Beiträge von susan

    Das kenne ich mit den zu vielen Zeichen!;) 10 000 sind aber einfach ein bisschen wenig.

    Chloe nimmt Felix mit nach Hause. Ich wäre an seiner Stelle auch gespannt gewesen, wie das Mädchen, das ihn fasziniert und dessen Eltern wohl in Geld schwimmen, so lebt. Aber auch das ist sympathisch, auch wenn sie selber da ja eigentlich nichts dazu kann- sie lebt nicht in Prunk und Protz, sondern zwar schön, gerade auch von der Wohngegend her, aber nicht im völligen Luxus. Und die Jugendzimmer ähneln sich wohl quer durch alle Schichten, zumindest vom Stand der Ordnung her.

    Mir ist gleich das Nasenspray eingefallen, als ich die Sache mit der Apotheke gehört habe- ich hoffe nur, deswegen kommt es nicht zu Spannungen zwischen ihm und Chloes Eltern.

    Jetzt kann man nicht zu hundert Prozent sagen- haben die beiden auf den Fotos einen Treffer erzielt und Felix´ Schwester gefunden, oder haben sie sich doch getäuscht. Ich denke da werden sie wirklich noch ausgiebig recherchieren müssen, ich frage mich nur wie sie das anstellen wollen. Wobei Chloe ja durchaus einfallsreich und spontan ist, wie die Aktion mit der verletzten Hand gezeigt hat.

    Und die ausführlichen Blicke und die Gedankenreise zeigen das große Interesse, das Chloe an Felix hat, irgendwie sind die beiden auch süß miteinander.

    Semir sah der Schwester nach und kam nun endlich aus dem Strudel von Zorn, Angst und Schmerz heraus, der seinen Kopf daran gehindert hatte, ordentlich zu funktionieren. Andrea hatte sich einen Besucherstuhl ganz nahe heran gezogen, ihre Hand auf seinem Oberschenkel abgelegt, sie hatte ein dringendes Bedürfnis ihn anzufassen und langsam wurden ihre verhärmten Züge weicher. Semir fing ihren Blick mit seinen dunklen Augen und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass nicht nur er in den letzten Tagen so einiges mit gemacht hatte.

    „Schatz – ich liebe dich und bin froh, dass wir doch zusammen alt werden und unsere Kinder aufwachsen sehen können, war wohl nicht so selbstverständlich!“, flüsterte er und aus Andrea´s Augenwinkel floss eine kleine Träne, während sie ergriffen nickte. Instinktiv hob er die Hand, um diese zärtlich weg zu wischen, aber der scharfe Schmerz ließ ihn innehalten. „Ich denke da muss ich mich jetzt einfach dran gewöhnen, dass ich im Augenblick ziemlich eingeschränkt bin“, kapitulierte er und seine Frau nickte, während sie in ihrer Handtasche nach einem Papiertaschentuch kramte. Dabei fielen ihr die Bilder der Kinder in die Hände und sie zog sie hervor und legte sie auf das Tischchen vor Semir. „Da gibt es noch so einige die dich brauchen und vermissen!“, sagte sie weich und der kleine Türke betrachtete gerührt die beiden Bilder. Ayda, die sehr gerne und gut zeichnete, hatte einen Teddy gemalt, der einen bunten Blumenstrauß in den Händen hielt und auf einer grünen Wiese saß. Darüber stand: „Gute Besserung Papa!“, und Lilly hatte versucht es ihrer Schwester gleich zu tun, nur war auf den ersten Blick nicht genau zu erkennen, was das auf dem Bild sein sollte. Wenn man aber genauer hin sah, war es wohl sie selber die ebenfalls Blumen in den Händen hielt und darunter stand in Krakelschrift „Lilly“, denn ihr Name war das einzige was sie schon fehlerfrei schreiben konnte. Nächstes Jahr würde sie in die Schule kommen und gerade war Semir von Herzen dankbar, dass er das wohl doch miterleben durfte.

    „Künstlerisch absolut wertvoll, richte meinen Mädels bitte ein großes Dankeschön aus und dass ich sie sehr vermisse. Ich hoffe ich komme bald auf Normalstation, wo sie mich besuchen dürfen“, bemerkte Semir mit einem Lächeln und seine Frau nickte.

    „Wie fühlst du dich? Du bist erschreckend dünn geworden in den paar Tagen“, fragte der kleine Türke nun besorgt, weil Andrea so gar nichts sagte und nun flossen plötzlich die Tränen bei ihr. „Tut mir leid, es geht doch gar nicht um mich – du bist der Patient und gerade noch mal so dem Tod von der Schippe gesprungen, wie die Schwester gesagt hat, aber ich dumme Kuh kann mich nicht beherrschen – ich hatte solche Angst dich zu verlieren!“, schniefte sie unglücklich und jetzt wurde Semir´s Blick ganz weich. „Ach Schatz – ich verstehe doch, was du dir für Sorgen gemacht hast und noch dazu hatte ich dich auch belogen – ich hatte gar keinen Bereitschaftsdienst, nur keine Lust auf eine langweilige Familienfeier. Es wäre schrecklich gewesen, wenn ich mit dieser Lüge hätte abtreten müssen. Es ist mir eine Lehre für die Zukunft, ich werde mich bemühen, dich nicht mehr an zu schwindeln, großes Türkenehrenwort!“, schwor er und wollte instinktiv die rechte Hand mit den Schwurfingern heben, was ihm ein erneutes Stöhnen entlockte. „Ich liebe dich, mein Herz!“, flüsterte Andrea nun und barg ihr Gesicht an seiner Schulter, der einzige Ort wo irgendwie keine Kabel oder Schläuche waren. Semir neigte nur den Kopf und küsste sie zart auf den Scheitel, das war Antwort genug. Wenige Minuten saßen sie in inniger Zweisamkeit, dann wurde ihr Glück jäh von der Schwester unterbrochen.


