Die beiden Rauschgifthändler schließen sich kurz, finden aber, dass kein Grund für allzu große Besorgnis herrscht-sie fühlen sich mit ihrer Methode sehr sicher! Hatte ich also Recht-im Schinkenbraten war Stoff versteckt!
Nach einem Rapport bei der Chefin bekommt Semir sogar den Schlüssel für sein repariertes Fahrzeug zurück-und die Wette läuft weiter!
Beiträge von susan
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Sarah war inzwischen in Köln angekommen. Erleichterung überkam sie, als sie in ihre Wohnstraße einbog. Kaum hatte sie angehalten, erwachte Tim, der inzwischen mächtigen Hunger hatte, denn er hatte die gut vierstündige Heimfahrt durchgeschlafen-es war wunderbar gelaufen, weil die Straßenverhältnisse gut waren und wenig Verkehr gewesen war. Sarah griff zu ihrem Handy-vielleicht war Ben ja schon da, dann könnte er ihr helfen, die Sachen raufzutragen, aber als sie wählte ging sofort die Mailbox ran. Gut-es war 18.00 Uhr-vielleicht war er noch im Flieger, er hatte am Freitag keine Ankunftszeit gewusst. So nahm Sarah seufzend den kleinen Tim aus dem Babysitz und ging in die Wohnung, wo sie ihm erst einmal die Brust gab. Als er fertig war, sein Bäuerchen gemacht hatte und zufrieden brabbelnd auf der Krabbeldecke im Wohnzimmer lag und sich mit seinen Spielsachen beschäftigte, probierte Sarah es nochmal. Wieder sofort die Mailbox! Auch auf dem Festnetztelefon war keine Mitteilung, keine What´s App, keine SMS, einfach nichts!
Nun beschlich Sarah schon ein ungutes Gefühl. Das war nicht Ben´s Art, der sonst immer mit ihr und anderen kommunizierte. Wenn alles in Ordnung wäre, hätte ihr der spätestens vor dem Abflug eine Mitteilung geschickt: „Starten jetzt, bin bis etwas soundsoviel Uhr am Flughafen-fahre mit dem Taxi!“ oder etwas in der Art. Nach kurzer Überlegung rief sie Semir an, der auch sofort an den Apparat ging. „Sarah was gibt´s?“ fragte er freundlich. „Soll ich unseren Rennsportbegeisterten vom Flughafen abholen?“ wollte er munter wissen und hatte erst Rennfahrer sagen wollen und erst in letzter Sekunde umdisponiert, als ihm einfiel, dass Sarah davon ja laut Ben´s Aussage keine Ahnung hatte.„Semir, ich mache mir Sorgen-Ben ist noch nicht da und er hat sich auch nicht gemeldet, was so gar nicht seine Art ist. Ich bin seit einer halben Stunde zuhause, aber von ihm ist keine Nachricht irgendwo. Wir haben auch das letzte Mal vor dem Abflug am Freitag gesprochen, seitdem hatten wir ausgemacht, nicht zu telefonieren!“ erzählte sie aufgeregt und Semir beruhigte sie erst einmal. „Sarah-wenn der gerade im Flugzeug ist, musste er vielleicht sein Handy ausschalten. In den großen Linienmaschinen ist das inzwischen nicht mehr nötig, aber die Piloten der kleineren Maschinen sind da oft noch ein wenig vorsichtig, mach dir mal keine Sorgen, der meldet sich sicher bald!“ sagte er und versprach, es selber zu versuchen, ihn anzurufen. Als er aufgelegt hatte wählte er Ben´s Nummer, aber wie Sarah gesagt hatte, ging sofort die Mailbox ran. Semir ließ das Telefon sinken und starrte kurz die Wand an, was Andrea aufmerksam werden ließ. „Ist was mit Ben?“ fragte sie und Semir sagte langsam: „Ich bin mir da nicht so sicher!“ denn gerade beschlich ihn ein sehr ungutes Gefühl.
Allerdings beschloss er dann, dass eine Verspätung von ein paar Stunden ja nun wirklich kein Grund war, sich aufzuregen, aber trotzdem googelte er erst einmal die Flugzeit Köln-Cartagena und schaute auch unauffällig nach Meldungen über Flugzeugabstürze, wovon aber keine vorlagen. Eine kleine Cessna würde für die Strecke vier Stunden brauchen, ein Airbus knappe zwei, also lag der Learjet, den er am Flughafen gesehen hatte, da wohl irgendwo in der Mitte. Semir beschloss, erst unruhig zu werden, wenn sich Ben zwei Stunden später noch nicht gemeldet hatte, aber kurz entschlossen sagte er zu Andrea: „Ich fahre mal schnell zu Sarah-die hat so fertig gewirkt und Ben hat mir am Donnerstag erzählt, dass die mit großem Gepäck gereist ist-die kann das alleine ja gar nicht aus dem Auto holen!“ teilte er seiner Frau mit und die nickte verständig und wenig später war Semir auf dem altbekannten Weg zur Wohnung seines Freundes.Immer wieder versuchten abwechselnd Sarah und Semir Ben anzuwählen, aber es ging einfach niemand ran. Semir hatte das Auto ausgeladen und lief nun mit Tim auf dem Arm, der erstens wieder zahnte und zweitens die Aufregung und Unruhe seiner Mama und des ihm durchaus bekannten Semir spürte, durch die Wohnung und deshalb quengelte, wie Sarah ja schon befürchtet hatte. Um 21.00 Uhr übergab Semir kurz entschlossen den kleinen Tim seiner Mutter und rief in der PASt an. Der Schichtleiter war sofort am Apparat. „Semir was gibt´s?“ fragte er und Semir bat um eine Ortung von Ben´s Handy. Das war zwar eigentlich so nicht gestattet, aber als Semir schilderte, warum sie so besorgt waren, führte der Kollege sie einfach durch. Wenig später rief er bedrückt zurück: „Semir, du glaubst es nicht, aber das letzte Mal als sich das Handy in ein Netz eingewählt hat, war gestern Morgen gegen 10.30 Uhr. Und das war nicht in Südspanien, wie du vermutet hattest, sondern in Tunesien am Rande der Sahara. Leider liegen dort auch die Stationen so weit auseinander, dass wir einen Umkreis von vielen Kilometern haben, in denen er sich aufhalten könnte, ich kann dir nur die ungefähren Daten geben!“ sagte er und Semir fiel beinahe sein Telefon aus der Hand. Nun wusste er sicher, dass sein Bauchgefühl ihn nicht getrogen hatte-irgendwas war mit Ben verdammt nicht in Ordnung, sonst hätte sich der schon längst gemeldet.
Sarah hatte ihn ängstlich angeblickt und nachdem Semir die Koordinaten notiert und sich bedankt hatte, blickte er zu ihr: „Sarah-ich muss nach Tunesien-Ben ist vermutlich dort!“ sagte er einfach und nun begann Sarah, die Tim inzwischen wieder stillte, um ihn zu beruhigen, leise zu weinen. „Ich weiss es-irgendetwas Schreckliches ist passiert!“ schluchzte sie und das Schlimmste daran war, dass Semir ihr nicht widersprach. -
Marks ist nervös und auch sein Kunde ist verdächtig, denn er wird auch ganz schön nervös, als er die Polizisten als solche erkennt! Sind etwa in diesen eingeschweißten Bratenstücken Drogen versteckt? Das wäre ja ne wertvolle Füllung, die sicher entsprechend teuer ist! Wenn das allerdings so ist, müsste sich Hartmut dringend mal den Scanner und den zugehörigen PC ansehen-da hätte er dann gleich eine Datei, die es in sich hat!
