Beiträge von susan

    Semir´s Informant ist aufgeflogen!

    So wie du Frankie beschrieben hast, hatte ich ihn klar vor Augen und habe fast selber ein bisschen Angst gekriegt. Und das ungute Gefühl Zenner´s hat ihn nicht getrogen! Frankie hat durch die falschen Fährten bereits den Beweis, dass Zenner ihn verpfiffen hat und will ihn jetzt gemeinsam mit Gregor foltern, damit er wiederum seinen Informanten über die Drogenlieferungen preisgibt. Ich bin dir sehr dankbar Campino, dass du uns die Details der Folterung erspart hast- alleine die Vorstellung genügt völlig- ich an Zenner´s Stelle würde jetzt singen wie ein Vögelchen.

    Aber wir haben unter anderem ein weiters wichtiges Detail erfahren- Frankie vertickt Stoff auf Schulhöfen- wenn da nicht bald Felix ins Spiel kommt!

    Endlich ist Julia aufgewacht und befreit sich aus dem goldenen Käfig, in dem ihr Mann und ihr Vater versucht haben sie einzusperren. Ihr geht es besser und wenn auch die Erinnerung an die Zeit rund um den Unfall noch fehlt, sonst ist sie wieder die Alte und möchte jetzt unbedingt ihren Bruder sehen.

    Alle Versuche schlagen fehl, aber es ist ein kluger Zug von ihr, Semir zu kontaktieren. Auch der weiß zwar nicht wo Ben gefangen gehalten wird, aber wenigstens ist er ehrlich zu ihr und jeder im Boot der dazu helfen kann, unseren Lieblingspolizisten zu finden, ist willkommen, denn Ben hat nicht mehr viel Zeit. Außerdem muss es ja irgendeine Verbindung zwischen Ben´s Versteck und der Klinik geben, denn wie wir wissen, steht Julia ja ganz oben auf der Abschussliste, um Ben damit seelisch zu zerstören- irgendwie bin ich gerade froh, dass Semir da ist!

    Das tut mir leid, aber ich habe da ein Mut machendes Beispiel bei der Tochter einer Kollegin, die hatte ebenfalls einen Notkaiserschnitt und Mutter und Kind wären beinahe verblutet. Das Baby wurde 45 Minuten reanimiert und niemand hatte auch nur einen Funken Hoffnung dass sie das ohne Behinderung überleben könnte, wenn überhaupt. Nach drei Wochen Beatmung konnte sie mit vier Wochen nach Hause entlassen werden.

    Lisa geht jetzt- natürlich mit viel Förderung bislang- in die zweite Klasse einer Regelschule, das hätte damals niemand für möglich gehalten, ich drücke die Daumen und bete für das Kindchen eurer Freunde und sie sollen die Hoffnung nicht aufgeben, kleine Kinder sind große Kämpfer!!

    So wie es aussieht ist André tot, aber natürlich muss man versuchen ihn zu reanimieren- manchmal klappt es ja doch! Und gerade wenn man befürchten muss, dass er als Einziger weiß, wo das Baby versteckt ist, ist es doppelt wichtig, aber so wie du das viele Blut beschreibst, sieht es übel aus!

    Außerdem ist jetzt Anja wegen Totschlag dran, auch eine Sache die Alex sicher schwer zu schaffen macht- ich möchte gerade nicht in seiner Haut stecken.

    Aber dass Cengiz da seine Muskelkraft sinnbringend einsetzt ist ne super Sache, vielleicht sollte ich das bei der nächsten Rea auch so sehen- Kraftsport extrem! Wobei wir in der Klinik ja Gott sei Dank für länger dauernde Reas eine Maschine, den lieben L.U.C.A.S haben, der übernimmt dann ohne zu ermüden.

    Ich hoffe und bete dass sich für das Baby und auch für die Mutter und überhaupt die ganze Familie noch Alles zum Guten wendet, aber wie oft werden Wünsche schon erhört?

    Gott sei Dank- Julia lebt und hat sogar einen gesunden Jungen entbunden.

    Aber ich bin komplett entsetzt von ihrem Mann Peter und auch Konrad!

    Die tun so als ob Ben an dem Unfall schuld war und versuchen jetzt Julia von ihrem Bruder ab zu schotten.