    „Herr Gerkhan, wir würden sie jetzt gerne ins Bett bringen, ich glaube für heute reicht es mit den Ausflügen“, sagte Schwester Susanne, die jetzt mit einer Kollegin, ein wenig später als angekündigt, herein gekommen war. Ihr war schon bewusst wie wichtig dieser Moment zwischen den Eheleuten war, sie hatte allerdings vom Zentralmonitor aus gesehen, dass Semir´s Blutdruck peu á peu in die Knie gegangen war und tatsächlich hatte ihr Patient Schweißperlen auf der Stirn und war ein wenig blass um die Nase, der musste jetzt dringend liegen.


    Andrea wurde gebeten kurz vor der Zimmertüre zu warten und es schnitt ihr ins Herz als Semir trotz Opiatgabe mehrmals schmerzvoll aufstöhnte, als man ihn bewegte und so vorsichtig wie möglich hinlegte. Als sie wenig später wieder herein durfte, lag er auf dem Rücken, das Bettkopfteil erhöht und war völlig erschöpft. Es bedurfte keiner Worte.

    Andrea saß noch eine Weile neben seinem Bett, tupfte seine schweißfeuchte Stirn mit einem kühlen Waschlappen ab und verabschiedete sich dann. „Ich sehe du musst dich jetzt ausruhen, ich komme morgen wieder – gute Besserung!“, flüsterte sie und musste dann grinsen als Semir die Lippen spitzte. „Das muss gehen, trotz des doofen Sauerstoffschlauchs!“, bestimmte er und obwohl das ein Küsschen mit Hindernissen wurde, tat es beiden gut, ihre Verbundenheit zu bekräftigen. „Du bist mein Herz, ich liebe dich und grüße die Kinder von mir!“, trug ihr Mann ihr auf und Andrea´s Schritt war wesentlich beschwingter, als sie nun die Klinik verließ, als der mit dem sie gekommen war.


    Andrea hatte die Treppe hinunter genommen, währenddessen war Ben mit dem Aufzug nach oben gefahren. Eigentlich hasste er diese engen Räume in denen man sich vorkam wie eine Ölsardine, eingeklemmt zwischen schwitzenden Menschenleibern und ging üblicherweise zu Fuß, aber heute klopfte sein Bein unendlich und war so mega angeschwollen, dass er das nach dem langen Tag einfach nicht mehr geschafft hätte. So verpassten sie sich knapp, aber vielleicht war das ganz gut so.

    Und da ist schon wieder eine Verbindung- diesmal zu Kevin´s Vater, dem Nachtclubbesitzer.

    Ben packt die Sache an wie immer, aber in Semir´s Innerem hat sich tatsächlich ein Wandel vollzogen. So langsam denke ich tatsächlich, er wäre hinter dem Schreibtisch besser aufgehoben- ein Wahnsinn, dass ich sowas mal ausspreche!

    Aber Ben hat schon Recht- er weiß nun wirklich nicht welchen Kollegen er zukünftig an seiner Seite haben wird, kann er dem so blind vertrauen wie Semir?

    Immerhin gibt der kleine Türke nach und fährt wie in alten Zeiten jetzt wohl mit Ben einfach los, ohne sich zuvor so viele Gedanken zu machen.

    Aber mit jedem Kapitel wird mir mehr bewusst, auch in deiner Story häutet sich die Cobra, wobei sicher anders als bei der Serie im TV, mal sehen ob mir das so taugt- das eine wie das andere!

    Also so gehts ja nicht, Mikel!

    Gerade ist es mega spannend, überall offene Baustellen, wir leiden mit Ben und da versuchst du uns zu erklären, dass die Story fertig sein soll? Das ist wesentlich mehr als ein Cliffhanger und ich erwarte dringend die sofortige Fortsetzung, sonst kann ich nachts nicht mehr ruhig schlafen.

    Bisher ist es eine spannende Story mit mehreren Handlungssträngen, die aber alle zusammen laufen.

    Ich bin gefesselt und möchte nur eines:

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    In diesem Sinne hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung und lass dir was einfallen, denn Ben, so schwer verletzt er auch ist, darf nicht sterben.

    Und ich möchte dass Gabriela für ihre Schandtaten zur Rechenschaft gezogen wird, Semir ebenfalls nicht zum Opfer eines Attentats wird und Julia und ihr Kind ganz normal weiterleben können- ich hoffe mal, dass Ben´s Traum nur ein Alptraum war.

    In diesem Sinne- bis bald bei der nächsten Story, ich bin als Leser und Feeder mit dabei.