So finden aber momentan Alex und Semir nichts Neues heraus, mich wundert ja, dass die da nicht ihrem Gefühl nachgehen und nachbohren und die Frage des Metzgermeisters, ob Kai ermordet wurde, ist auch merkwürdig-von sowas geht doch Otto Normalverbraucher gar nicht aus-außerdem weiss der ja nur zu gut, wie das passiert ist. Aber da fehlt den beiden gerade der siebte Sinn! -
Ben hatte mehrere Stunden vor sich hingedämmert. Die Schmerzen waren so einigermaßen erträglich, solange er sich nicht bewegte. Allerdings fiel ihm zunehmend das Atmen schwerer und er hatte auch das Gefühl, er hätte sich erkältet. Kein Wunder, so wie er vergangene Nacht gefroren hatte! Draußen tobte der Sandsturm in unverminderter Stärke, aber Ben dämmerte immer wieder weg. Von Zeit zu Zeit war die alte Beduinenfrau über ihm und flößte ihm wieder ein paar Schlucke zu trinken ein. Eigentlich hatte er schon immer noch Durst, aber er bemerkte auch, dass sein Magen einfach nicht viel auf einmal vertrug und auch Fatima war das geläufig und so gab sie ihm immer nur kleine Portionen. Ahmed hatte sich nach einer Weile den Turban fest um den Kopf geschlungen und war zu seiner Frau und dem zehn Monate alten Söhnchen gegangen. Als er ihr vom Fund des Vaters in der Wüste erzählt hatte, gab sie keine Ruhe, bis er mit ihr und dem Kind, das sie für den Weg die paar Meter bis zur Eingangstür des Vaters unter ihrer Kleidung verbarg, damit das keinen Sand einatmete, zu seinen Eltern zurückging. Sie hatte das Mittagessen schon vorbereitet und auch genügend für mehrere Personen gekocht und so nahm Ahmed den Topf mit dem wohlriechenden Couscous mit Kichererbsen und Hühnerfleisch einfach im Ganzen mit und sagte zu seinen Eltern: „Ayshe hat für euch mit gekocht!“ und Fatima und Hassan bedankten sich mit einem Lächeln. Alle setzten sich in das Wohnzimmer und Fatima und die junge Frau brachten Teller. Ahmed wollte von seiner Mutter wissen, ob ihr Gast auch etwas essen sollte, aber die verneinte. „Er ist dazu viel zu krank-ich bin froh, wenn er ein wenig süßen Tee oder Milch behält!“ erklärte sie und Ahmed nickte.
Auch wenn das Licht nicht besonders hell war, trotzdem war auch ihm aufgefallen, dass der junge dunkelhaarige Mann schlechter aussah als vorhin und auch mühsamer atmete. Er hatte die Augen meist geschlossen, aber als der kleine Junge Ahmeds, den man einfach auf den Boden gesetzt hatte, zu ihm hin krabbelte und ihn aus dunklen Augen verwundert ansah, streckte er die gesunde Hand aus und lächelte. Ahmed trat zu ihm und fragte mit Zeichensprache und ein paar Brocken Deutsch: „Du auch Kinder?“ und Ben nickte heftig und die Tränen schossen ihm in die Augen, als er an Tim dachte. Ahmed wollte zwar lieber nicht zu viel wissen, aber trotzdem sagte er: „Ich Ahmed-das Ayshe, Fatima, Hassan!“ und Ben sagte leise: „Ich heiße Ben Jäger!“ aber dann schloss er die Augen wieder und rang nach Luft, so hatten ihn die paar Worte angestrengt.
Die Beduinenfamilie setzte sich im Schneidersitz vor den niedrigen Tisch. Man hatte eine Schüssel mit Wasser dazugestellt und damit wusch man sich die rechte Hand, mit der man den Couscous und die Beilagen traditionell ohne Löffel aß. Auch der kleine Mann futterte mit Appetit was ihm seine Eltern in den Mund steckten. Ben, der wirklich keinen Hunger hatte, was er selber erstaunlich fand, weil das Essen eigentlich vorzüglich roch, sah voller Kummer das Baby an. Ob er das wohl noch miterleben würde, wie Tim zum ersten Mal was Festes zu sich nahm? Dann schloss er die Augen wieder und erst als er eine Berührung bemerkte, schlug er sie wieder auf. Der Tisch war inzwischen abgeräumt, was er gar nicht bemerkt hatte und die alte Frau stand nun wieder mit einem Trank vor ihm, den er auch willig einnahm, obwohl er so bitter war. Ein Schluck Kamelmilch kam hinterher, aber Ben wusste inzwischen, dass dieses Mittel ihm half, seine Schmerzen halbwegs zu ertragen, sonst wäre er vermutlich wahnsinnig geworden. Wieder hörte die Heilerin auf seinen Brustkorb und strich ihm dann eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn. Hoffentlich hörte der Sturm bald auf, sonst kam jede Hilfe zu spät!
Die junge Frau hatte ihrerseits nun ein feuchtes Tuch geholt und wusch ihm das Gesicht, das immer noch ein wenig von Blut und Sand verdreckt gewesen war, vorsichtig ab. Nun konnte man erst erkennen, welch gut aussehender Mann sich darunter verbarg, aber sie hatte ihr Haar züchtig bedeckt und wandte sich dann auch schnell wieder ab. Sie war schließlich verheiratet und hatte in Ahmed einen guten Mann gefunden, der sie und das Kind abgöttisch liebte. Trotzdem würde sie jetzt wieder in ihre eigene Behausung gehen, nicht dass ihr Mann eifersüchtig würde. So verschwanden sie und Ahmed wenig später wieder, um sich in ihrer eigenen Wohnung ein wenig auszuruhen.
Der Sturm draußen tobte unvermindert und außer dass Hassan gegen Abend eine Weile in den Stall ging, um die Kamele zu füttern, wo er wieder auf seine beiden ältesten Söhne traf, die bereits gemistet und gemolken hatten, geschah nichts weiter. Hassan sagte bedrückt: „Sobald der Sturm aufhört müsst ihr versuchen meinen Gast ins Krankenhaus zu bringen, sonst wird er das nicht überleben!“ und die beiden Brüder nickten folgsam-es war schließlich auch in ihrem Interesse. Der Kamelbulle der Hassan und Ben sicher nach Hause gebracht hatte, trat zu seinem Herrn und legte den Kopf auf dessen Schulter, woraufhin ihn Hassan zwischen den Ohren kraulte, was er sehr schätzte. „Bist ein gutes Tier!“ sagte Hassan noch zu ihm, bevor er wieder in seiner Wohnstatt verschwand, nicht ohne zuvor ausgetreten zu sein. Auch seine Frau hatte die Wohnhöhle mehrfach verlassen, um zur Toilette zu gehen, die um einen Felsvorsprung gebaut war. Nach kurzem Überlegen nahm Hassan eine alte Plastikflasche mit weitem Hals mit in sein Wohnzimmer. Er schickte Fatima hinaus und legte die provisorische Urinflasche seinem verletzten Gast an, der auch verstand, was er damit sollte, aber so sehr er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen. -
Na anscheinend hat Hartmuts Aufklärung doch einen großen Eindruck auf die beiden Kommissare gemacht! Die wissen im Moment gar nicht, was sie essen sollen-und auch trinken-Mann Jungs-so anstellen braucht ihr euch auch nicht!