    Nun gut, wie wir ja wissen, hätte der im Moment sowieso große Schwierigkeiten seine Schwester und seinen kleinen Neffen zu besuchen, er hat gerade die größte Mühe zu überleben, aber davon weiß Julia ja nichts.

    Ich hoffe sie setzt sich gegen ihren Mann durch und wäscht auch ihrem Vater gehörig den Kopf, sie ist irgendwie neben Ben die Einzige , die normal ist im Jägerclan.

    Und das wo ihr Bruder sie doch über alles liebt und gerade denken muss, sie wäre tot- welche weitere Folter!

    Ich hoffe und bete dass Ben bald befreit wird und Julia sich weiter zu ihm bekennt, ich könnte mir keinen besseren Paten vorstellen!

    Puh jetzt wird mir erst so richtig klar, was Felix sich da vorgenommen hat. Er braucht schon sehr viel Glück um auf diese Weise seine Schwester zu finden.

    Die Beschreibung der Abläufe im Gymnasium in der großen Pause hat mich sehr an meine eigene Schulzeit erinnert, obwohl die ja schon sehr lange her ist- aber viel verändert hat sich da nicht;).

    Die obligatorische Mobbinggruppe die sich Außenseiter vornimmt, hat ihn auch schon erspäht- pfui bäh wie verachte ich solche Typen. Aber Felix´ Gedankengang ist richtig, eigentlich kennt ein Schüler eher alle Mitschüler vom Sehen her, als ein Lehrer und wenn ich da zurück denke- ich kannte eher alle Schüler in den Jahrgängen über mir, als die "Kleinen", vielleicht sollte er sich das zunutze machen und einen Mittelstufenschüler für seine Dienste requirieren.

    Die beiden Ponys waren in einer völlig verdreckten Box. Eines lag am Boden, stöhnte und hatte die Augen verdreht, das andere hatte sich mit letzter Kraft in eine Ecke geschleppt wo es sich zitternd anlehnte, um nicht ebenfalls um zu fallen. Beide Tiere waren klatschnass vor Schweiß, überall hatten sie verkrustete Wunden die teilweise klafften, Schmeißfliegen kreisten zu Hunderten um die Pferdchen und legten ihre Eier in den offenen Verletzungen ab. Manche Wunden waren so tief, dass man sogar die darunter liegenden Strukturen wie Sehnen erkennen konnte. Auf der schmutzigen Einstreu lag zwar ein Haufen Heu, aber der war nicht angerührt und in einem umgestoßenen Eimer war anscheinend Wasser gewesen.
    Ohne zu zögern öffnete Sarah die Box und das arme Tierchen in der Ecke versuchte sogar noch vor ihr zurück zu weichen, was Sarah die Tränen in die Augen trieb. „Ihr armen, armen Geschöpfe! Was hat man euch nur angetan!“, flüsterte sie leise und begann das eine Pony zu streicheln, das langsam Zutrauen fasste. Sarah erhob sich jetzt, es musste sofort gehandelt werden! Sie wusste auch nicht ob das am Boden liegende und vor Schmerzen stöhnende Hengstchen noch gerettet werden konnte, aber versuchen würde sie es.


    Draußen vor dem Stall stand zwar ein Hänger, aber es widerstrebte ihr, den einfach zu nehmen, wobei sie es im Notfall völlig unabhängig von der Rechtslage durchaus versuchen würde. Im Kofferraum ihres Passats lag eine abnehmbare Anhängerkupplung, sie war allerdings noch nie mit einem Pferdehänger gefahren, das war die Krux wenn man einen Autonarren zum Mann hatte- man kam kaum in die Verlegenheit das mal aus zu probieren und bisher hatte alle Fahrten mit irgendwelchen Anhängern Ben übernommen, dem das Rangieren auf engstem Raum sogar mega Spaß machte. Vielleicht gab es aber eine einfachere Lösung und sie würde vor allem ja auch die Hilfe mehrere starker Männer beim Verladen brauchen. So zückte sie ihr Telefon, rief nacheinander mehrere Bekannte an, die ihres Wissens irgendwo in der Region ritten und wie das in Reiterkreisen so üblich war, jeder kannte jemand anderen und so stand keine Viertelstunde später ein Geländewagen- Hängergespann vor dem Hof und vier Männer und eine Frau, alle in Reithosen oder Jeans ließen sich den Weg zur Box zeigen.


