Alex rechnet jetzt fest damit, in den nächsten Sekunden erschossen zu werden, als Semir sich für ihn opfern will. Den Tätern ist es plötzlich egal wen sie erschießen, aber Alex möchte nicht, dass sein Partner sich für ihn opfert-bin ebenfalls gespannt, wie sich alle entscheiden.
Beiträge von susan
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Semir besucht nun Nicoles Trailer und beruhigt Paul. Leider tue ich mir schwer mit dieser Science Fiktion-Story mit dem Microchip, allerdings würden meine Pferde auch immer behaupten, dass sie Hafer satt haben möchten, auch wenn sie hinterher Hufrehe oder Kolik hätten.
Nicole ist eh schon auf dem Weg nach Hause und so können am nächsten Morgen die Ermittlungen in der Fleischerei beginnen. -
Jetzt wurde die Mörderin entlarvt-gleichzeitig von Sonja und Semir. Allerdings kommt Alex jetzt zu spät, denn Sonja ist bereits in der Gewalt von Patricks betrogener Ehefrau. Mann, die ist wirklich völlig verrückt und ich denke, dass Benjamin bei seinen Großeltern wohl besser aufgehoben ist, wenn seine Mutter im Gefängnis oder der forensischen Psychiatrie schmort!
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Semir hatte sein Wohnzimmer fertig gestrichen und auch schon wieder eingeräumt. Während er sich auf die Couch geschmissen und ein Bier aufgemacht hatte, räumte Andrea noch die letzten Sachen in die Regale. Plötzlich musste er an Ben denken. Wie es dem wohl ging? Obwohl ja eigentlich anzunehmen war, dass der sein freies Wochenende genoss und vermutlich jetzt am Samstagabend mit den Haug-Brüdern zusammen saß und spanische Spezialitäten mit dem einen oder anderen Glas Wein genoss, hatte Semir bei den Typen immer noch kein gutes Gefühl. Dann schalt er sich allerdings einen Narren-er immer mit seinen Gefühlen! Ben war schließlich auch Polizist mit einiger Erfahrung-vielleicht war er diesmal völlig auf dem falschen Dampfer-war da vielleicht sogar ein wenig Neid dabei, dass sein Freund ein neues Hobby hatte und es sich auch leisten konnte dem nach zu gehen? Für seine Kasse wäre es völlig unmöglich die noch zusätzlich zu belasten. Seine Finanzen waren so eingeteilt, dass mit Müh und Not einmal jährlich ein Familienurlaub rausschaute, aber sonst war sein finanzieller Spielraum knapp bemessen. Andrea arbeitete Teilzeit und die Raten fürs Haus waren nicht gering-wenn er, Semir, ein Autorennen würde fahren wollen, konnte er höchstens eine Carrerabahn dazu hernehmen, alles andere wäre utopisch! Nun war allerdings auch Andrea endlich fertig, sie bestellten noch eine Pizza und nach einer Dusche klang der Abend vor dem Fernseher aus.
Ben schlotterte inzwischen am ganzen Körper. So heiß es ihm den ganzen Tag in seinem Rennanzug gewesen war, desto kälter war ihm jetzt. Dabei verursachte ihm sogar das Muskelzittern große Schmerzen-eigentlich war es für ihn nur erträglich, wenn er völlig ruhig lag, aber sein Körper machte das mit dem Zittern völlig selbstständig, er konnte das überhaupt nicht verhindern. Seine Hände waren eiskalt und die feuchte Unterwäsche klebte klamm an seinem Körper. Was wohl Sarah und Tim gerade machten? Die schliefen sicher friedlich in einem Bett und freuten sich auf das Wiedersehen mit ihm heute Abend, ohne zu wissen, dass das nie mehr geschehen würde. Der Mond stand hell und eindrucksvoll am Himmel, gelegentlich hörte Ben ein leises Rascheln-da waren sicher irgendwelche Tiere unterwegs, die nur darauf warteten, dass es mit ihm vorbei war und sie sich an ihm gütlich tun konnten. Eigentlich konnte er nur hoffen, dass die wenigstens so lange warteten, bis er ganz tot war und ihn nicht bei lebendigem Leibe auffraßen! Wie sehr wünschte er sich, endlich in die Bewusstlosigkeit abzutauchen und kein Leid mehr zu spüren!