Immerhin kommen sie nun doch von der Vampirtheorie ab und ermitteln da, wo es Sinn macht, nämlich in der Fleischerei, in der, ja wie wir wissen, die Fäden zusammenlaufen. -
Das war eine Komplikation-dagegen konnte nur ein Chirurg etwas machen. Sie würde ihn gut pflegen und versuchen, seine Schmerzen zu lindern, aber man konnte jetzt nur hoffen, dass der Sandsturm bald aufhörte, damit man ihren Gast in ein Krankenhaus bringen konnte. War das nicht der Fall, würde er sterben, aber damit würde eben Allah sein Werk vollenden, das er in der Wüste begonnen hatte. Sie würden dann den toten Körper wieder an den Ort zurückbringen, wo Hassan ihn gefunden hatte und weiterleben wie bisher. Fatima bat Ahmed ein paar Sitzkissen zusammenzuschieben. Mit Hassan´s Hilfe trugen sie Ben in die Ecke der Wohnhöhle und legten ihn weich und bequem mit erhöhtem Oberkörper darauf ab, was Ben momentan schon ziemlich weh tat und ihn zum Jammern brachte. Als er aber ruhig lag, man ihn mit einer warmen handgewebten Kamelhaarwolldecke zudeckte und ihn eine Weile in Ruhe ließ, waren die Schmerzen wieder erträglich und nachdem er nochmals etwas zu trinken bekommen hatte-diesmal starken, gesüßten Pfefferminztee-schloss er die Augen und dämmerte ein.
Sarah ging mit den anderen noch ein letztes Mal zum Strand und Tim war eigentlich recht munter, was sie von sich nicht behaupten konnte. Danach räumten sie ihr Wochenenddomizil, ihr Bruder sperrte die Haustür ab und brachte den Schlüssel zur Nachbarin, wo der immer bereit lag. Danach gingen sie alle miteinander Mittag essen und machten sich dann getrennt voneinander auf den Heimweg. Sarah musste mehrmals anhalten und ums Auto laufen, weil sie so müde war nach dieser Nacht, während Tim die ganze Fahrt durchpennte. Oh Mann-das würde wieder eine Nacht werden-sie todmüde und der kleine Kerl ausgeschlafen, aber dann fiel Sarah ein, dass ja Ben ihn dann übernehmen konnte-der hatte ja morgen auch noch frei und hatte sich jetzt sicher gut erholt. Wie ihre Schwägerin gesagt hatte-man durfte die Männer nicht verwöhnen und außer stillen-und das wäre in wenigen Monaten auch vorbei-konnte Ben ja wirklich alles machen, was ein Säugling so einforderte.
Sarah begann sich auf ihren gewohnten Familienalltag, der sich gut eingespielt hatte, zu freuen. Bald würde Weihnachten vor der Tür stehen und sie war schon gespannt auf Tim´s Gesicht, wenn er den festlich geschmückten, kunterbunten Weihnachtsbaum mit den brennenden Kerzen und dem ganzen Glitzer darauf sehen würde. Im Vorjahr hatten Ben und sie zum ersten Mal gemeinsam in der Wohnung Weihnachten gefeiert. Ben besaß bis zu diesem Zeitpunkt keine einzige Weihnachtsdeko, aber sie hatte das Wohnzimmer in eine heimelige Höhle verwandelt, in der es nach Zimt und Orangen duftete und ihr Weihnachtsbaum war kunterbunt und fast jede Kugel oder sonstiges Dekostück hatte eine Geschichte-es war nämlich eines ihrer Hobbys auf Weihnachtsmärkte zu gehen und dort gnadenlos zuzuschlagen. Bei ihnen zuhause war Weihnachten immer ein Fest der Familie gewesen mit gerösteten Esskastanien, der traditionellen Weihnachtsgans, selbst gesungenen Liedern und dem gemeinsamen Besuch der Kindermette am Nachmittag-und genau so sollte Tim es auch erleben!
Ben hingegen hatte zwar auch immer einen wunderschönen Weihnachtsbaum im Haus seines Vaters gehabt, auch die Geschenke hatten nie zu wünschen übrig gelassen, aber nach dem Tod seiner Mutter hatte den durchgestylten Baum eine Gärtnerei geliefert, aufgestellt und dekoriert und es fehlten jegliche Traditionen. Wie traurig war das, aber sie würde da ihre beiden Männer schon einnorden und für Tim würde Weihnachten ebenfalls eines der schönsten Feste des Jahres werden-dafür würde sie schon sorgen! Je näher sie Köln kam, desto mehr freute sie sich auf Zuhause und vor allem auf die Liebe ihres Lebens-Ben!Semir und Andrea hatten einen wundervollen faulen Sonntag erlebt. Zum Mittagessen waren sie in ein schönes Lokal in der Nähe gegangen, denn mit Kindern war das immer nur halb so entspannend essen zu gehen-da kochte man meist lieber zuhause oder ließ mal ne Pizza kommen-aber so genossen die beiden ein gepflegtes Menü und machten sich danach in aller Ruhe auf, Ayda und Lilly von Oma und Opa abzuholen. Dort wurde noch eine Weile erzählt und gelacht, Semir und Andrea wurden noch genötigt ein Stück Schokoladenkuchen, das Margot gemeinsam mit ihren Enkelkindern gebacken hatte, zu probieren und Ayda erzählte empört: „Wir haben die Rührbesen ablecken dürfen, aber stellt euch vor, Lilly hat ihren einfach wieder in den Teig getaucht, als sie fertig war!“ und nun mussten die Erwachsenen lachen. "Na ja-der Kuchen bleibt ja unter uns-das ist nicht so schlimm!“ beruhigte Andrea ihre große Tochter, der so etwas natürlich nie eingefallen wäre. Nun packte Margot aber die Reste, was noch gut die Hälfte war, für ihre Enkelinnen ein und Ayda bestimmte: „Ben muss da auch ein Stück davon probieren-er liebt doch Schokikuchen!“ und Semir versprach, dass sie da morgen zwei Stückchen vorbeibringen würden, eins für Sarah, eins für Ben. „Au ja-wir wollen auch mal wieder mit Tim spielen!“ rief Lilly und so freuten sie sich gemeinsam auf den morgigen Besuch, während sie den Tag ausklingen ließen.
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Kevin hat an dem Gespräch mit Jessi ganz schön zu kauen-auch er hat deutlich gespürt, dass da was ganz und gar nicht in Ordnung war.
Die Chefin ist ein wenig angesäuert, weil Kevin zu spät ist, aber dennoch findet jetzt eine Lagebesprechung statt.