    Unabhängig davon hatte Sarah gleich noch einen Fachtierarzt für Pferde aus der Nähe, der ihr empfohlen worden war, verständigt und so wurden kurze Zeit später die kleinen Pferdchen mit Infusionen und Schmerzmitteln versorgt, sie waren nämlich sogar zu schwach zum Trinken gewesen, als Sarah ihnen Wasser angeboten hatte. Mit speziellen Gurten die der Tierarzt im Wagen gehabt hatte, unterstützten sie die beiden und als ihr Kreislauf sich etwas stabilisiert hatte, gelang es ihnen allen gemeinsam die zwei in den mitgebrachten, dick mit sauberem Stroh eingestreuten Hänger zu dirigieren. Der eine der beiden-Rambo- versuchte zwar noch kurz die Beinchen in den Boden zu stemmen, hier kam der starke Charakter nochmals kurz zum Vorschein, aber als man nun freundlich auf ihn einredete, von hinten schob und sein Kumpel ja vor ihm schon im Inneren des Transporters verschwunden war, stakte er doch hinterher. Man band die beiden auch nicht wie üblich an, denn wenn sie vor Schwäche wieder umfielen, konnten sie sich noch schwerer verletzen, sondern schloss nur die Klappe des Transporters sorgfältig und dann ging es schon los in die nahe gelegene Klinik.


    Der Tierarzt hatte nach der Erstversorgung nach einem Mülleimer Ausschau gehalten, in dem er das Verpackungsmaterial und die leeren Spritzen und Ampullen loswerden konnte und in einer Ecke stand tatsächlich eine Tonne. Als er sie öffnete und sein Blick auf das Material fiel das obenauf lag, pfiff er durch die Zähne. Da waren abgelaufene, aber leere Medikamentenampullen, teilweise aus der Humanmedizin und auf gar keinen Fall für Ponys geeignet. Welcher Kollege getraute sich denn sowas zu verwenden, sowas konnte einen die Zulassung kosten! Er würde in der Klinik Bescheid geben, damit die richtig reagieren konnten.


    Sarah fuhr hinter dem Gespann her, um ihre Ponys, die sie bereits jetzt ins Herz geschlossen hatte, zu begleiten und den Ärzten in der Klinik zu versichern, dass man keine Kosten zu scheuen brauchte, wenn man den Kleinen nur helfen konnte. Hildegard sagte sie kurz Bescheid und nach kurzem Zögern schickte sie Ben ein Foto von den Ponys wie sie sie gefunden hatte und schrieb ein paar Worte darunter, damit er sich eine Vorstellung davon machen konnte, dass nicht nur Semir bei dem Unfall schwer verletzt worden war.


    Ben warf einen Blick auf das Bild und erschrak, aber er wusste auch, dass die Tiere versorgt waren wenn seine Frau sich darum kümmerte und er musste sich jetzt klar darüber werden wie er den Fahrer des Audi schnappen konnte, ohne dabei am Schreibtisch zu sitzen, wie Frau Krüger ihm angedroht hatte.
    In diesem Augenblick kam Jenny in Uniform von einer Streifenfahrt zurück. Sie war mit einem älteren etwas dicklichen Kollegen unterwegs gewesen, aber Ben merkte sofort, dass zwischen den beiden die Chemie nicht stimmte. „Jenny- würdest du meine Fahrerin sein und mit mir in unserem neuesten Fall ermitteln wollen? Dann versuche ich die Krüger zu erweichen!“, fragte er sie und mit einem kurzen Seitenblick auf ihren Kollegen, der sich gerade einen Kaffee geholt hatte, aber nicht hören konnte was sie sagte, antwortete sie: „Nichts lieber als das! Ich werde noch verrückt mit diesem Korinthenkacker, der korrigiert mich, wenn ich nur 2 km schneller fahre als die Geschwindigkeitsbegrenzung erlaubt und hält mir stundenlange Vorträge über meine Vorbildfunktion!“ und so standen wenig später Ben und Jenny gemeinsam im Büro der Revierleiterin.

