alles klar.“ Er legte auf und sah seinen Bruder an. „Verdammt. Wo sollen wir denn den Schlüssel so schnell herbekommen.“ „Hey, ich habe doch das Kennzeichen, von dem Wagen.“ „Welcher Wagen?“ „Na den von der Frau, die der Kleinen geholfen hat.“ „Das sagst du erst jetzt?“ „Ja, na und. Wir rufen einfach an und fragen nach dem Halter.“ „Wie willst du das denn machen. Zur Polizei gehen?“ „Nein. Es gibt da eine Hotline. Ich rufe an und sage ich habe einen Unfall mit diesem Wagen gehabt. Die Unfallverursacherin will die Versicherung nicht nennen. Hab ich schon öfter gemacht. Da bekommst du sofort die oder den Halter raus.“ „Gut. Dann kümmere dich darum. Ich brauche den Schlüssel.“ Thomas nickte. Es dauerte nicht lange und er hatte die Informationen, die er benötigte. „Also die Frau heißt Anna Engelhardt, Brüsseler Platz 4 in Köln-Chorweiler. Wir sollten der Dame mal einen Besuch abstatten.“ Sascha nickte. Sie fuhren dort hin. An der Wohnung angekommen, sah Sascha auf die Uhr. Es war gerade mal 12 Uhr Mittag. Anscheinend war niemand zu hause. Sie brachen in die Wohnung ein und durchwühlten sie. Dabei fanden sie im Zimmer von Sandy, ihren Reisepass. Sascha sah sich die Daten an. „Sandra Murphy hießt die Kleine. Kommt aus den USA. So ne kleine Ami-Mieze.“ sagte er zu seinem Bruder. Thomas nickte, „Süß die Kleine.“ meinte er nur. „Tja, anscheinend hat die den Schlüssel mitgenommen. Wir müssen warten, bis die herkommen.“ Sascha sah ihn an. „Willst du etwa…?“ Thomas nickte. „Wie sollen wir sonst den Schlüssel bekommen.“ Sascha zuckte mit den Schultern. Sie verließen die Wohnung und wollten vor der Tür warten, bis diese Engelhardt und die kleine Ami-Mieze zurückkamen.

    Tom und Semir schafften 25 Schließfachanlagen. Doch keine worauf der Schlüssel passte. Einer der Angestellten schaute sich den Schlüssel genauer an. „Das könnte vom Bahnhof in Köln sein. Wenn ich diesen Abdruck, der hier im Kopf ist, deutlicher machen könnte wäre es einfach zu erfahren. Warten Sie doch bitte einen Augenblick.“ Sie nahm den Schlüssel und ging raus. Nach fünf Minuten kam sie wieder. „So, nun kann ich Ihnen sagen woher der Schlüssel stammt. Es ist der Schlüssel zum Schließfach 1579 am Kölner Bahnhof. Bitte meine Herren.“ Sie gab den Schlüssel an Semir und Tom zurück, die ziemlich staunend dastanden. „Äh… Danke...“ stammelte Semir und ging mit Tom raus. „Hey, die war gut, was?“ stellte Tom fest. Semir nickte nur. „Ja, nicht schlecht.“ Sie fuhren zum Kölner Bahnhof und öffneten das Schließfach. Erstaunt zogen sie das heraus, was darin lag. Es war eine Sporttasche. Semir öffnete sie und sie enthielt mehrere kleine Tüten mit weißem Pulver. Er sah zu Tom und nahm dann sein Taschenmesser, öffnete einen der Beutel und probierte das Pulver. Sofort, als er den Finger in den Mund steckte, bemerkte er das betäubende Gefühl. „Koks!“ sagte er nur. Tom nickte. „Dann ist ja wohl klar, warum die Typen den Schlüssel haben wollen, oder?“ Semir nickte. „Okay, lass und fahren. Wir müssen der Chefin zeigen, was wir gefunden haben.“ Sie nahmen die Tasche und fuhren zum Revier zurück. Dort gingen sie direkt ins Büro von Anna Engelhardt. „Im Schließfach war Koks. Ungefähr drei Kilo.“ Anna nickte. „Ich habe den Obduktionsbericht eben erhalten. Also der Tote heißt Ralf Schneiser. Er war vorbestraft wegen Drogenhandel, Förderung der Prostitution, Körperverletzung. Er starb aufgrund der inneren Verletzungen. Die Milz war gerissen. Sein Körper wies Misshandlungsspuren auf, aber das haben Sie ja gesehen.“ Semir nickte. „Ja war kein schöner Anblick. Was über die anderen Beiden herausbekommen?“ Anna schüttelte den Kopf. „Beide negativ. Keine Vorstrafen, keine anderen Daten. Wenn die Typen, die Sandy heute Morgen aufgelauert haben erfahren, dass wir den Koks haben, dann ist sie in Gefahr.“ Sagte Tom. Anna nickte. „Ja, ich befürchte es. Okay, Sie Tom und Semir werden sich um das Umfeld des Toten kümmern. Die beiden müssen gefunden werden.“ „Was werden Sie und Sandy machen?“ Wir werden gut aufpassen.“ meinte Anna nur. „Chefin. Vielleicht ist es besser, wenn Sie und Sandy in einer der Schutzwohnungen einziehen. Ich meine solange bis wir die Typen gefunden haben.“ „Ich werde Ihren Vorschlag überlegen, Semir.“ Das Telefon klingelte. Anna hob ab und meldete sich. Sie erschrak und nach zwei Minuten legte sie den Hörer wieder auf. „Ich nehme Ihren Vorschlag an. Semir. Das war meine Nachbarin. In meine Wohnung ist eingebrochen worden.“ sagte sie leise. Tom sah zu Semir und nickte. Sie fuhren direkt zur Wohnung. Semir und Tom kamen zur Wohnung. Sie gingen vorsichtig rein. Die Wohnungstür war aufgebrochen und die Wohnung war durchwühlt. Tom zog die Waffe und nickte Semir zu. Dieser zog ebenfalls die Waffe und gegenseitig Deckung gebend sprangen sie in die Wohnung. Doch sie war leer. Das Chaos, was die Einbrecher hinterlassen haben, war extrem. Die Couch war zerschnitten, die Wäsche aus den Schränken gezogen. Das Geschirr zertrümmert. „Da wird die Chefin sich einiges neu kaufen müssen.“ meinte Semir. Tom nickte nur. „Ganze Arbeit. Was glaubst du was die gesucht haben?“ „Na den Schlüssel.“ „Tja. Die Spurensicherung wird sicher gleich kommen. Wartest du hier, ich fahre zum Revier und berichte der Chefin.“ sagte Tom. „Klar, ich warte hier.“ meinte Semir. Tom fuhr ab. Semir sah sich noch in der Wohnung um. Er fand die Papiere von Sandra und schaute hinein. ~Hübsches Mädchen,~ dachte er so. Als sie Spurensicherung eintraf ließ Semir sich zum Revier bringen. Er wollte sich allein mit Sandra reden. Sie hatte die Männer belauscht, vielleicht ist ein Name gefallen, womit sie was anfangen konnten. Er war so in Gedanken, dass er nicht merkte, dass ein Wagen ihnen folgte.
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    Anna saß mit Sandra in ihrem Büro, als Semir die Wache betrat. „Ihre Wohnung ist verwüstet.“ sagte er. „Das habe ich mir schon gedacht. Okay. Ich werde hier die Stellung halten. Sie, Semir werden mit Sandy in eine der Schutzwohnungen fahren. Ich vertraue Ihnen das Leben eines für mich sehr wichtigen Menschen an. Bitte schützen Sie sie gut.“ Semir nickte. „Was ist mit Tom?“ fragte er. „Den brauche ich hier.“ sagte Anna. „Alles klar. Ich werde auf Sandy aufpassen, das verspreche ich Ihnen, Chefin.“ „Ich weiß Semir. Ich hoffe die Sache ist bald ausgestanden.“ Anna nahm Sandy in den Arm. „Du kannst ganz beruhigt sein. Semir wird gut auf dich aufpassen. Es wird dir nichts geschehen. Okay, Darling?“ Sandy nickte. „Gut, dann fahren wir ab. Kommen Sie Sandra“ „Please call me Sandy, right?“ sagte Sandra. Ihre Tante sah sie schief an. Sandra schaute verlegen weg. „Is okay. Sandy“ sagte Semir mit einem leichten Grinsen. „Ach und Semir. Bitte keine Extratouren, ja. Ich denke wir haben uns verstanden.“ „Ja sicher Chefin.“ Semir nahm Sandra und verließ mit ihr das Revier. Die Polizei hatte in verschiedenen Stadtgebieten in Köln Wohnungen angemietet, die als Unterschlupf für gefährdete Personen bereitstanden. Meistens waren diese Wohnungen mit Kameras und Mikros ausgestattet. Dies war auch in der Wohnung wo sich Sandra und Semir einquartierten der Fall. „Sandy? Was hast du genau gehört, als du die Männer belauscht hast?“ fragte Semir während der Fahrt. Sandra sah ihn an. „Ich habe nur verstanden, dass sie einen Toten beseitigen wollten. Mehr nicht. Wirklich. Ich weiß nichts mehr, Semir.“ Semir nickte und konzentrierte sich auf den Verkehr. Er sah öfter in den Rückspiegel, weil er glaubte verfolgt zu werden. Und tatsächlich ein gelber Citroen war hinter ihnen. Semir fuhr in die nächste Seitenstraße um eindeutig Verfolger zu erkennen. Und wieder kam der Citroen hinter ihnen her. Semir nahm das Handy und wählte Tom an. „Wir werden verfolgt!“ sagte Semir nur. „Okay, Autotyp und Kennzeichen?! „Gelber Citroen. Düsseldorf – KX 355“ gab Semir durch. „Ich checke das Fahrzeug.“ Nur kurz danach meldete sich Tom. „Der Wagen wurde gestern in Düsseldorf gestohlen. Pass auf. Semir. Ich schicke dir Dieter und Hotte zur Verstärkung. Fahre noch ein wenig durch die Gegend.“ „Okay, hab verstanden.“ Sandra sah ihn erschrocken an. „Das sind die Männer. They will catch us.“ Semir nickte. „Bitte, beruhige dich. Verstärkung kommt schon. Keine Angst wir fahren jetzt auf das nächste Polizeirevier und dort warten wir auf die Verstärkung.“ Sandra nickte. Semir fuhr durch einige Straßen, doch der Verfolger ließ sich nicht abschütteln. Dann endlich, so dachte Semir, war der Wagen weg. Er fuhr die Straße geradeaus und ohne Vorwarnung schoss der Citroen aus der Seitenstraße direkt vor Semirs Wagen. Dieser stieg in die Eisen und brachte den Wagen dicht am Citroen zu stehen. Noch bevor Semir aus den Wagen springen konnte, standen an der Fahrer wie auch an der Beifahrertür jeweils ein Mann. Beide hatten Waffen und richteten sie auf die Insassen. Sandra schrie leise auf. Semir hob die Hände. Der Mann auf Semirs Seite öffnete die Tür und hielt Semir die Waffe an den Kopf. „Aussteigen!“ befahl er. Semir fügte sich. Auch Sandra wurde aus dem Wagen gezerrt. Sie wurde zum Citroen gebracht und auf die Rückbank gezwängt. Semir sah sie an. Er versuchte Zuversicht zu vermitteln, doch es gelang nicht. „Okay, Bulle! Hör mir genau zu. Du wirst den Schlüssel jetzt holen, verstanden?“ „Hören Sie, wir wissen dass Koks im Schließfach war. Wir haben den Stoff bereits sichergestellt. Geben Sie auf und lassen Sie das Mädchen frei.“ „Gibst du hier den Ton an? Habe ich die Null gewählt?“ Er schlug Semir mit der Faust in die Nierengegend. Semir stöhnte auf und ging in die Knie. Der Mann hinter ihn zog ihn wieder hoch. „Na, Na. Wir machen doch nicht gleich schlapp oder?“ lachte er dreckig. Semir stöhnte. „Was soll das? Lassen Sie uns gehen.“ versuchte er die Männer zur Aufgabe zu bewegen. Vergeblich. „Du holst jetzt den Stoff. Du hast genau zwei Stunden. Wenn du dann nicht zurück bist, werden wir der Kleinen dort drüben ein wenig Spaß gönnen, bevor sie stirbt. Ich denke du hast verstanden?“ Semir nickte. „Keine Tricks! Du gibst mir deine Telefonnummer. Ich werde dich anrufen und den Übergabeort bekannt geben. Ach ja, wenn du auch nur einen Ton darüber verlieren solltest, dann ist die Kleine tot.“ „ich muss mit meiner Chefin darüber sprechen. Sie hat den Koks unter Verschluss. Nur mit ihrer Zustimmung komme ich da ran.“ sagte Semir. „Gut das geht noch. Okay, und nun wirst du hier genau eine halbe Stunde warten, bevor du fährst.“ Semir sah den Mann erstaunt an. Dachte der Typ wirklich, dass er hier stehen bleiben würde, und auf die Uhr schaut, während er und sein Komplize mit Sandra abfuhren? Doch der Mann schien genau zu wissen, was er sagte. Er zog Semir die Handschellen aus der Tasche und kettete ihn an den Haltegriffen mit einer Hand fest. Den Schlüssel steckte er ein. „So, nur zur Sicherheit. Kannst ja deine Kollegen rufen, dass sie dich wieder losmachen.“ Semir antwortete nicht. Er sah zu Sandra, die im Wagen saß und weinte. Ihre Lippen formten das Wort „HELP“. Er kam sich hilflos vor. Dann fuhr der Wagen ab.

    Semir musste sicher ein wenig verrenken und an das Mirko des Funkgerätes zu kommen. Er rief Tom und sagte was passiert war. Tom setzte sich umgehend in den Wagen und fuhr zu Semir um ihn aus seiner Lage zu befreien. Anschließend fuhr er mit ihm zur Wache. Dort wartete Anna Engelhardt bereits auf ihn. „Was ist passiert?“ fragte sie nur kurz. „Chefin, ich... Ich konnte nichts tun. Die haben mir eine Waffe an den Kopf gedrückt und...“ „Schon gut, Semir. Ich gebe Ihnen nicht die Schuld. Was fordern die Männer?“ „Den Koks. Ich soll ihn in ungefähr eineinhalb Stunden übergeben. Im Austausch erhalte ich Sandy zurück. Keine Tricks, keine Waffen, das übliche.“ Anna nickte. „Gut. Wo?“ „Sie werden mich anrufen. Ich musste ihnen meine Handynummer geben.“ Anna sah Tom und Semir an. „Meine Herren, wir werden die Sache gemeinsam durchziehen. Ohne SEK, ohne Staatsanwaltschaft. Ich weiß es ist gegen alle Vorschriften aber...“ „Chefin, wir sind dabei.“ sagten Tom und Semir wie aus einem Mund. Anna nickte dankbar. Sie ließ die Drogen in Semirs Auto laden. Anschließend hieß es warten, bis die Männer sich meldeten.
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    Sandra saß in einem Zimmer auf dem Stuhl. Sie war gefesselt. Tränen flossen ihr aus den Augen. Sie hatte große Angst. Einer der Männer kam zu ihr. „Mann, hör auf zu heulen.“ sagte er. „Please let me go. Please let me go! „ bat Sandra. Der Mann sah sie an. „Ich kann keine englisch. Sprich deutsch mit mir, wenn du es unbedingt musst.“ Sandra sah ihn an. Sie weinte lautlos. Der zweite kam nun ebenfalls in den Raum. „Es ist so weit. Du darfst nun deinen Freund anrufen.“ Er nahm das Handy und wählte Semirs Nummer. Dann hielt er das Handy Sandra ans Ohr. Es dauerte nicht lange bis Semir sich meldete. „Semir, please help me.“ sagte Sandra ins Telefon. „Sandra ist schon gut. Beruhige dich bitte. Ich hole dich raus, okay?“ hörte sie Semir sagen. Der Mann übernahm das Handy. „Hör zu Bulle! Du wirst mir den Koks jetzt zum Rheinpark bringen. Wir werden uns dort am Rheinufer in Höhe der alten Brücke treffen. Wenn du in Begleitung kommst ist die Kleine tot. Du wirst keine Waffen tragen!“ „Ich werde tun, was Sie sagen. Keine Tricks. Wann treffen wir uns?“ „Um 16.00 Uhr. Sei pünktlich, und komm allein!“ Das Gespräch wurde beendet. Sandra sah die Männer an. „So meine Kleine. Wir werden dann gleich mal fahren. Es ist jetzt genau 15.00 Uhr. Mach dich schön für den kleinen Bullen.“ lachte er zweite Mann. Er band Sandra los und brachte sie zum Auto. Dann fuhren sie ab. Sandra sah dass es in Richtung Rhein ging. Sie kannte sich zwar nicht so gut in Köln aus, doch den Rhein, kannte sie. Am liebsten saß sie mit ihrer Tante in der Abenddämmerung am Rheinufer und besah sich den Sonnenuntergang. Sie hatte Angst, dies nie wieder tun zu können. Die Fahrt dauerte nicht lang. Nur nach fünfzehn Minuten waren sie am Treffpunkt. Sandra sah aus dem Fenster, doch der Wagen von Semir war nicht zu sehen. Dann endlich sah sie die silbernen BMW. Sie erkannte Semir als er ausstieg.

    Semir war etwas früher als bestellt angekommen. Er sah den dunklen PKW, der etwas abseits stand. Semir stieg vorsichtig aus und hob die Hände. „Wo ist der Stoff?“ fragte eine Stimme. „Im Wagen!“ rief Semir zurück. „Hol ihn raus!“ befahl ihm die Stimme. Semir tat was verlangt wurde und holte die Sporttasche aus dem Wagen. „Jetzt geh mit der Tasche zum PKW. Hände schön oben lassen. Zumindest eine!“ Semir führte den Befehl aus. „Abstellen!“ kam der nächste Befehl. „Hände hinter den Kopf!“ „Lassen Sie das Mädchen frei!“ forderte nun Semir. „Sicher!“ Er gab seinen Komplizen einen Wink. Dieser öffnete eine Tür am PKW und Sandra stieg aus. „Geh!“ sagte er Mann und Sandra ging langsam vor. „Komm, Sandy. Komm zu mir. Come to me, Sandy!“ sagte Semir leise. Sandra nickte und ging auf Semir zu. Endlich hatte sie ihn erreicht. Er stellte sich vor sie und schützte sie so mit seinem Körper. „Sandy wir gehen jetzt langsam zum Wagen. Du wirst nur das tun was ich dir sage, okay?“ „Yes, I do!“ antwortete Sandra. Sie ging rückwärts zum Wagen. Endlich hatten sie ihn erreicht. „Setz dich rein, Sandy und schließe die Türen zu.“ sagte Semir und beobachtete die Männer am anderen PKW. Da die Waffen immer noch auf ihn gerichtet waren, hielt der die Hände oben. Sandy setzte sich ins Auto und verschloss die Tür. „Halt bleib mal stehen!“ rief ihn einer der Männer als Semir einsteigen wollte. Semir stockte in der Bewegung und drehte sich langsam um. „Ich sagte das Mädchen darf gehen. Von dir habe ich nicht gesprochen, oder?“ Semir sah ihn an. „Was wollen Sie den noch?“ fragte er. „Du sollst herkommen. Wir sehen uns den Stoff gemeinsam an.“ Semir sah ihn an. Verdammt, dachte er, wenn die sich den Stoff ansehen, und feststellen, dass es nur Puderzucker ist, dann… Er konnte den Gedanken nicht zu Ende führen. „Los! Komm schon!“ Semir sah zu Sandy, die im Auto kauerte. Sie hatte Angst. Doch wenn er nicht zu den Männern gehen würde, dann würden die wahrscheinlich zu ihnen kommen. Er ging langsam zu den Männern. Er sah wie einer der beiden die Tasche hochnahm und öffnete, während der zweite ihn mit der Waffe bedrohte. Doch bevor Semir bei den beiden war, hörte er Sirenen. „LOS! WEG HIER!“ schrie einer der beiden und die Männer sprangen ungeachtet auf Semir in ihr Auto und fuhren ab. Die Tasche nahmen sie mit. Semir blieb ein wenig erstaunt stehen. Dann nahm er die Hände runter und lief zu Sandy. Er deutete ihr an, die Tür zu öffnen. Sie tat es und er stieg ein. Er nahm Sandy in den Arm und hielt sie fest. „Ist ja alles wieder gut.“ sagte er leise, als sie weinte. Er fuhr mit ihr zum Revier zurück.