Eigentlich weiss keiner was Genaues, jeder hat nur vage Vermutungen und so schmettert die Chefin Kevin´s Vorschlag ab, gefakte Pressemitteilungen herauszugeben. Allerdings befürchte ich gerade, dass das ein Fehler war, denn Kevin kann sich anscheinend gut in die Person des Mörders hineindenken. Aber wir werden es hoffentlich bald erfahren, was das Motiv des Schützen ist! -
Nachdem Semir und Alex im Wohnhaus nichts weiter herausfinden können, fahren sie zu Hartmut, der sie gleich über die neuesten Erkenntnisse aufklärt.
Beim Schweineblut allerdings schießt Hartmut übers Ziel hinaus und vergällt damit Semir sein Lieblingsgetränk und die Beruhigungsschoki. Das Naheliegendste ist doch die Verbindung zur Metzgerei, da muss man nicht in die Vampirszene abtauchen! Allerdings suchen die Helden nun fluchtartig das Weite, als sie von Hartmut zu einem etwas äh ungewöhnlichen Mahl eingeladen werden-obwohl-ich muss gestehen-ich mag total gerne unsere bayerische Blutwurst, auch wenn es da sicher so manchem dabei den Magen umdreht! -
Nun wurde alles aufgeklärt! Benni hatte wirklich nichts mit den Taten seiner verrückten Mutter zu tun und die wird den Rest ihres Lebens in der forensischen Psychiatrie verbringen. Alex hat Semir sozusagen das Leben gerettet und die beiden wachsen als Team immer mehr zusammen. Alex lässt sich nun auf eine Beziehung mit Sonja ein-ich denke wir werden erfahren, ob das gut geht mit den beiden, aber Semir findet es schon mal in Ordnung!
Was mir an dieser Geschichte so gefallen hat war, dass ich bis fast zum Schluss keine Ahnung hatte, wer der Indianer bzw. die Indianerin ist. Auch das Motiv war ungewöhnlich-genauso ungewöhnlich wie Art der Taten. Also mir hat diese Geschichte gefallen, obwohl da kein Ben vorkam-ich kann mich durchaus mit Alex auch in den FF´s arrangieren, mir nur nicht vorstellen, selber ne Alex-Geschichte zu schreiben.
Trotzdem freue ich mich auf deine nächste Geschichte, in der Ben wieder vorkommt!
Aber dann sehen wir uns ja zuvor beim Fantreffen, freu mich schon drauf! -
Ismael wollte von Hassan wissen, wo er den Europäer denn gefunden habe und wie er sich das vorstelle, den einfach mitzubringen. Dass da irgendwelche Verbindungen zur Rennstrecke Brami´s waren, war ja abzusehen und sie wollten beileibe keinen Ärger mit dem einflussreichen Mann. Der würde schon seine Gründe gehabt haben, den Europäer in die Wüste zu bringen und sich wegen einem Ungläubigen selbst in Lebensgefahr zu bringen, war eine fürchterliche Dummheit. Hassan wollte dann von seinem Sohn wissen, was er denn getan hätte, wenn er den Verletzten gefunden hätte und Ismael sagte grob: „Ich hätte ihn liegen lassen-es wäre bald vorbei gewesen!“ und warf Ben einen bösen Blick zu. Der zweite Sohn schwieg still, er achtete den Vater und hoffte irgendwie, dass der Mann, der sichtlich Schmerzen hatte, ihre Sprache nicht verstand. Nun richtete sich Hassan auch zu voller Größe auf und sagte mit Autorität in der Stimme: „Dieser Mann ist mein Gast-und ich begebe mich nicht auf eine Stufe mit Brami´s Schergen. Wir versuchen ihn so gut als möglich zu versorgen und sobald der Sturm vorbei ist, werden wir sehen, was wir mit ihm machen!“ und nun fügte sich auch Ismael. Er war zwar immer noch zornig, aber das Wort des Vaters galt noch in der arabischen Welt und der Status eines Gastes war sehr hoch.
Fatima hatte inzwischen-wie vorher ihr Mann- mit kundigen Händen Ben von Kopf bis Fuß betastet. Sie hatte die verschiedenen Pulse gefühlt und ihm auf der unverletzten Seite seinen Rennstiefel ausgezogen. Wenn man in der Wüste lebte, musste man viele Krankheiten selber behandeln können, oder zumindest den Kranken so lange stabilisieren, bis man ihn ins Krankenhaus bringen konnte. Jeder Nomade lernte von seinen Eltern die Grundlagen der traditionellen Heilkunst, die schon sehr alt war, auf griechische und phönizische Wurzeln zurückging und sich über die Jahrhunderte erhalten hatte. Ähnlich wie in der ayurvedischen Lehre, die dieselben Wurzeln hatte, bediente man sich heilender Kräuter, versuchte mit Massagen und Berührungen Körper und Geist zu harmonisieren und hatte damit auch oft Erfolge, die die moderne Medizin in den Schatten stellte. Allerdings gab es eben Verletzungen, die musste ein Arzt behandeln und Fatima war klar, dass hier eine Grenze war. Die gebrochenen Knochen würden zwar heilen, aber ob die mit ihren bescheidenen Möglichkeiten der Behandlung gerade zusammenwachsen würden, war eher unwahrscheinlich. Aber sie hatten ja auch nicht vor den jungen Mann die nächsten Monate hier zu betreuen. Sobald der Sturm nachließ und man ohne Gefahr auf die Piste konnte, würden sie ihn nach Sousse ins nächste Krankenhaus bringen und ihn dann vergessen-wenn er das überhaupt überlebte.
Nun holte Fatima einige Heilkräuter aus der Küche, wo die in dunklen Gefäßen auf ihre Anwendung warteten. Sie gab Ben immer wieder kleine Schlucke Wasser zu trinken und braute derweil auf einem Gaskocher einen Trank, der ihm die Schmerzen ein wenig nehmen würde. Ein Hauptbestandteil dieser Mixtur war aus dem Saft des Schlafmohns gewonnen, aber auch andere Kräuter, die ihn ruhiger machen würden, waren enthalten, denn Ben hatte zusätzlich zu den starken Schmerzen sichtlich auch Angst, wie sie intuitiv erfasste, obwohl sie sich mit ihm nicht über die Sprache austauschen konnte. Obwohl Ben immer noch starke Schmerzen hatte, fasste er Vertrauen zu der alten Frau und er hatte auch den Sinn des Gesprächs zwischen Vater und Sohn erfasst. Der junge Mann würde ihn am liebsten zum Mond schießen, oder vielmehr zurück in die Wüste bringen, das ging aus seiner Körpersprache, seinen Blicken und Gesten hervor. Hassan allerdings hatte zwar zuerst diskutiert, aber dann anscheinend ein Machtwort gesprochen, denn nun schwieg der junge Mann still. Nach kurzer Zeit erhob der sich dann und sah kurz auf sein Handy, aber im Sandsturm war man von der Außenwelt abgeschnitten, da funktionierte auch kein Handyempfang. Ismael schlang sich das Beduinentuch, das er im Haus abgenommen hatte, wieder fest um den Kopf und verschwand durch die Höhlentür in den Sandsturm, um die paar Meter zu seiner eigenen Behausung zu gehen, wo seine Frau mit den beiden Kindern auf ihn wartete.