    Ben hatte die Zähne zusammen gebissen und seine Krücken nicht mitgenommen, jetzt war wichtig die Krüger zu überzeugen dass er einsatzfähig war und mit Verlaub, bei einer Verfolgungsjagd hätte der uniformierte Kollege genauso wenig Chancen einen Verbrecher zu stellen wie er im Augenblick und dieses Argument musste einfach ziehen. So riss er sich zusammen und sagte in geschäftsmäßigem Ton: „Frau Krüger, sie haben natürlich Recht und ich kann im Augenblick nicht so schnell laufen wie üblich, aber deswegen funktioniert ja der Rest meines Körpers trotzdem wie gewohnt und für meinen Fuß ist es sozusagen das Schlimmste wenn er unterm Schreibtisch nach unten hängt, da schwillt er nämlich an. Aber wenn ich mich zwischendurch bewegen kann und Frau Dorn den Part der schnellen Läuferin übernimmt, könnte ich den Fall des getöteten Radfahrers mit Fahrerflucht übernehmen, der gerade herein gekommen ist.“
    Er hatte wohlweislich unterschlagen dass er sehr persönlich an der Ermittlung des Fahrers interessiert war, das würde Frau Krüger zwar bald herausfinden, aber bis dahin hatte er den Fall hoffentlich schon gelöst. „Und langsamer als unser geschätzter Kollege da draußen mit seiner Wampe- äh ich wollte natürlich sagen mit dem latenten Übergewicht- bin ich auch nicht“, fügte der Dunkelhaarige hinzu und jetzt zuckten die Mundwinkel der Krüger unmerklich. „Und sie Frau Dorn- was sagen sie dazu?“, fragte nun die Krüger und Jenny nickte eifrig. „Ich würde sehr gerne zusammen mit Herrn Jäger ermitteln, verstehen sie den ganzen Tag nur Verkehrsüberwachung ist ganz schön langweilig und ich denke Ben und ich wir wären im Team viel produktiver als wenn ich Strafzettel verteile und Schnellfahrer ermahne!“, sagte sie und jetzt konnte Frau Krüger ein kleines Grinsen nicht mehr unterdrücken. „Also gut, dann los, ziehen sie sich um und fahren mit Herrn Jäger in zivil raus, aber ich möchte über die Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten werden!“, fügte sie noch hinzu und schon hatten die beiden Polizisten das Büro wie der Blitz verlassen. „Dieser Jäger- er schafft es immer wieder mich weich zu klopfen!“, dachte sie dann noch, widmete sich aber wenig später den Aktenbergen auf dem Schreibtisch. Auf jeden Fall war es besser so, als wenn er eine Krankmeldung brachte, war Gerkhan´s Ausfall schon schwer genug zu verkraften und wenn es jemandem gelang den flüchtigen Todesfahrer zu stellen, dann Jäger. Das Einzige was sie wunderte war, dass der nicht in der Klinik am Bett seines Freundes saß, aber das ging sie auch nichts an, sie war dafür verantwortlich dass die Dienststelle lief und dazu musste man manchmal auch über seinen Schatten springen.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe- bitte korrigiert mich- hat Thomas Katzmann beim letzten Fantreffen im Kino erwähnt, dass man eher von den Piloten abkommt, weil so die Folgen besser international verkäuflich sind. Also lassen wir uns überraschen!

    Ist so ein Gefühl, was oft in privaten Sequenzen die Körpersprache ausgedrückt hat. Arbeitskollegen die professionell zusammen gearbeitet haben, keine Feinde, aber eben auch nicht mehr. Aber wie gesagt, das ist eine subjektive Wahrnehmung meinerseits, drum interessiert es mich wie ihr da drüber denkt.

    Habt ihr gestern Erdogan´s Urlaubsgrüße auf Insta gesehen? Normalerweise grüßt er immer auf Deutsch, aber diesmal hat er das wie Daniel, der das ja prinzipiell macht, vermutlich wegen seiner internationalen Fans, auf Englisch getan. Ich weiß jetzt nicht ob das nur lustig gemeint war, oder ob das doch ein Hinweis darauf ist, dass die beiden sich nicht so grün waren. Was meint ihr dazu?