    Anna sprang auf, als sie Semir und Sandy reinkommen sah. „Sandy, Darling!” rief sie. Sandy lief auf ihre Tante und umarmte sie. „Anna, I´m so angry.“ sagte sie. „Schon gut Darling, Es ist vorbei. Alles wird wieder okay.“ Sandy nickte. Auch Andrea kam ins Büro. Sie brachte Kaffee für alle. Anna ließ außerdem den Arzt kommen. Er sollte Sandy untersuchen und die Wunden an den Handgelenken verbinden. Nach dem er fertig war, bat er Anna aus dem Büro. Draußen vor der Türe sagte er dann: „Ihre Nichte ist sehr nervös. Ich sollte ihr vielleicht etwas zur Beruhigung geben. Der Blutdruck ist extrem hoch.“ Anna nickte. Der Arzt ging noch einmal ins Büro und gab Sandy eine leichte Spritze. Sandy sah zu ihrer Tante. „Ich bin müde, Tante ich möchte ein wenig schlafen“, sagte Sandy. „Andrea zeigen Sie Sandy doch bitte wo sie sich hinlegen kann.“ Andrea nickte und nahm Sandy mit. Sie brachte sie in den Bereitschaftsraum, wo sonst die Leute von der Nachtschicht sich manchmal hinlegten. Sandy legte sich auf eines der Betten und schlief schnell ein. Andrea blieb bei ihr sitzen. Zehn Minuten später war Anna bei ihr. „Sie schläft.“ sagte Andrea nur. Anna beugte sich zu ihrer Nichte runter. „Mein Gott, das arme Kind. Hoffentlich ist die Sache nun ausgestanden. Ich habe ihren Vater angerufen. Aber er muss in den Irak und kann Sandy nicht abholen. Er hat mich gebeten, dass sie solange er nicht da ist, auf sie aufpasse. Es geht wahrscheinlich darauf hinaus, das Sandy bei mir bleiben wird.“ „Was ist eigentlich mit Sandys Mutter?“ fragte Andrea. „Sie ist bei einem Bankraub in New York erschossen worden. Sandy hat zusehen müssen, sie war gerade dreizehn, als es passiert. Sie hat sehr lange gebraucht, bis sie das Trauma verarbeitet hatte. Ihr Vater, Samuel Murphy ist fast daran zerbrochen. Sandy sollte hier eigentlich Urlaub machen, stattdessen wird sie entführt.“ Anna schaute leicht traurig auf Sandy, die tief und fest schlief.
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    Semir und Tom hatten mittlerweile die Spur zu den beiden Männern aufgenommen, die glaubten dass Koks zu haben. Sie hatten einen Peilsender in die Ware gelegt und konnten die Männer so verfolgen. Im sicheren Abstand folgte Tom in seinem Wagen. Semir sollte ihn ablösen, so dass die Verfolgung nicht auffällig wird. So ging es durch Köln über die Autobahn bis nach Aachen. „Mann, wenn die rauskriegen, das es gar kein Koks ist, was das in der Tasche war, dann fahren die ganz schön aus der Haut“, lachte Semir ins Mikro und fuhr nun hinter dem Fahrzeug her. Tom wartete bis er von Semir erneut angefunkt wurde um dann die Verfolgung aufzunehmen. Im Augenblick tat sich scheinbar nicht interessantes. „Sie stehen jetzt vor einem Cafe in der Aachener Innenstadt. Versuche mal ein wenig näher ranzukommen um zu hören, was bequatscht wird.“ „Pass bitte auf, Semir. Die beiden kennen dich.“ kam von Tom. „Ja weiß ich doch. Bin kein Anfänger.“ meinte Semir nur und stieg aus. Er ging ins Cafe und bestellte sich einen Capuccino. Er setzte sich in die Ecke, von wo aus er die beiden Männer gut beobachten konnte. Nach einiger Zeit kam ein dritter Mann an den Tisch. Die beiden anderen schauten sich um. Ihr Blick blieb am Tisch hängen, wo Semir saß. Hatten sie ihn erkannt? fragte er sich. Doch die Männer sprachen mit dem dritten. Keiner zeigte auf Semir. So fühlte er sich sicher. Er sah wie der dritte Mann ein Handy nahm und telefonierte. Semir rührte in seiner Tasse und trank sehr langsam. Für jeden anderen, sah es so aus, als ob er sich langweile und einfach nur den Kaffee sehr langsam trank. Er sah zu den drei Männern und als sich der dritte verabschiedete und das Cafe verließ. Semir stand ebenfalls auf und verließ das Cafe. Er ging zu seinem Wagen und stieg ein. Dann griff er zum Mikro und wollte gerade seine Beobachtungen an Tom weitergeben, als er eine Bewegung hinter sich spürte. „Häng das Mikro wieder ein!“ kam ein Befehl und Semir merkte im gleichen Augenblick eine Waffenmündung im Genick. „Okay, nur keine Panik“, sagte er leise und zog die Hand vom Mikro. „Sehr schön. Und nun erzähl mir, was du willst?“ „Ich wieso, was meinen Sie denn?“ fragte Semir verwirrt. „Was wolltest du im Cafe?“ „Kaffee trinken, was sonst. Darf ich keine Pause machen?“ Der Mann hinter ihm schlug mit der Waffe auf Semirs Schulter. Er stöhnte auf. „Verarsch mich nicht. Du bist doch der Bulle, der die kleine Ami-Schlampe getauscht hat. Meine Männer haben mir alles erzählt.“ „Dann ist ja gut. Verschwinden Sie aus meinem Wagen und wir vergessen alles.“ Semir war wütend. Der Mann hinter ihn drückte ihm die Mündung an den Kopf. „Hast du immer so eine große Klappe?“ fragte er Semir. „Was wollen Sie?“ „Meinen Koks. Die Jungs kannst du vielleicht verarschen, aber mich nicht. Wo ist der Stoff?“ „Den habe ich übergeben.“ „Lüg mich nicht an. Das war nicht der Stoff. Wo ist der?“ „Keine Ahnung, ich habe den Stoff übergeben. Vielleicht machen ja die Jungs ihren eigenen Dreh“ „Gib deine Handschellen her!“ befahl der Mann hinter ihm. Er unterstrich den Befehl mit einem leichten Hieb der Waffe. Semir tat wie befohlen. Der Mann nahm die Handschellen und forderte Semir auf den linken Arm hoch zustrecken. Semir tat es und spürte wie sich die Schelle schloss. Anschließend sollte er auch den rechten Arm hochnehmen. Der Mann zog die freie Schelle durch den Haltgriff und fesselte so auch Semirs zweiten Arm. „Was soll das denn?“ fragte Semir. „So kannst du mir nicht folgen. Warte einfach auf die Kollegen.“ lachte der Mann und stieg aus.

    Tom stand auf einem Parkplatz und wartete darauf das Semir sich meldete. Nichts geschah. Tom nahm das Mirko und rief Semir. „Hey, melde dich doch mal. Was ist denn los? Wo steckst du denn?“ Nichts keine Antwort. „Semir, wo bist du?“ fragte er erneut. Wieder keine Antwort. Gut, dann komme ich halt zu dir und zieh dir die Ohren lang, dachte Tom grinsend und verließ den Parkplatz. Er fuhr nach Aachen rein zum Cafe, das Semir ihn vorher durchgegeben hatte. Er sah schon von weitem den Wagen von Semir. Und er sah wie Semir darin saß. „Ach, kein Anfänger? Wie kommst du denn in diese Lage?“ fragte er voller Schadenfreude. Semir sah ihn nur an. „Komm mach schon auf, die Arme tun mir weh“ sagte er und man hörte an seiner Stimme, das er wütend auf sich selbst war. Tom lachte und nahm dann den Schlüssel. Er schloss die Schellen auf und Semir rieb sich die Handgelenke. „Dieses Arschloch, dem werde ich es zeigen. Mir legt man nicht die Handschellen an.“ schimpfte er. „Darf man fragen, wen du meinst?“ fragte Tom immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen. „Na den Typen, der mich angebunden hat. Ich kenne ihn. Aber ich komme nicht auf den Namen. Das ist ein ganz bekannter. Den hole ich mir aus der Datei“. „Gut kannst du fahren, oder …?“ „Idiot“ meinte Semir nur und schlug die Tür zu. Mit quietschenden Reifen fuhr er ab. Tom lachte und stieg dann ebenfalls in sein Auto. Sie fuhren zur PAST.

    Holger Wringsdorf wartete auf die Brüder Sascha und Thomas Brauer. Als sie eintrafen brüllte er sie an. „Wo ist mein Stoff!!!“ Die beiden sahen sich erschrocken an. Sascha zeigte auf die Tasche. „Da ist es doch drin.“ sagte er stotternd. Holger sah ihn zweifelnd an. „Habt ihr wirklich gedacht, dass der Bulle euch den Stoff bringt? Seid ihr so Blöd? Das hier, was ihr in der Tasche habt ist Puderzucker. Der Stoff ist noch immer bei den Bullen. Ihr habt jetzt genau acht Stunden Zeit, mir den richtigen Stoff zu bringen. Wie ist mir egal.“ „Aber Boss, wie sollen wir denn von den Bullen das Zeug bekommen?“ „Das ist euer Problem. Lasst euch was einfallen. Und nun RAUS HIER!!! Lasst euch nicht ohne den Stoff hier blicken.“ Sascha und Thomas verließen fluchtartig den Raum. Draußen saßen sie im Wagen und sahen sich an. „Das wird dieser dreckige Bulle büßen. Aber wie, sollen wir an den Stoff kommen?“ fragte Thomas. Sascha sah ihn an. „Hey, wir wissen doch wo er wohnt. Also fahren wir hin und dann…“ Thomas sah seinen Bruder an und dann fingen beide an zu lachen.
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    Semir fuhr direkt zur PAST und stieg aus. Er stürmte ins Büro an Andrea vorbei die erschrocken aufsah. „Hallo? Was hat dich denn gestochen?“ fragte sie. Er sah sie kurz an „Oh, Entschuldigung.“ sagte er nur und ging in sein Büro. Er setzte sich an den Computer und sah sich die Kartei an. Es klopfte an der Tür. „Ja!“ sagte Semir nur und schaute kurz auf. Sandy stand in der Tür. „Oh, Sorry, ich hoffe ich störe nicht, Semir?“ sprach Sandy in einem Deutsch mit dem so fand Semir tollen amerikanischen Akzent. „Ach quatsch, Komm rein Sandy.“ sagte Semir nur und lächelte. „Can i help you?“ fragte Sandy. „Wenn deine Tante hört, dass du englisch sprichst wird sie böse, glaube ich jedenfalls.“ „Oh no. Anna is not beastly. She is a wonderful Woman.“ Semir grinste. “Was ist denn Semir? Du suchst was?” “Ja, das war heute son Typ. Den kenne ich. Er hat mich nach den Koks gefragt. Ich kenne ihn. Aber sein Name ist mir entfallen. Aber ich habe ihn hier.“ Semir spielte auf den Tasten rum. Er tippte einiges ein und dann sah er diverse Bilder von Verbrechern. Sandy saß neben ihn. „Ist die Polizeiarbeit immer so… wie sagt man… langweilig?“ fragte sie Semir. Er sah auf und meinte dann: „Nicht immer. Du hast doch selbst mitbekommen, wie es gehen kann. Man hört was und dann wird man entführt und so weiter. Manchmal ist die Schreibtischarbeit sehr erholsam. Bei euch in den Staaten ist es anders, was?“ „Oh no. Bei uns ist es nur stressiger. You know, Mein Dad ist Marine. Er ist sehr oft unterwegs und ich bin alone, ich meine alleine. Aber als Mama noch lebte, war es viel besser. Aber ich muss alleine bleiben. Dad will das ich nach Anna ziehe. Er hat Angst, dass ich untergehe. New York ist kein Ort für Mädchen, sagt er immer. Und ich glaube er hat Recht. Ich möchte auch hier sein. Anna ist so eine liebe Frau. Sie ist meine Lieblingstante. Ich würde bei ihr wohnen und… Oh sorry, Semir. Ich langweile dich mit meinem Leben.“ „Ach was. Ich höre gern zu. Weißt du dein Akzent ist süß.“ Sandy lächelte ihn an. „You too“ sagte sie nur und verließ dann das Büro von Semir. Dafür kam Andrea nun rein. „Und? Genug geflirtet?“ fragte sie. Semir sah sie an. „Ich? Hör mal ich flirte doch nicht. Du bist doch wohl nicht eifersüchtig. Sie ist gerade sechzehn.“ verteidigte sich Semir.
    „Quatsch. Ich wollte doch nur fragen, ob ich dir helfen kann.“ „Nein, kannst du heute nicht. Ich suche die Kartei wegen einem Gesicht durch. Der Typ hat mich heute geärgert und ich kenne ihn. Jetzt suche ich ihn.“ sagte Semir. „Gut, dann geh ich mal wieder. Ach ja. Fast vergessen. Du sollst zur Chefin.“ Semir sah sie an. „Wieso sagst du das nicht gleich?“ Er sprang auf und ging in das Büro von der Chefin.