Ahmed, der zweite Sohn half nun seiner Mutter. Gemeinsam flößten sie Ben den bitteren Trank ein. Ben befürchtete zunächst, dass das irgendein Gift wäre und wollte ihn erst nicht einnehmen, aber der beruhigende Singsang in den Worten der alten Heilerin brachte ihn dann doch dazu, hinunterzuschlucken. Es hob ihn zwar ein wenig, aber er bekam danach gleich einige süße Schlucke einer weißen, lauwarmen Flüssigkeit. Ben wusste erst nicht was das war, aber dann tippte er auf Kamelmilch und damit lag er nicht falsch. Wenn die Beduinen früher in der Wüste dem Sandsturm getrotzt hatten und ihr Lager und die Wohnzelte nicht hatten verlassen können, hatte man mit einem scharfen Messerchen die Kamele an einer Halsvene geritzt und das austretende Blut aufgefangen. Vermischt mit der nährstoffreichen Kamelmilch konnte man damit für lange Zeit überleben. Gut-hier in ihrer Behausung war das nicht notwendig, denn sie hatten genügend Vorräte und konnten auch während dem Sturm kochen, aber die Beduinen würden auch ohne die Segnungen der Neuzeit zu überleben wissen.
Während auch Hassan sein Frühstück, bestehend aus warmer, mit Honig gesüßter Kamelmilch mit einem Fladenbrot zu sich nahm, wurde es Ben ein wenig komisch. Ihm war schwindlig und seine Wahrnehmung veränderte sich durch die Drogen. Allerdings ließ nun auch der infernalische Schmerz mehr und mehr nach und er bekam kaum mit, wie nach einer Weile Ahmed und seine Mutter begannen, die Schienen abzuwickeln.
Ben erschrak, als er im Halbdämmer plötzlich Ahmed vor sich knien sah und der ein Messer in der Hand hielt, dessen Klinge im Licht der Gaslampe aufblitzte. Jetzt würde er sein Ende finden-der junge Mann würde ihn vermutlich abstechen und dann würden sie seinen Körper wieder in die Wüste zurückbringen! Sein letzter Gedanke galt Tim, aber dann stellte er verwundert fest, dass der junge Beduine nur damit begann, seinen Rennanzug aufzuschneiden. Ben atmete erleichtert aus und Ahmed sagte nun Wörter in verschiedenen europäischen Sprachen, um herauszufinden, welcher Nationalität der Gast seines Vaters wohl angehörte. Die Gäste in ihrer Wohnsiedlung kamen aus aller Herren Länder und er konnte ein paar Brocken von jeder gängigen Sprache. Irgendwann versuchte er es auf Deutsch und nun sah Ben ihn überrascht an. War es möglich, dass sie sich sogar verständigen konnten? Er antwortete und nun teilte Ahmed seinen Eltern mit, dass ihr Gast ein Deutscher wäre, was denen allerdings prinzipiell egal war. Sie lebten in ihrer eigenen Welt und interessierten sich nicht für Politik und Nationalitäten. Ben war inzwischen fast ganz ausgezogen und Fatima wandte sich nun gehorsam ab, als ihr Sohn nun Ben ganz nackt machte, aber dann sofort einen hinten aufgeschnittenen Kaftan über ihn legte. Eigentlich war das so ähnlich wie ein Krankenhaushemd und nun betastete Fatima wieder gründlich seinen ganzen Körper, ohne den störenden Rennanzug. Außerdem hatte Ben nun durch die Droge deutlich weniger Schmerzen und ließ es ohne dagegen zu spannen, geschehen. Wieder wurden Arm und Bein geschient, aber als die heilkundige Berberin nun seinen Brustkorb betastete und mit dem Ohr darauf hörte, wurde ihr Blick ernst. Hier war etwas ganz und gar nicht in Ordnung und sie war sich plötzlich nicht mehr so sicher, dass sie ihn retten konnte! -
Katja betäubt Sonja zunächst, bringt sie dann in den Wald und fesselt sie an einen Baum. Sie will sie einfach abschlachten und Sonja denkt schon, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, da hört Katja ein verräterisches Knacken und macht sich auf die Suche nach der Ursache. Derweil schleichen Alex und Semir durch den Wald. Semir wird auch mehrmals beinahe vom Pfeil getroffen, da sieht er, wie Katja nach einem Knall zu Boden geht-ich denke, Alex hat die erwischt und jetzt ist nur zu hoffen, dass die nie mehr ihre verrückten Phantasien ausleben wird!
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Ob das nicht ein Fehler von Nicole war, erst ihrer Arbeit nachzugehen, anstatt Semir und Alex von ihrer Entführung zu erzählen?
Semir ist derweil wegen der Wette seiner Kollegen wieder besänftigt, aber ich denke, er wird keine Luxuskarre als Ersatz kriegen. -
Semir und Andrea hatten ausschlafen wollen. Bei Andrea gelang das auch problemlos, aber Semir erwachte mehrmals in der Nacht. Er hatte einen dermaßenen Muskelkater von der ungewohnten Streicharbeit, dass er jedes Umdrehen schmerzhaft spürte. Gegen Morgen ging gar nichts mehr. Aus irgendwelchen Gründen musste er die ganze Zeit an Ben denken-dabei hatte der nun wahrlich keine Schlafprobleme-normalerweise eher das Gegenteil! Semir stand leise auf und ging unter die Dusche. Während er das heiße Wasser auf seinen schmerzenden Körper prasseln ließ, wurde der Muskelkater leichter und auch seine Gedanken wandten sich wieder seiner Familie zu. Als er wenig später zu Andrea ins Bett schlüpfte und sie zärtlich weckte-man musste das ausnutzen, wenn die Kinder mal nicht da waren-vergaß er seine vorhergehenden trüben Gedanken und freute sich auf einen erholsamen Sonntag im frisch renovierten Wohnzimmer.