Wenn seine Lage nicht so völlig aussichtslos gewesen wäre, wäre die Stimmung in der Sahara einfach grandios gewesen. Die Sterne funkelten zum Greifen nah am klaren Himmel. In Deutschland war immer irgendwo in der Nähe eine Lichtquelle, eine Stadt oder sonst irgendwas, aber hier herrschte einfach völlige Schwärze, nur erhellt vom Mondlicht. Wieder glitten Ben´s Gedanken erst in die Vergangenheit zurück und versuchten dann in die Zukunft zu blicken. Wie würde das wohl werden im Jenseits? Waren da seine verflossenen Freundinnen wie Saskia und warteten auf ihn? Wie war das da mit den Gefühlen? Er hatte die alle sehr geliebt und war vor Kummer fast eingegangen, als die ermordet worden waren, aber mit der Zeit war der Schmerz leichter geworden und er hatte sich wieder neu verlieben können. Und jetzt seine Liebe zu Sarah, die die Krönung in einem gemeinsamen Kind gefunden hatte-würde die Sehnsucht immer bleiben? Würde er irgendwie Kontakt halten können, in ihren Träumen erscheinen und auf wundersame Weise vielleicht beobachten können, wie aus dem kleinen Tim ein stattlicher Mann heranwuchs? Voller Kummer, dass er durch seine Blödheit auch seinem Kind praktisch den Vater genommen hatte, fiel er wieder in eine leichte Bewusstlosigkeit zurück und spürte momentan keine Angst und keine Schmerzen mehr.Der alte Hassan hatte vor Tau und Tag sein Lieblingskamel gesattelt. Er würde in die Wüste reiten und wie in alten Zeiten nach Brennholz suchen. Auch wenn man immer dachte, das sei unmöglich, wusste der alte Beduine, wo etwas zu finden war. Früher war das hier eine fruchtbare Gegend gewesen, bis die Sahara sich Kilometer um Kilometer Richtung Meer gefressen hatte. So mancher Brunnen war versiegt, aber das Altholz war teilweise immer noch zu finden, auch weil die Sandstürme immer wieder andere Ecken freilegten. Klar hatten sie in ihrer Wohnsiedlung, die in ein Felsmassiv gebaut war, inzwischen ein Stromaggregat, das mit Diesel befeuert wurde. Hassan allerdings kannte noch die Zeiten, als sie mit Kameldung geheizt und gekocht hatten, aber die waren lange vorbei. Seine Söhne fuhren Geländewagen, zu jeder Siedlung führte eine Piste und man kaufte ganz normal in Sousse ein und brachte die Waren nach Hause und legte sie dort in den Gaskühlschrank. Ihr Geld verdienten sie, indem sie Touristen beherbergten und unterhielten, die einmal sehen wollten, wie ein Einheimischer so lebte. Das hatte zwar heute für die Jungen nichts mehr mit der Realität zu tun, aber er trug seine traditionelle Kleidung noch voller Stolz, während die Jungen die anlegten wie ein Kostüm, wenn die Touristen kamen, aber sonst in Jeans und T-Shirt herumliefen.
Die Touristen die aus aller Herren Länder bei ihnen einfielen, wurden mit heißem Pfefferminztee und traditionellem Essen bekocht, dafür brauchte man auch das offene Feuer und Holz war teuer auf dem Markt-es selber zu suchen war wesentlich zufriedenstellender. Außerdem ritt man mit den Touristen dann immer eine Runde durch die Wüste, damit sie auch einmal das Feeling hatten, das seine Vorfahren in Jahrtausenden gepflegt hatten. Dazu mussten die Kamele allerdings brav sein, denn wenn da einmal ein Unfall passierte, weil ein Dromedar buckelnd davonraste und seine Reiter abwarf, dann war das vorbei mit diesem Einkommenszweig. Seine Söhne allerdings hatten da null Lust dazu die Tiere zu bewegen, was Hassan sehr verurteilte.
Jetzt war gerade keine Saison, die überwiegend westlichen Urlauber bereiteten sich auf ihr christliches Weihnachtsfest vor, die hatten anderes im Kopf, als einen Tunesienurlaub! Die Kamele waren da unterfordert und stellten nur Blödsinn an, wenn er sie nicht regelmäßig reiten würde. So stimmte er einen leichten Singsang an, wie er es häufig machte, wenn er durch die Wüste ritt und sich mit traumwandlerischer Sicherheit orientierte und genoss das beruhigende Schaukeln seines Reittiers, das motiviert die Nase hochhielt. Er forderte es sogar zu einem kleinen Galopp auf, was zwar unheimlich schnell war, aber er war sein Leben lang geritten und als Kinder hatten sie sogar noch Rennkamele gehabt und trainiert, die dann von den Vätern teuer an die Scheichs verkauft worden waren.