    Ben erwachte, weil eine Putzfrau mit ihrem desinfektionsmittelgetränkten Wischmop an die Stühle stieß, die ihm als Bett dienten. Verständnislos blickte er um sich, während er sich langsam aufrichtete. Ihm tat jede Gräte weh und als er mit einer Entschuldigung zu seinen Krücken griff und ein paar Schritte zur Seite humpelte, sog er die Luft geräuschvoll ein, aua das zwickte ganz schön und sein Fuß fühlte sich an als wäre er auf das Doppelte seiner Größe angeschwollen. Aber in dem Moment als er realisiert hatte, wo er sich befand, war der gestrige schreckliche Tag plötzlich wieder völlig präsent in seinem Kopf und ihn plagte nur ein Gedanke: „Wie geht es Semir?“


    Das Glück war ihm hold, denn als wenig später die Nachtschicht nach der Übergabe mit müden Augen die Intensivstation verließ, erkannte ihn Andy, ein Kollege seiner Frau, der ihn schon öfter betreut hatte und auch bereits bei ihnen zuhause bei diversen Stationsfeiern zu Gast gewesen war. „Hey Ben- was treibst du denn hier?“, fragte er verwundert und winkte seinen Kolleginnen zu, weiter zur Umkleide zu gehen und auf ihn nicht zu warten. „Mein Freund Semir Gerkhan liegt hier, mich würde dringend interessieren wie es ihm geht, aber ich bin zwar sein bester Freund, aber eben kein Angehöriger, drum erfahre ich nichts“, brach es aus Ben heraus. Andy dachte kurz nach. Als Ben das letzte Mal Patient gewesen war, war der kleine Türke nicht von seiner Seite gewichen, ihm war bei dem beatmeten Zugang heute Nacht, den er nur am Rande mitgekriegt hatte, gar nicht bewusst gewesen, dass er den kannte und der ebendieser Polizist war. Er hatte allerdings auch völlig andere Patienten versorgt und war gar nicht in dem Zimmer gewesen. Bei der Übergabe hatte er aber durchaus die Diagnosen des Kutschenunfalls mit gekriegt und bei sich noch gedacht, dass der Umgang mit Pferden immer gefährlich war. Sie bekamen häufig verunglückte Reiter rein, die manchmal im Rollstuhl landeten, aber der aktuelle Patient hatte trotz schwerer Verletzungen die Nacht gut überstanden und war stabil, soviel wusste er.

    Auch wenn er seine Kompetenzen jetzt bei Weitem überschritt und gegen alle möglichen Gesetze und Regeln verstieß, drehte er sich um. „Ben warte einen Moment, ich frage mal die Kollegin die ihn betreut, ob du kurz einen Blick auf ihn werfen kannst“, und damit hatte er sich schon umgedreht und war wieder in der Station verschwunden. Die Intensivschwester die Ben zwar nicht kannte, aber Andy zuliebe ein Auge zu drückte, war einverstanden und so stand Ben wenig später neben seinem Freund, der immer noch sediert und schlafend an der Beatmungsmaschine in seinem Klinikbett lag. Ben hatte seine Blicke über die ganzen Maschinen und Apparaturen schweifen lassen und ihn schauderte. Semir hatte inzwischen mehr Farbe im Gesicht als nach der Operation, aber seine beiden Arme, die von Metallstangen umschlossen und mit einigen Bohrdrähten versehen auf zwei Kissen lagen, sahen futuristisch und furchterregend aus. Er lag mit erhöhtem Oberkörper da, Drainagebeutel mit blutigen Flüssigkeiten kamen unter der Decke hervor, eine Vielzahl von Infusionen und Perfusoren versorgten seinen Freund mit Flüssigkeit und Medikamenten, überall führten Zugänge in ihn hinein, aber trotzdem war Ben irgendwie erleichtert- Semir lebte und die Pflegekräfte waren ganz unaufgeregt, was er als gutes Zeichen wertete.
    Normalerweise hätte er jetzt Semir´s Hand ergriffen, aber das wäre bei den Verletzungen eine blöde Idee gewesen und so strich er vorsichtig über die Wange seines besten Freundes, auf der die Bartstoppeln wuchsen. „Semir bitte werde wieder ganz gesund, wir brauchen dich doch!“, flüsterte er leise und die Augenlider des Patienten flatterten, allerdings war die Anstrengung wohl zu groß. Aber Ben hatte das Gefühl dass sein Freund ihn wahr genommen hatte und als Andy ihm jetzt die Hand auf die Schulter legte und ihn zum Mitkommen aufforderte, sagte er: „Danke dass ich ihn sehen durfte und passt gut auf ihn auf“, während er sich bereits umdrehte und nach draußen humpelte. Irgendwie war ihm jetzt viel leichter ums Herz und er konnte wieder nach vorne schauen, auch wenn seine Schuld immer noch schwer an ihm nagte.