    Anna saß mit Sandy in ihrem Büro. „Und Sandy, willst du bei mir bleiben?“ fragte Anna direkt. Sandy sah sie an. „Oh, ich weiß nicht genau? Ich möchte schon, but i .. ich meine ich habe Angst, das Dad dann allein ist.“ „Oh, deinem Dad geht es hervorragend. Er wird dich heute Abend anrufen.“ „Thats great. I miss him so.“ Sandy sah ihre Tante an. Sie lächelte und nickte. Semir klopfte an und Anna winkte ihn hinein. „Semir. Wir werden es noch einmal versuchen. Sie und Sandy werden in einer der Schutzwohnungen unterkommen. Diesmal bitte ohne Zwischenfälle, wenn es geht.“ „Sicher Chefin. Ich hoffe unsere Gegenspieler werden diesmal nicht kommen. Was macht Tom?“ „Wie gesagt ich brauche ihn hier. Er muss für einen anderen Fall was recherchieren. Glauben Sie, dass Sie es allein schaffen. Ich könnte Herzberger und Bonrath beauftragen.“ Semir winkte ab. „Ist schon gut. Wir schaffen das schon.“ Er verließ mit Sandy erneut das Revier um in einer der Schutzwohnungen unterzukommen. „Ach Sandy, ich muss nur kurz zu mir. Ein paar Sachen holen. Also machen wir einen kleinen Umweg. Wenn du nichts dagegen hast.“ Sandy sah ihn an und schüttelte den Kopf. „It is okay.“ sagte sie. Semir hielt vor dem Haus und ging hinein. Sandy blieb im Auto. Sie war müde und deshalb drehte sie den Sitz in Liegeposition. Sie sah noch wie Semir ins Haus ging, dann schloss sie die Augen. Semir schloss seine Wohnung auf und trat ein. Er schaltete das Licht an. „Nett, das du auch mal nach Hause kommst“ sagte eine Stimme hinter ihm. Er erstarrte. „Was soll das denn?“ „Hey, du hast uns verarscht. Wo ist der echte Stoff?“ „Den hab ich doch gegeben, was soll das?“ „Willst du unbedingt den Helden spielen oder was? Her mit dem Stoff!“ „Ich habe ihn nicht.“ Semir machte sich Sorgen, wenn die Sandy wieder einkassieren, dann würde ihm die Chefin vermutlich wieder auf Streife schicken. „Verdammt, ich sag doch der Stoff ist nicht bei uns. Ich habe die Tasche gebracht, die wir aus dem Schließfach geholt haben. Der Inhalt ist der …“ „Hör endlich auf!“ schrie der Mann hinter ihm. Semir zuckte zusammen..
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    Sandy sah auf die Uhr. Sie fragte sich wo Semir bleibt. Er wollte doch nur ein paar Sachen holen. Sie überlegte sich ob sie aussteigen sollte, doch dann ließ sie es. Dafür sah sie nun drei Männer aus dem Haus kommen. Sie erschrak, es waren die beiden Männer die sie entführt hatten und Semir. Sie sah, das Semir die Hände auf dem Rücken hatte. War er gefesselt? Es schien so. Er warf einen kurzen Blick zu Sandy. Sie duckte sich, so dass niemand sah, dass noch jemand im Wagen war. Der Schlüssel steckte und in den USA durfte Sandy schon lange Autofahren. Das wird in Deutschland nicht schwerer sein, als bei uns, dachte sie und setzte sich ans Steuer, sobald Semir und die anderen beiden außer Sicht waren. Sie nahm das Mikro in die Hand und sprach rein. „Hello? Ich bin Sandy. Hört mich jemand?“ „Sandy, hier ist Anna. Was ist los? Wo ist Semir?“ „Tante Anna, ich bin mit Semir zu seiner Wohnung gefahren, er wollte ein paar Sachen holen, und nun kommt Semir mit zwei Mann aus der Wohnung. Sie bringen ihn weg. Ich werde hinter ihm her fahren. I say, where we are.“ „Sandy, du darfst kein Auto fahren. Es ist in Deutschland verboten. Hörst du?” “It is okay. I can drive, realy“, sagte Sandy und startete den Wagen. Sie fuhr hinter dem Wagen her, in dem Semir saß. Sie gab in regelmäßigen Abständen durch, wo sie waren. Die Fahrt endete in Niehl. In einer alten Fabrik sah sie wie Semir und die Männer ausstiegen. Sandy gab den Funkspruch durch. „Sandy, du wirst nun warten bis meine Kollegen da sind. Hast du mich verstanden?“ hörte sie Anna sagen. „Yes, i do.“ sagte Sandy nur. Sie blieb im Auto sitzen. Doch nicht lange. Sie wollte wissen, was die Männer mit Semir vorhatten. Sie stieg aus und ging vorsichtig hinter den Männern her. Sie sah wie Semir vorgestoßen wurde. Immer noch ging sie leise hinter ihnen her. Keiner bemerkte sie. Dann hörte sie einen der Männer sprechen. „Okay, ruf deinen Chef an. Er soll den Stoff herbringen lassen.“ „Du kannst mich mal.“ kam von Semir. Es klatsche laut. Sandy sah sich das Szenario aus sicherer Entfernung an. Sie sah wie die Männer Semir schlugen. Diese Mistkerle, dachte sie. Sie schlich leise wieder raus zum Wagen. Sie nahm das Mikro in die Hand und rief ihre Tante. „Anna, please come on. Semir is in danger. Hurry it is …“ „Sandy, bitte sprich deutsch. Ich kann nicht so gut Englisch. Bitte. Was ist mit Semir?“ „Sorry. Semir wird geschlagen. Es sind zwei Mann. Sie wollen den Stoff. Was meinen die denn damit?“ „Sandy. Das SEK wird gleich bei dir sein. Warte bitte und dann zeigst du den Männern wo Semir ist. Hast du mich verstanden?“ „Yes. Anna. But i can’t wait here. I…” “Sandy du bleibst wo du bist!” Sandy hörte das ihre Tante böse wurde. „Anna, ich höre was. Hier sind Männer. Ist es das SEK?“ „Ja, Schatz. Zeige ihnen nun wo Semir ist. Aber bitte sei vorsichtig. Gib mir den Mann, der bei dir ist.“ Sandy übergab das Mikro. „Hier ist Dekker.“ sagte der Mann. „Hallo Frank, hier ist Anna. Pass auf. Das Mädchen vor dir ist meine Nichte Sandy. Sie weiß wo Semir ist. Pass bitte auf sie auf. Sie ist ein wenig stürmisch.“ Dekker lachte leise. „Alles Klar. Die Kleine ist bei mir in guten Händen. Du kennst mich ja. Ich melde mich, sobald wir unseren Kleinen da raus geholt haben.“ „Lass das bloß nicht Semir hören.“ lachte Anna. Er hängte das Mikro ein. „Okay. Sandy wo ist Semir?“ „Follow me“ sagte Sandy und wollte gerade loslaufen. „So nicht. Kind. Wo ist er. Du wirst es mir nur sagen und dann wirst du hier warten, klar!“ Sandy sah den Mann an. „No! I go too.“ sagte sie nur. Dickköpfig wie die Tante, dachte Dekker nur. „Okay, du kannst mitkommen, aber verrate mich nicht bei Anna. Okay?“ Sandy nickte. Sie stieg aus und lief mit den Männern langsam ins Gebäude. Nachdem sie den Raum erreicht hatten, wo Sandy Semir das letzte Mal gesehen hatte, zog Dekker sie sachte zurück. „Okay, Baby. Das ist jetzt unser Job. Du bleibst hier“ Sandy nickte. Dekker sah sie an. Dann gab er seinen Männern Zeichen sich zu verteilen. Nur kurze zeit später schlugen sie zu. Die beiden Brüder hatten keine Chance zur Gegenwehr. Semir wurde von seinen Fesseln befreit. Dann wollten alle das Gebäude verlassen. „Ach ich habe da noch eine Freundin von dir gefunden“, sagte Dekker zu Semir. Dieser schaute ihn kurz an. „Ich habe keine Freundin. Lass das bloß nicht Andrea hören.“ „Ach quatsch. Ich meine doch die Kleine von Anna.“ „Ach Sandy? Wieso ist die hier?“ „Sie ist dir gefolgt und deshalb konnten wir dich ja so schnell befreien. Sie ist im Nebenraum.“ „Wie ist sie mir gefolgt. Ich meine wir sind in meinem Wagen… Nein! Sie ist mit meinem Auto gefahren? Eine 16jährige fährt meinen Wagen? Der werde ich den Hosenboden stramm ziehen.“ „Jetzt reg dich mal nicht so auf. Der Wagen hat keinen Kratzer abgekriegt. Ich glaube sogar, sie hat den Wagen besser behandelt als du.“ lachte Dekker. Dann hörte sie einen Schrei von Sandy.
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    Sandy hörte hinter sich Schritte. Sie drehte sich um und schon griff jemand in ihre Haare und riss ihr den Kopf nach hinten. Sie schrie auf. „Halts Maul. Du verdammtes Weib nervst mich.“ Sandy versuchte zu treten, doch sie traf nicht. Dann spürte sie Metall an der Schläfe. Sie erstarrte. „Please No“ sagte sie leise. „Sei ganz ruhig und dir wird nichts passieren.“ sagte der Mann und Sandy nickte. „What do you want?“ fragte Sandy leise. „Meinen Stoff. Mehr nicht. Du wirst mir dabei helfen.“ „I can´t help you. Please let me go.“ „Komm schon!“ Der Mann zog das Mädchen zu sich ran. Er sah wie die anderen Männer Semir befreiten und dann zu ihnen kamen. Er hielt Sandy die Waffe an den Kopf und trat nun ins Licht. „So, meine Herren, Ich habe hier die kleine Ami-Mietze. Ihr habt jetzt genau eine Stunde Zeit mir den Koks ranzuschaffen. Wenn nicht, ist die Kleine tot.“ Semir hob leicht die Hände. „Tun Sie ihr bitte nichts.“ „Du wirst mir den Stoff holen, Gerkhan. Keine Tricks.“ „Ist schon gut, Wringsdorf.“ „Du kennst meinen Namen? Woher?“ „Ich habe deine Stimme schon im Auto wieder erkannt. Seit wann bist du eigentlich wieder frei?“ „Seit drei Wochen. Und nun sieh zu, dass du den Koks holst. Die anderen verschwinden sofort“ Er drückte die Waffe fester an Sandys Kopf. Semir sah die Angst in den Augen des Mädchens. Semir überlegte sich, wie er die Gefahr für Sandy mildern konnte. „Okay, Wringsdorf Ich habe den Stoff im Kofferraum meines Wagens. Wir gehen beide raus und holen ihn. Sie lassen das Mädchen frei.“ Wringsdorf sah ihn an. „Willst du mich verarschen. Ich bin nicht so blöd wie die beiden da hinten. Du wirst vorgehen. Ich mit dem Mädchen hinter dir. Eine falsche Bewegung von dir und die Kleine ist mal gewesen.“ Semir nickte. Er wusste das Wringsdorf nicht so unterbelichtet war. Das hatten die Taten die er früher beging gezeigt. Er suchte sich die dummen Leute aus, die machen die Drecksarbeit und er kassierte das große Geld. „Hey, die Hände werden im Nacken verschränkt!“ befahl Wringsdorf. Semir tat es und ging an Sandy vorbei. Er sah sie an. Sie sah ihn an. Sie nickte und Semir war sich nicht sicher, ob sie das gleiche dachte wie er. Doch als er fast vorbei war, ließ sie sich einfach fallen. Wringsdorf hatte nicht damit gerechnet. Für ihn kam es sehr überraschend. Semir griff ihn an und entwaffnete ihn. Dann war auch das SEK zur Stelle. Alle drei wurden weggebracht. Sandy saß immer noch am Boden. „Whow,“ mehr sagte sie nicht. Semir musste lachen. „Du bist wie deine Tante.“ sagte er anerkennend. „Thanks, Semir“ sagte Sandy nur und erhob sich. „Ich will nach Hause.“ sagte sie dann und ging zusammen mit Semir zum Wagen. Als sie einstiegen hörten sie bereits dass Engelhardt sie rief. Sandy nahm das Mikro. „Cobra 11 hört!“ sagte sie sehr sachlich und Semir konnte ein Grinsen nicht verkneifen. „Sandy, wo ist Semir?“ Sandy reichte das Mikro rüber. „Ich bin okay, Chefin.“ sagte er nur. „Na Gott sei Dank. Dann bringen Sie meine Nichte noch einmal zum Revier. Ich muss unbedingt mir ihr reden.“ „Ja, ich auch. Ich auch.“ meinte Semir nur und kniff ein Auge dabei zu, als er Sandys Gesicht sah. „Oh ich glaube Anna ist sauer. Aber ich habe doch nichts Falsches gemacht, oder?“ Semir schüttelte den Kopf. „Du hast alles richtig gemacht. Bis auf das du mit 16 Auto gefahren bist. Das ist bei uns verboten. Aber ich glaube das ist für deine Tante schlimm genug.“ Sandy stieg ein uns wurde je näher die PAST kam kleiner und leiser. Semir sah sie von der Seite an. „Hey, es wird schon nicht schlimm werden. Wenn doch, ich bin auch noch da.“ Sandy sah ihn an. „I love you, Semir“ sagte sie leise. Nun war es Semir der ziemlich dumm aus der Wäsche guckte. „Was?“ „Oh, nicht so. Ich meine als Freund. Oder großen Bruder. Verstehst du.“ entschuldigte sich Sandy. „Aha.“ meinte Semir nur und fuhr auf den Parkplatz der PAST. Sie stiegen aus und gingen hinein. Anna saß im Büro. Semir und Sandy gingen darauf zu. Doch bevor sie eintraten zuckte Sandy zurück. Semir sah sie an. „Was ist denn?“ fragte er. Dann zog er Sandy ins Büro von Anna. Diese sah kurz auf. „Ach da seid ihr ja. Sandy, Zum glück ist dir nichts passiert.“ „Du bist mir nicht böse, Tante Anna?“ fragte Sandy leise. „Warum sollte ich denn böse sein? Nein. Du solltest herkommen, wie Besuch da ist.“ „Besuch? Wer denn?“ Anna zog Sandy ins Büro von Semir und Tom. Dort saß ein Mann am Schreibtisch von Semir. „DAD!“ rief Sandy und fiel dem Mann in die Arme. „Oh Sandy, Baby. How do you do?“ „Nice. Great. Oh Dad, I miss you so.“ Sandy hatte Tränen in den Augen. “Don´t cry, Darling.” sagte der Mann und streichelte Sandy übers Haar. Anna stellte den Mann vor und Semir reichte ihm die Hand. „Chefin? Wo ist denn Tom?“ fragte Semir. „Ach der ist mit Andrea unterwegs. Die kommen bestimmt gleich rein. Übrigens, deshalb brauchte ich Tom hier. Er hat Sam vom Flughafen abgeholt. Es sollte eine Überraschung für Sandy werden.“ Semir sah zu Vater und Tochter. „Die ist Ihnen gelungen, Chefin.“ sagte er überzeugt. Sandy und Samuel kamen zu ihnen. „Tante Anna. Steht dein Angebot noch. Ich meine das ich bei dir wohnen kann?“ fragt Sandy. „Ja sicher. Wenn du es wirklich willst?“ „Ja. Ich habe mit Dad alles besprochen. Ich fühle mich bei dir sehr wohl. Und ich habe ja auch schon Freunde gefunden. Und wer weiß vielleicht werde ich auch Polizistin. Ich meine wenn es machbar ist.“ „Ja sicher, warum denn nicht. Aber erst einmal werde ich dich in die Regeln des deutschen Verkehrs unterrichten. Hier, meine Liebe ist es verboten unter 18 Auto zu fahren. Da du aber das Auto von Semir nicht verschrottet hast, wie es Semir manchmal macht, werde ich ein Auge zudrücken. Das nächste Mal aber nicht. Verstanden?“ „Ja Tante Anna. Ich habe verstanden. Aber das mit Semir, war ein Notfall.“ meinte sie nur. Anna sah sie an. „Ach ja. Dann muss ich nur noch verhindern, dass du zu oft mit Semir zusammen bist. Er setzt dir nur Flausen in den Kopf.“ Semir sah sie nun wiederum an. „Ich? Chefin das würde ich nie tun.“ sagte er gespielt entrüstet. Anna sah ihn an. „Ach ja, Sie hat aber mitbekommen, das Sie nicht immer meinen Befehl ausführen. Und das hat sie auch nicht getan. Also woher kommt das wohl?“ Semir zuckte mit den Schultern und meinte dann nur „Na ja“.

    Ende

    Hier ist noch eine sehr alte Story von mir. Hoffe sie gefällt auch. Bitte Feeds

    Alte Bekannte

    Köln im November 2004

    „Hey, lass mich an der Bank raus. Ich muss noch eben Geld abheben.“ sagte Semir zu Tom. „Wie bist du schon wieder pleite“, lachte dieser. „Ha, ha, Ich muss für Andrea noch ein Geschenk kaufen. Wir haben morgen unseren Hochzeitstag.“ „Na dann, kannst du ja froh sein, dass du morgen frei hast.“ „Frei? Wieso habe ich frei? Ich habe Spätschicht. Genau wie du.“ Tom sah Semir an und grinste. „Ach, ja und Andrea?“ „Die hat frei. Wir feiern am Wochenende, da haben wir beide nämlich frei.“ „Dann lade ich mich schon mal ein. Ich habe auch frei“ „Klar, komm ruhig vorbei. Mit wem kommst du den?“ „Mit Jana natürlich. Mit wem den sonst.“ „Jana? Ach ja ihr seid ja wieder zusammen. Bei euch ist es wie bei Andrea und mir in unserer Jugend.“ Tom sah Semir an und dachte wie es bei Andrea und Semir war, sie trennten sich, liebten sich, trennten sich wieder und so weiter. Nun war er, Tom, mit Jana der Schwester von Andrea bereits seit einem Jahr zusammen. Dazwischen waren sie mal auseinander, dann wieder zusammen. Auch immer im Wechsel. Semir hatte Recht, es war zwischen ihm und Jana, wie zwischen Andrea und Semir. Er hielt vor der Bank und Semir stieg aus. „Also bist morgen.“ verabschiedete er sich.

    Sparkasse 14.00 Uhr: Die vier Männer hielten die Waffen auf die Angestellten der Bank. Der Kassierer wurde gerade gezwungen, das Geld aus der Kasse in Taschen zu füllen. Einer der Männer stand an der Tür. „Verdammt, da ist ein Bullenwagen!“ rief er leise nach hinten. Einer seiner Komplizen kam nun ebenfalls zur Tür. „Tatsächlich. Einer steigt aus und kommt direkt hierher. Verdammt, wieso kommen die Bullen?“ Eine Angestellte wurde zur Tür gezerrt und sie erkannte Semir Gerkhan. Er war Kunde der Bank und sie hatte die Bearbeitung seines Kontos übernommen. Daher kannte sie ihn. „Das ist ein Kunde von uns.“ „Ach ein Bulle als Kunde. Wie heißt er?“ „Gerkhan, Semir Gerkhan.“ antwortete anstelle der Angestellten der Anführer der Bankräuber. „Okay, dann werden wir Herrn Gerkhan mal einen Empfang bereiten. Hans, versteck dich hinter der Tür und wenn der Bulle hier drin ist, dann halt ihn die Knarre ins Genick.“ Der Angesprochene nickte und tat, was befohlen war. Die Angestellte musste wieder hinter den Schalter. Die anderen Bankräuber hockten sich hinter die Schalter und waren nicht zu sehen. Andere Kunden waren nicht mehr in der Bank.

    Semir trat an den Schalter. „Guten Tag, Herr Gerkhan.“ begrüßte ihn die Angestellte hinter dem Schalter. Semir zog seine Kontokarte und meinte dann nur: „Ich glaube die Karte ist kaputt. Ich kann kein Geld am Automaten ziehen. Ich brauche wohl eine neue.“ Er lächelte die Angestellte an. „Kein Problem. Es wird aber eine Weile dauern, bis….die neue Karte da ist.“ Sie nahm einen Zettel und schrieb etwas auf. Semir konnte erst nichts erkennen, doch dann schob sie ihm den Zettel hin: `Die Bank wird gerade überfallen. Es sind mehrere Bewaffnete im Raum. Hinter Ihnen steht direkt einer, der die Waffe auf Sie gerichtet hat´. Semir sah sie an. Dann merkte er eine Bewegung hinter sich und wollte sich umdrehen. Er legte die Hand an seine Waffe als er bereits eine Mündung im Genick spürte und hörte: „Lass es lieber! Hände hoch!“ Semir tat was gefordert. Er wurde entwaffnet und dann trat ein maskierter Mann auf ihn zu. „Du hast dir den falschen Tag ausgesucht, um Geld zu holen, Gerkhan.“ Semir sah ihn an. Die Augen… er kannte diese Augen. „Tscherne? Sie leben noch?“ „Verwundert Gerkhan? Ja ich lebe noch. Mich kriegt man nicht so schnell klein. Ich habe neun Leben wie eine Katze. Und nun bekomme ich die Gelegenheit bei dir und Richter das wettzumachen, was ihr mir versaut habt.“ „Tja, daraus wird wohl nichts. Okay ich bin hier, aber Jan ist nicht mehr mein Partner. Er ist weg.“ „Ach ja? Schade. Aber gut ist eben nicht zu ändern.“

    Tom sah Semir in die Bank gehen und fuhr ebenfalls in Richtung Heimat. Er wollte sich einen ruhigen Abend mit Jana gönnen. Doch als er nach Hause kam, war Jana nicht da. Auf dem Tisch lag ein Zettel „Hallo Schatz. Bin bei Andrea, wegen der Feier zum Hochzeitstag von ihr und Semir. Hole mich bitte ab. – Jana“
    „Anscheinend habe ich heute Taxi-Dienst“ dachte sich Tom und verließ die Wohnung und fuhr nach Andrea nach Hause. Es war bereits 15.00 Uhr und er dachte, hätte ich doch eigentlich Semir mit nach Hause nehmen können. Aber da die Bank nicht weit von ihm ist, kann er auch laufen. Er kam etwa 15 Minuten später bei Andrea an. Er klingelte und Andrea öffnete die Tür. „Hey, wo hast du denn Semir gelassen?“ fragte sie. „Den habe ich vor einer Stunde an der Bank abgesetzt. Ist der denn noch nicht zu Hause?“ fragte Tom verwundert, doch dann erinnerte er sich, das Semir ein Geschenk für Andrea besorgen wollte. „Na ja er kommt sicher gleich.“ meinte er und Andrea nickte. Dann kam auch Jana auf den Flur. Tom nahm sie in den Arm und küsste sie. Andrea sah sie an und dachte, mal sehen wann die beiden heiraten. Sie gingen alle ins Wohnzimmer. Es wurde 18.00 Uhr und Semir kam immer noch nicht. Andrea machte sich Sorgen und auch Tom konnte sich nicht erklären wo er blieb. Er nahm sein Handy und rief Semir an.