Nun veränderte sich allerdings gerade die Stimmung in der Wüste und sein Dromedar hob witternd den Kopf. Im Verlauf der nächsten Stunden würde ein Sandsturm kommen-er erkannte es an den Anzeichen und auch sein Reittier gab beunruhigte Laute von sich. Er würde das mit dem Brennholz für heute sein lassen und zusehen, dass er in seine Siedlung zurück kam, denn so ein Sandsturm war unheimlich gefährlich! Gerade wollte er abwenden, da sah er etwas in einiger Entfernung am Boden liegen. -
Ben meinte, er müsse zerfließen, so warm war ihm. Das letzte Tröpfchen Wasser floss aus seinen Poren, dabei fühlte er sich sowieso schon völlig ausgetrocknet. Die Minuten zogen sich zu Stunden und die Schmerzen schlugen über ihn herein, vor allem wenn er sich nur das kleinste bisschen bewegte. Ein paarmal wandte er den Kopf und sah in die flirrende klare Luft. Langsam begann sein Verstand sich zu verwirren und wenn er den Horizont betrachtete, meinte er Menschen aus seinem näheren Umfeld zu sehen. Einmal meinte er, dass Bonrath auf ihn zukäme-ein langer Strich in der Landschaft, aber nach einer Weile war der verschwunden. Plötzlich lief Sarah fröhlich lachend im Hochzeitskleid auf ihn zu, aber als sie näher kam und er sie glücklich betrachtete, war auch sie auf einmal weg. Semir ritt auf einem Kamel an ihm vorbei und als es ihm bewusst wurde, dass er gerade eine Fata Morgana vor seinen Augen sah, entwich ein trockenes Schluchzen seinem ausgedörrten Mund. Immer wieder meinte er Tim zu hören und zu sehen. Er hörte das Glucksen und Lachen seines meist fröhlichen Sohnes, dessen Augen nun dunkel geworden waren, wie die seines Vaters. Ach wie gerne würde er ihn ein letztes Mal in den Armen halten, ihm seiner Liebe versichern und ihm gute Ratschläge für sein weiteres Leben ohne Papa erteilen. Da hatte er nämlich Erfahrung damit, denn für seinen Vater war immer erst die Firma und dann die Familie gekommen. Er war in Internate abgeschoben worden, während Julia zuhause wohnen durfte und von Nannys versorgt wurde. Wenn er in den Ferien heim gekommen war, hatte er sich immer wie ein Fremdkörper gefühlt und seine Mutter schmerzlich vermisst. Nun würde er sie vermutlich bald wiedersehen, wenn das so war, wie man es in manchen Büchern lesen konnte und wie einem die Kirche versuchte weis zu machen. Vielleicht war es jetzt aber auch einfach endgültig vorbei-keine Spur mehr von ihm und man würde ihn in Südspanien als vermisst melden und dort suchen, während er auf einem anderen Kontinent in der Wüste verdorrte.
Dabei hatte er sich so vorgenommen für seine Kinder-denn bei Tim sollte es nicht bleiben- ein toller Vater zu sein, der ihnen vor allem zwei Dinge schenkte: Seine Zeit und seine Liebe. Dass das mit dem Geld nicht wichtig war, hatte er selbst erfahren, denn er hatte davon immer genügend zur Verfügung gehabt, ohne dass es ihn zufrieden gemacht hatte. Sein Glück hatte er gefunden, als er seinen eigenen Weg gegangen war, gegen den Willen seines Vaters zur Polizei und dort vor einigen Jahren zur Autobahnpolizei versetzt worden war. Eigentlich war das nur als kleines berufliches Intermezzo gedacht gewesen, aber jetzt war er dort glücklich, was nicht zuletzt an seinem Partner und Freund Semir lag. Warum hatte er dessen Bauchgefühl nicht vertraut? Der hatte ihm klar und deutlich gesagt, dass die Haug-Brüder nicht sauber waren, nur hatte er ihm nicht glauben wollen, sondern einen Jugendtraum verwirklichen-mit den schlimmsten Folgen, die er sich vorstellen konnte.
Das hatten die Haug-Brüder raffiniert eingefädelt und nachdem er das geänderte Reiseziel niemandem mitgeteilt hatte, weil er es so spät erfahren hatte, war er praktisch verloren. Durch seine Abmachung mit Sarah, nicht zu telefonieren, würde es frühestens Sonntagabend auffallen, dass er verschollen war und er machte sich keinerlei Illusionen-bis dahin war er tot!