    Die Staatsanwaltschaft holte beim Richter die Genehmigung zur Sichtung der Aufzeichnungen der umliegenden Tankstellen ein. Tatsächlich wurden sie mithilfe von Hartmut´s Algorithmus sogar zweimal fündig. Als in der ersten Tankstelle der rothaarige Techniker rief: „Wir haben einen Treffer!“, beugten sich Jenni und Ben gebannt über den Bildschirm seines Laptops. Tatsächlich - das war eindeutig ein gelber Spyder, leider konnte man weder vorne noch hinten das Kennzeichen erkennen, obwohl der Wagen ansonsten blitzsauber war, schienen die mit Schlamm verschmiert zu sein. Der Fahrer war ausgestiegen, aber auch da konnte man nur sehen, dass es ein großer, dunkelhaariger, schlanker Mann war. Sein Gesicht war nirgendwo zu erkennen und wie man bei der Rückverfolgung der Daten dann feststellen konnte, hatte er bar bezahlt. „Mist - gut wir sind ein bisschen weiter, der Fahrer ist ein Mann und vom Habitus her nicht mehr ganz jung, aber mehr wissen wir noch nicht. Machen wir an der nächsten Tankstelle weiter!“, beschloss Ben und als sie an der übernächsten Tanke zwar erneut den Wagen drauf hatten, etwa zwei Wochen früher, waren die Umstände aber dieselben. Kein Kennzeichen und kein Gesicht, über das man eine Gesichtserkennungssoftware laufen lassen konnte. Hartmut versprach, sich das Bildmaterial in der KTU mit besserer Auflösung nochmals an zu sehen, aber den ultimativen Durchbruch hatten sie nicht erzielt. Alle Tankstellenpächter waren zwar gebeten worden nach dem Spyder Ausschau zu halten und sofort die Polizei zu verständigen, wenn der wieder erschien, aber mehr konnten sie aktuell nicht machen.


    Ben hatte erneut zwei Schmerztabletten eingeworfen und humpelte zunehmend stärker, sein Fuß war in der Schiene mega angeschwollen. „Meinst du nicht wir sollten Feierabend machen?“, schlug Jenni mit einem Blick auf ihn vor. „Soll ich dich heim fahren?“, fragte sie, aber Ben schüttelte den Kopf. „Feierabend wäre okay, immerhin ist es inzwischen vier geworden, aber wenn du mich zur Uniklinik bringen könntest, wäre ich dir dankbar!“, bat er und Jenni nickte. „Möchtest du deinen Fuß anschauen lassen, soll ich auf dich warten?“, fragte sie, aber Ben verneinte. „Weder noch – ich werde nochmal versuchen Semir zu sehen, sonst finde ich keine Ruhe und fahre später mit dem Taxi heim. Mit einem Dackelblick auf die inzwischen trocken – schlammige Rückbank fragte er: „Jenni - wenn ich dich bei Gelegenheit zu einem fürstlichen Essen einlade, könntest du für einen armen, schmerzgeplagten Invaliden zum Staubsauger greifen?“, säuselte er und Jenni runzelte erst die Stirn und dann versetzte sie ihm einen freundschaftlichen Boxhieb an den Rippenkasten. „Du weißt schon, dass du mir dann was schuldig bist, aber meinetwegen, ausnahmsweise, weil du es bist – und das Lokal bestimme ich“, antwortete sie und wenig später stieg Ben vor dem Haupteingang der Uniklinik aus dem Wagen.


    Seine Krücken vergaß er, aber als er nun langsam in Richtung Intensivstation humpelte, machte ihm eher Sorge, wie er dort reinkommen sollte, wenn doch Andrea ein Besuchsverbot ausgesprochen hatte. Aber trotzdem konnte ihn nichts und niemand aufhalten, sein bester Freund war ihm einfach zu wichtig, als dass er sich da an irgendwelche Anweisungen Dritter halten würde. Falls es ihm offiziell nicht gestattet wurde Semir zu sehen, würde er einfach rein spazieren, zumindest einen kurzen Blick auf ihn werfen und dann vermutlich wieder raus geworfen werden, aber den Ärger war es ihm wert.


    Andrea war in einem merkwürdigen Zustand zwischen Freude und Sorge, als sie heute draußen an der Intensiv läutete. Freundlich wurde ihr über die Sprechanlage Zutritt gewährt und als sie wenig später in Semir´s Zimmer trat, staunte sie nicht schlecht. Er war zwar blass und sichtlich angestrengt, aber er saß mit einem dünnen Laken zugedeckt, umgeben von Kabeln und Schläuchen in einem Mobilisationsstuhl und lächelte sie an. Mit zwei Schritten war sie bei ihm, Tränen der Freude in den Augen. „Schatz – ich bin begeistert – das hätte ich gestern nicht zu träumen gewagt! Du bist bereits auf – jetzt glaube ich langsam, was unsere Hausärztin prophezeit hat - du bist so ein Kämpfer, du wirst bald wieder auf den Beinen sein“, stammelte sie mit Tränen des Glücks in den Augen. „Als Ben mich vorgestern angerufen hat und mir von deinem Unfall erzählt hat, dachte ich es ist vorbei. Und jetzt – ich bin einfach nur glücklich!“, sagte sie und küsste ihn zärtlich auf die Stirn.

    Langsam fiel die Anspannung von ihr ab und als die Schwester wenig später einen Joghurt brachte, fütterte sie ihren Mann wie früher die Kinder als sie klein waren. „Verdammt ich komme mir vor wie ein Kleinkind, nichts, aber auch gar nichts kann ich selber tun“, polterte Semir. „Ich hoffe nur, dass ich nicht zur Toilette muss, nicht mal selber abwischen könnte ich mich!“, klagte er, aber jetzt war es an Andrea den Kopf zu schütteln. „Semir – das sind doch Peanuts! Du hast früher unsere Kinder auch gewickelt, als sie noch nicht sauber waren. Das ist jetzt einfach so und so wie ich das verstanden habe, wirst du viel Krankengymnastik kriegen und bald wieder wenigstens ein kleines bisschen mobiler sein. Gestern noch hatte ich Angst dich zu verlieren und jetzt bist du wegen Kleinigkeiten undankbar“, schalt sie ihn und er sagte momentan nichts darauf.


