Hi leute ich wollte mal fragen, wer schon mal komparse bei einem dreh von alarm für cobra 11 dabei war. Es wäre cool wenn mir ma jemand genau sagen könnte wie des abläuft, und ob man dann auch zb spritspesen bekommt
LG
Hey cobra11junky,
ich war bereits zwei mal als Komparse dabei. Im Januar letzten Jahres war auch mein erstes mal als Komparse in Köln. Hier habe ich einen Bericht für dich. Hoffe es hilft dir weiter.
Am Mittwoch den 11.01.2012, klingelte um 02:30 Uhr der Wecker. Die Abfahrt wurde plangemäß um 04:00 Uhr eingehalten. Auf dem Weg nach Köln,
stellte ich mir vor, was ich die beiden Hautdarsteller wohl fragen könnte.
Pünktlich um 08:00 Uhr trafen sich die Komparsen vom Offiziellen Alarm für Cobra 11 Fanclub an der Dom-Schanze. Nachdem einige Komparsen Verspätung hatten, konnten wir um 08:30 Uhr zu der sogenannten “Base” gehen. Die “Base” nennen die Produktionsleute den Ort, wo sich unter anderem der Cateringwagen, die Wohnmobile der Stars, der Garderobenanhänger, und einige Anhänger mit Equipment stehen.
Als wir an der Base ankamen, durften wir erst einmal Frühstücken. Als ich in Richtung des Cateringwagen schaute, viel mir sofort Erdogan Atalay
auf, der sich ebenfalls gerade Kaffee und Brötchen holte. Kurze Zeit später, erkannte ich auch Tom Beck, der mit einer Wollmütze am Buffet auftauchte. Er holte sich eine Schale mit Gyros und haute sich ordentlich Ketchup drauf.
Nach dem Frühstück wurden wir mit Fanartikeln des 1. FC Köln ausgestattet, da wir eben solche nach spielen sollten. Dann gingen wir Komparsen zum Drehort. Dort angekommen baute das Team von der Produktionsfirma “Action Concept” gerade die Kameras auf. Als wir dort warteten, kam der Regieassistent Ron zu uns, der uns eine kurze Erklärung abgab, was heute auf der Domplatte passieren wird.
Danach hieß es erneut warten. Wir erleichterten uns das warten mit einigen Beobachtungen des Produktions-Teams. Dann wurden wir in mehreren 2-3
Mann Gruppen aufgeteilt und auf der Domplatte verteilt.
Wir brauchten nicht lange warten, bis die beiden Hauptdarsteller Erdogan Atalay und Tom Beck ebenfalls am Drehort ankamen. Der Regisseur Axel
Sand instruierte danach das Sondereinsatzkommando und den Schauspieler Ercan Durmaz, der in der Folge einen zwielichtigen türkischen Geschäftsmann spielt. Auch Gottfried Vollmer, den alle als den 2 Meter großen Dieter Bonrad kennen, erschien am Set.
Danach wurde es Ernst. Die erste Probe begann. Das SEK musste auf Ercan Durmaz zu laufen und ihn zu Boden bringen. Als alles geklappt hat, hieß es: “Kamera läuft, Ton ab und bitte”. Die erste Szene an diesem Tag wurde mehrere male gedreht und wir mussten immer zu unserer Startposition zurück.
Die Zeit zwischen den Drehs vertrieben sich die Schauspieler im Café oder wie Gottfried Vollmer mit Tanz Einlagen und Stepp-Tanz auf der Domplatte. Ich nutzte die Zeit und ließ ein Foto mit ihm machen.
Dann mussten sich die beiden Hauptdarsteller in Position bringen und mussten die Anschlussszenen drehen.
Dann kamen die jüngsten Schauspieler zum Einsatz. Drei Kinder im Alter von sieben - zehn Jahren mussten Gottfried Vollmer versuchen Ballons zu klauen, bevor er sich um den verletzten kümmern musste. Das lustigste an der vorherigen Szene, wie es zu dem angeschossenen kam, war die Ansage des Regieassistenten Ron, der uns sagte, dass wenn er ruft: “Schüsse, Schüsse”, wir so tun sollten als ob echte Schüsse da wären.
Um ca. 14:00 Uhr hieß es dann Mittagspause. Wir gingen zurück zur Base, wo das Team des “Concept-Catering-Service” bereits ein reichhaltiges Buffet aufgebaut hatte. Schließlich musste ein rund 50 starkes Team, gemischt aus Produktions-Team, Schauspieler und Komparsen mit Essen versorgt werden.
Nach einer Stunde hieß es dann auch für uns Komparsen wieder zurück zum Set. Dort angekommen drehten wir weitere Szenen, in denen wir immer wieder zu unserer alten Startposition zurück mussten.
Als der Regisseur Axel Sand mit dem Dreh auf der Domplatte einverstanden war, mussten wir eine Straße weiter zum nächsten Drehort. Dort sollten alle Komparsen in einer Gruppe von Fans des 1. FC Köln eine kleine Gasse überqueren und dabei den Weg für das SEK versperren. Doch dem Regisseur passte irgendetwas nicht und so wurde die Szene abgebrochen und an einem anderen Tag weitergedreht.
Danach war für fast alle Komparsen der Dreh beendet. Mein Freund und Fahrer wurde ausgewählt, im Rhein-Energie-Stadion (ehemals Müngersdorfer
Stadion) noch einen Polizisten darzustellen. Da wir in einem Auto fahren mussten und noch ein Komparse benötigt wurde, wurde ich kurzerhand noch
ausgewählt einen KTU-Beamten zu spielen. Also ging es zu dem Garderobenwagen an der Base, wo wir unsere Kleidung bekamen. Mit der S-Bahn ging es zurück zu unserem Auto und von dort aus quer durch Köln zum Stadion.
Dort angekommen mussten wir erst einmal den Drehort finden. Als wir auch den gefunden haben, blieb nicht mehr viel Zeit für Vorbereitungen. Eine kurze Einweisung durch den Regieassistenten und schon viel die erste Klappe. In der Küche des Stadions geschah ein Mord. Die beiden Hauptdarsteller
enttarnten den maskierten toten. Ein kurzer Dialog und die Szene war beendet. Doch dem Regisseur gefiel etwas an der Szene nicht und so wurde
erneut angefangen. Erdogan Atalay stand vor Beginn immer neben mir und musste parallel zu mir ins Bild laufen. So konnte ich mich immer kurz
mit ihm unterhalten.
Beide Schauspieler waren sehr nett und wir hatten dort viel spaß gehabt. Nach der sechsten Szene, war der Regisseur zufrieden und so hatten auch wir endlich um 19:45 Uhr Feierabend und wir traten die Heimreise an.
Zu deiner Frage wegen Spritspesen, kann ich nur sagen, dass du als Komparse für den kompletten Tag eine Aufwandsentschädigung von 25,00 € erhälst. Das kannst du nun sehen wie du möchtest, ob das Geld für dein Sprit ist, oder für deine Tätigkeit als Komparse.