    Als er das Krankenhaus verlassen hatte und einem Taxi winkte, überlegte er kurz, ob er nach Hause fahren sollte, aber irgendetwas in ihm war dagegen, aber weil er jetzt unbedingt einen Kaffee und bekannte Gesichter um sich brauchte, ließ er sich zur PASt bringen und hieß den Taxifahrer zuvor noch kurz vor seiner und Semir´s Lieblingsbäckerei anhalten.
    Auf der Dienststelle lautete natürlich die erste Frage: „Wie geht es Semir?“, und wahrheitsgemäß antwortete er, dass der wohl stabil sei, aber sehr schwer verletzt auf der Intensivstation liege. Als er seinen Kaffee einschenkte und sich mit einem Schokocroissant nieder ließ, fiel sein Blick auf den verwaisten Schreibtischstuhl gegenüber und ein Stich fuhr durch sein Herz. Würde Semir dort jemals wieder sitzen können und gemeinsam mit ihm im Team ermitteln? Er war doch sehr schwer verletzt und nicht mehr der Jüngste, hatte vielleicht er, Ben, mit der unüberlegten Anschaffung der Ponys das Leben seines Freundes zerstört? Auch Susanne war inzwischen eingetroffen, aber auf die Frage, ob sie etwas von Andrea gehört habe, immerhin waren die beiden gut befreundet, schüttelte die Sekretärin den Kopf.
    Kim Krüger musterte ihn mit gerunzelter Stirn. „Herr Jäger- halten sie sich für arbeitsfähig?“, fragte sie förmlich und wies mit gerunzelter Stirn auf den unförmigen Vakuumschuh und die Krücken. „Wenn ja dann nur im Innendienst, dass das klar ist!“, blaffte sie noch und Ben blieb wie ein geprügelter Hund wortlos sitzen. Er wusste doch selber nicht was er machen sollte, würde er zuhause bleiben, würde er jede Sekunde an Semir denken, also wäre Ablenkung besser, aber erstens klopfte sein Bein wie verrückt und zweitens hatte er überhaupt keine Lust jetzt die nächsten Wochen Akten zu wälzen, das würde ihn wahnsinnig machen- dann lieber eine Krankmeldung.


    In diesem Augenblick kam Hartmut in die Dienststelle. Er hatte noch seinen weißen Overall der Spurensicherung an, schnappte sich im Vorbeigehen ein Croissant und bemerkte zu Ben: „Stell dir vor woher ich gerade komme! Heute Nacht wurde ein Radfahrer kurz hinter der Autobahnabfahrt in der Nähe deines Wohnortes tödlich verletzt mit Fahrerflucht und weil die zuständigen Kollegen der Meinung waren sie hätten eh zu viel Arbeit und das falle noch in den Aufgabenbereich der Autobahnpolizei, wurden wir angerufen. Ich habe hier Fahrzeugteile und Lackspuren gesichert, so ganz hundertprozentig sicher bin ich noch nicht, dazu muss ich erst noch was an meinem PC analysieren, aber ich denke der Unfallwagen dürfte ein gelber Audi R8 Spyder gewesen sein, sowas habt ihr doch auch schon gesucht. Diese Lackierung ist eine Sonderfarbe, die nur bei sehr wenigen Fahrzeugherstellern vorkommt, also bin ich mir fast sicher!“, und nun zuckte Ben wie elektrisiert zusammen. „Verdammt- der hat uns gestern bei unserer verhängnisvollen Fahrt überholt und gehupt, erst daraufhin sind die Ponys durchgegangen, der muss also irgendwo in der Nähe wohnen- den Typen kaufen wir uns!“ stieß er hervor, sprang auf und wollte nach alter Gewohnheit schon los rennen und gemeinsam mit Semir die Ermittlungen aufnehmen, als er mit einem Schmerzenslaut wieder zusammen fiel. Erstens konnte Semir nicht mit ermitteln und zweitens konnte er selber nicht mal fahren! Was sollte er nur tun?