    Das Handy klingelte, doch Semir konnte nicht ran. Er saß immer noch in der Bank, mit auf dem Rücken gefesselten Armen. Mittlerweile hatte ein Passant die Polizei gerufen, als er merkte, was in der Bank vorgefallen war. Nun war die Bank abgeriegelt. Tscherne kam auf ihn zu, und nahm ihm das Handy ab. „Ach, wer will denn da mit dir telefonieren?“ Er zeigte Semir die Nummer und dieser erkannte die seines Kollegen. „Das ist mein Kollege. Er will sicher wissen, warum ich noch nicht zum Dienst erschienen bin.“ erklärte er fadenscheinig. „Gut, dann wirst du ihm sagen, das dir schlecht ist, und dass du heute nicht erscheinen wirst. Nichts weiter, klar!“ Semir nickte und Tscherne hielt ihm das Handy ans Ohr und drückte die grüne Taste. „Hallo… Semir hier“, meldete er sich. „Ich weiß dass du es bist. Wo bleibst du denn?“ „Hör zu Tom, ich liege gerade im Bett. Mir geht es nicht so gut. Ich werde heute nicht zum Dienst kommen.“ „Was…, Semir alles okay, bei dir?“ „Nein. Bis morgen.“ Tscherne beendete das Gespräch. „Fein gemacht. Gerkhan.“

    „Sonderbar.“ gab Tom von sich, als das Gespräch beendet war. Andrea und Jana schauten ihn an. „Was ist sonderbar, Tom?“ fragte Andrea. „Ich habe Semir angerufen, das hast du ja mitbekommen. Er hat gesagt, dass er im Bett liegt und es ihm nicht gut geht.“ Andrea sah ihn an. „Aber er ist doch gar nicht zu hause.“ stellte sie fest. „Das weiß ich auch. Aber was will er damit sagen. Ich habe ihn bei der Bank raus gelassen. Er ist rein gegangen und ich bin gefahren. Was, wenn die Bank…. Nein, das glaube ich nicht. Aber ich rufe mal die Kollegen an.“ Er wählte eine Nummer und sprach mit einem Kollegen vom hiesigen Revier. Dort erfuhr er, dass es einen Banküberfall gegeben hatte. Es war die Bank, wo er Semir das letzte Mal gesehen hatte. „Verdammt. Andrea, Jana. Ich muss sofort ins Revier. Alles andere erkläre ich später.“ „Nein, jetzt! Wo ist Semir?“ fragte Andrea bestimmend. „Nun, wie es aussieht, ist die Bank, wo Semir ist, überfallen worden. Es hat eine Geiselnahme stattgefunden. Und ich muss befürchten, das Semir ebenfalls darin sitzt. Ich muss hin.“ Andrea sah ihn an und wurde weiß. Ihre Schwester nahm sie in den Arm. „Geh schon, Schatz. Ich kümmere mich um Andrea.“ sagte sie. Tom nickte und verließ die Wohnung und fuhr so schnell er konnte zum Revier. Dort warteten bereits die Chefin und das SEK auf ihn. „Chefin, so wie es aussieht ist Semir mal wieder mitten im Geschehen.“ Engelhardt sah ihn an. „Ich habe ihn an der Bank raus gelassen, tja und wie es aussieht, ist er eine der Geiseln.“ „Oh nein.“ Gab Engelhardt von sich, mehr nicht.

    In der Bank hat sich mittlerweile Tscherne die Maske abgenommen. Er hatte mit dem Einsatzleiter der Polizei gesprochen und gefordert, dass alle Fahrzeuge abziehen oder es gäbe die ersten Toten. Als der Leiter jedoch wenigstens forderte, das die Frauen, die sich unter den Geiseln befinden freizulassen, ist Tscherne darauf eingegangen. Drei Frauen verließen das Gebäude. Es blieben jetzt nur Semir und zwei männliche Angestellte im Schalterraum. Nach einer Stunde wurde Essen und Trinken von Tscherne gefordert. Dies ging ebenfalls nur, wenn er Geiseln frei ließ. Auch die beiden letzten Angestellten durften die Bank nun verlassen. Semir war allein mit den Gangstern. Ihn wollte Tscherne auf gar keinen Fall gehen lassen.

    Tom und Engelhardt waren nun ebenfalls an der Bank angekommen. Sie unterrichteten den Einsatzleiter darüber, dass ein Kollege in der Bank als Geisel festgehalten wird. „Dann haben sie ihn als Geisel behalten. Alle Angestellten haben sie freigelassen. Tscherne, so heißt der Anführer der Bande, hat einen Fluchtwagen gefordert, freies Geleit und so.“ „Tscherne? Sagten Sie gerade Tscherne?“ Frau Engelhardt sah den Einsatzleiter entsetzt an. „Ja, richtig. So hat sich der Kerl vorgestellt, Kennen Sie ihn?“ „Oh ja, er ist bereits öfter mit Semir aneinander geraten. Bis gerade dachte ich eigentlich, dass er tot ist. Er sollte eigentlich bei einer Explosion umgekommen sein. Das war ein Einsatz damals mit Richter, Jan Richter. Er ist jetzt beim BKA. Ich werde ihn anrufen. Tom, kommen Sie.“ Engelhardt und Tom gingen zu ihrem Wagen. Sie setzten sich rein und riefen das BKA an.

    Jan saß an seinem Schreibtisch und dachte gerade an die alte Zeit, als er und Semir noch die Autobahn unsicher gemacht hatte, als das Telefon klingelte. „Engelhardt, Herr Richter, erinnern Sie sich noch an mich?“ „Chefin… äh ich meine Frau Engelhardt, ja sicher. Was verschafft mir die Ehre, des Anrufes?“ fragte er. Er hörte Frau Engelhardt auflachen. „Chefin, bin ich noch. Aber ich habe ein ernstes Anliegen. Es geht um Tscherne.“ „Tscherne, der ist doch tot.“ „Leider nein. Er hat eine Bank in Köln überfallen und Semir ist als Geisel in der Bank.“ „Verdammt, ist dieser Typ denn nicht kaputt zu kriegen. In welcher Bank?“ fragte er. Er bekam die Daten und sagte dann nur noch: „Ich bin schon unterwegs.“ Er legte auf und informierte seinen Vorgesetzten. Dieser hatte absolut nichts dagegen, dass er sich den Fall annahm. Geiselnahme lag ohnehin in den Händen des BKA. „Sollten Sie Hilfe benötigen. Dann rufen sie umgehend an.“ sagte sein Vorgesetzter und wünschte ihm noch viel Glück. Jan sprang in sein Auto und fuhr so schnell er konnte nach Köln.

    „So nun hört mal, da draußen“, meldete sich Tscherne über Funk, „Ich will das ihr mir Richter ranschafft.“ „Tscherne, hier ist Engelhardt. Ich weiß dass Sie einen meiner Männer in ihrer Gewalt haben, Semir Gerkhan. Ich will mit ihm sprechen.“ „Oh, Frau Engelhardt. Wir kennen uns ja noch gar nicht. Sie sind die Chefin von Gerkhan? Na das nenne ich Gleichberechtigung. Aber warum glauben Sie, dass Sie mit ihm reden dürfen?“ „Hören Sie, wenn Sie wollen, dass wir Ihre Wünsche erfüllen, dann sollten Sie uns entgegenkommen.“ „Ich bin euch Bullen doch schon mehr als genug entgegengekommen. Ich habe alle anderen laufen lassen. Nur Gerkhan ist bei uns und es geht ihm noch gut. Wenn ihr wollt, dass es so bleibt, dann solltet ihr jetzt anfangen diesen Richter her zu holen.“ „Ich habe ihn bereits angerufen. Er ist unterwegs. Bitte lassen Sie mich mit Semir sprechen.“ „Nun dann will ich mal nicht so sein. Los Bulle sag deiner Chefin guten Tag.“ „Chefin? Ich bin okay.“ Das Gespräch wurde beendet.

    „Deine Chefin hat wohl Angst um dich, Gerkhan.“ meinte Tscherne als das Gespräch beendet war. Semir hockte am Boden und sah zu Tscherne hoch. „Was haben Sie vor, Tscherne? Was wollen Sie von Jan?“ „Das weißt du nicht? Euretwegen habe ich meine Freundin verloren, eine Menge Geld verloren, mein Leben fast verloren? Und du fragst was ich von ihm will.“ Er trat Semir in die Seite. Dieser stöhnte auf. „Du und Richter werden heute mit mir in die Hölle fahren.“ drohte Tscherne ihn an. Semir sah ihn an. Er ahnte, dass er noch schlimme Stunden vor sich hatte. Er erinnerte sich, das Tscherne und seine Komplizen einmal Andrea fast umgebracht hatte. Und das am Hochzeitstag. Damals war es so knapp gewesen. Und nun ist es schon wieder ein Hochzeitstag, der beiden, und ob dieser zusammen verbracht werden kann, ist nicht sicher.

    Jan war mittlerweile auf der Autobahn in Richtung Köln. Etwa 15 Minuten später stand er vor der Bank. Frau Engelhardt ging ihm entgegen und begrüßte ihn. Sie stellte Tom und Jan vor. Die Männer waren sich direkt sympathisch. „Was hat das mit diesem Tscherne auf sich?“ fragte Tom Jan. „Tscherne war nein ist ein Mörder. Er hat damals meinen besten Freund umgebracht. Semir habe ich dann kennen gelernt. Allerdings war es eher schmerzhaft für ihn. Ich habe ihn verprügelt. Dann haben wir uns zusammen getan und gegen Tscherne gekämpft. Er entführte dann noch die Tochter meines toten Freundes um uns zu erpressen. Wir befreiten sie und dann war Tscherne verschwunden. Ein Jahr später tauchte er wieder auf und hat mit Helfershelfern Andrea entführt und fast umgebracht und das am Hochzeitstag. Tja und jetzt taucht er wieder auf. Wieder ein Jahr her, fast auf den Tag.“ erklärte Jan. „Ja, und morgen haben die beiden wieder ihren Hochzeitstag. Ich werde dafür sorgen, dass die beiden dann auch zusammen sind. Helfen Sie mir dabei, Jan?“ fragte Tom. „Klar. Aber das Sie lassen wir weg. Du und Jan, okay?“ „Gut. Einverstanden.“ Damit waren die Höflichkeitsfloskeln abgeklärt.

    In Der Bank:

    Semir saß am Boden. Die Hände waren mit einem Seil gefesselt. Tscherne stand am Fenster und schaute auf die Strasse. Er erblickte Jan Richter. „Da ist er ja, unser Freund Richter.“ gab er von sich. Er achtete nicht auf Semir, der sich mit seinen Fesseln beschäftigt hatte. Nun waren die Fesseln so lose, das er sie abstreifen konnte. Er schaute sich nach den Komplizen von Tscherne, die waren jedoch damit beschäftigt den Tresor auszuräumen. Er schlich sich langsam an Tscherne ran. Doch anscheinend hatte dieser auch hinten Augen. Kurz bevor Semir an ihm dran war, drehte er sich um und richtete die Waffe auf ihn. Semir hielt inne. „Du änderst dich wohl nie, Gerkhan.“ Er kam auf Semir zu, der nun mitten im Schalterraum stand. Die Arme hingen runter. Man sah ihm an, dass er unter Spannung stand. Doch derzeit war er dazu verdammt, sich ruhig zu verhalten, denn mit Tscherne war nicht zu spaßen. Tscherne stand nun ganz dicht vor Semir. Er hielt ihm die Pistole an die Stirn. „Wenn ich jetzt abdrücke, dann werden bestimmt einige Personen da draußen sehr traurig sein. Ich auch, denn dann wäre meine Rache, die ich mir ausgedacht habe, nur die Hälfte wert. Und damit wäre uns beiden doch gar nicht geholfen, nicht wahr?“ Semir sah ihn an. Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. „Hans! Komm her!“ Sein Komplize kam und staunte, das Semir ohne Fesseln dastand. „Nimm die Handschellen von dem Bullen und fessle ihn damit. Aber bitte ganz fest! Verstehst du.“ Der Angesprochene nickte. Er nahm die Handschellen und zerrte Semir die Arme wieder auf den Rücken. Dann drückte er die Handschellen so eng, dass Semir ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. „So. Nun kannst du noch einmal versuchen, die Fesseln loszuwerden.“ Tscherne grinste Semir ins Gesicht. Er nahm die Pistole vom Kopf und ging wieder zum Fenster. Semir wollte ebenfalls zum Fenster gehen, doch bevor er dort angekommen war, drehte Tscherne sich erneut um und winkte seinen Komplizen Hans. Dieser verstand und stellte Semir ein Bein. Semir fiel darüber und knallte auf den Boden. Da er sich nicht abstützen konnte, schlug er schwer auf. Wieder kam Tscherne zu ihm. Semir drehte sich auf den Rücken und sah Tscherne an. „Was soll das? Wollen Sie damit beweisen, wie dumm Sie sind, Tscherne? Sie wissen doch, dass Sie eigentlich gar keine Chance haben, hier raus zukommen. Dann sind da noch ihre Komplizen. Glauben Sie, dass sie alle hier raus bekommen? Glauben Sie wirklich, dass Sie Jan hier her bekommen?“ „Kannst du eigentlich nie die Klappe halten, Gerkhan?“ stellte Tscherne als Gegenfrage und schlug Semir mit der flachen Hand ins Gesicht.

    „Tscherne!“ rief Jan per Megaphon in die Bank. „Was wollen Sie?“ fragte er weiter. „ Hallo Richter. Nett, das du vorbei kommst“, lachte Tscherne. Jan sah zur Bank. Er konnte Tscherne am Fenster stehen sehen. Von Semir sah er nichts. „Ich will, dass Sie Gerkhan ans Fenster bringen!“ „Richter, Sie haben gar nichts zu wollen. Ich bin es der Ihnen die Vorschriften macht, klar!“ kam es von Tscherne zurück. „Okay, Zeigen Sie mir, das es Semir gut geht, dann können wir weiter verhandeln.“ forderte Jan. Er sah, wie Tscherne sich von Fenster weg bewegte. Kurze Zeit später kam er mit Semir zurück. Jan sah, das Semir gefesselt war, außerdem hielt Tscherne Semir die Waffe an die Schläfe. „So, hier ist er, und nun kommen Sie meinen Forderungen nach, oder Sie können sehen, wie Gerkhan stirbt.“ „Was wollen Sie?“ „Dich, Richter! Nur Dich.“ „Lassen Sie Gerkhan frei, wenn ich mich in Ihre Hände begebe?“ „Nein! Du und er, ihr werdet mich begleiten. Erinnerst du dich an unsere letzte Begegnung, Richter? Du hast mein Mädchen umgelegt, zusammen mit Gerkhan. Dafür werdet ihr beide bezahlen. Wenn du nicht kommst, dann wird Gerkhan es allein ausbaden. Du hast genau zwanzig Minuten Zeit.“

    Jan sah zu Frau Engelhardt und Tom. „Wenn ich da rein gehe, dann hätten Semir und ich bessere Chancen, gemeinsam gegen Tscherne zu kämpfen. Er allein, ich meine Semir, hat keine Chance. Wer weiß wie viele Komplizen Tscherne hat. Nur wenn ich dabei bin, können wir gewinnen… Frau Engelhardt, Sie wissen doch wie brutal dieser Tscherne sein kann. Wollen Sie sich nicht überlegen, ob es besser ist, mich gehen zu lassen?“ Frau Engelhardt hatte sich bis jetzt geweigert Jan gehen zu lassen. Sie sah Jan an. „Glauben Sie, dass es eine Möglichkeit gibt Sie und Semir daraus zu holen? Was wenn er Sie und Semir einfach tötet anstatt sie beide mitzunehmen? Was wenn er Sie in der Hand hat, und Semir erschießt. Nein es ist einfach zu riskant.“ „Aber es unsere einzige Chance“ warf nun Tom ein. „Ich meine die Gefahr für Semir zu verringern. Wenn Jan dabei ist, dann hätten die beiden wirklich bessere Chancen. Chefin… ich stimme Jan zu.“ „Ach … das ist eine Überraschung. Jetzt schließen Sie sich mit Jan zusammen? Sind Sie tatsächlich der Meinung, das Jan und Semir gegen diesen Tscherne was ausrichten können?“ „Zumindest sind sie dann zu zweit. Und damit ist die Chance verdoppelt worden. Semir allein hat gar keine Möglichkeit, gegen Tscherne anzukommen. Chefin bitte… Es ist die einige Chance.“ Tom sah sie an, und an ihrem Blick sah er, dass sie klein beigeben wird. „Okay, Jan. Sie gehen auf eigene Verantwortung, verstanden. Und sie werden einen Sender tragen.“ „In Ordnung. Aber er muss klein sein, damit Tscherne ihn nicht entdeckt.“ Tom drückte Jan einen sehr kleinen Sender in die Hand und dieser versteckte ihn in seinem Schuh. „Dort fällt er am wenigsten auf. Ich habe ihn bereits eingeschaltet.“ Jan nahm das Megaphon und rief: „Tscherne, Sie haben gewonnen, ich komme zu Ihnen rein.“ „Dann komm. Ohne Waffen versteht sich.“ kam von Tscherne zurück. Jan ging auf die Bank zu.

    Semir saß wieder auf dem Boden. Die Handgelenke schmerzen von den Handschellen. Er sah zu Tscherne auf. Dieser grinste ihn an und meinte nur, dass er sich keine Chance ausrechnen sollte, wenn Jan da ist. Semir wunderte sich allerdings, das von den Komplizen nur noch Hans übrig geblieben ist. Die anderen waren überhaupt nicht mehr zu sehen. Tscherne schaute zu Hans rüber, dieser nickte und kam zu Semir. Er zog ihn hoch und hielt ihm dann die Waffe an den Kopf. „Du solltest keinen Fehler machen, Gerkhan. Hans kann sehr gut schießen. Verhalte dich einfach ganz ruhig, verstanden“ Semir nickte. Jan kam auf die Bank zu. Tscherne öffnete die Tür. Jan trat in die Bank. Tscherne untersuchte ihn nach Waffen. Er fand keine. Aber auch keine Handschellen. Tscherne sah ihn an. „Wo sind die Handschellen?“ fragte er. „Ich habe keine dabei.“ meinte Jan nur und sah zu Semir. „Ach, haben die beim BKA keine Handschellen? Nun gut, dann werden wir uns was einfallen lassen.“ Tscherne winkte Hans ran und dieser zog Semir mit. Jan sah, als Semir sich leicht drehte, das die Handschellen anscheinend ziemlich fest saßen. Tscherne zog Semir zu sich heran und hielt ihm dann seine Waffe an die Schläfe. „Hans, binde Richter die Hände ebenfalls zusammen. Ach, und Richter, keine Tricks. Gerkhan badet es aus, klar!“ Jan nickte. Als auch Jan gebunden war, wurden Semir und er zu Boden gedrückt.

    „Hey, wie geht es dir?“ fragte Jan Semir. „Den Umständen entsprechend. Außer das die Handschellen ziemlich fest sind. Aber das lässt sich halt nicht ändern. Tscherne sieht nicht so aus, als ob er mir die Dinger lockerer macht. Wie spät ist es eigentlich?“ „Es müsste jetzt fast 20.00 Uhr sein. Warum fragst du?“ „Weil ich Hunger habe. Mein letztes Essen ist heute um eins gewesen. Und von der Pizza, die Tscherne angefordert hat, habe ich nichts bekommen.“ Tscherne hatte das Gespräch mitbekommen. „Na und. Du brauchst nichts zu essen. Das hat ja gar keine Zeit zum Verdauen mehr. Und du hast Recht, die Handschellen bleiben wie sie sind. Ich hoffe sie tun weh.“ Er lachte. Semir und Jan sahen ihn an. „Sie sind erbärmlich, Tscherne“ gab Jan von sich. Tscherne sah auf ihn runter. „Richter wir werden unseren Spaß noch haben. Aber jetzt ist es Zeit diesen Ort zu verlassen. Ihr beide und Hans und ich.“ „Und was ist mit den anderen?“ fragte Semir. „Die anderen? Die sind weg. Tja, das Geschäft des Banküberfalls ist ein gefährlicher Job. Die anderen haben es leider nicht geschafft.“ Tscherne lachte.