    Kurz darauf kam die Schwester wieder herein und leuchtete ihm in die Augen, bat ihn die Extremitäten zu bewegen, was er mühsam und unter Schmerzen bewerkstelligte und stellte orientierende Fragen. „Siehst du Andrea – todmüde bin ich obendrein, ständig werde ich geweckt und mit nervigen Fragen bombardiert – auch nachts!“, beschwerte er sich, aber jetzt war es an der älteren und souveränen Pflegekraft ein wenig zu schimpfen. „Herr Gerkhan – seien sie nach diesem schweren Unfall den sie hatten bitte dem Schicksal ein wenig dankbarer. Es ist nicht selbstverständlich dass sie hier so sitzen und bereits wieder herum mosern können. Sie sind dem Tod gerade mal noch so von der Schippe gesprungen und wenn sie nicht das große Glück gehabt hätten, sofort suffizient reanimiert zu werden und danach hochklassige medizinische Betreuung zu erhalten, würden sie vielleicht für den Rest ihres Lebens als sabbernder Fleischkloß ohne Bewusstsein vor sich hin vegetieren, oder ihre Frau musste jetzt alles für ihre Beerdigung veranlassen. Wir tun hier alle nur das, was für sie im Moment gut und notwendig ist. Dieser sogenannte Kopfbogen, also die stündliche Kontrolle ihrer Pupillen und einiger anderer Parameter, die auch dokumentiert werden, soll uns erkennen lassen, falls es doch noch Komplikationen gibt, wie eine stärkere Einblutung in ihr Gehirn. Wenn das so wäre könnten wir sofort reagieren, aber ihr Gemeckere sind kindische Befindlichkeitsstörungen. Sie müssen keine Angst haben - ich fühle mich von ihrem Verhalten nicht persönlich angegriffen und werde sie weiter professionell versorgen, wie ich das seit 40 Jahren mit meinen Patienten mache, aber das musste mal gesagt sein!“, knallte sie ihm vor den Latz und augenblicklich war Semir still. Andrea beobachtete ihn sorgenvoll, aber dann kam eine Reaktion die sie nicht erwartet hatte. Semir, dessen Gesicht erst zornig gewesen war, begann zu grinsen. „Touché, Schwester Susanne, jetzt haben sie mich aber wieder eingenordet, aber ich befürchte das habe ich verdient. Wenn ich nicht so Angst vor den Schmerzen hätte, würde ich ihnen jetzt die Hand schütteln, ich habe mich gerade wie ein A.... verhalten und war ungerecht und undankbar, aber ich werde versuchen mich zu bessern, ich bin nur so ungern Patient!“, erklärte er und nun lächelte auch die Schwester. „Sehen sie ich wusste doch, dass man mit ihnen reden kann. Ich würde sagen, sie bleiben, wenn ihr Kreislauf das mitmacht, noch kurz draußen und in etwa 20 Minuten bringen meine Kollegin und ich sie wieder ins Bett zurück. Bis dann!“, verabschiedete sie sich und verließ das Zimmer.

    In dem Instagrampost ist Erdogan ja erst auf dem Weg zum Trailerdreh, das heißt, die Maskenbildner waren erst danach dran....

    Prinzipiell bin ich ja gegen den Jugendwahn, das liegt halt vermutlich daran, dass ich selber nicht mehr ganz frisch bin. Aber ich persönlich glaube schon, dass man in den normalen Folgen Erdogan versucht jung und dynamisch zu zeigen, wenn man aber so Folterszenen einbaut wie bei der kurzen Szene des Staffelfinales, dann muss er da fertig ausschauen, da spricht auch die Länge des Barts dafür.

    Puh das war spannend im Sekretariat und im Rektorzimmer. Ich saß mit Felix im Garderobenschrank und habe gebibbert und gefürchtet, der Sportlehrer würde dessen Tür öffnen. Übrigens ist das wohl ein Merkmal aller Sportlehrer, dass sie Jogginganzüge über Alles lieben;).

    Aber es ist nochmal gut gegangen und Felix hängt auch nicht außen an der Fassade des Gymnasiums, wie ich zunächst gebangt habe.

    Rührend dass er die Fotos auch nicht sofort anschaut, sondern auf Chloe wartet. Hier bestätigt sich dann unsere Vermutung- sie hat sich wirklich selber verletzt und jetzt nimmt sie ihn noch mit nach Hause.

    Mal sehen ob Felix´ Schwester auf den Bildern zu finden ist!

    Puh Gabriela in ihrer Raserei möchte ich nicht gegenüber stehen.

    Nun wissen wir auch, dass Elena geschrien hat, die ja die Gefährtin des Albaners war. Das muss schrecklich sein, dann seine Leiche zu finden, auch wenn er den Tod mehr als verdient hatte. Aber Camil denkt praktisch und hat die Lage im Griff., mich wundert ja dass er selber putzt, ich hätte es ihm zu getraut, dass er Elena schrubben lässt.

    Als Remzi kommt, kann er wohl als Einziger der rasenden Gabriela Einhalt gebieten und sie wenigstens im Augenblick wieder aus ihrem Wahn holen, aber diese Frau ist wirklich komplett verrückt und ich habe echt Angst, was mit Ben und auch Semir weiter geschieht, die ist absolut unzurechnungsfähig!

    Chloe gefällt mir wesentlich besser als Lina wobei- damit hat deine Figur gar keinen Grund mehr, ihren Namen nicht zu mögen;).

    Auf jeden Fall würde ich sagen, auch bei Felix hat es gefunkt, wobei der selber es noch gar nicht so gemerkt hat, typisch Mann eben.

    Chloe ist auch sehr praktisch veranlagt und die Idee mit den Klassenfotos ist brilliant.