Und wenn er über die Gründe nachdachte, warum er aus dem Weg geräumt werden sollte, dann vermutlich deswegen, weil dieser Typ am Flughafen vermutlich doch der gesuchte Terrorist gewesen war. Er war da in etwas hineingeraten, dessen Tragweite er völlig unterschätzt hatte und das Einzige was er sich jetzt noch wünschte war, dass Semir die Haug-Brüder aufmischte und die Verschwörung aufdeckte. Vermutlich war die Kartbahn eigentlich eine getarnte Terrorzelle und die angeblichen Mechaniker waren Terroristen, die in Deutschland installiert waren, um Terrorakte zu verüben-beginnend mit dem Wirtschaftsgipfel nächste Woche. Benko hatte irgendeine Beobachtung gemacht, die den Typen gefährlich erschien und deswegen hatte er einen „Unfall“ gehabt-wie nun er ebenfalls. Die räumten ihre Widersacher aus dem Weg und er hätte es in der Hand gehabt, die Verschwörung aufzudecken, derweil war er naiv wie ein Zwölfjähriger gewesen und hatte das Rennfieber genossen, anstatt seine Arbeit ordentlich zu machen!Mit diesen Gedanken versank er in eine Art Agonie aus der er erst wieder erwachte, als der Mond riesengroß am Himmel stand. Er hatte begonnen zu zittern und mit den Zähnen zu klappern, denn so heiß es untertags gewesen war, so kalt war es jetzt in der Nacht. Er konnte sich an den Erdkundeunterricht erinnern-in der Wüste waren Temperaturunterschiede von 40°C keine Seltenheit, so heiß es untertags war, so sehr kühlte die bei Nacht ab, weil die schützende Wolkendecke fehlte, die das Klima in ihren Breiten gemäßigt machte. Wie sehr hatte er den Kölner Schneematsch gehasst-und jetzt wünschte er sich sehnsüchtig dorthin zurück.
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Gut Conny-nachdem ich dreimal die Kapitel aufmerksam gelesen habe, bin ich drauf gekommen, dass Nicole anscheinend unter der Mittelleitplanke durchgerollt ist-so passt das Zeitschema wieder, allerdings bin ich jetzt froh, dass nicht nur ich das nicht auf Anhieb kapiert habe-ich denke, sowas Wichtiges solltest du dann ausdrücklich erwähnen, sonst werden solche Fragen halt immer mal wieder kommen.
Der Metzgermeister hat also einen Drogendealerkomplizen, der sogar eine Akte über Nicole hat-also ist der entweder bei der Polizei oder bei der Stadt.
Alex hat seine Wette verloren, aber er trägts mit Fassung. Semir besucht inzwischen die Behausung von Nicole und Paul-ich hoffe ja, dessen Versorgung ist gesichert, während sie im Krankenhaus liegt! -
Ben blieb eine Weile liegen, wie er war, um dann systematisch ein Körperteil nach dem anderen zu bewegen, falls es möglich war. Die rechte Hand und auch der Arm funktionierten, allerdings musste er vorsichtig sein, denn wenn er zu schnelle Bewegungen machte, strahlte das in die linke Körperhälfte aus. Dort ging überhaupt nichts. Er spürte zwar jeden einzelnen Knochen, aber die Schmerzen beim kleinsten Versuch sich zu bewegen, waren einfach unendlich. Weder Bein noch Arm waren zu gebrauchen und als er nach einer Weile alle Kräfte zusammennahm und mühsam seinen Kopf hob, um an sich herunterzusehen, konnte er erkennen, dass sowohl das Bein, als auch der Arm in einem völlig unnatürlichen Winkel da lagen. Da war sicher was gebrochen und schwer atmend stellte er seine Bemühungen ein und legte den Kopf wieder zurück. Wenn er tief einatmete schmerzten auch seine Rippen auf der linken Seite und der gesamte Rücken bereitete ihm unendliche Pein. Ben schloss also die Augen wieder und versuchte sich ein wenig zu erholen, um dann weiter zu überlegen, was er tun konnte.
Sarah war derweil auf der Insel Norderney mit Tim im Tragetuch, ihrem Bruder, dessen Frau und deren drei Kinder am Strand. Es war zwar kühl und eine steife Brise wehte, aber sie waren warm angezogen und die Luft blies unwahrscheinlich klar und schön. Die größeren Kinder sammelten Muscheln und zeigten ihre Funde dann immer den Erwachsenen. Sarah atmete tief ein. Das hatte sie als Kind auch immer gemacht und der kleine Tim beobachtete interessiert seine Cousinen und den Cousin. „Nächstes Jahr müssen wir mit dem Papa hierherkommen, dann kannst du auch schon durch den Sand laufen oder krabbeln, kleiner Spatz!“ redete sie mit ihm und Tim gluckste zufrieden. Als sie weiterliefen wurde er müde, kuschelte sich in sein Tragetuch, warm und geborgen bei Mama und schlief ein. Sarah dachte einen Augenblick unheimlich intensiv an Ben-warum hatte sie denn nur gerade so ein ungutes Gefühl? Aber dann widmete sie sich wieder dem Gespräch mit den anderen und lief langsam weiter.