    Frau Engelhardt und Tom standen vor der Bank. Sie konnten nichts unternehmen. Tscherne war unberechenbar und es war ganz sicher, dass er mit Semir und Jan im Schlepptau die Bank verlassen wird. Und dann wird er mit Sicherheit seine Rache an Semir und Jan ausüben. Engelhardt wusste, was Tscherne alles auf dem Kerbholz hatte. Er war skrupellos und nahm noch nicht einmal auf seine eigenen Leute Rücksicht. Toms Handy klingelte. „Ja?“ meldete er sich. „Ich bin es, Andrea. Was ist mit Semir?“ „Andrea, ich kann im Augenblick noch nichts sagen. Semir ist in der Bank. Eben ist Jan Richter rein gegangen. Einer der Bankräuber, er heißt Tscherne, hat die beiden in der Gewalt. Wir wissen noch nicht, was hier passieren wird. Bitte habe Geduld. Sobald ich was weiß, rufe ich dich an. Okay?“ „Nichts ist okay. Du sagtest Tscherne? Kennst du die Geschichte mit diesem Typen? Und Jan Richter? Er ist auch da? Was geht denn da vor?“ „Andrea. Ich kenne die Geschichte. Jan hat mir alles erzählt. Bitte, habe Geduld. Ist Jana noch bei dir?“ „Ja sicher, sie bleibt bei mir.“ „Okay. Bitte gib sie mir.“ Andrea übergab das Handy. „Ja, Tom was gibt es?“ „Jana, bitte kümmere dich um Andrea. Sie braucht dich, okay. Ich weiß nicht, wie lange diese Sache gehen wird. Aber es sieht nicht gut aus.“ „Alles klar. Bis später und viel Glück.“ Jana beendete das Gespräch.

    „So, ihr Zwei. Es geht los.“ Tscherne nahm das Handy von Semir und wählte die Nummer von Tom an. „Also hör zu Bulle. Gib mir Engelhardt.“ Tom übergab das Handy an die Chefin. „Ja, Engelhardt hier.“ „Hören Sie genau zu: Ich werde jetzt mit Gerkhan und Richter diese Gebäude verlassen. Sie gewähren freien Abzug. Ich will einen Wagen innerhalb der nächsten 10 Minuten. Und zwar einen mit Funk, klar!“ „In Ordnung. Der Wagen wird umgehend vor die Tür gestellt.“ „Frau Engelhardt, denken Sie daran, dass einer der Beiden dafür bezahlen wird, wenn Sie irgendwelche Tricks versuchen.“ „Ich gebe Ihnen mein Wort, es wird nichts unternommen werden.“ Das Gespräch war beendet. Engelhardt gab die Befehle, einen Dienstwagen mit Funk vor die Bank zu stellen. Der Fahrer hat sich anschließend umgehend vom Fahrzeug zu entfernen. Die Türen sollten zur Bankseite geöffnet sein. Alles wurde vorbereitet. Hoffen wir, das Tscherne den Sender bei Jan nicht entdeckt, dachte Engelhardt. Sie sah Tom an und versuchte in seinem Blick eine Lösung für diese Situation zu finden, doch auch in seinen Augen spiegelte sich Hilflosigkeit. Sie konnten nur abwarten.

    Als der Wagen vor der Tür stand zog Tscherne Semir hoch. Hans sollte sich Jan schnappen. Doch bevor sie das Bankgebäude verließen, flüsterte Hans Tscherne etwas ins Ohr. Er sah zu Jan und lächelte, dann nickte er. Beiden wurde die Pistole an den Kopf gesetzt. „So und nun gehen wir. Versucht keine Tricks. Ihr könnt nur verlieren, KLAR!“ sagte Tscherne. Semir und Jan nickten. Sie konnten nichts unternehmen ohne sich zu gefährden. Hans ging mit Jan vor. Die beiden setzten sich auf den Fahrer und Beifahrersitz. Dann kamen Tscherne und Semir. Zunächst setzte sich Tscherne ins Auto und zog dann Semir nach. Hans gab Gas und fuhr im hohen Tempo davon. Im Auto herrschte eine gespannte Atmosphäre. Jan drehte sich nach Semir um und sah, dass dieser immer noch die Waffe am Kopf hatte. „Was soll das, Tscherne. Sie können die Waffe doch runter nehmen.“ sagte er. „Wann ich die Waffe wegnehme, bestimme ich, klar. Und du solltest nach vorn schauen. Gerkhan hier, wird sich solange er die Waffe spürt sicher nicht rühren. Nicht wahr Gerkhan?“ Tscherne lachte auf. Semir sagte nichts. Jan sah in den Rückspiegel und suchte den Blick von Semir. Er versuchte ihn Mut zu machen und mit den Augen zu erklären, dass sie nicht ganz verloren sind. Doch auch er hatte keine Ahnung wohin die Fahrt ging und wie sie enden wird.

    Tom und Engelhardt saßen im Auto von der Chefin. Sie sahen auf einen kleinen Monitor und konnten das Signal vom Sender den Jan trug einwandfrei empfangen. „Sie fahren jetzt auf der inneren Kanalstrasse in Richtung Autobahn“ sagte Tom. „Ja, die Frage ist nur wo wollen die hin. Wir müssen unbedingt dran bleiben. Der Sender hat nur eine begrenzte Reichweite. Tom, Sie fahren ich behalte den Monitor im Auge. Los geht’s.“ sagte Engelhardt zu Tom und zum Einsatzleiter des SEK „Sie halten sich im Hintergrund und folgen uns. Aber bleiben Sie außer Sichtweite.“ Der Einsatzleiter nickte und gab nun seinerseits Befehle an die Männer. Tom fuhr los. „Sie sind jetzt auf der Autobahn in Richtung Longerich.“ sagte Engelhardt. Tom nickte. „Die Frage ist wie weit wird er fahren?“ „Wir werden sehen. Auf jeden Fall bleiben wir dran.“ sagte Engelhardt.

    Semir, immer noch die Waffe am Kopf, wollte sich ein wenig bequemer hinsetzen, jedoch verhinderte Tscherne dies. Er drückte die Waffe fester an den Kopf. Semir stöhnte auf. „Bleib ganz ruhig sitzen, Gerkhan. Dann tut es auch nicht weh.“ meinte er. „Lassen Sie ihn in Ruhe, Tscherne! Und lösen Sie ihm wenigstens ein wenig die Fesseln. Bitte!“ sagte Jan. Tscherne griff an die gefesselten Hände von Semir und zog diese hoch. Semir stöhnte kurz vor Schmerzen auf. Die sind doch so gut, oder Gerkhan?“ Tscherne lachte. Man sah ihm an, dass er Spaß daran hatte, Semir Schmerzen zuzufügen. Jan sah, das Semir die Tränen in den Augen traten. „Lassen Sie das, Tscherne! Er hat Ihnen doch nichts getan“ Wieder zog Tscherne die Hände von Semir in die Höhe. Diesmal schrie er vor Schmerzen auf. „Gerkhan, du solltest deinem Freund sagen, dass er die Klappe halten soll. Sonst bekommst du noch mehr zu spüren.“ Jan sah Tscherne an. Semir hatte nichts gesagt, doch Jan konnte sehen, was er dachte. Er wollte nicht das Semir noch mehr Schmerzen ertragen musste. Er verhielt sich ruhig. Tscherne sah die beiden abwechselnd an und lachte. Er ließ Semirs Hände los. Außerdem ließ er nun auch die Waffe weg. Er zog die Schlüssel von den Handschellen und sagte zu Semir: „Dreh dich um!“ Semir tat es und spürte, das Tscherne die Handschellen öffnete, doch er lockerte sie nicht sehr. Sie taten immer noch weh, aber es war erträglich. Semir schloss erleichtert die Augen. Tscherne sah ihn an. „Das war nur der Anfang. Warte bis wir am Ziel sind.“ Semir sah ihn an. Er konnte sich denken, das er und damit meinte er Tscherne, sich an ihn und Jan austoben wird. Wie und vor allem wie lange war ungewiss.

    „Sie sind jetzt auf der 57 in Richtung Krefeld“ sagte Engelhardt an. Tom fuhr ebenfalls auf die Autobahn. „Wo will der nur hin? Er kann sich nirgends verstecken. Vielleicht sollten wir ihn stoppen.“ überlegte er sich. „Wir würden damit nur Jan und Semir gefährden. Wir müssen wissen wohin er will. Wir bleiben erst einmal dran und lassen ihn fahren.“ Tom nickte. „Jetzt haben sie die Autobahn verlassen und fahren auf der B9 weiter. Und zwar in Richtung Willich“ „Okay. Dort gibt es ein neues Gewerbegebiet mit etlichen leer stehenden Gebäuden. Wenn er dort hin will, dann haben wir ihn schnell.“ „Hoffen wir es.“

    Tscherne ließ den Wagen in einem Gewerbegebiet in der Nähe von Willich parken. Sie stiegen aus und wieder hielt er Semir die Waffe an den Kopf. Hans übernahm Jan. Sie gingen in einem der leer stehenden Gebäude, das wie eine riesige Werkstatt aussah. Es hingen Ketten von den Decken bis zum Boden. Die meisten hatten Schellen an den Enden und waren über Räder in der Mitte des Raumes hochziebar. Hans brachte Jan in einer Ecke des Raumes. Tscherne nahm Semir und brachte ihn direkt zu den Ketten. Er nahm zwei der Schellen und legte Semir jeweils eine an die Handgelenke, dann schloss er die Handschellen auf. Doch bevor Semir irgendetwas unternehmen konnte, drückte Tscherne einen Knopf und die Ketten fuhren über die Räder nach oben. Er ließ die Ketten so weit hochfahren, das Semir mit nach oben gestreckten Armen im Raum stand. „Was soll der Mist?“, fragte Jan und wollte zu Semir gehen. „Du solltest lieber stehen bleiben, Richter. Sonst wird Gerkhan gleich hängen.“ gab Tscherne von sich. Zur Bestätigung drückte er erneut den Knopf und die Ketten an den Armen von Semir streckten sich noch mehr. Semir stand bereits auf den Zehenspitzen. Er versuchte Jan anzusehen, doch dieser stand in seinem Rücken und er konnte sich nicht drehen. „So, nun werden wir unseren Spaß haben. Richter ich habe für Sie eine ganz tolle Aufgabe. Ich denke Ihre Kollegen werden uns schon bald gefunden haben, und das sollten wir verhindern. Sie bekommen nun die Fesseln abgenommen dann gehen Sie nach draußen; und zwar gehen Sie zum siebten Gebäude. Dort ziehen Sie sich aus und die sich in dem Raum befindlichen Sachen ziehen Sie an. Dann kommen Sie zurück und lassen Sie den Sender, der sich in Ihrem Schuh befindet dort. Wenn Sie es nicht tun, wird Gerkhan hängen. Anschließend wird er die ersten Kugeln abkriegen. Also sollten Sie tun was ich sage. Verstanden?“ Jan sah ihn verwundert an. „Welchen Sender?“ fragte er. Tscherne drückte den Knopf und Semir hob ab. „Tu was ich sage, Richter.“ Jan sah zu seinem Freund, der kurz über den Boden schwebte. „Lassen Sie ihn runter. Bitte“ Tscherne lachte. „Wenn Sie wieder da sind, kommt er runter.“ Jan sah zu Tscherne: „hören Sie, ich habe keinen Sender.“ Tscherne ging auf Semir zu und schlug ihm die Faust in den Magen. Semir stöhnte auf und Tscherne sagte: „ Siehst du, Gerkhan. Herr Richter ist sehr unkooperativ. Er hat es nicht begriffen, dass du zu leiden hast, wenn er nicht das macht, was ich will. Tja. Dann bekommst du einen Vorgeschmack auf das, was noch kommt.“ Er griff in die Tasche und zog einen Ledergürtel hervor. Diesen rollte er aus und man sah die große silberne Schnalle am Ende des Gürtels. Tscherne drehte sich zu Jan um und fragte noch einmal: „Tust du was ich will?“ „Tscherne, ich warne Sie, treiben Sie es nicht zu bunt.“ Tscherne holte aus und die schwere Gürtelschnalle landete auf Semirs Rücken. Dieser schrie auf. „Noch einmal gefragt. Tust du was ich will?“ Als keine Antwort von Jan kam, schlug er erneut zu. Der Schrei von Semir ging Jan durch Mark und Bein. Tscherne schlug ein drittes Mal zu. Jan stand im Raum und war unsicher. Doch dann nickte er. Er und Hans gingen nach draußen und taten was Tscherne verlangte. Als sie den Raum verlassen hatten, ging Tscherne zu Semir und flüsterte ihm ins Ohr. „Schade. Er ist wohl sehr besorgt um dich. Aber, wenn wir gleich weiterfahren, und du sagst auch nur einen Ton, wirst du sterben. Ich verlange absolutes Schweigen zwischen Dir und Richter. Verstanden?“ Semir sah ihn an, doch er sagte nichts. Schon kurze Zeit kamen sie wieder. Tscherne ließ nach einem Nicken von Hans Semir runter. Er fesselte ihn wieder mit den Handschellen und dann verließen alle wieder das Gebäude. Sie stiegen in das Auto und fuhren ab. Jan wurde nicht gefesselt, doch Tscherne hielt ihn in Schacht in dem er Semir direkt bedrohte. „Richter, du solltest nichts unternehmen. Gerkhan wird es bezahlen.“ Zur Bestätigung seiner Drohung drückte er Semir die Waffe tief in den Hals. Semir stöhnte kurz auf. „Lassen Sie ihn in Ruhe, Tscherne. Ich unternehme nichts.“ gab Jan von sich.

    Semir versuchte den Blick von Jan einzufangen. Er hatte bisher nicht viel sagen können, denn Tscherne hatte von vorn herein verhindert, das er und Jan sich unterhalten konnten. Jedes mal wenn er versucht hatte mit Jan ins Gespräch zu kommen, bedrohte er ihn. Was Jan nicht hörte, denn dazu war Tscherne zu leise. Semir hörte jedes Wort. Es war gefährlich, wenn er sprechen würde, das war ihm klar, aber nun konnte er nicht mehr schweigen. „Jan, er wird mich ohnehin töten. Das hat er eben schon gesagt, als du mit dem anderen draußen warst. Also….“ Die Worte gingen in ein Stöhnen über. Tscherne schlug Semir mit der flachen Hand hart ins Gesicht. „Ich sagte doch auch, dass du die Klappe halten sollst, Gerkhan. Willst du vielleicht einen Knebel haben? Den kann ich dir verpassen.“ „Was soll es denn. Sie werden doch sowieso ........“ Tscherne schlug erneut zu. Dann hatte er ein Stück Tuch in der Hand und drückte es Semir in den Mund. Dieser wehrte sich, doch durch die Fesseln war er im Nachteil. Der Lappen wurde zusätzlich mit einem Klebestreifen befestigt, damit Semir den Knebel nicht ausspucken konnte. Jan sah entsetzt zu. „Lassen Sie das Tscherne.“ Wieder knallte es. „Du sollst die Klappe halten, Richter. Jedes Wort wird Gerkhan spüren.“ lachte Tscherne. Dann holte er einen weiteren Strick aus der Tasche. Aus diesem knüpfte er eine Schlinge und legte sie Semir um den Hals und zog sie zu…


    „So wir haben sie. Die sind in diesem Gebäude. Also sollten wir nun das SEK rein schicken.“ Meinte Engelhard, als sie das Gelände erreicht hatten. Sie gab die Befehle über das Mikro weiter. Das SEK durchsuchte das Gelände. Sie fanden den Sender und die Sachen von Jan, doch keine Spur der beiden. „Mist. Sie haben den Sender entdeckt. Nun können die sonst wo sein.“ fluchte Tom. Engelhardt sah ihn an. „Wir müssen die Akten durchgehen, vielleicht finden wir dort eine Spur wohin er fliehen kann. Wir müssen ihn finden.“ Engelhardt sah Tom verzweifelt an. Tom nickte. Dann fuhren sie zum Revier zurück.


    Semirs Gesicht lief blau an. Tscherne hatte das Seil an seinem Hals zugezogen. Nur mühsam bekam er Luft. Außerdem behinderte der Knebel das Atmen. Jan erschrak. Er dachte nach, wie er Semir Erleichterung verschaffen konnten. Doch egal was er sagte, Tscherne reizte das Spiel aus. Er hatte die Schlinge so eng um Semirs Hals gezogen, dass dieser fast bewusstlos wurde. Das andere Ende hatte Tscherne um sein Handgelenk. „Hans, ich habe ein Haustier“, lachte er seinen Komplizen an. Hans nickte nur. Semir sah ihn an. In seinen Augen sah man die Angst. Er konnte sich jedoch nicht äußern und jede Bewegung quittierte Tscherne mit einem Zug an dem Seil. Auch Jan verhielt sich ruhig, damit Semir nicht noch weiter gequält wurde. „Hey, fahr jetzt links rein. Wir sind gleich da.“ sagte Tscherne zu Hans. Dieser bog ab und Jan konnte sehen, dass sie in ein Waldstück fuhren. Nach kurzer Zeit kam eine Hütte. Sie war abgeschieden und sah ziemlich heruntergekommen aus. Jan drehte sich zu Semir um. Dieser saß ruhig in der Ecke und wagte sich nicht zu rühren. Tscherne sah ebenfalls zu Semir und sprach dann Jan an: „Na, Richter. Meinst du nicht auch, das Gerkhan eine ziemlich ungesunde Gesichtsfarbe hat. Tja es ist ungesund eine große Klappe zu haben.“ Er lachte. Jan antwortete nicht, denn er wusste, das Tscherne nur darauf wartete, das er redet, damit er Semir wieder drangsalieren konnte. Zu Semir sagte er: „Siehst du Gerkhan, Richter hat es verstanden. Er hat es endlich kapiert, dass wenn er redet, dir schadet. Leider bringt das nicht viel, denn du bist der erste, der meine Rache spüren wird. Richter brauche ich noch länger, und ich weiß dass er es überhaupt nicht leiden kann, wenn du leidest. Das wird ein Spaß für mich.“ Er lachte gemein.