    Ich befürchte nur bei dem Ablenkungsmanöver ist kein Ketchup geflossen, sondern Chloe wirkt auf mich sehr authentisch, die hat sich sicher selbst verletzt um die Sekretärin ab zu lenken, das nenne ich echten Körpereinsatz.

    Mal sehen ob Felix´ Schwester genau dieses Gymnasium besucht, an anderen Schulen dürfte es schwierig sein wegen dem Datenschutz an die Klassenfotos zu kommen.

    Auch der Söldner, der ja viele Erfahrungen mit Schussverletzungen hat, ist der Überzeugung, dass Ben dem Tod geweiht ist. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was die Kugel in Ben´s Bauch angerichtet hat, wenn da der Darm verletzt wurde, wird er innerhalb der nächsten Stunden bis Tage unter schrecklichen Qualen an einer Sepsis sterben. Die anderen Verletzungen sind wenigstens nicht tödlich, aber ohne ärztliche Hilfe wird Ben das nicht überleben.

    Semir sieh zu dass du ihn findest und in ein Krankenhaus bringst, aber erst mal braucht unser kleine Türke einen Anhaltspunkt wo Gabriela und ihr Clan sich aufhalten- und Ben hat nicht mehr viel Zeit!

    Wie mitleidlos und menschenverachtend gehen die beiden Entführer mit dem Leid anderer um- das sind echte Soziopathen, denen jede Empathie fehlt!

    Semir erwachte wieder. Er versuchte Ordnung in seinen Kopf zu kriegen, was mit den ganzen Drogen die durch seine Adern flossen aber gar nicht so einfach war. Wenn er still lag hatte er kaum Schmerzen, aber wehe wenn er sich bewegte, dann konnte er sich aussuchen welcher Körperteil mehr schmerzte. Waren es die Arme, der Brustkorb oder der Kopf? Aber am meisten störte ihn, dass er nicht Herr seiner Gedanken war, keinen Satz zu Ende denken konnte, ohne zwischendurch ein zu schlafen, niemand ihn aufklärte was genau geschehen war und er immer wieder Flashbacks erlebte. Oder waren das doch reale Situationen? Irgendwann meinte er Ben zu sehen und versuchte zu verstehen was der zu ihm sagte, aber bevor er den befragen konnte was eigentlich passiert war, war er bereits wieder eingeschlafen. Auch Andrea war da gewesen. Er hatte sich fürchterlich schwach gefühlt, sich aber auch Sorgen um sie gemacht, sie sah dünn und völlig verhärmt aus, was war geschehen? War etwas mit den Kindern oder sogar mit Ben? Er sagte ihren Namen und wollte sie anfassen, aber da schoss ein scharfer Schmerz durch seinen Körper der ihn aufstöhnen ließ und sofort kam eine Schwester und dann wusste er für eine ganze Weile nichts mehr, aber auch die Schmerzen waren weg.


    Immer wieder wurde er geweckt, man leuchtete mit einer Taschenlampe in seine Augen, forderte ihn auf seine Beine und seine Finger zu bewegen und fragte ihn, ob er wisse wo er sei, welches Datum man habe und wie alt er sei. Nach dem vierten oder fünften Mal, als er wieder aus dem Tiefschlaf gerissen wurde, knurrte er genervt: „Ich hab ihnen das schon tausendmal gesagt - wenn sie es sich nicht merken können, schreiben sie es sich auf!“, und das helle Lachen der Schwester klang noch eine Weile in seinen Ohren.

    Erst wusste er nicht, ob Tag oder Nacht war, aber so langsam hatte er sich an den Schein der Monitore und ein gedämpftes Nachtlicht gewöhnt. Auch draußen war es relativ ruhig, aber als er zum gefühlt hundertsten Mal aus dem Schlaf gerissen wurde, bemerkte er wie die Morgendämmerung langsam anbrach und die Geräusche des Kölner Morgenverkehrs durch ein geöffnetes Fenster zu hören waren und so mies und krank er sich auch fühlte, beruhigte ihn das mehr als alles andere – das war ein wichtiger Teil seines Lebens, die Stadt und die Autobahn.


    Am Morgen war Schichtwechsel und ein junger männlicher Pfleger übernahm ihn, klar das war Andy, den kannte er schon länger, nicht nur von Ben´s früheren Intensivaufenthalten, sondern auch von Festen bei den Jägers im Garten und so konnte er sich vertrauensvoll von dem frisch machen lassen, nur das Zähneputzen gestaltete sich als ausgesprochen schwierig - war das vielleicht ein doofes Gefühl, wenn einem jemand Fremdes mit der Bürste im Mund herum schrubbte! „Herr Gerkhan, ich hoffe sie können das in absehbarer Zeit wieder selber, aber im Augenblick gibt es leider keine andere Möglichkeit!“, entschuldigte der sich regelrecht und als die Wascherei beendet war, schlief Semir erst mal völlig erschöpft noch ein kleines Ründchen, stündlich unterbrochen von den neurologischen Kontrollen.