Sarah hatte auch nicht besonders gut geschlafen. Tim war unruhig, hatte hoch rote Bäckchen und sabberte. Immer wieder trank er ein paar Schluck an der Brust, um dann wieder zu weinen. Am Morgen stand sie wie gerädert auf und als ihre Schwägerin sich den kleinen Mann ansah, sagte sie verständnisvoll: „Ah-den kleinen Tim plagen seine Zähne!“ Nun starrte Sarah sie fassungslos an: „Aber dazu ist er doch noch viel zu klein-die meisten Kinder kriegen ihre Zähne doch wenn sie so ein halbes Jahr bis zu einem Jahr sind!“ stammelte sie, aber die erfahrene Mutter von drei Kindern schüttelte den Kopf. „Das stimmt nicht immer-manche Babys werden schon mit einem oder zwei Zähnen geboren. Angelegt sind die Zähne schon lange im Kiefer, nur wann sie durchbrechen, ist bei jedem Kind verschieden. Das heisst jetzt auch nicht, dass in Kürze der erste Zahn schon rausspitzelt, aber wenn die durch den Knochen brechen, plagt das manche Kinder ziemlich. Da können schon noch ein paar Wochen vergehen, bis man etwas sieht, aber ich kann dir ein schmerzlinderndes Gel empfehlen-das gibt’s in der Apotheke, damit reibt man das Mündchen innen ein und erleichtert so das Zahnen. Auch kühlende Beissringe helfen manchmal. Mach dir nur keine Sorgen-auch wenn er Fieber kriegt-das ist vollkommen normal und so ein quengeliges Baby braucht eben besonders viel Zuwendung. Spann ruhig Ben auch ein wenig ein-der kann ebenfalls mit seinem Sohn bei Nacht durch die Wohnung wandern, damit du genügend Schlaf abkriegst und die Milch nicht versiegt!“ empfahl sie, aber Sarah gab ihr schon Bescheid. „Nur weil Ben jetzt dieses Wochenende was anderes vorhatte, heisst doch nicht, dass der sich nicht um seinen Sohn kümmert! Normalerweise lässt sich Tim von ihm sogar besser beruhigen als von mir. Sein Papa macht dann Quatsch mit ihm und schon lacht er wieder! Beim nächsten Mal hat er mir auch versprochen, dass er mit nach Norderney kommt, aber er musste ja Donnerstag und Freitag noch arbeiten!“ verteidigte sie ihren Ben wie eine Löwin und ihre Schwägerin musste lächeln. „Na schon gut Sarah-so war das doch gar nicht gemeint-ich habe da nur an deinen Bruder gedacht-wenn ich den nicht ab und zu aus dem Bett gescheucht hätte, damit er mich nachts entlastet, hätte der nichts gehört und selig durchgeschlafen, während ich mir alleine die Nächte um die Ohren geschlagen hätte. Ich freue mich ja für dich, dass du so ein besonderes Exemplar Mann erwischt hast, der sich liebevoll um sein Kind kümmert und auch für dich noch Zeit übrig hat!“ beruhigte sie ihre Verwandte und dann machte sie sich daran das Frühstück für alle herzurichten, während eine übernächtigte Sarah den Tisch deckte.
Ben kam langsam wieder zu Atem. Die Luft in der Wohnhöhle war nicht vom Sand geschwängert. Während draußen der Sturm tobte, roch es hier drinnen angenehm nach Patchouli. Das Licht war gedämpft, denn die Löcher, die man vermutlich vor Jahrhunderten in den Fels geschlagen hatte und als Fenster und Lüftung verwendete, waren genauso dicht verhängt wie die Eingangstür. Als Lichtquelle diente eine Gaslampe, die auf einem niedrigen Tisch in der Mitte stand. Um den herum lagen flache Sitzkissen auf dem Boden und auch die Wände waren mit Teppichen behängt. Gut-Hassan war nicht reich-früher hätten höchstens Scheichs so vornehm mit so vielen Teppichen gewohnt, aber seine Höhlenwohnung wurde regelmäßig den Touristen gezeigt, damit die Einblick in das frühere Leben der Beduinen bekamen, deren Heimat die Wüste war in ihrer ganzen Härte und Schönheit! So verdienten sie ihr Geld und nur wenige Teppiche hier waren echt und handgewebt-die meisten waren gut nachgemachte Fabrikware, die man im Souk bei jedem Straßenhändler kaufen konnte. Aber sie sahen nett aus, waren bequem und Hassan hatte schon lange aufgehört den alten Zeiten hinterher zu trauern. Er lebte zwar bescheiden, aber nicht schlecht und er und seine Frau waren stolz auf ihre vier Söhne und die drei Töchter, die alle schon verheiratet waren. Allerdings jeder nur mit einer Frau, obwohl ihr Glaube auch eine Zweitfrau oder mehr erlaubt hätte, aber die musste man als gläubiger Muslim auch erst einmal unterhalten können! Sie beherbergten die Touristen sozusagen als Familienbetrieb, kochten für sie und zeigten traditionelle Techniken und die Lebensweise der Beduinen, wie sie früher gewesen war, inklusive Kamelreiten. Auch ein Wohnzelt besaßen sie noch, aber gerade bei Sandsturm war es hier drinnen wesentlich komfortabler. Allerdings wurde das von ihren Übernachtungsgästen gerne ausprobiert.
So kam nun Fatima, Hassans langjährige Ehefrau, deren Gesicht verschrumpelt war wie ein ledriger Apfel, die ihm aber immer noch schön wie am ersten Tag erschien-näher und musterte den jungen Europäer, der da stöhnend in ihrem Wohnzimmer lag. Mit kundigen Händen berührte sie seine Stirn, während Ismael als der älteste Sohn begann, mit seinem Vater einen erregten Wortwechsel auf Arabisch zu führen, bei dem Ben nur ein einziges Wort, oder vielmehr einen Namen verstand, der von beiden mehrfach gebraucht wurde: Said Brami. -
Alex und Semir haben primär den richtigen Riecher und klingeln an der Tür der WG. Allerdings denkt Lars, der zielsicher die Polizisten erkannt hat, gar nicht daran aufzumachen, sondern verschwindet durch die Hintertür-blöd gelaufen würde ich sagen! Hätten unsere Helden nicht ihre Aufmerksamkeit auf die Kindergartentruppe, Nicole und Paul gerichtet, dann hätten sie den vielleicht schnappen können. So aber beobachten sie erst einmal die Annäherung der Kinder an das Pferd, das das gelassen über sich ergehen lässt. Ja so sind die meisten Pferde-sehr langmütig und geduldig mit kleinen Kindern, aber ich finde es trotzdem gut, dass du die Erzieherinnen erklären lässt, dass Pferde nicht gekniffen werden wollen und sehr sanfte und freundliche Wesen sind (meistens jedenfalls)
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Alex und Semir finden nun das Versteck in dem Sonja bis vor kurzem noch gefangen gehalten wurde. Allerdings sind die beiden Gesuchten ausgeflogen und die Spur führt zum Waldgebiet, in dem die vorherigen Opfer gefunden wurden.
Ich habe auch noch einen schrecklichen Verdacht-sollte Benjamin etwa der zweite Schütze sein, der mit den weniger professionellen Pfeilen die überlebenden Opfer verletzt hat? Oder war das doch alles Katja? Ich hoffe ja, dass der bei der Oma eine gute Zukunft hat-denn eine Verrückte als Mutter und ein Vater der sich aus der Verantwortung schleicht, sein Kind zu erziehen, indem er nach Malle abhaut, egal ob schwul oder nicht, sind ein schlechter Start ins Leben!
Ein wenig grinsen musste ich bei deinen Schlusssätzen, Elli-man könnte meinen, dass Alex Semir als durchgeknallt bezeichnet-wobei, irgendwie stimmt das ja auch.