    Sarah hatte zuhause nach ihrer Rückkehr einen Erkältungssaft für die Nacht genommen, auf den sonst eher Ben schwor, aber so hatte sie tief und erholsam geschlafen und erwachte erst spät am Morgen von lachenden Kinderstimmen und Sonnenschein, der in ihrer Nase kitzelte. Hildegard hatte die Lage in Griff und fragte auch nicht wo Ben war. Sarah trank einen Kaffee, aß ein wenig Müsli und kontrollierte ihr Handy ob ihr Mann ihr eine Nachricht geschickt hatte, aber da war nichts. Sie widerstand auch der Versuchung ihn an zu rufen, irgendwie war sie immer noch sauer auf ihn und er vermutlich auf sie. So beschloss sie nach einer erholsamen Dusche, dass sie jetzt nach den Ponys sehen würde.

    Am liebsten hätte sie noch auf der Intensivstation angerufen, um sich nach Semir´s Befinden zu erkundigen, aber Ben´s Vorwurf hielt sie davon ab, nun gut, ihr Freund war in professionellen Händen und machen konnte sie sowieso nichts. Sie überlegte kurz, ob sie die Kinder mitnehmen sollte, aber die machten sich gerade fertig, um mit Hildegard und den bereits aufgeregt schwänzelnden Hunden Gassi zu gehen und so setzte sie sich alleine ins Auto und fuhr zum Hof des Pferdehändlers.
    Die meisten Pferde waren auf der Weide, aber von den beiden Ponys war nichts zu sehen. Sarah läutete am Haus, aber da rührte sich niemand und so betrat sie kurz entschlossen die Stallungen und schritt die Boxen ab, um wenig später entsetzt die Hände vor den Mund zu schlagen, um nicht laut auf zu schreien.

    SEMIR!

    Verdammt noch mal mit seinem eher rudimentären Technikverständnis hat er die Nachricht gelöscht-okay, ich kann ihn ja verstehen, wir können uns in Bezug auf Technik vermutlich die Hand reichen;). Aber nur privat, in der Arbeit ist das was anderes bei mir, da habe ich nämlich Geräteeinweisungen etc.;).

    Aber fakt ist- wer oder was auch immer sich mit Jenny auf diesem Wege in Verbindung setzen wollte, hat aktuell Pech gehabt, außer Hartmut schaltet sich ein.

    Was diese pikobello aufgeräumte Wohnung allerdings zu bedeuten hat, weiss ich jetzt auch nicht. War das wirklich Jenny selber, die so ihre psychischen Probleme kaschiert? Oder wars jemand anderes, der die Wohnung zuvor durchsucht hat? Fragen über Fragen- warte auf Antworten!

    @Marvey -ist doch nicht schlimm, nur wird das dann als Antwort bei den Kapiteln gezählt. Ist mir in meiner Anfangszeit beim Fanclub übrigens auch mal passiert. Jeder Admin oder Mod kann das verschieben. Viel wichtiger finde ich, dass du hier liest und feedest und mir gefällt die Geschichte auch super, wie auch schon die Vorige von Krypto, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

    Anja hat es getan, sie hat auf André geschossen, aber bis jetzt wissen wir noch nicht, ist er tot , oder vielleicht nur schwer verletzt. Alex behandelt sie auf jeden Fall jetzt nicht mehr wie eine Freundin, sondern wie eine Verbrecherin und nimmt sie fest. Er selber macht sich aber auch Vorwürfe, dass er nicht besser auf seine Waffe auf gepasst hat.

    Wie im vorigen Post schon erwähnt, so sehr ich André alles Schlimme wünsche, denn was er seiner Frau und den Kindern angetan hat über die Jahre ist schrecklich, aber wir brauchen ihn doch lebend, damit man ihn verhören kann und so Leon finden.

    Ich freue mich übrigens auch dass die Geschichte weiter geht, sie ist nämlich gerade sehr spannend.

    Ach ja und @Marvey , schreib doch deine Meinung in Zukunft auch besser hier in die Feeds als direkt unter die Story. Wenn du das Feed hierher verschoben haben willst, kontaktiere doch Marco oder jemand anderen von der Fanclubleitung- das kannst auch du tun Krypto .