    Bei der Visite war ein großes Aufgebot an Weißkitteln um sein Bett, aber wenn erst auch viel medizinisches Fachchinesisch fiel, wandte sich der Chefarzt der Intensivmedizin dann noch direkt an ihn. „Herr Gerkhan, entschuldigen sie, dass wir jetzt sozusagen erst einmal über ihren Kopf hinweg gesprochen haben, aber es freut mich sehr, dass sie nach ihrem schweren Unfall bereits wieder so wach und orientiert sind, auch die ganzen Werte entwickeln sich zu unserer völligen Zufriedenheit. Wissen sie was geschehen ist und welche Verletzungen sie davon getragen haben?“, fragte er und Semir musste zugeben, dass er sich nur bruchstückhaft an manche Dinge erinnern konnte und mehr durch die Schmerzen feststellen konnte, wo er überall verletzt war.
    „Sie hatten einen schweren Kutschenunfall und wurden danach von ihrem Kollegen einige Minuten reanimiert, wie man sieht erfolgreich. Sie haben ein schweres Brustkorbtrauma erlitten mit Rippenserienbrüchen und Brustbeinfraktur, einer Lungenquetschung und Herzprellung, was vermutlich auch die Ursache ihres Herzstillstands war. Beide Arme sind mehrfach gebrochen, die rechte Seite konnten unsere Unfallchirurgen gestern bereits mit Platten und Schrauben stabilisieren, die linke Seite muss noch gemacht werden, was für morgen geplant ist. Ein kleines Lungenstück war so schwer verletzt, dass es entfernt werden musste und der Schlauch der da aus ihrer Seite kommt ist eine Dauersaugung, die brauchen wir, damit die Lunge entfaltet bleibt.
    Sie haben auch ein Schädel- Hirn- Trauma erlitten mit einer kleinen Blutung, die wir im Verlauf heute nochmals im CT kontrollieren werden, darum werden sie auch immer geweckt und ihre Pupillen beurteilt, da kann man nämlich zuerst erkennen, ob sich die Blutung vergrößert und das Eingreifen der Neurochirurgen erforderlich ist. Aber in Anbetracht der Schwere ihrer Verletzungen sind wir sehr zufrieden und nachher dürfen sie aus dem Bett – das ist gut für die Lunge und wenn sie möchten, können sie auch bereits etwas Leichtes essen!“, umriss der Chefarzt kurz, auch für einen Laien verständlich, die Verletzungen seines Patienten. Semir war ein wenig blass geworden, das hörte sich ganz schön dramatisch an, aber die ganzen Ärzte und das Pflegepersonal waren so freundlich und locker, er fühlte sich auf jeden Fall gut aufgehoben. Inzwischen waren die Schmerzen halbwegs erträglich, man hatte eine wirksame Kombination von Schmerzmitteln gefunden, die ihn nicht völlig doof im Kopf machte, aber jetzt musste er sich erst einmal ausruhen und die ganzen Informationen verdauen.


    Andrea hatte ebenfalls tief und traumlos geschlafen und erwachte am Morgen ganz von selber. Einen kurzen Augenblick war sie völlig zufrieden und fühlte sich wohl, bis sie den Kopf wandte und sah, dass Semir´s Bettseite unbenutzt war. Daraufhin fielen ihr plötzlich die schrecklichen Geschehnisse der letzten beiden Tage ein und sie wollte sich am Liebsten wieder unter ihrer Decke verkriechen. Dann allerdings atmete sie tief durch. Gestern Abend war Semir wach gewesen und hatte sie erkannt. Auf ihrem Handy war, als sie das kontrollierte, keine Nachricht und kein Anruf in Abwesenheit. Sie glaubte dem Klinikpersonal schon, dass die sie sofort verständigen würden, wenn es Komplikationen gäbe, also war zumindest im Augenblick kein Grund da, dass sie in Panik verfiel. Der erste Schultag nach den Ferien war angebrochen und so stand sie leise auf und hatte bereits das Frühstück für sie alle vorbereitet und die Pausenbrote geschmiert, als ihre Mutter in der Küche erschien. Gemeinsam weckten sie dann die Kinder, machten sie fertig und Andrea übernahm es auch Lilly in den Kindergarten zu bringen und ein Stück von Ayda´s Schulweg liefen sie auch noch gemeinsam. Nach ihrer Rückkehr rief Andrea in der Klinik an und da wurde ihr mitgeteilt, dass es Semir den Umständen entsprechend gut ginge und er sich auf ihren nachmittäglichen Besuch freue.

    Nun konnte sie langsam ein wenig aufatmen und ging dann den ganz normalen Haushaltstätigkeiten nach. Ab morgen würde sie nach den Herbstferien wieder arbeiten müssen, aber dazu fühlte sie sich absolut nicht in der Lage, darum machte sie noch einen Termin bei ihrer Hausärztin und nach dem Besuch bei der, hatte sie erstens eine Krankmeldung für den Rest der Woche und außerdem hatte die sie auch beruhigt, was Semir´s Verletzungen betraf. „Wenn er sie erkannt hat, nicht mehr beatmet ist und die eine Seite schon repariert ist, wird er schon wieder in Ordnung kommen. Die sind wirklich gut in der Uniklinik, er hat sicher noch einen langen Genesungsweg vor sich, aber die Informationen die sie mir gegeben haben hören sich nicht so übel an - in Anbetracht der Schwere der Verletzungen klingt das sogar alles hervorragend. Vertrauen sie auf die Natur, die Medizin und nicht zuletzt ihren Mann - der ist ein Kämpfer und wird sicher wieder auf die Beine kommen so wie ich ihn kenne!“, beschwor sie die Ärztin und als Andrea zum Mittagessen nach Hause kam, das ihre Mutter bereits vorbereitet hatte, war ihr schon viel leichter ums Herz. Ayda und Lilly, die vom Opa von Schule und Kindergarten abgeholt worden waren, malten noch ein Bild für Papa und wenig später machte sich Andrea mit öffentlichen Verkehrsmitteln wegen der Parkplatzproblematik auf den Weg zum Krankenhaus.