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Ben hätte die ganze Zeit schreien mögen vor Schmerzen, erst versuchte er auch sich fest zu machen, damit er sich möglichst wenig bewegte und sich die Bruchenden nicht gegeneinander verschoben, aber irgendwann konnte er nicht mehr, ließ sich einfach fallen und schwang mit den gleichmäßigen Schaukelbewegungen mit-und siehe da, es wurde ein klein wenig leichter! Hassan warf einen besorgten Blick zum Horizont. Wie eine gelbe Wand war der Sandsturm schon in der Ferne zu erkennen, der Himmel hatte sich verfinstert und man konnte nicht sagen, ob die Sonne schien oder nicht, denn der gelbe Saharasand, den es manchmal bis nach Mitteleuropa blies, erfüllte den Orbit. Wenn sie in diesem Tempo weiterritten, würden sie nicht vor dem Sturm an seiner Wohnstatt ankommen und so leid es ihm für seinen Mitreiter tat, der im Schritt schon fürchterliche Schmerzen auszuhalten hatte-aber jetzt ging es ums Überleben und so spornte er sein Reittier in eine schnellere Gangart an. War der langsame Pass eher ein gemächliches Schaukeln, so setzte sich der starke Kamelbulle, der etwa 800 kg auf die Waage brachte, nun im flotten Rennpass in Fahrt. Er konnte die Geschwindigkeit so steigern, dass er mit nach oben gereckter Nase beinahe über den Sand flog. Auch der Galopp war da manchmal nicht schneller und der Beduine vertraute dem Leittier seiner Herde blind-der würde sie heil nach Hause bringen! Der Kamelbulle gab ein tiefes Grunzen von sich und steigerte selbsttätig die Geschwindigkeit nochmals. Freilich würde ihm am wenigsten passieren, wenn sie es nicht mehr bis nach Hause schafften und dem Sandsturm in der Wüste trotzen mussten, denn die Kamele legten sich dann einfach hin, schlossen die Augen und konnten ihre Nüstern mit einem speziellen Mechanismus auch so verschließen, dass sie nicht am Sand erstickten, aber die Menschen würden das vielleicht nicht überleben. Das Trampeltier zog es aber auch zu seiner Herde-die wollte von ihm beschützt werden und er würde seinen Herrn mitsamt dem Ballast dorthin bringen.
So flogen sie über den Sand, während die ersten Böen aufkamen und den Sand hoch in die Luft wirbelten. Der Beduine hielt die Zügel in einer Hand und mit der anderen hielt er die Enden seines Turbans vor den Mund. Der war natürlich durch die Verwendung für die Schienenverbände nun wesentlich kürzer als die 4,5m die so ein Beduinentuch normalerweise hatte und für seinen Patienten hatte er deshalb auch keine Möglichkeit die Atemwege zu schützen. So drang der feine Sand in Ben´s Mund und Nase ein und brachte ihn zum Husten, was ihm in seinem Brustkorb zusätzlich fürchterliche Schmerzen bereitete.Man hörte nun ein dumpfes Brausen und auf einmal-die Wohnhöhlen waren schon in Sichtweite-brach das Inferno über sie herein. Wenn der Kamelbulle, der schon den heimatlichen Stall witterte, sie nicht zielsicher dorthin gebracht hätte-für einen Menschen wäre es fast unmöglich gewesen, sich zu orientieren- hätte es übel ausgesehen. Ben meinte zum zweiten Mal innerhalb eines Tages, sein letztes Stündlein hätte geschlagen, da hielt das imposante Reittier plötzlich an und legte sich auf ein gutturales Kommando seines Herrn nieder. Man verstand zwar durch das Tosen sein eigenes Wort nicht, aber dennoch sprangen wie aus dem Nichts plötzlich zwei junge Männer auf sie zu. Sie hatten westliche Kleidung an, aber den Kopf hatten sie dennoch mit einem traditionellen Turban verhüllt, der wie ein Mundschutz straff über den Mund und die Nase gewunden war-die einzige Möglichkeit halbwegs frei zu atmen. Der Ältere der beiden, der etwa 30 sein dürfte, sagte etwas in vorwurfsvollem Ton zu seinem Vater, aber der gab scharf eine Antwort und während Hassan schon abstieg, entdeckte Ismael nun den Grund für die beinahe lebensgefährliche Verspätung seines Erzeugers. Nachdem man nun keine Zeit für irgendwelche Diskussionen hatte, öffnete er die traditionellen Knoten mit denen das große Tuch am Höcker des Dromedars und am Sattel befestigt war. Sein Vater hatte derweil den Bauchgurt des Reitsattels gelöst und seinen Söhnen in kurzen Worten erklärt, dass sein Passagier schwer verletzt war. Man brachte den wertvollen Sattel in einen Verschlag neben dem Stall, erlaubte dem Kamel sich zu erheben und zu seiner Herde zu gehen und schloss dann die Stalltür.
Nun nahmen die beiden jungen Männer das Tuch, in dem Ben transportiert worden war, wie ein Rettungstuch und schleppten gemeinsam den Gast ihres Vaters in die recht dichte Wohnhöhle. Vorne waren zwei Teppichvorhänge wie eine Art Schleuse hintereinander und zusätzlich noch eine selbst gezimmerte Tür. So verhinderte man das Eindringen von Sand in den Wohnbereich und wenig später legten die beiden jungen Männer den keuchenden Ben vorsichtig am Boden auf einem dicht gewebten traditionellen Teppich ab. -
Semir schafft es wieder nicht, Kevin auf die Fotos anzusprechen. Der erkundigt sich ganz locker, wie weit man mit dem Fall Horn ist, aber Semir befürchtet, dass er ganz andere Absichten hat-ich allerdings weiss nicht-André kommt mir so harmlos vor! Allerdings war das im TV auch so-ich habe ihn nicht durchschaut und tu´s bis heute nicht!
Die Sprache kommt auf Kevin und schnell bemerken die beiden, dass der jeweils andere von seinem Drogenproblem weiss. Das lockert die Situation und lenkt ab und Semir lässt sich auch nur zu gerne ablenken-allerdings wird ihn das wieder und wieder einholen, bis er eine zufriedenstellende Antwort auf die offenen Fragen hat! -
Jetzt gehen die Ermittlungen in dem Drogenhaus weiter. Bin ja gespannt, wie lange Semir und Alex brauchen, um die Zusammenhänge herauszufinden. Außerdem könnte Nicole ja Lars identifizieren, ich denke also, sie ist in realer Gefahr, vom Metzgermeister ermordet zu werden! Semir überlegt derweil, ob er Alex wohl Nicole´s Versteck verraten darf-ich denke lieber deinem Kollegen, als irgend jemand anderem, Semir!
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Sonja ist von dem betäubenden Rauch wieder aufgewacht und wird gleich von Katja damit konfrontiert, dass sie umgebracht werden soll. Sie erfährt mit Grauen was den vorherigen Opfern ihrer Widersacherin geschehen ist und muss nun um ihren eigenen Skalp bangen.
Ja ich hoffe auch, dass Semir und Alex bald eine Spur zu dem Versteck finden, wo Sonja ist-vielleicht hat die Oma einen Hinweis, oder vielleicht Benni? -
Hassan ritt weiter. Was war das? Sein Kamel grunzte unwillig-merkte sein Herr nicht, dass ein Sandsturm kam-sie mussten dringend nach Hause! Als der Beduine näher kam, sah er, dass da ein Mensch im Rennanzug mit einem Helm auf dem Kopf im Sand lag. Das linke Bein und der Arm waren unnatürlich verkrümmt-vermutlich war der tot! Hassan befahl aber trotzdem seinem Kamel sich niederzulegen und stieg ab. Wenn der Sandsturm kam, würde man von einer Leiche keine Spur mehr finden, aber er wollte jetzt doch nachsehen, wer das war und an was er wohl gestorben war.