In der Sahara wurde es inzwischen ziemlich warm. Nicht so warm wie im Sommer, aber trotzdem hatte es so knappe dreißig Grad und die Sonne brannte unbarmherzig vom strahlend blauen Himmel, an dem sich kein Lüftchen regte. Ben lag immer noch fast bewegungslos in der prallen Sonne. Er hatte während des Rennens ja schon geschwitzt und der schwer entflammbare Unterzieher unter dem Rennanzug hatte sich mit seinem Schweiß vollgesogen, aber jetzt brach ihm das Wasser aus allen Poren und ein unheimlicher Durst bemächtigte sich seiner. Er kam sich vor wie in seiner privaten Sauna und dampfte sozusagen im eigenen Saft vor sich hin! Er versuchte wenigstens den Helm abzunehmen, aber mit nur einer Hand und den starken Schmerzen im Rücken und Brustkorb war das einfach unmöglich. Irgendwann begann er zu weinen und die salzigen Tränen liefen über sein blutverschmiertes Gesicht. Er würde hier jämmerlich verrecken, wenn keiner ihm zu Hilfe kam, aber wer sollte hier, mitten in der Wüste nach ihm suchen? Kein Mensch außer den Haug-Brüdern und Brami wusste, wo er zu finden war und alle anderen wähnten ihn in Südspanien. Nun fiel ihm etwas ein-sein Handy-das ging doch über Satellit, damit konnte er Hilfe holen, aber als er mühsam an seine Brusttasche fasste, war die leer. Nun bahnte sich die Verzweiflung ihren Weg und eine Weile schluchzte Ben laut, bevor er die Augen schloss und darauf wartete, dass es endlich vorbei war.
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Hey Darcie!
Wehe du lässt mich heute in Donauwörth vergeblich am Bahnhof warten! Obwohl-ich brauche drei Stunden nach Frankfurt-vielleicht sollte man als Schriftsteller da genauere Tatortbesichtigungen vornehmen-und Ende August ist es eigentlich in Tunesien sehr schön-genau um diese Jahreszeit war ich da schon mal-nur die Feuerquallen waren ätzend (im wahrsten Sinne des Wortes!) -
Also ich finde ja-man kann eigentlich immer noch niemanden ausschließen! es gibt wunderbare Tattoos zum Abwaschen ( wie man ja an Ben´s Oberarm sehen kann), diese Ketten mit Sitting Bull sind anscheinend auch in Indianerfankreisen sehr verbreitet und die Verdächtigen verhalten sich alle ein wenig merkwürdig. Sogar Semir hat nicht aufgepasst, er sieht bei Simon Weber aufs falsche Handgelenk und Sonja macht schon wieder ne Zeugenbefragung auf eigene Faust-oh je, wenn das man gut geht!
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Oh je! Anscheinend hat sich Kevin doch auf eine gemeinsame Zukunft mit Jessy eingestellt-obwohl ihn Jenni durchaus auch interessiert.
Jessy allerdings hat im Knast anscheinend so einiges auszuhalten und hat nun etwas vor, was Kevin sicher nicht gefallen wird!
Das war so genial beschrieben, Campino-diese Hände an der Scheibe usw, ich hatte Gänsehaut beim Lesen! -
Wenig später standen Brami und die Haug-Brüder vor Ben, der völlig verdreht im Sand lag. Er gab kein Lebenszeichen mehr von sich-wie sollte jemand auch einen Aufprall bei dieser Geschwindigkeit überleben? Günther überlegte, ob er vorsichtshalber Ben´s Helm abnehmen sollte und nachschauen, aber dann zog er nur dessen Handy aus der Brusttasche des Rennanzugs, warf es zu Boden und zertrat es auf einem Felsstück. Man konnte nämlich erkennen, dass das Visier von innen voller Blut war und da ekelte es ihn nun schon-außerdem wollte er eigentlich nicht mit bloßen Händen eine Leiche anfassen, deshalb nickten er, sein Bruder und Brami sich zu und der Industrielle rief ein paar Worte auf Arabisch zu seinem Verwalter, der für die Instandhaltung und Bewachung der Rennstrecke und der Garagen zuständig war, woraufhin der sich umdrehte und wenig später mit einem Quad wiederkam. Aus der Ferne beobachteten sie noch, wie er den Körper auf die Ladefläche wuchtete und damit in der Wüste verschwand. Die Brüder und die beiden tunesischen Fahrer parkten die Rennfahrzeuge in den dichten Garagen, die sandsturmsicher waren und die Einheimischen kassierten eine größere Summe von Brami, stiegen in ihre Privatautos und fuhren davon.