    Jetzt mag ich mir gar nicht vorstellen, dass Semir der Arbeit auf der Straße den Rücken kehrt. Aber Ben geht damit ganz locker um und tut so, als wäre das schon beschlossene Sache. Genau diese Witzeleien zwischen den Partnern sind doch das Salz in der Suppe! Ich will da nicht drauf verzichten, aber irgendwie hat sich in Semir´s Kopf ein Schalter um gelegt, der seine eigene Sicherheit im Vordergrund sieht und nicht den Fall. Nun gut- wir werden alle älter und bewerten Situationen und Gefahren anders.

    Zenner war also auch Dealer und nicht nur Informant, zudem hat er wohl Kinder. Ich hoffe es gelingt unseren Helden seine Mörder zu finden, ohne sich selber zu sehr in Gefahr zu bringen!

    Irgendwie unvorstellbar- Semir als Schreibtischtäter! Aber dieses Mal geht die Entscheidung von ihm selber aus, nicht von Andrea oder sonst jemandem- das ist eine ganz andere Situation. Und deswegen denke ich auch, das ist vollkommen ernst gemeint und er zieht das auch durch.

    Nur wer geht dann weiter mit Ben auf Streife?

    Ben lebt- noch.... Er wurde zwar noch schwerer verletzt als er es schon war, aber wenigstens im Augenblick ist er noch am Leben. Ob das allerdings so bleibt, steht aktuell noch in den Sternen, während Rashid seine gerechte Strafe bekommen hat. Wobei- auch er war nur eine Marionette und hat grausam für seine Fehler gebüßt. Wie kaltblütig und rachsüchtig Gabriela wirklich ist, stellt sich auch heraus, weil sie einfach sauer ist, dass sie Ben vielleicht nicht bis zum bitteren Ende quälen kann und der vorher abkratzt. Tolles Mordmotiv!

    Aber eines steht fest- Ben braucht jetzt dringend medizinische Hilfe-SEMIR SPUTE DICH UND FINDE IHN!

    Sarah ging Ben aus dem Weg, er hatte sie gestern sehr verletzt und so hatte er nur kurz geduscht, seine Klamotten aus dem Schrank geholt und eine Tasse schwarzen Kaffee getrunken, während er den „Klumpfußschuh“ wie er den Vakuumstiefel nannte, überzog. Sonst verabschiedete er sich von ihr immer mit einem Kuss, aber heute holte sie „zufällig“ etwas aus dem Keller. Hildegard brachte Tim zum Kindergarten und erst am späteren Vormittag wurde der große graue Riese vermisst.


    Ben und Jenny saßen gerade bei Frau Krüger bei der Besprechung als Sarah anrief und so drückte Ben sie erst mal weg, er würde später zurück rufen- was er natürlich vergaß. Erst als er irgendwann seine Whatsappnachrichten kontrollierte, las er was Sarah im gemailt hatte: „Wenn du mit mir auch nicht reden willst- Lucky ist verschwunden. Ich habe schon im Tierheim und bei der örtlichen Polizei angerufen, wir suchen ihn überall!“, stand da und jetzt überfiel Ben das schlechte Gewissen und dazu eine große Sorge um seinen geliebten Hund. Als er Sarah anrief fertigte sie ihn kurz ab: „Ich gebe dir Bescheid wenn wir was wissen, mach du nur deinen Job!“, und dann legte sie auf.


    „Jenni- wir müssen zu mir nach Hause, Lucky ist verschwunden!“, bat er seine Kollegin. Sie mussten sowieso in die Gegend, denn nachdem alle anderen Spuren im Sand verlaufen waren, hatten sie gemeinsam mit der Chefin beschlossen, im Dorf in dem die alte Frau den Spyder schon mehrmals gesehen hatte, möglichst viele Leute zu befragen, ob sie ebenfalls Beobachtungen gemacht hätten, die zu dem Todesfahrer führten.


    Unterwegs verfolgten sie auf der Autobahn noch einen Raser, sprachen ein Fahrverbot aus und so nahmen sie erst, anders als geplant, die nächste Ausfahrt und kamen auf dem Weg zu Ben nach Hause am Stall vorbei, wo die Ponys gestanden hatten. Ein paar Meter weiter glaubte Ben seinen Augen nicht zu trauen! Lucky lag heftig witternd in einem Vorgarten, an dessen relativ hohem Türchen ein Warnschild mit einem Deerhound angebracht war. Als Ben ausstieg und ihn rief, wedelte er kurz mit der Rute als Zeichen des Erkennens, aber sein Blick war gebannt auf die Haustür gerichtet. Ben humpelte zum Tor, läutete, aber als niemand öffnete, machte er kurzerhand das unverschlossene Türchen auf und zog seinen Hund am Halsband hinter sich her. „Lucky- ich glaube du spinnst, aber mir ist auch klar was dich hierher geführt hat- die Hormone! Da wohnt deine Freundin- nicht? Die riecht gerade so gut, da musstest du einfach abhauen“, schalt er ihn liebevoll und hatte doch Verständnis. Er beförderte Lucky auf den Rücksitz des Dienstwagens, wo er natürlich eine Schlammspur hinterließ. „Ben- ich befürchte du wirst heute nach Feierabend noch ein Auto sauber machen!“, neckte ihn Jenni und lachte schallend als sie den vernichtenden Blick sah, den Ben ihr zuwarf. Als Sarah eine Minute später die Whatsapp checkte, die ihr Mann ihr geschrieben hatte, atmete sie erleichtert auf. „Habe Lucky soeben verhaftet- wird gleich zuhause abgeliefert!“, stand da und so trafen sie sich kurz darauf vor der Haustür, vermieden aber beide den Blickkontakt. „Ich glaube der Strolch muss im Augenblick an der Leine raus- seine Herzallerliebste ist läufig, ich befürchte sonst ist er gleich wieder weg.“, berichtete Ben, erzählte kurz wo er Lucky gefunden hatte und Jenni und er brachen gleich wieder auf. Sie waren noch kein bisschen in ihrem Fall weiter gekommen und der Audifahrer musste gefunden werden bevor er noch weitere Menschen gefährdete.