    Felix ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen, denn er mag Hunde und Klara/ Karla die Stadtstreicherin hat auch noch einen Goldie, die finde ich ebenfalls in Ordnung;).

    Immerhin hat Felix jetzt einen Schlafplatz und eine Anlaufstelle und der Arme ist auch noch von schwerer Migräne geplagt, das ist nicht schön, nur gut dass das Nasenspray ihm wenigstens hilft. Allerdings wird er da schnell Nachschub brauchen, ich hoffe er macht deswegen keinen Einbruch, sondern versucht auf legalem Wege da ran zu kommen, ich drücke ja die Daumen, dass er wenigstens krankenversichert ist.

    Das mit den Schulhöfen ist schon mal ein guter Plan, aber der Kommissar Zufall muss ihm da schon heftig unter die Arme greifen, denn es besteht in Köln und Umgebung ja nicht gerade eine kleine Auswahl an Schulen. Und irgendwie finde ich es besonders rührend, dass er zu Fuß geht, um nicht schwarz zu fahren- wobei dann ist es klar, wenn er mal in den Fängen der Polizei ist, ist seine Suche, die ihm doch so wichtig ist, schneller beendet als ihm lieb ist.

    Ich hoffe ja immer noch, dass er bald Semir und Ben über den Weg läuft, denn die sind keine Paragraphenreiter, sondern auch mal unkonventionell.

    Nur eine kurze Info:

    Keine Sorge, die Geschichte geht in Kürze weiter, ich hatte nur einen defekten Laptop, der leider nicht mehr zu reparieren ist. Der Ersatz ist inzwischen bestellt. Irgendwie fand ich es zu nervig längere Texte auf dem Tablet zu schreiben, darum die lange Pause.

    LG susan

    Semir und Ben sind wirklich nicht nur Kollegen, sondern Jennys gute Freunde, die ihre Aufgaben wie die Grabpflege übernehmen, während sie außer Gefecht ist und sogar die Weihnachtsbäckerei vorverlegen, damit Jenny was Süßes hat.

    Aber ich glaube jetzt wird es spannend, denn irgendwie glaube ich dass die Helden den Anrufbeantworter abhören, ob absichtlich oder zufällig. Ich hätte da ehrlich gesagt auch nichts dagegen, wenn das bei mir eine Freundin machen würde, denn ich habe eher keine Geheimnisse, weiss aber nicht wie das andere sehen.

    Ein kleiner Rückblick auf die vorausgehende Geschichte ist auch noch sehr geschickt unter gebracht, ehrlich gesagt würde ich persönlich schon gerne wissen wie es Lucas ergangen ist.

    Irgendwie schafft dieses Video bei mir große Unsicherheit. Ich habe seitdem fast den Verdacht, dass das Schreiben von Fanfictions eigentlich generell illegal ist und wir uns in einer rechtlichen Grauzone befinden. Vermutlich haben wir nur das Glück, dass die Leserzahlen hier auf diesem Portal zu gering sind, um jemanden deswegen auf den Plan zu rufen. Und was uns speziell bei den Cobra Ffs zugute kommt, da gibt es ja keinen einzelnen Autor der die Drehbücher verfasst, sondern das tun sehr viele, reichen die dann ein und RTL entscheidet, was verfilmt wird. Ich vermute, nachdem RTL und Action Concept ja vom Vorhandensein des Fanclubs wissen und die Fanarbeit auch unterstützen, wird die Sektion der Ffs einfach geduldet. Und wahrscheinlich dürfen wir uns glücklich schätzen, dass da kaum jemand mal die Nase rein steckt, nur so können wir uns weiter austoben.

    Mir hat die Szene im Auto auch gut gefallen, wobei ich denke, dass Ben da ein wenig geflunkert hat, was den Anlass der Anzugkaufaktion betrifft. Ich glaube sehr wohl, dass er beabsichtigt Carina zu heiraten und gerade die Anspielung auf Semir´s 50.Geburtstag in erster Linie ein Ablenkungsmanöver war, aber es hat ja funktioniert.

    Die meiste Zeit bei Observierungen ist wohl tote Zeit, aber das gehört eben auch zum Alltag bei der Autobahnpolizei. Ich denke aber ebenfalls, dass da in Kürze was passiert und wetten Felix ist da in irgendeiner Weise involviert!