    Engelhard und Tom standen im Büro und versuchten Informationen über Tscherne zu bekommen, aus denen hervorging wo er stecken könnte. Doch es war wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen. Es gab einfach keine neue Spur. Tom war verzweifelt. Er hatte die Akte von Tscherne studiert und dieser Mann machte ihm Angst. Er hatte Semir und Jan Rache geschworen und nun waren beide in seiner Hand. Tom konnte sich ausmalen, dass er beide extrem quälen wird. Er konnte sich vorstellen, dass die beiden Kollegen alles versuchen würden, zu fliehen, doch so wie er Tscherne einschätzte wird dieser das zu verhindern wissen. Doch dann hatte er auf einmal eine Idee. „Chefin, ich glaube ich hab´s. Ich denke ich weiß wo er hin ist. Hier in der Akte steht, das Tscherne eine alte Hütte im Waldbröl besitzt. Wir sollten dort hin fahren. Vielleicht ist das eine heiße Spur.“ Engelhardt sah ihn an. Sie nickte. Doch es war mittlerweile fast Mitternacht und vor morgen war nicht daran zu denken. „Wir werden direkt morgen früh hinfahren. Und zwar mit dem SEK“ „Gut, ich werde jetzt nach Andrea und Jana fahren.“ Tom verabschiedete sich und setzte sich in sein Auto. Er fuhr zu Andrea. Als er dort ankam, sah er das dass Licht noch brannte. Er ging zu Tür und klingelte. Jana öffnete. „Schläft Andrea schon?“ fragte er. Jana schüttelte den Kopf. „Wie sollte sie. Sie hat Angst um den Mann, den sie liebt. Sie sitzt im Wohnzimmer. Sie ist fertig. Tom hast du wenigstens gute Nachrichten?“ Jana sah ihn hoffnungsvoll an. Er schüttelte den Kopf und ging ins Wohnzimmer. Andrea sah ihn flehend an. „Was ist mit Semir?“ fragte sie tonlos. „Andrea, dieser Tscherne hat uns abgehängt. Wir wissen im Augenblick nicht wo sie sind. Es tut mir leid. Ich habe versagt. Ich konnte Semir nicht helfen“ „Schon gut Tom. Es ist nicht deine Schuld. Irgendwie zieht Semir die Typen, die ihn nicht ausstehen können an. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Ich weiß, das er lebt.“ sagte Andrea voller Überzeugung. „Andrea, wir sollten versuchen nun zu schlafen. Morgen werden wir noch eine Spur verfolgen, vielleicht haben wir Glück.“ „Nein Tom. Wir werden Glück haben. Und ich werde Semir morgen zum Hochzeitstag in den Arm nehmen. Verstehst du. Tscherne hat mir schon einmal das Liebste nehmen wollen, er hat es nicht geschafft. Das wird er auch jetzt nicht schaffen.“ Tom nahm sie in den Arm. Danach gingen alle schlafen.

    In der Hütte im Wald :

    Tscherne zog Semir an der Schlinge ins Haus. Hans kam mit Jan nach. Tscherne zog Semir dich an sich heran. Da dieser immer noch geknebelt und gefesselt war, wehrte er sich nicht dagegen. Jan wurde in die Hütte gestoßen. Er sah, das Tscherne Semir die Waffe an die Schläfe drückte. „Tscherne, bitte lassen Sie ihn endlich in Ruhe.“ Tscherne zog an der Schlinge, Semir fing an zu röcheln. „Gerkhan, es tut mir irgendwie schon leid. Aber Richter hält einfach nicht die Klappe. Nun gut. Ich hatte ihn gewarnt. Mehrmals. Du bist mein Zeuge nicht wahr, Gerkhan?“ Tscherne sah Semir in die Augen. „Also, dann wollen wir mal anfangen, Richter Manieren beizubringen. Hans! Binde Richter an dem Stuhl fest.“ Der Angesprochene tat was befohlen wurde. Er band Jan auf einem soliden Stuhl fest. Selbst die Beine wurden an die Stuhlbeine gebunden. Er konnte sich nachdem Hans fertig war, nicht bewegen. In dieser Zeit hatte Tscherne Semir den Knebel aus dem Mund genommen. Doch diesem war nicht danach, irgendetwas zu sagen. Außerdem war immer noch die Schlinge um den Hals. Er sah Tscherne nur an und dann wanderte sein Blick zu Jan. Tscherne riss ihm die gefesselten Hände hoch. Semir konnte einen schmerzhaften Schrei nicht unterdrücken. Tscherne nahm ein Seil, das er in der Hütte liegen hatte und band es mit dem Zwischenstück der Handschellen zusammen. Das andere Ende warf er über einen Balken an der Decke der Hütte. Er zog dieses Ende so weit, das Semir die auf dem Rücken gefesselten Hände fast ausgerenkt wurden. Semir stand stöhnend und gekrümmt im Raum. Er sah Jan an. Doch auch der konnte nichts tun. „So, dann wünsche ich den Herren eine schöne gute Nacht.“ sagte Tscherne und wandte sich ab. „Tscherne, Sie sind erbärmlich. Sie können Semir nicht die ganze Nacht dort stehen lassen. Wenn Sie sich an mich rächen wollen, bitte, dann tun sie es auch. Aber lassen Sie um Gottes Willen, Semir da raus.“ flehte Jan regelrecht. Tscherne schüttelte den Kopf und tat einen Schritt auf Semir zu. Dann schlug er zu. Er schlug Semir mit aller Gewalt in den Magen. Dieser stöhnte auf und mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er den Schmerzen Herr zu werden. Er konnte den Schmerzen nicht entgegen wirken, denn er stand aufgrund der Fesselung bereits gekrümmt im Raum. Die Schmerzen die während des Schlages in den Magen, sich in die Hände und Armen ausbreiteten waren extrem. „Tja Gerkhan, So ist es. Er denkt nur an sich, der Herr Richter. Er nimmt keine Rücksicht auf deine Gesundheit. Ich glaube, wir müssen die Unterhaltung noch weiter führen.“ Semir sagte nichts. Er rang nach Luft. Jan sah erschrocken zu. „Tscherne, es reicht! Verprügeln Sie mich, wenn Sie unbedingt prügeln wollen, aber lassen Sie Semir endlich in Ruhe, verdammt!!!“ Wieder schlug Tscherne auf Semir ein. Dieser sackt bewusstlos in seinen Fesseln zusammen. „Oh, schade. Das war wohl zuviel.“ lachte er gemein und drehte sich um. „Hans ich lege mich schon mal hin. Sorge du dafür, das Richter keine Scherereien machen kann, und dann kannst du Gerkhan abhängen. Er bekommt ein extra Zimmer. Du weist ja schon wohin.“ Hans nickte. Tscherne ging aus dem Raum. Jan wurde von Hans geknebelt. Dann konnte Jan sehen, wie Hans Semir von dem Balken befreite. Er sah besorgt auf Semir. Er war immer noch bewusstlos. Jan war zur Hilflosigkeit verdammt. Er konnte ihm nicht helfen. Er sah, wie Hans Semir auflud und aus dem Raum brachte. Er wusste nicht, wohin Semir gebracht wurde, doch es konnte nicht all zu weit gewesen sein, denn bereits 5 Minuten später war Hans wieder da. Er überprüfte erneut die Fesseln von Jan und ging dann ebenfalls raus.

    Hans hatte Semir in einem ausrangierten Tank gebracht. Dort kettete er ihn mit vorhandenen Handschellen an die Wand. Die Kette, die an den Schellen war, war ungefähr 1,5 m. Lang. Somit konnte Semir hingelegt werden. Hans legte Semir auf eine alte dreckige Matratze im Tank. Er sah sich noch einmal kurz um, verließ den Tank und schloss die schwere Tür. Semir erwachte kurz danach aus der Bewusstlosigkeit. Er zerrte an den Fesseln, doch die Handschellen saßen fest. Er konnte zwar aufstehen, doch viel bewegen konnte er sich nicht. „Jan?“ rief er leise in den dunklen Raum. Keine Antwort. Er dachte, entweder bin ich allein hier, oder Jan ist bewusstlos. Er versuchte zu erkennen, wo er war, doch der Raum war sehr dunkel. Semir konnte nur bis zum Morgen warten. Er setzte sich auf den Boden. Dort bemerkte er, dass es eine Matratze gab. Zwischendurch versuchte er immer wieder an den Handschellen zu zerren, gab jedoch auf, denn diese ließen sich weder öffnen noch lockern. Dazu brauchte er Hilfe. Er legte sich hin, und schlief kurz darauf ein.

    Am nächsten Morgen fuhren Tom und Engelhardt mit dem SEK zu der Hütte nach Waldbröl. Sie sahen schon von fernen das der Wagen den sie Tscherne überlassen hatten dort stand. Engelhardt nickte Tom zu. „Sie sind da. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.“ sagte sie. Tom sah sie an. „Das darf einfach nicht sein.“ erwiderte er. Er schaute ebenfalls zur Hütte rüber. Beide beratschlagten sich mit dem Einsatzleiter des SEK über das weitere Vorgehen. „Das bester wäre, wenn wir die Hütte von allen Seiten angreifen. Wir werden Tränengas einsetzen. Das sollte für die Geiseln das kleinere Übel sein. Also los“
    Das SEK zog los. Tom und Engelhard blieben zunächst zurück. Sie sahen wie das SEK die Hütte einkesselte. Es flogen Tränengasgranaten in die Hütte. Man hörte Husten und Fluchen. Dann stürmte das SEK die Hütte. Es gab zwar ein kurzes Handgemenge, aber das SEK hatte die Situation im Griff. Tscherne und Hans wurden abgeführt, Jan wurde befreit. Tom rannte in die Hütte. „SEMIR!“ rief er, als er bemerkte, dass keiner mehr in der Hütte war. Er ging zu Jan. „Wo ist Semir?“ „Ich weiß es nicht. Dieser Hans hat ihn raus gebracht. In sein Zimmer, wie sich Tscherne nannte. Ich weiß nicht wo es ist. Aber es muss in der Nähe sein. Es hat keine 5 Minuten gedauert, bis dieser Hans zurückkam. Wir müssen das Gelände absuchen“ sagte dieser. Tom sah verzweifelt zu Engelhardt. Sie ging zu Tscherne: „Wo ist Herr Gerkhan hingebracht worden?“ fragte sie. Tscherne sah sie an. „Sucht ihn doch. Aber ich würde mich beeilen. Er ist gut versteckt. Nur ich denke ohne Essen und Trinken wird er nicht lange durchhalten. Außerdem ist in diesem Versteck noch eine Besonderheit angebracht worden. Wenn Sie sehen wollen, was das ist, sollten Sie noch einmal in die Hütte gehen. Dort ist ein Monitor. Und dadurch können Sie Gerkhan sehen. Aber nicht nur sehen, sondern auch hören und sogar mit ihm sprechen. Nur helfen können Sie ihn nicht. Wenn Sie ihn nicht rechtzeitig finden, wird er verhungern und verdursten.“ Engelhardt sah ihn an. Tscherne grinste. „Was ist da außerdem noch? Sie sprachen von der Besonderheit?“ „Ach ja, die hatte ich schon fast vergessen. Also…. Nein.. Ich verrate es nicht. Sehen Sie doch einfach zu.“ lachte er. Tom und Engelhardt gingen in die Hütte. Sie fanden den Monitor und schalteten ihn ein. Auf dem Bildschirm sahen sie Semir. Angekettet an einer Wand in einem Raum. Er konnte sich nicht sehr viel bewegen, höchstens 10 cm zu jeder Seite.

    Semir wurde wach. Im Raum war es nicht mehr sehr dunkel. Doch es war kein Tageslicht, sonder künstliches Licht. Er sah sich um. Der Raum war höchstens 8 qm² groß. Es gab keine Fenster. Die Tür war aus Stahl. Dann hörte er ein komisches Knacken. „Semir?“ hörte er Frau Engelhardt. Er sah sich um, doch er war allein in diesem Raum. „Chefin? Wo sind Sie?“ „Wir sind in der Hütte. Wir haben Jan befreit, Tscherne und diesen Hans festgenommen. Doch wir wissen nicht wo Sie sind. Wissen Sie es?“ „Nein. Ich verstehe nicht? Wieso können wir miteinander sprechen? Können Sie mich sehen?“ „Ja wir sehen Sie. Wie geht es Ihnen sonst? Ich meine körperlich?“ „Bis jetzt noch ganz gut. Ich habe Durst und Hunger. Ansonsten bin ich so weit in Ordnung. Wann holen Sie mich hier raus?“ „Semir, ich weiß nicht wo Sie sind. Tscherne und dieser Hans schweigen sich aus. Tscherne hat außerdem noch gesagt, das er in diesem Raum eine Überraschung eingebaut hat. Wir wissen nicht was er damit meint.“ „Das kann nur eine Teufelei sein. Aber ich sehe hier noch nichts. Wie weit können sie den Raum übersehen?“ „Wir sehen Sie, Semir und nur die Ecke wo Sie sich befinden. Was können Sie erkennen? Vielleicht hilft es uns Sie zu finden.“ „Der Raum ist knappe 8 qm² groß. Es liegt eine Matratze am Boden. Die Tür ist genau gegenüber von mir. Sie ist aus Stahl. Es gibt keine Fenster, es dringen keine Laute rein. Entweder ist der Raum sehr gut isoliert, oder er liegt unter der Erde.“ „Okay, Semir wir werden das gesamte Gelände absuchen. Aber es wird dauern. Wenn etwas ist, dann melden Sie sich. Ich lasse einen Beamten hier am Monitor damit Sie sich nicht so allein fühlen. Ist das Okay?“ „Okay. Frage ist nur, wie lange ich hier bleiben muss.“ „ Wir machen schnell.“ Das Knacken verschwand. Semir war allein.

    Engelhard forderte eine Hundertschaft an um den Wald zu durchsuchen. Ebenfalls wurden Suchhunde eingesetzt. Knappe zwei Stunden standen die Suchmannschaften bereit. Sie durchkämmten die Gegend. Die Suche ging über Stunden und führte zu keinem guten Ergebnis. Sie fanden Semir nicht. Engelhardt war verzweifelt. Es war schon wieder Abend und die Dämmerung kam. Wenn sie ihn nicht fanden, war er dazu verdammt eine weitere Nacht in diesem Raum zu verbringen. Tom ging in die Hütte. Jan hatte die Schicht am Monitor übernommen. Tom sah zum Monitor. Semir hatte sich das Essen und Trinken geholt. Er sah, dass es nicht viel war. Das würde wahrscheinlich gerade mal einen Tag reichen, wenn Semir es sich richtig einteilte. Er sah Jan an. „Was glaubst du? Wo kann er sein?“ fragte er Jan. Jan zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Als dieser Hans ihn raus brachte, war Semir bewusstlos und ich am Stuhl gefesselt. Ich konnte mich nicht drehen, sonst hätte ich wenigstens die Richtung gesehen, wo sie hingegangen sind. Dieser Tscherne hat Semir ziemlich übel mitgespielt. Er hat ihn jedes Mal wenn ich etwas gesagt oder getan habe, geschlagen, ihn gewürgt oder sonst irgendwie Schmerzen zugefügt. Man sah ihm den Spaß, den er dabei hatte, regelrecht an. Ich habe mich noch nie so wehrlos gefühlt. Vor allem, weil ich Semir nicht helfen konnte. Es ist ….“ „Schon gut, Jan. Ich verstehe es. Semir ist hart. Er wird es schaffen. Schade nur, das er seinen Hochzeitstag nicht zu Hause verbringt, sondern in diesem Raum, von dem wir nicht wissen wo er ist und welche Teufelei er sich noch ausgedacht hat.“

    Semir saß auf der Matratze. Er hatte die Beine angezogen und konnte nur abwarten, wann ihn die Kollegen fanden. Er selbst war zum Nichtstun verdammt. „Hey, Leute? Hört ihr mich noch?“ rief er in den Raum. „Ja, Semir. Wir hören dich. Was ist?“ „Ich wollte nur mal sicher gehen, dass ihr noch da seid. Ich könnte es verstehen, wenn ihr das nicht wäret. Wie weit seid ihr? Mein Magen hängt schon durch und der Durst ist quälend.“ „Hör mal! Wir gehen hier zusammen weg. Klar?“ „Hey, Tom. So meinte ich es nicht. Wie spät haben wir es? Ist es Tag oder Nacht?“ „Es ist jetzt 19.30 Uhr. Semir, wir haben fast das ganze Gelände abgesucht aber wir haben bisher noch keine Spur, wo dieser Raum ist und draußen wird es langsam dunkel. Ich fürchte du wirst eine weitere Nacht dort ausharren müssen“ sagte Tom bedrückt. „Ich verstehe. Tja, das ist mein Hochzeitstag. Schade dass Andrea nicht da ist. Wenn…. Wenn ihr mich nicht findet, dann sagt ihr bitte, dass ich sie liebe. Okay?“ „Wir finden dich schon. Und dann sagst du ihr das selbst! Und jetzt fang nicht an Trübsal zu blasen, klar!“ schimpfte Jan. Semir konnte sich sein Gesicht vorstellen. Er musste grinsen. Doch die trüben Gedanken, konnte er nicht verhindern. Was sollte nur aus Andrea werden, wenn er hier sterben muss. So wie es derzeit aussah, wird es ewig dauern, bis man ihn fand. Man sagt doch ohne Essen kann man eine Woche überleben, aber ohne Trinken nur drei Tage. Wenn sie ihn bis morgen nicht gefunden haben, dann muss er verhungern oder verdursten. Und was meinte Tscherne mit der Überraschung? Semir konnte sich vorstellen, das es irgendeine Teufelei war. Aber was? Und vor allem wie lange dauerte es, bis diese Überraschung eintraf? Semir grübelte. Doch irgendwann schlief er dann ein.

    Tom und Jan saßen nach wie vor am Monitor. Sie beobachteten Semir. Er schien zu schlafen. „Verdammt, wo kann dieser Raum nur sein?“ fragte Jan. Er sah Tom an. „Lass und für einen Moment mal Luft schnappen. Wir gehen mal kurz raus.“ Tom sah ihn an und nickte. Er verstand. Jan wollte ihm etwas sagen, was Semir nicht hören sollte. Er holte einen Beamten, der die Stellung am Monitor zu halten. Er ging dann mit Jan aus der Hütte. Draußen stand Engelhardt. Sie sah die beiden Männer an. „Es ist wie verhext“, sagte sie, „wir haben den gesamten Umkreis von der Hütte abgesucht. Nichts. Keine Vertiefung, keine aufgewühlte Erde. Nichts. Wo kann er nur sein? Ich weiß mir keinen Rat mehr. Und darauf dass dieser Tscherne etwas verrät, können wir nicht bauen. Der schweigt wie ein Grab.“ „Was ist mit diesem Hans?“ „Der sagt ebenfalls nichts. Tscherne und er haben sich verschworen. Er spricht überhaupt nicht.“ In diesem Augenblick kam der Beamte, der am Monitor Wache hielt aus der Hütte. „Kommt, da passiert etwas.“ rief er. Alle rannten in die Hütte zum Monitor. Sie sahen Semir, der sich an die Wand drückte. „Semir? Was ist los?“ fragte Tom. Er sah, das Semir panisch schaute. „Ich habe etwas gespürt. Irgendetwas ist mir über den Körper gekrochen. Hier ist etwas drin!“ „Semir, beruhige dich. Bitte, Panik ist schlimmer als Durst oder Hunger. Bitte beruhige dich. Hörst du?“ „Das sagst du so leicht. Wer weiß was das war?“ „Kannst du die Matratze anheben?“ Semir versuchte es. Es gelang. Doch dort war nichts. „Kann es sein, das du es nur geträumt hast, Semir?“ fragte Jan. „Ich weiß nicht. Kann sein. Mann, holt mich endlich hier raus. Ich brauche dringend frische Luft.“ „Das wissen wir. Wir tun alles Mögliche. Okay. Versuch dich bitte wieder zu beruhigen. Du verbrauchst nur mehr Sauerstoff, wenn du dich aufregst.“ „Tja, das ist die nächste Frage. Wie lange reicht der Sauerstoff in diesem Raum aus.“ meinte Semir. Tom und Jan sahen sich an. Daran hatten sie noch gar nicht gedacht. Sie gingen zu Frau Engelhardt. „Was ist mit der Luftzufuhr? Wir wissen nicht, wie lange die Luft da drinnen reicht. Was wenn Semir ersticken muss?“ Engelhardt sah die beiden erstaunt an. „Vielleicht finden wir, Rohre, die Luft in den Raum leiten. Das wäre eine Möglichkeit. Aber wir müssen warten, bis es hell wird.“ Da mussten Tom und Jan zustimmen. In der Dunkelheit werden sie nichts finden. „Du wolltest mir etwas sagen, Jan?“ sagte Tom. „Ja ich wollte nur nicht das Semir es mitbekommen soll. Bevor dieser Hans Semir raus brachte, sah ich wie Tscherne eine Fernbedienung in der Hand hielt. Ich befürchte, dass wenn wir Semir finden, die Gefahr für ihn nicht vorbei ist. Es ist irgendeine Teufelei am Laufen. Wir müssen sehr gut aufpassen. Er hasst Semir wie die Pest.“ Tom nickte. Das war ja nichts Neues für ihn. „Wir sollten uns nun auch ein wenig hinlegen, damit wir morgen Kraft haben, weiter zu machen.“ Jan nickte. Die zogen sich in die Hütte zurück. Doch bevor sie sich hinlegten, beauftragen sie den Beamten am Monitor sie sofort zu wecken, wenn etwas passieren sollte. Tom warf noch einen Blick auf den Monitor. Semir schien wieder eingeschlafen zu sein.