    Im Dorf befragten sie viele Menschen, einige konnten sich an den gelben Sportwagen erinnern, aber niemand hatte eine konkrete Beobachtung gemacht, wohin er gefahren, oder woher er gekommen war. Anscheinend durchquerte der Fahrer in unregelmäßigen Abständen und zu jeder Tages- und Nachtzeit die Ortschaft, aber keiner der Befragten hatte je auf den Fahrer geachtet, was der getönten Scheiben dieses Modells wegen, sowieso schwierig gewesen wäre. „Irgendwo muss der Typ doch auch mal tanken! Vielleicht ist er bei irgendeiner Tankstelle in der Region auf der Videoüberwachung- wäre das nicht ein Ansatz?“, überlegte Jenni und Ben sah sie überrascht und erfreut an. „Super Idee, jetzt brauchen wir bloß noch eine Genehmigung zur Sichtung der Bänder von der Staatsanwaltschaft und wollen hoffen, dass die nicht schon alle automatisch gelöscht sind!“, überlegte Ben, aber Jenni schüttelte den Kopf. „Die werden so lange gespeichert, bis der Tankstellenpächter sein Geld hat. Nachdem die meisten Menschen an der Tanke mit Karte zahlen, kann das eine Weile dauern, ich habe früher gelegentlich mal an einer gejobbt, bevor ich auf die Polizeischule gegangen bin“, berichtete die jüngere Kollegin und hatte schon auf dem Tablet die Tankstellen in der Umgebung markiert.


    „Das sage ich dir-ich habe null Bock mir jetzt stundenlang Bänder an zu schauen, vielleicht sollten wir das delegieren?“, überlegte Ben und wenig später stand fest, dass Hartmut die beiden unterstützen würde. „Nachdem wir ja primär erst mal ein genau definiertes Auto suchen, werde ich einen Algorhythmus entwerfen, wo meine Software die nicht passenden Automarken raus wirft, dann ist das Bildmaterial gleich viel weniger!“ versprach ihnen Hartmut, während sich Susanne und die Chefin um die Genehmigungen bei der Staatsanwaltschaft kümmerten. „Irgendwie kriegen wir dieses A...., war Ben fest überzeugt und wieder schoss ihm, wie schon mehrfach heute, die Erinnerung an Semir´s schweren Unfall und die dramatischen Minuten danach durch den Kopf. Wie gerne wäre er jetzt in der Klinik und bei seinem Freund gewesen und er würde auf jeden Fall später nochmals dort vorbei schauen und vielleicht hatte sich Andrea bis dahin auch wieder eingekriegt, aber jetzt galt es einen Fall zu lösen und wenn er so recht darüber nachdachte, wären die Ponys vielleicht gar nicht durch gegangen, wenn der Fahrer des Spyder sie nicht mit Vollgas überholt und gehupt hätte.

    Ist das gerade der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, oder sogar Liebe?

    Lina, die ihren Namen hasst und noch dazu einen schwerreichen Vater hat, wie sie gleich unumwunden zugibt, hört sich Felix´ Geschichte an und bittet ihn nach dem Unterricht auf sie zu warten. Ja ich denke es ist nicht so einfach mit dem goldenen Löffel im Mund geboren zu sein und sich dann gegen die Menge und das Elternhaus in der Pubertät zu beweisen. Was mich auch noch interessieren würde- hat Lina das Mädchen auf dem Bild schon mal gesehen? Aber ich denke das werden wir bald erfahren.

    Und es ist richtig- Felix ist ein Netter und deshalb findet er auch überall Freunde und Unterstützer, auch wenn er mal zum Eigenbedarf klaut oder andere Sachen macht, die ein wenig am Rande der Legalität sind.

    Oh nein Mikel , das kannst du doch nicht machen!

    Ben hat beschlossen, dass er seine Lieben nur dadurch schützen kann, dass er selber stirbt, um Gabriela keine Chance mehr zu geben, ihn psychisch zu quälen. Denn eine ihrer Foltermethoden ist ja, seine Familie und seine Freunde zu vernichten und ihn dabei zusehen zu lassen. Deshalb reizt er Rashid bis aufs Blut und der feuert auf kurze Distanz mehrere Schüsse auf ihn ab. Einige davon treffen, aber bis jetzt ist Ben noch nicht tot und ein Bauchschuss ist primär auch nicht tödlich, aber ohne ärztliche Hilfe irgendwann doch. =O Und ich weiß ja nicht wie viele Kugeln da noch in der Waffe sind. Vielleicht hat Rashid auch ein großes Gefäß verletzt, dann haben Ben´s letzte Minuten gerade begonnen- oh nein, ich mag gar nicht daran denken! Bitte schreib schnell weiter!

    Baeumel und @Darcie .

    Wer gibt mir Nachhilfe in Geographie?

    Ich bin ja ansonsten ganz gut in Recherche, aber das habe ich völlig verbuchselt- sorry deswegen:saint:. Werds jetzt aber nicht im Originaltext korrigieren, sonst weiß keiner was gemeint ist, wenn er den Text erst später liest.

    Elvira

    Das werden wir mal sehen wer hier wen durch die Küche jagt, du hast arbeitstechnisch dann ein Jahr aufzuholen! ;)