Dietmar nahm noch Ben´s Kleidung an sich, die der in der Umkleide abgelegt hatte, warf sie ins Auto und schon waren alle auf dem Rückweg zum Anwesen des Großindustriellen-nur der Verwalter, der in einer einfachen Behausung neben der Rennstrecke lebte, blieb zurück. Er war ein ganzes Stück in die Wüste gefahren und legte nun den Körper einfach dort ab. Den Rest würde die Sonne erledigen, denn er hatte durchaus wahrgenommen, dass der Mann noch lebte. Allerdings wurde der Verwalter von Brami so schlecht bezahlt, dass er für den sicher keinen Mord begehen würde. Allah würde sich des Mannes annehmen-er übergab ihn in dessen Hände und fuhr dann mit dem Quad, das mit seinen breiten Reifen und dem Allradantrieb wunderbar durch den Sand pflügte, zurück, um die Schrotteile des Rennwagens aufzusammeln und die Strecke wieder in Ordnung zu bringen. Als er zurückkam waren alle anderen schon verschwunden, aber die wunderbare Jacke, die der Verunglückte gleich nach seiner Ankunft ausgezogen und nachlässig über einen Stuhl gehängt hatte, war noch da. Kurz entschlossen nahm der Verwalter sie an sich-das war ein teures Stück und die Nächte in der Sahara waren eisig!Ben tauchte langsam aus der Bewusstlosigkeit auf. Es war nicht so, dass er plötzlich hellwach war, sondern er erwachte langsam und irgendwann war er völlig wach. Allerdings wünschte er sich nun nichts sehnlicher, als wieder in die Bewusstlosigkeit abzutauchen, denn der Schmerz war allumfassend. Erst flossen seine Gedanken träge, aber dann wusste er auf einmal wieder, was passiert war. Er war auf der Rennstrecke verunglückt-und zwar auf dieselbe Art und Weise wie Benko. Sein ganzer Körper war ein einziger Schmerz, er hatte Angst und Schwierigkeiten beim Atmen. Als er mühsam die Augen öffnete, konnte er nur einen roten Film sehen-oh mein Gott-war er vielleicht auch noch erblindet? Nach einigem Blinzeln allerdings stellte er fest, dass sein Kopf noch in dem Helm steckte und da irgendwie Blut über sein Gesicht gelaufen war. Als er nun versuchte, irgendeinen Körperteil zu bewegen, ließ er das momentan wieder sein, denn die Schmerzen dabei waren nicht auszuhalten. Nach einer Weile allerdings probierte er es wieder und tatsächlich gelang es ihm, wie in Zeitlupe eine Hand nach oben zu führen und das Visier zu öffnen. Nun fiel ihm das Atmen gleich leichter und noch ein bisschen später schaffte er es, seine Augen frei zu wischen und sich umzusehen. Aber rund um ihn herum war nur Sand-feiner heller Saharasand.
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Okay-jetzt hast du die Sache aufgeklärt! Dieses ganze Hin-und her hat nur dazu gedient, Alex aufzuspüren und letztendlich umzubringen, aus Rache weil er vor Jahren einen Drogendealer hinter Gitter gebracht hat. Ich bin ein wenig enttäuscht von Semir, Alex und Hartmut, die sind erfahrene Polizisten und lassen sich einfach so überwältigen!
Nun hoffe ich halt, dass noch irgendwas passiert was Alex rettet, sonst wird er in Kürze Geschichte sein! -
So-jetzt kommt Licht in die Sache. Der harmlose Metzgermeister ist in Wahrheit ein Drogendealer und Kai und Lars sind Schwerkriminelle und keine kleinen Fische. Sie haben versucht Nicole zu "entsorgen", aber die ist ihnen aus dem fahrenden Wagen gesprungen, daher auch die offene hintere Türe des Caddy! Also Kai hat wirklich verdient, was passiert ist, da habe ich kein Mitleid!
Eine einzige Sache, bei dem sonst sehr logisch und spannend beschriebenen Kapitel passt nicht-die Zeitspanne zwischen Semir´s und Alex Alarmierung wegen einer hilflosen Person auf der Autobahn und der Verfolgungsjagd-das haut so nicht hin. Wenn die erst noch hätten hinfahren müssen, wäre der Caddy schon über alle Berge gewesen! -
Oh Mann Alex! Dir haben sie doch ins Hirn gesch....! Da gehst du mit einem Blumenstrauß zu Sonja und fragt sie ganz lässig, ob sie die Mörderin ist. Menschenskinder, wenn sie es tatsächlich ist, hast du vermutlich gerade dein Todesurteil unterschrieben, denn dieser Indianer ist verrückt und deshalb besonders stark und gefährlich. Ist sie´s aber nicht, wird sie wegen der Verdächtigungen tödlich beleidigt sein und nie mehr ein Wort mit dir wechseln, also den Blumenstrauß hättest du dir echt sparen können!