    Am nächsten Morgen, waren die Suchmannschaften bereits um sechs Uhr im Wald unterwegs. Sie suchten nun nach Rohren, die aus der Erde kamen. Engelhardt hatte die Hoffnung so Semir und sein Gefängnis zu finden. Doch auch nach zwei Stunden war noch kein Ergebnis da. Tom und Jan kamen aus der Hütte. „Und?“ fragte Jan. Engelhardt schüttelte den Kopf. „Das heißt, das Semir nur den Sauerstoff hat, der im Raum ist. Aber … was ist mit der Schilderung, das die Tür aus Stahl ist. Wir könnten doch Metallsuchgeräte einsetzen. Dann können wir vielleicht die Tür finden.“ Engelhardt sah Jan an. „Das ist es…. Die letzte Möglichkeit. Ich fordere sofort einige Geräte an.“ Sie verschwand zum Wagen. Nach drei Minuten war sie wieder da. „Die Geräte werden innerhalb der nächsten halben Stunde hier eintreffen. Wir sollten uns so lange mit Semir unterhalten.“ Sie gingen in die Hütte. Sie setzten sich alle vor dem Monitor und sahen auf Semir. Dieser war noch am schlafen. Tom und Jan sahen sich noch einmal in der Hütte um. Unter einem Bett in einen der Nebenräume, fand Tom eine Ferne-Dienung. Er nahm sie auf und ging zu Jan. „Ist das die Fernbedienung die du gesehen hast?“ fragte er ihn. Jan sah sich das Gerät an und nickte. „Das ist das Ding. Aber was für eine Funktion hat sie?“ fragte er. Tom zuckte mit den Schultern. „Wir könnten es ausprobieren, aber, da wir nicht wissen, was sie auslöst, sollten wir es lassen.“ Jan nickte. Es war einfach zu gefährlich.

    Semir wachte auf. „Morgen Leute. Es wird so langsam Zeit, mich zu finden.“ meinte er. Er hatte mittlerweile einen drei Tage Bart und sah ziemlich dreckig aus. „Nun mal mit der Ruhe, mein Freund.“ sagte Tom. „Wir haben Metalldetektoren angefordert. Damit können wir die Stahltür, von der du gesprochen hast, orten. Dann haben wir dich gefunden und holen dich raus. Das dauert aber noch etwas. Hast du einen Wunsch?“ „Ja. Ich will raus.“ meinte Semir trocken. „Hey, Tom. Kannst du Andrea nicht herholen? Ich möchte mit ihr reden.“ Tom sah zu Frau Engelhardt. Sie nickte. Tom nahm sein Handy und rief Andrea an. „Tom. Habt ihr Semir und Jan gefunden?“ war ihre erste Frage. „Ja wir haben Jan befreien können, aber Semir sitzt in irgendeinem unterirdischen Raum gefangen. Wir wissen nicht wo. Aber er lebt. Wir können ihn über einen Monitor sehen und sogar mit ihm sprechen. Er will dich hören. Kannst du dich bitte hier her fahren lassen?“ „Ich komme sofort. Wo seid ihr?“ Tom gab ihr die Daten durch. „Jana und ich sind schon unterwegs.“ Das Gespräch war beendet.

    Andrea und Jana stiegen umgehend ins Auto und fuhren in Richtung Waldbröl. „Hoffentlich geht es ihm gut“, meinte Andrea. Jana fuhr und sah ihre Schwester kurz von der Seite. „Wenn es ihm nicht gut ginge, hätte Tom bestimmt nicht angerufen. Er wäre dann persönlich gekommen. Also mach dir keine Sorgen. Semir lebt und du kannst ihn gleich sehen.“ Andrea sah nun zu ihrer Schwester. Sie hatte Recht, dachte sie. Tom hätte ihr nicht durch das Telefon gesagt, dass es Semir schlecht ging. Doch was war mit ihm. Tom sagte, er sei in einem Raum unter der Erde gefangen und dass sie nicht wüssten wo dieser Raum ist. Aber durch einen Monitor und Mikrofon war es möglich ihn zu sehen, hören und zu sprechen. Hier müsste man ansetzen. Jedes elektronische Gerät sendet Funkwellen aus. Diese müssen nur geortet werden, und dann hatten sie ihn gefunden. „Jana, bitte fahr schneller. Ich glaube ich habe eine Idee, wie wir Semir finden können.“ Jana sah sie an.

    „Semir, Andrea wird gleich hier sein. Wie geht es dir?“ „Ich bekomme schlecht Luft. Ich glaube, die wird hier ziemlich schlecht. Tja, Leute das war es dann wohl. Ich komme hier nicht mehr raus. Ich habe kein Essen und kein Trinken mehr, die Luft wird dünner und ihr habt keine Ahnung wo ich bin.“ seufzte Semir. „Halt endlich die Luft an, Semir. Wir holen dich da raus.“ schimpfte Jan. In diesem Augenblick kam Andrea in die Hütte. „Wo ist er?“ fragte sie. Tom zeigte auf den Monitor. Sie sah ihren Semir. Er war angekettet in einem Raum, wie Tom es gesagt hatte. Er hatte anscheinend wieder einmal Prügel bezogen. Man sah die blauen Flecke, selbst bei diesem fahlen Licht. „Hey, Schatz.“ „Andrea? Bist du wirklich da?“ „Ja, ich bin hier. Und nun werde ich dich finden. Ich weiß auch wie. Aber erst einmal will ich, dass du nicht so viel sprichst und atmest. Mach bitte keine hektischen Bewegungen.“ Semir sah in die Richtung, wo er glaubte die Linse gesehen zu haben. Er nickte. Jetzt wo Andrea da war, ging es ihm besser. Er wollte sie nur endlich wieder in die Arme nehmen. „Ich liebe dich, Andrea“ „Ich weiß. Ich liebe dich auch. Aber bitte sag jetzt nichts mehr.“ Semir setzte sich auf die Matratze. Tom sah Andrea an. „Wie willst du ihn finden. Wir haben das gesamte Stück bereits mehrmals abgesucht. Nichts. Wir wissen nicht wo er ist.“ „Ja, das hast du mir schon am Telefon gesagt. Aber ich bezweifle, dass ihr eine Ortung der elektronischen Strahlen gemacht habt.“ Tom sah zu Jan und Engelhardt. „Darauf sind wir gar nicht gekommen. Andrea du bist und bleibst ein Schatz. Was brauchst du dafür?“ fragte Tom. Andrea gab ihm eine Liste mit den Teilen die sie brauchte. Engelhardt gab Befehle um alle erforderlichen Dinge heran zu schaffen. Nun hieß es wieder warten, bis alles da war.

    Tom sah auf den Monitor. Semir saß ruhig auf der Matratze. „Hey, ich habe Hunger.“ brachte er sich in Erinnerung. „Ja das wissen wir. Wir haben dich gleich. Bitte Gedulde dich noch.“ sagte Andrea. „Wisst ihr den wo ich bin?“ fragte Semir. „Semir bitte, die Luft die dir zum Atmen bleibt ist sehr gering. Bitte habe Geduld.“ Wieder schwieg Semir. Semir bewegte sich ein wenig. Irgendwie hatte er das Gefühl, nass zu werden. „Hey, Leute, wie ist das Wetter? Regenet es?“ fragte er deshalb. Andrea schaute Tom an. „Nein es regnet nicht, warum fragst du?“ fragte sie. „Ich werde nass.“ meinte Semir. Tom sah zu Andrea und zu Jan. „Verdammt, das ist die Besonderheit die Tscherne meinte. Er will ihn ertränken. Der Bau wird mit Wasser vollaufen und Semir hat keine Chance. Das heißt aber auch, dass der Bau am Wasser liegen muss. Oder es müssen Leitungen dort lang gehen. Die Zeit drängt, Leute. Draußen ist es ziemlich kalt und ich glaube das Wasser ist noch kälter.“

    Semir merkte, das er ziemlich nass wurde. Das Wasser drang durch jede Ritze in den Raum. Die Matratze war bereits durchnässt. „Hey, lasst euch was einfallen. Ich will nicht schwimmen müssen. Und soviel Durst habe ich nicht.“ meinte er sarkastisch. „Das Wasser ist ziemlich kalt.“ „Semir halte endlich den Mund“, schimpfte Andrea. „Ich finde dich.“ Sie hatte mittlerweile alles bereit, was sie brauchte um die Sonde zu bauen, womit sie die elektronischen Strahlen messen konnte. Sie ging mit den Geräten durch das Gelände. Tom stand neben ihr. „Wonach suchst du jetzt?“ fragte er. „Die Kamera und auch das Mirko senden Wellen aus. Dort wo die Wellen gemessen werden, sind die Geräte versteckt. Dort wo die Geräte sind, ist Semir. So einfach ist es.“ Andrea ging weiter. Der Weg führte zu einem kleinen See. Die Geräte schlugen aus. „Hier, Tom. Er muss hier sein. Ich empfange eindeutige Signale.“ Tom sah sich um. Hier war nur der See. „Du meinst… Semir ist im See versteckt. Das kann wohl kaum sein, oder?“ „Warum nicht? Das würde auch den Wassereinbruch erklären. Was, wenn es gar kein Raum ist, wo Semir drin ist, sondern irgend ein Behälter, der ins Wasser geschoben wurde, untergegangen und jetzt auch noch undicht geworden ist. Denk doch mal, Semir sprach von einer Stahltür. Was wenn es keine Tür ist, sondern nur eine Luke. Wir brauchen Taucher.“ Tom telefonierte mit der Chefin. Sie sollte umgehend Taucher zum See schicken und dann sollte sie mit Semir sprechen und ihn über den Raum weiter ausfragen. Vielleicht hatte Andrea ja doch Recht.

    Engelhardt ging in die Hütte. Semir stand mittlerweile bis zu den Knöcheln im Wasser. „Semir, Andrea glaubt zu wissen, wo Sie sind. Sie müssen mir jetzt ganz genau sagen, wie der Raum in dem Sie sind aussieht.“ „Chefin, mir ist kalt. Das Wasser ist eisig.“ „Semir bitte. Konzentrieren Sie sich.“ „Okay, ich versuche es. Der Raum ist wie gesagt 8 qm² groß. Er ist länglich. Mir gegenüber ist eine Tür aus Stahl…“ „Semir, ist die Tür rund, oder eckig?“ „Die Tür ist rund. Mir ist kalt.“ „Ich weiß. Bitte halten Sie durch. Andrea glaubt, dass Sie in einem See sind. Ihr Raum, in dem Sie sind, könnte ein Gefäß sein, der sich unter Wasser befindet. Wir haben bereits Taucher angefordert. Sie werden gleich hier sein.“ „Okay.“ sagte Semir und seine Stimme zitterte vor Kälte. Man konnte außerdem sehen, wie schnell das Wasser stieg.

    Semir stand nun bis zu den Knien im Wasser. Andrea meldete sich über das Mikro. „Semir, Schatz. Wir haben dich gefunden. Wir holen dich gleich raus und dann feiern wir den Tag nach. Ich liebe dich.“ „Andrea. Bitte. Ich friere und ich kann gar nicht so schnell zittern. Das Wasser ist eiskalt. Ich werde wohl ne Erkältung bekommen. Hol mich raus hier. Wenn das Wasser weiter so schnell steigt, dann ertrinke ich. Die Ketten halten mich an der Wand fest. Ich kann nicht schwimmen, wenn die Dinger dran sind.“ „Okay, wir haben ihn gefunden.“ sagte einer der Taucher, als er das Wasser verließ. „Er befindet sich in einem Tank. Der Tank ist auf dem Boden des Sees gesunken. Der Eingang ist zugänglich, doch wenn wir den öffnen, dann tritt das Wasser schnell ein. Wir müssen versuchen, den Tank zu heben. Dazu brauchen wir schweres Gerät. Und zwar schnell.“ Der Kran wurde angefordert. Doch vor 16.00 Uhr wird er nicht kommen. Engelhardt, Andrea, Tom und Jan saßen mittlerweile wieder vor dem Monitor. „Semir, wir haben dich. Es dauert nicht mehr lange.“ sagte Andrea. „Schatz. Das Wasser steht mir schon bis zum Bauch. Wenn ihr mich nicht bald rausholt, dann ist es aus. Soviel Durst habe ich nicht.“ versuchte Semir zu scherzen. Doch er geriet so langsam in Panik. Die Ketten hielten ihn fest. Man konnte durch den Monitor sehen, dass er zitterte. „Semir, der Kran ist jeden Moment hier. Halte aus. Du kannst gleich raus.“ sagte Tom. Dann sah er den Kran. „Da ist er. Los wir müssen den Tank endlich heben, sonst ertrinkt Semir.“ Er verließ die Hütte und lief zum See. Er verfluchte, das er nicht an die Möglichkeit gedacht hatte, das Tscherne Semir im Wasser versteckt hatte. Dann hätte er ihn vielleicht früher entdeckt. Semir hätte schon draußen sein können. Der Fahrer des Krans kam zu ihm. „Hören Sie mal, ich kann den Tank nicht heben. Er ist zu tief und vermutlich zu schwer. Der zieht mich ins Wasser wenn ich ihn versuche zu heben. Ihr müsst euch was anderes einfallen lassen.“ Tom sah ihn an. „Was… Wieso…. Ich meine, …“ stammelte er. „Hören Sie mal, da unten ist mein Kollege und Freund in einem Tank gefangen. Er wird ertrinken, wenn wir ihn nicht rausholen. Er ist gefesselt und kann nicht von selbst rauskommen. Also es ist dringend erforderlich, das Sie mir helfen.“ „Das würde ich auch, aber dazu muss zunächst der Kran gesichert werden. Dann kann ich den Tank heben. Aber vorher nicht.“ Tom nickte. Er nahm sein Handy und rief Engelhardt an. „Der Kran, kann den Tank so nicht bergen. Wir müssen den Kran irgendwie sichern.“ „Tom, Semir hat keine Zeit mehr, das Wasser steht ihm bereits bis zur Hüfte. Ich weiß nicht wie lange er noch stehen kann. So wie es aussieht ist das Wasser extrem kalt. Wenn er zusammen sackt, dann können wir ihm nicht mehr helfen. Geben Sie mir den Kranführer“ Tom übergab das Handy. „Hören Sie. Heben Sie den Tank so weit wie es möglich ist. Wir werden dann versuchen, die Tür zu öffnen und unseren Kollegen rausholen. Ist das eine Möglichkeit?“ „Nun, ich denke schon. Die Kette sollte so lang sein, das ich den Tank knapp unter Wasser halten kann. Aber es muss schnell gehen. Der Grund wo der Kran steht ist nicht gerade stabil.“

    Semir stand bereits nun bis zur Brust im Wasser. Er merkte, dass die Kräfte nachließen und er am liebsten zusammen gebrochen wäre. Doch er riss sich zusammen. Er zitterte vor Kälte und die Zähne klapperten von selbst. „Leute, ich kann…. nicht… mehr.“ Plötzlich merkte er, dass es einen Ruck gab. Der Raum wurde instabil. Außerdem merke er, das dass Wasser ein wenig sank. „Semir, wir holen dich jetzt raus.“ hörte er Andrea sagen. Dann ruckte es noch einmal. Semir hatte das Gefühl in einem Boot zu sitzen, das auf den Wellen schaukelte. Er rutschte aus und kam unter Wasser. Erschrocken tauchte er wieder auf und versuchte sich hinzustellen. „Hey, passt doch auf.“

    Mehrere Taucher machten sich nun an der Tür zu schaffen. Tom stand mit Andrea, Jan und Frau Engelhardt am Ufer. Sie starrten gebannt auf das Tun auf dem See, Es dauerte ziemlich lang, bis sie die Tür endlich aufhatten. Dann kroch einer in den Tank. Er kam wieder raus und schüttelte den Kopf. Tom stieg in ein Boot und fuhr zum Tank. „Was gibt es denn für ein Problem?“ fragte er. „Die Ketten sind nicht aufzubekommen. Ich brauche ein Schweißgerät um die Ketten aufzubekommen.“ Tom nickte. Er gab seine Befehle über Handy weiter. Wieder dauerte es fast eine Stunde. In dieser Zeit ging Tom mit zwei Decken in Tank zu Semir. „Hey, Partner. Wie geht es dir?“ „Tom, mir ist so kalt. Ich friere.“ „Du wirst gleich hier raus kommen. Wir müssen nur noch die Ketten loswerden.“ Semir nickte. Tom legte ihm die Decken um und sah ihn besorgt an. Semir hatte eine ungesunde Farbe. Vermutlich lag es an der Kälte. Er stand ja bereits schon einige Stunden in dem kalten Wasser, dazu kam noch der Mangel an Essen und Trinken, sowie die seelische Verfassung. Semir war fertig und sobald er hier raus kam wird wohl ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus unumgänglich sein. Zehn Minuten später kam ein Feuerwehrmann in den Tank. Er schickte Tom raus, damit der Raum nicht zu eng wird. Tom ging. Der Feuerwehrmann hatte den Helm auf, so konnte Tom nicht das Gesicht genau erkennen. Außerdem trug der Mann bereits die Schweißermaske. Auch Semir erkannte den Mann nicht direkt. „Na, dann machen Sie mich mal endlich los. Ich brauche dringend Hilfe und trockene Klamotten.“

    Engelhardt stand immer noch mit Andrea und Jan am Ufer und beobachteten das Geschehen auf dem Wasser. Einer der Beamten kam auf die drei zu. Engelhardt drehte sich zu ihm und was sie dann hörte, war unglaublich. „Tscherne ist den Kollegen entkommen. Er konnte sich befreien. Wir befürchten, dass er als Feuerwehrmann getarnt das Gelände bereits verlassen hat.“ „Das darf doch nicht wahr sein. Wissen wir wo er hin ist?“ „Leider nein. Wir haben einen Feuerwehrmann gefunden, er ist nach eigenen Angaben niedergeschlagen worden, als er das Schweißgerät einpacken und zu Semir fahren sollte.“ Engelhardt starrte ihn an. „Schweißgerät? Oh nein. Eben ist ein Feuerwehrmann zu Semir rein, mit einem Schweißgerät. Verdammt. Ich muss mit Tom reden.“ Sie nahm ihr Handy. Als Tom sich meldete sagte sie: „ Tom, hören Sie mir bitte genau zu. Ist der Feuerwehrmann zu Semir rein gegangen?“ „ Ja und ich hoffe, das er ihn bald frei hat.“ „Tom, es ist Tscherne gelungen, zu entkommen. Als Feuerwehrmann. Ich muss leider befürchten, dass der, der bei Semir ist, Tscherne sein könnte. Bitte erkundigen Sie sich genau, aber seien Sie vorsichtig.“ Tom drehte sich zu dem Tank um und sah gerade noch wie die Tür zugemacht wurde. „Verdammt.“ fluchte er.