Er konnte sich schon denken, dass der irgendeine Verbindung zu der Rennstrecke von Brami, einem der einflussreichsten Großindustriellen Tunesiens, aufwies. Man sah auch Quad-Spuren, aber kein Fahrzeug war weit und breit, also war der groß gewachsene Mann vermutlich ermordet und hier abgeladen worden. Hassan würde allerdings darüber Stillschweigen bewahren, denn sie konnten keinen Ärger gebrauchen. Wenn man sich gegen Brami stellte, würden bei Nacht und Nebel ein paar vermummte Männer in ihrer Wohnsiedlung auftauchen und zur Abschreckung den einen oder anderen umbringen, denen war es auch egal, ob das Frauen oder Kinder waren-diese Männer waren völlig skrupellos und kannten keine Gnade. Ihr Ruf eilte ihnen voraus und ausgebildet wurden sie in Terrorcamps, wo sie den Umgang mit Schusswaffen lernten und wie man auch ohne Waffen tötete, da war so ein Einsatz eine willkommene Übung. Die Bevölkerung hatte Angst und nachdem der Polizeiapparat sowieso korrupt war, machte es auch keinen Sinn, das zu melden, denn eventuell drohte einem dann sogar noch von staatlicher Seite Gefahr und man verschwand für eine lange Zeit im Gefängnis, was in Nordafrika kaum jemand ohne gesundheitliche Spätfolgen überstand. Also kümmerte man sich besser nicht um Dinge, die einen nichts angingen und Hassan würde nur kurz nachsehen und dann nach Hause reiten und vergessen, was er entdeckt hatte.Als er nun seine Hand ausstreckte und den Mann berührte, um zu fühlen, ob der schon kalt war, merkte er, dass der noch warm war. Das komplizierte jetzt die Sache! Plötzlich schlug Ben die Augen auf und sah den alten Beduinen mit von Schmerz gezeichnetem Blick an. Der gab vor Schreck einen gutturalen Laut von sich und Ben versuchte nun ein paar Worte zu formulieren: „Helfen sie mir!“ krächzte er hervor. Hassan überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Er musterte den Horizont. Der Sandsturm würde nicht lange auf sich warten lassen. Mit Sicherheit blieb keine Zeit mehr Hilfe zu holen und außerdem war die nächste Piste ein ganzes Stück entfernt. Auch wenn er ein Handy mitgenommen hätte, wie ihm seine Söhne immer versuchten einzubläuen, würde der Sturm schneller da sein als sein Sohn mit dem Wagen und sie würden sich alle miteinander in Lebensgefahr bringen. Einen kurzen Moment dachte er darüber nach, einfach wegzureiten und den schwer verletzten Mann seinem Schicksal zu überlassen, aber das brachte er nicht fertig. Dann würde er sich auf eine Stufe mit Brami´s Männern begeben und Allah hatte sicher gewusst, warum er die Schritte seines Kamels gerade heute an diesen Ort geführt hatte.
Hassan machte sich nun daran, den Helm zu öffnen und ihn dem Verletzten auszuziehen. Der war völlig ausgetrocknet und brauchte dringend Wasser-allerdings nicht zu viel, denn sonst würde das sein Organismus nicht aufnehmen können. Als der Helm entfernt war, konnte man auch sehen, warum das Gesicht des Mannes voller getrocknetem Blut war-eine Platzwunde an der Stirn hatte heftig geblutet, war aber weiter nicht schlimm. Hassan tastete nun den Mann mit kundigen Händen von oben bis unten ab, während er beruhigende Worte in seinem Heimatdialekt murmelte. Er wusste, der Mann konnte ihn nicht verstehen, der kam irgendwo aus Mitteleuropa, aber trotzdem verfehlte der beruhigende Singsang seine Wirkung nicht. Ben schloss die Augen und ließ den Beduinen machen, er wusste, das war seine einzige Chance zu überleben!Allerdings stöhnte er auf, als die Hände sein gebrochenes Bein und den Arm berührten und noch viel mehr als der Beduine seinen Brustkorb auf der linken Seite anfasste und die gebrochenen Rippen betastete, da entwich ihm sogar ein kleiner Schmerzenslaut. Hassan hatte sich einen groben Überblick verschafft. Der Mann war schwer verletzt, jede Bewegung würde ihm unsägliche Schmerzen bereiten, aber trotzdem musste er ihn von hier weg schaffen, denn sonst war er dem sicheren Tod geweiht. Am Horizont begann der Himmel sich schon zu verfärben, sie mussten in Kürze los, sonst würden sie vielleicht beide in der Wüste sterben! Hassan überlegte fieberhaft, aber dann gab er Ben erst einmal ein wenig Wasser zu trinken. Früher als er Kind gewesen war, hatten sie das Wasser noch in Schläuchen transportiert, aber jetzt hatte er eine kleine Wasserflasche aus Kunststoff bei sich, wie sie auf der ganzen Welt verbreitet war. Er hielt sie an Ben´s Lippen und der trank gierig ein paar Schlucke und hätte am liebsten die ganze Flasche geleert, so unendlich war sein Durst, aber der alte Mann nahm sie ihm wieder weg. Wenig später bemerkte Ben auch, dass das eine gute Entscheidung gewesen war, denn nun wurde ihm furchtbar schlecht und wenn er mehr getrunken hätte, hätte er das wohl wieder von sich gegeben!
Der Beduine ließ suchend seine Blicke schweifen und tatsächlich konnte er nicht weit von Ben ein paar Äste entdecken-die Überreste aus Zeiten, bevor die Wüste hier das Regiment übernommen hatte. Hassan riss aus dem Tuch mit dem er seinen Kopf schützte und das er in traditioneller Manier um sich geschlungen hatte und mit einem schmalen Stirnband an Ort und Stelle hielt, ein paar Streifen. Vielleicht würde der Mann, falls er überlebte, das einmal ersetzen, aber sonst würde er das als eine Gabe an Allah sehen. Hassan nahm nun nacheinander Ben´s Oberarm, Unterarm, Oberschenkel und Unterschenkel und richtete die Frakturen ein. Ben schrie, wie er in seinem Leben noch nie geschrien hatte. Er meinte den Schmerz nicht ertragen zu können, aber der alte Mann drückte kundig die Knochen in die grobe Form, wie sie hingehörten und schiente sie danach mit den Ästen und den Tuchfetzen. Ben lag schwer atmend im Sand und betete darum, endlich ohnmächtig werden zu dürfen, aber sein Körper hatte nun so viel Adrenalin ausgeschüttet, dass das einfach nicht möglich war.
Nun schlug der Beduine das große Tuch, das er mitgenommen hatte, um darin Holz zu transportieren, auseinander und zog Ben der wieder laut vor Schmerzen schrie, hinein. Irgendwann hatte er ihn quer vor dem einen Höcker seines Dromedars gelegt, Hassan setzte sich dahinter und nahm die Zügel seines Reittiers, das die ganze Zeit artig neben ihnen im Sand gelegen und beobachtet hatte, was sein Reiter so machte. Auf ein kurzes Wortkommando hin erhob sich das Trampeltier und setzte sich in langsamem Passgang in Bewegung.