Semir indessen denkt wenigstens logisch und geht nochmals alle anderen Verdächtigen durch-an Weber´s Frau habe ich noch gar nicht gedacht-stimmt, auch die käme ja in Frage! Also ich bin in dieser Geschichte völlig ratlos, wer der Indianer sein könnte-bin auf die Auflösung gespannt! -
Die nächsten Sekunden dehnten sich später in Ben´s Erinnerung zu Stunden. Erst trat er mit aller Kraft auf das Bremspedal und merkte, wie das leer durchging. Er hatte keine Chance, irgendetwas anderes zu tun, dazu war einfach das Tempo zu hoch und so schoss er zunächst geradeaus weiter und dann platzte plötzlich der rechte Vorderreifen. Diese Kombination brachte sein Fahrzeug dazu, bei dieser irrwitzigen Geschwindigkeit auszubrechen, es prallte gegen einen kleineren Felsen und begann dann, sich zu überschlagen. Weil die Bewegungsenergie so hoch war, reihte sich Überschlag an Überschlag und währenddessen brach der Porsche regelrecht auseinander. Der Sicherheitsgurt löste sich aus seiner Verankerung, der Überrollbügel brach an den Sollbruchstellen, die vorher vorbereitet worden waren und so wurde Ben mitsamt einem Haufen scharfkantiger Metallteile durch die Gegend geschleudert und prallte letztendlich mit voller Wucht mitsamt den Resten seines Fahrzeugs gegen einen größeren Felsen.
Wegen des Adrenalinschubs hatte Ben momentan keinen Schmerz gespürt, aber sein Verstand arbeitete mit aller Schärfe und das Geschehen lief für ihn im Zeitlupentempo ab. Er versuchte auch noch, sich irgendwie anzuspannen und zusammenzukrümmen und das erste was ihm einfiel war, dass diese Manipulationen an dem Fahrzeug exakt denen an Benko´s Wagen glichen und dem das Leben gekostet hatten. Er wusste-wenn er in diesem Augenblick die Technik des Bremssystems sehen könnte, würde er das elektronische Bauteil entdecken, das eine Bremswirkung unmöglich machte. Im rechten Vorderreifen würde man die Reste des Sprengsatzes finden, der diesen ferngesteuert zum Platzen gebracht hatte. Wie dumm war er gewesen-hier war der Beweis, dass die Haug-Brüder eben doch an Benko´s Tod schuld waren, aber er würde das vermutlich niemandem mehr mitteilen können!
Während wie in einer Achterbahn der Horizont in rasendem Wechsel aus allen Ebenen zu sehen war, begann nun Ben´s Lebensfilm vor ihm abzulaufen. Verdammt-das stimmte anscheinend doch, wie er nun am eigenen Leibe erfahren konnte. Von seinen ersten Erinnerungen aus der frühen Kindheit, dem Gefühl der Liebe und Geborgenheit bei seiner Mama, die ihn und Julia plötzlich alleine gelassen hatte, bis zur Zeit im Internat waren tausend Eindrücke auf einmal da. Seine Abiturfeier, die Kämpfe mit seinem Vater, der unbedingt gewollt hatte, dass er die Firma übernahm und sein erster Tag auf der Polizeischule. Dann die Zeit beim LKA und letztendlich seine erste Begegnung mit Semir bei der Autobahnpolizei, als er ihn mit dem Motorrad geschnitten hatte und der wütend aus dem Auto gestikuliert hatte. Nie hätte er sich damals träumen lassen, dass dieser kleine Türke einmal sein bester Freund werden würde, der mit ihm durch dick und dünn ging und mehr als einmal sein Leben riskiert hatte, um ihn zu retten. Sie verband eine wunderbare, bedingungslose Freundschaft und irgendwie dachte er keinen Gedanken zu Ende, sondern viele Situationen waren in seinem Kopf einfach da und er wusste, wie das alles zusammenhing.