    Semir sah den Feuerwehrmann erstaunt an, als dieser die Tür schloss. „Was soll denn das?“ fragte er. „Nun, ich habe nicht vor, das du freikommst, Gerkhan“ der Feuerwehrmann nahm die Maske und den Helm ab. „Tscherne?“ fragte Semir erstaunt und zerrte an seinen Fesseln. „Ja. Unsere Wege sind noch nicht getrennt. Gerkhan. Du bist schon wieder mein.“ lachte der Verbrecher. Semir sah ihn an. Dann donnerte es von draußen an die Tür. „Tscherne machen Sie auf und geben Sie auf. Sie können hier nicht weg!“ hörte Semir Tom rufen. „Tom! HILF MIR!“ rief Semir. Tscherne sprang auf ihn zu und hielt ihm wieder eine Waffe an den Kopf. „So. Gerkhan, wie heißt dein Freund da draußen?“ Semir schwieg. Tscherne drückte die Waffe stärker an den Kopf. „Wie…. heißt dein Kollege?“ „Kranich, Tom Kranich“ antwortete Semir. „Okay Kranich! Ich weiß das Sie mich hören, genau wie ich Sie hören kann. Also ich forderte nun ein Boot, das ich hier wegkommen. Anschließend ein Auto, das am Ufer steht. Außerdem trockene Klamotten für Gerkhan und Essen und trinken. Er wird mich begleiten. Als Fahrer will ich Hans haben. Verstanden! Wenn nicht, dann ist unser Freund Gerkhan ein Sieb“ Semir sah ihn an. Er konnte sich vorstellen, das Tscherne ihn wieder als Geisel benutzen wird um zu fliehen. „Geben Sie doch auf, Tscherne. Es hat keinen Sinn. Ich….“ mehr konnte er nicht sagen, denn Tscherne hielt ihm die Hand auf den Mund. „Halt dein Maul, Gerkhan. Ich will nichts von dir hören, klar. Das nächste Wort, könnte dein letztes sein.“ Er nahm die Hand zurück. Semir sah ihn nur an. Er hatte keine Zweifel daran, das Tscherne ihn eiskalt erschießen würde, wenn er noch ein Wort sagen würde. Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Er wollte endlich aus diesem Tank raus.

    Tom hörte die Worte von Tscherne. „Das darf doch wohl nicht wahr sein. Dieser Kerl war wirklich eine Plage. Mittlerweile war er auf dem Weg zum Ufer um die Forderungen von Tscherne an Engelhardt weiter zu geben. Sie gab die Anweisungen die Forderungen zu erfüllen. „Wir fahren zur Hütte, dann können wir sehen, was drin passiert.“ bestimmte sie und alle machten sich auf den Weg.
    Jan ging als sie ankamen direkt an den Monitor. „Tscherne, lassen Sie Gerkhan endlich frei!“ forderte er. Er sah wie Tscherne sich zur Kamera drehte. „Ach Richter!. Du kannst mich mal. Gerkhan wird mich begleiten. Er ist der Garant dafür, dass weder du noch einer deiner Kollegen mir dazwischen funkt. Und denk daran, was ich dir in der Hütte gesagt habe. Jedes Wort von dir, spürt Gerkhan.“ Jan sah, wie Tscherne sich wieder zu Semir drehte und zuschlug. Semir ging in die Knie. „Tscherne, lassen Sie das!!“ schrie Jan.

    „Tja, Gerkhan. Richter kann nichts kapieren. Also weiter geht es“ sagte Tscherne zu Semir und trat ihn in die Seite. Semir schrie auf. Dann hörte er die Stimme der Chefin: „Tscherne, lassen Sie bitte von Semir ab. Er hat Ihnen nichts getan. Wenn Sie wollen, das wir Ihre Forderungen erfüllen, dann kommen Sie unserer Forderung nach und hören Sie auf Semir zu quälen.“ „Oh, ich habe nicht vor ihn zu quälen, Frau Engelhardt. Aber sollte ich diesen Richter noch einmal hören, dann wird Gerkhan es spüren. So und nun zu uns. Was ist mit meinen Forderungen? Wagen, Essen, Trinken, Hans und die Klamotten, das Auto?“ „Es ist alles unterwegs. Wann lassen Sie Semir frei?“ „Mal sehen.“ Tscherne grinste in die Kamera. Semir saß am Boden im Wasser. Er hatte starke Schmerzen. Als er sich wieder hinstellen wollte, kam Tscherne auf ihn zu. Er setzte ihm die Pistole an den Kopf. Semir schaute ihn an. „Willst du sterben, Gerkhan?“ fragte Tscherne ihn. Semir schüttelte den Kopf. „Dann bleibe jetzt ganz ruhig, verstanden.“ „Ich will mich nur hinstellen. Das Wasser ist kalt. Ich unternehme nichts.“ sagte Semir leise. „Ich weiß dass das Wasser kalt ist. Aber ich habe eben gesagt, dass ich nichts von dir hören will. Du bleibst sitzen! Klar! Und du hältst den Mund. Ein Ton noch, und du kannst….“ Semir sah ihn erschrocken an. Er blieb sitzen. „Tscherne, seien Sie doch ein wenig menschlich. Ich …..“ Tscherne schlug mit der Waffe zu. Er traf Semir an der Schläfe und Semir sank bewusstlos zusammen.

    Jan, Tom und all die anderen in der Hütte zuckten zusammen, als sie am Monitor sahen, wie Semir bewusstlos zusammen sackte. „Tscherne, lassen Sie das“ forderte Engelhardt ihn auf. Semir lag im Wasser. Er kam zum Glück schnell wieder zu sich. Man sah, wie er sich langsam aufsetzte. „Ach Sie können mich sehen. Sie sind alle in der Hütte? Prima. Dann Leute zeige ich euch jetzt etwas.“ Er lachte und ging zu Semir. Er zog ihn am Kragen der Jacke hoch und hielt ihm die Pistole an die Schläfe. „Also, passt genau auf. Er hier ist meine Lebensversicherung. Wenn ihr irgendetwas unternehmt, wird er es als erster spüren. Aber ich werde ihn nicht erschießen, denn er wird schön langsam sterben. Also haltet euch an die Bedingungen und er kann noch etwas weiterleben. So und nun zu dir, Gerkhan. Sag deiner hübschen Frau lebe wohl.“ Semir starrte in die Linse. Er sagte nichts, doch aus seinem Blick konnte man erkennen, dass er große Angst hatte. Er war mit einem Teufel in einer kleinen Röhre gefangen und konnte sich überhaupt nicht wehren. Tscherne lachte. „Wenigstens einer, der kapiert hat, dass es besser ist die Klappe zu halten.“ Er ließ Semir wieder los. „Wo bleiben die Sachen die ich angefordert habe?“ fragte Tscherne. „Sie sind unterwegs. In ungefähr einer halben Stunde wird alles da sein. Was haben Sie vor?“ „Ich werde mit Hans und Gerkhan abfahren. Das Ziel ist egal.“ „Wann lassen Sie Semir frei?“ „Wollen Sie darauf wirklich eine Antwort, Frau Engelhardt?“ „Ja sicher. Sie sollten sich doch wenigstens dazu äußern können. Wann lassen Sie Semir frei?“

    Tscherne schaute in die Linse und grinste. Semir verhielt sich absolut ruhig. Dann kam der Verbrecher auf ihn zu. Er packte ihn an den Hals und drückte seinen Kopf zum Boden. Dieser gelang unter Wasser. Tscherne hielt Semir wie in Stahlklammern fest. Semir versuchte sich zu wehren und trat um sich, doch er hatte keine Chance. „Lassen Sie ihn los!“ schrie nun eine weitere Frau ins Mikro. Tscherne hielt inne und ließ tatsächlich los. Semir holte ächzend Luft. Er hustete. Tscherne sah in die Linse. „Wer war das denn? Etwa deine Frau?“ Er lachte Semir an. „Nun gut, meine Liebe. Einer schönen Frau kann ich keinen Wunsch abschlagen. Aber das eben war nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird, wenn ich nicht das bekomme, was ich gefordert habe.“ Semir sah ihn ebenfalls an. Er kauerte in einer Ecke, in die er sich trotz der Ketten zurückziehen konnte. So hatte er wenigstens den Rücken frei. Er zitterte, vermutlich jedoch nicht nur vor Kälte.

    „Die geforderten Sachen sind da. Das Boot ist startklar. Dieser Hans ist auch da ebenso Essen, Trinken und die trockenen Sachen.“ sagte Jan. Frau Engelhardt gab es über das Mikro weiter an Tscherne. Dieser nickte und forderte dann, dass Hans mit den Klamotten, Essen und Trinken sowie der Fernbedienung ins Boot stieg und zu ihm kam. Es wurde alles veranlasst. Hans fuhr zum Tank und Tscherne öffnete die Tür. Dann stieg Hans in den Tank und nahm alles mit. Die Tür wurde wieder verschlossen. Alles weitere Geschehen konnte über den Monitor beobachtet werden.

    Jan stand mit Tom am Monitor, während die Frauen sich mittlerweile zu den Autos zurückgezogen hatten. Die Männer sahen, wie Hans in den Tank kam und Tscherne die Fernbedienung übergab. Tscherne drückte einen Knopf und das Wasser verschwand aus dem Tank. Nur kurze Zeit später waren nur ein paar Pfützen übrig. Semir wurden von den Ketten befreit. Er musste sich umziehen. Dann wurde gegessen und getrunken. Anschließend öffnete Tscherne die Tür. Er winkte Semir zu sich heran. Dieser gehorchte und ging zu ihm Dann hörten die Männer den Worten Tschernes zu. “So Gerkhan, Wir werden uns nun auf den Weg machen. Du wirst nichts tun. Ich werde dir die Hände jetzt zusammen binden. Wenn du dich nichts wehrst wird es nicht wehtun. Dreh dich um“ Semir tat was verlangt wurde und Tscherne hatte mit einem Male wieder Handschellen in der Hand. Diese legte er Semir an und drückte die Schellen eng zusammen. Semir zuckte kurz zusammen. Doch es war erträglich. Er fror immer noch. Die Haut war durch das Wasser aufgeweicht. Tscherne zog ihn zur Tür und gab Hans einen Wink. Dieser sagte aber nicht sonder nickte nur. Alle drei verließen den Tank.

    Draußen schien die Sonne und Semir musste die Augen kurz schließen, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen. Er war fast vier Tage in diesem Tank gefangen. Und nun war er als Geisel immer noch in Gewalt von diesem Tscherne. Das Boot fuhr zum Ufer. Dort angekommen zog Tscherne Semir aus dem Boot und ging mit ihm zum bereit gestellten Auto. Er setzte sich zuerst rein und zog dann Semir auf die Rückbank. Dann hielt er Semir die Pistole wieder an den Kopf. In dieser ganzen Zeit hatte Semir kein Wort zu sagen gewagt um nicht wieder „bestraft“ zu werden. Er hatte verstanden, dass es besser ist zu schweigen. Tom und Jan waren mittlerweile ebenfalls am Ufer angekommen. „Richter! Willst du nicht auch mitkommen?“ fragte Tscherne lachend. „Du kannst dann ja zusehen, wie ich Gerkhan fertig mache.“ „ Es wäre besser, wenn Sie endlich aufgeben, Tscherne.“ Tscherne fing an zu grinsen und dann schlug er mit der Pistole Semir auf den Kopf. Dieser sank bewusstlos zusammen. Tscherne hielt ihm den Kopf hoch und setzte die Pistole ans Kinn. „Noch ein Wort, Richter? Willst du ihn hier sterben sehen?“ Jan schüttelte den Kopf und Tscherne gab Hans ein Zeichen. Hans fuhr an. Tscherne sah die verzweifelten Gesichter der Herumstehenden und wusste dass er gewonnen hatte. Diese Leute werden nichts unternehmen solange er Gerkhan in seiner Gewalt hatte. Zumindest dachte er das. Doch er hatte nicht gesehen, dass überall Kräfte des SEK versteckt waren. Der Befehl des finalen Rettungsschusses war gegeben worden.

    „Habt ihr ihn im Visier?“ quäkte eine Stimme aus dem Kopfhörer. Einer der SEK-Scharfschützen antwortete mit einem knappen Ja. Dann gab es den Schuss-Befehl. Im Auto sah man das Tscherne kurz zusammen zuckte, dann war es vorbei. Tscherne sackte nach vorn, die Pistole rutschte von Semirs Kopf. Hans hielt das Auto an. Die SEK-Kräfte zogen ihn aus dem Auto und andere brachten Semir außer Gefahr. Tscherne lag tot auf dem Rücksitz. Andrea rannte auf Semir zu, der immer noch bewusstlos war und schloss ihn in die Arme. Dieser erwachte und zitterte am ganzen Körper. Frau Engelhardt brachte ihn zusammen mit Andrea zum Krankenwagen. Dort wurde er gründlich durchgecheckt und festgestellt, dass er unterkühlt war und sofort in ein Krankenhaus gebracht werden musste. „Andrea?“ sagte er leise, „Ich liebe dich. Es tut mir leid, das ich am Hochzeitstag nicht bei dir war.“ „Ist schon gut, Schatz. Ich liebe dich auch. Bitte werde nun erst einmal schnell wieder gesund, und dann feiern wir zusammen.“ Semir nickte. Er war ziemlich mitgenommen. Der Notarzt spritze ihn ein Beruhigungsmittel und kurze Zeit später war er eingeschlafen. Im Krankenhaus wurde er geröntgt. Es waren zwei Rippen gebrochen doch ansonsten gab es keine ernsteren Verletzungen. Die seelischen Verletzungen werden noch eine Weile dauern bis sie verheilt sind, aber jeder wusste, das Semir hart im Nehmen war und auch dies überstehen kann. Semir kam nach zwei Tagen wieder aus dem Krankenhaus. Er wurde auf dem Revier herzlich begrüßt und das Wochenende stand ganz im Zeichen der Hochzeitsfeier zu seinem Hochzeitstag. Als er Andrea in den Arm nahm, flüsterte sie ihm ins Oh: “Hey mein Held. Ich habe eine große Überraschung für dich.“ Er sah sie an „Was denn?“ „Wir werden bald zu dritt sein.“ Er sah sie überrascht an und strahlte über das ganze Gesicht. „Du…. Du bist schwanger?“ „Ja. Ich bin im dritten Monat.“ Er drückte sie ganz fest an sich und sagte dann: „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt.“

    ENDE

    Anna instruierte das SEK. Sie ließ die Männer sich positionieren und gab dann den Befehl zum Stürmen.

    Semir wartete immer noch darauf, das endlich jemand kam um ihn zu sagen, das Andrea und Tom außer Gefahr waren. Doch es kam keiner . Der Arzt kam herein. "Doc, wissen Sie was? Ich muss wissen was mit meiner Frau ist. Geben Sie mir bitte ein Telefon." "Herr Gerkhan. Sie sind im Krankenhaus und nicht in einem Hotel. Sie haben absolute Ruhe nötig. Deshalb erhalten Sie von mir kein Telefon, sondern ein Medikament, damit Sie schlafen können. Es ist schon fast Mitternacht. Sie brauche Ruhe." "Ich will jetzt nicht schlafen. Ich will zu meiner Frau." widersprach Semir. Er wollte erneut aufstehen. Doch mit einem Stöhnen ließ er sich zurück fallen. Der Arzt kam und spritze etwas in den Tropf den Semir bekam. Nur kurze Zeit später wurde Semir ruhiger und schlief ein.

    ...

    gefällt mir sehr gut. Marina.

    Andrea kam langsam zu sich. Sie schlug die Augen auf und das erste was sie sah, war Jürgen. "TOM!" rief Andrea. "Ich bin hier, Andrea." sagte Tom niedergeschlagen. "So, mein Schatz," sagte Jürgen leise, "Nun wird dich Kranich belehren, das du mich zu lieben hast. Dein Mann, dieser Türke, lebt nicht mehr. Er sollte verblutet sein." lachte Jürgen gemein. "Ach ja? Da irrst du dich gewaltig. Er lebt. Er ist im Krankenhaus. Du hast ihn nciht geschafft. Ich liebe ihn. Du wirst mich nie nie nie besitzen. Du bist krank, Jürgen. Du gehörst in die Klapse." schrie sie ihn an. Jürgen stand vor ihr und holte aus. Er schlug ihr ins Gesicht. Ihre Lippe platzte auf. Tom zerrte an seinen Fesseln.

    ...

    nu übertreib mal net. Da muss ich mich ja schämen :rolleyes:

    Engelhardt und das SEk waren auf dem Weg zu dem Gebiet von wo aus Andrea angerufen hatte. Es war im GEwerbegebiet in Ossendorf im Kölner Norden. Die alte Kaserne war der Standort. "Wenn wir den Typen haben, dann können wir ihn direkt nach Klingelpütz bringen." meinte der SEK-Leiter zu Anna. Diese sah ihn an und lächelte nur. "Wenn wir ihn kriegen? Ich hoffe doch das wir ihn festsetzen können. Der Typ ist unberechenbar. Er hat einen meiner Kollegen ins Krankenhaus gebracht, nein fast umgebracht. Er hat meine Sekretärin enführt und einen weiteren meiner Männer in seiner Gewalt. Für meinen Geschmack reicht es für mindestens 15 Jahre im Klingelpütz.

    Semir lag wie auf heiße Kohlen. Wieso sagen die ihm nicht Bescheid? fragte er sich. Die müssen Andrea doch mittlerweile gefunden haben. Vielleicht ist was schief gelaufen. Die brauchen mich, sagte er zu sich selbst voller Überzeugung und wollte aufstehen. Doch das ging nicht. Er war einfach noch zu schwach.

    ...