Dann erschien Sarah in seinem Leben und plötzlich hatte er Liebe, Vertrauen und Nähe, wie zuvor noch auf Dauer bei keiner Frau gespürt. Ihre gegenseitige Liebe war einfach wunderbar und fand ihre Krönung in der Geburt des kleinen Tim. Die Erinnerungen an dessen Geburt riefen so ziemlich die stärksten Gefühle, derer er überhaupt fähig war, hervor. Er roch noch einmal den unvergleichlichen Geruch seines neugeborenen Sohnes, hielt ihn schützend in den Armen und wusste, dass diese allumfassende Liebe zu einem kleinen Menschen einfach nicht zu übertreffen war. Er sah ihn lachen und strampeln und betrachtete ihn im Geiste voller Entzücken, als auf einmal der Aufprall kam und dann wurde es dunkel um ihn.Brami legte die Fernbedienung weg und ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen. Er steuerte das Schicksal vieler Menschen und diese Tat hier war durchaus symbolisch. Mit einem Knopfdruck konnte er Leben beenden und wer sich ihm in die Quere stellte, würde das schrecklich büßen müssen. Das würden auch die Politiker im fernen Köln in Kürze erfahren, denn die wollten über ein Wirtschaftsembargo gegen Tunesien abstimmen, weil hier der internationale Terrorismus eine neue Keimzelle hatte. Das würde ihn wirtschaftlich empfindlich treffen und deshalb würden die Leute, die darüber zu entscheiden hatten, eines schrecklichen Todes sterben und die Verbliebenen würden daraufhin aus Furcht vor neuen Anschlägen weitermachen wie bisher, damit er seinen eigentlich sowieso schon immensen Reichtum und politischen Einfluss vermehren konnte.
Gemeinsam mit den Haug-Brüdern , die ihre Wagen geparkt hatten und ausgestiegen waren, ging er nun zur Unfallstelle, um die Überreste des deutschen Polizisten anzuschauen. -
Aha-jetzt wissen wir, warum der Caddy geflüchtet ist-die Insassen hatten ein wenig Haschisch an Bord und der erst vierzehnjährige Lars wird schon als Dealer ausgebildet. Kai hat das mit dem Leben bezahlt, aber wer dieser "Vater" ist, werden Semir und Alex vermutlich noch herausfinden!
Sie werden nun an einen anderen Einsatzort gerufen, wo wir Nicole wieder begegnen, die anscheinend Schlimmes erlebt hat und nun von Alex in Sicherheit gebracht wird. Allerdings erstaunt es mich etwas, dass der zwar eine Hyperventilationstetanie diagnostizieren kann, aber die einfache Gegenmaßnahme, nämlich ne Plastiktüte vors Gesicht wegen der CO2 Rückatmung nicht weiss. Da braucht man keinen Arzt dazu und wir machen auch auf der Intensivstation nichts anderes! -
Die Flucht geht weiter und es wäre ja von Anfang an das Vernünftigste gewesen, wenn die beiden Männer Alex getragen häten, denn Milena mag zwar kein Schwächling sein, aber erstens ist sie ja ebenfalls verletzt und außerdem haben wir Frauen eben doch meistens eher weniger Muskelmasse als ein Mann, der sich einfach im Tragen schwerer Gewichte leichter tut!
Alex geht es zwar fürchterlich mies, was ja auch kein Wunder ist nach dem, was er durchgemacht hat, aber trotzdem kann er sich plötzlich wieder an Einzelheiten erinnern-prima!
Um ihre Freunde zu retten, ergibt sich Milena und versucht, indem sie der Drogengang das Projekt Lazarus anbietet, ihre Freunde zu retten, was anscheinend auch gelingt. Allerdings bringt sie sich dadurch selber in höchste Gefahr!
Sehr spannend Jenni-und die beiden letzten Kapitel sind gut verständlich, auch ohne Anstrengung! -
Oh verdammt-wie konnte das nur passieren?
-danke für den Hinweis, Schlumpf! Habs geändert!
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Oh-das kompliziert jetzt natürlich die Sache mit André noch um ein Vielfaches! Der hat eine neue Liebe in Spanien gefunden und nun ringt Semir mit sich, ob er die zerstören soll, indem er seinem Freund die Fotos präsentiert! Oh ja-so eine Fahrt mit nem Buggy ist klasse-das würde ich auch gerne machen, aber bei allem Spaß wird Semir nie zur Ruhe kommen, bevor er nicht mit André über diesen Vorfall gesprochen hat. Ist der allerdings wirklich schuldig, dann ist er Semirs schlimmster Feind!
Ben und seine Crew stellen derweil fest, dass sie eigentlich nicht vom Fleck kommen mit ihren Ermittlungen. Während Kevin vermutlich zu Jessi fährt, hat allerdings Hotte (oh ja ich vermisse ihn auch!) eine Idee, die gar nicht so blöd scheint-hoffentlich bringt die sie in dem Fall weiter weiter! -
Das hätte ich jetzt nicht erwartet, aber die Chefin ist auch gegen einen Undercovereinsatz von Alex!
Semir kehrt sogar den Dienstälteren raus und droht Alex mit Versetzung, falls der sich nicht fügt. Gut-so gut kenne ich Alex noch nicht, aber ich glaube, der hat nen gehörigen Dickschädel-ob der sich an die Vorgaben hält?
Inzwischen finden Hartmut und Bernd im Wald doch einige interessante Dinge-hoffentlich bringen die unsere Helden weiter!