Beiträge von Yon

    Nur die fehlende Reaktion der Chefin finde ich traurig-sie hätte ja mal zumindest ein paar aufmunternde Worte finden können, also ehrlich!


    Stimmt, das finde ich auch, da hätte sich die Autorin dieser Geschichte wirklich noch etwas einfallen lassen können. Aber sie durfte den Gag mit der Abkürzung bringen, das ist doch auch was. ;)

    Da hat Semir es jetzt wirklich geschafft, dass Ben zuhause bleibt und er selbst einen normalen Feierabend genießen kann. Hoffentlich hält sich Ben daran.
    Der Überfall auf Hartmut könnte dem Feierabend natürlich ein jehes Ende setzen, wenn Hartmut sich befreien kann und Semir alarmiert oder wenn er gefunden wird. Er kann wirklich froh sein, noch zu leben, nach der Äußerung der Gangster im Auto

    „Dann werden wir sie einen nach dem Anderen erledigen. Sind ja eh nur Bullen.“

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    Jetzt hat Bonrath sich verplappert und so die Kamikaze-Aktion von Andrea ausgelöst? Hoffentlich kann sie noch rechtzeitig gestoppt werden, sonst hätten wir bald eine Frau auf Sarahs Station.
    Und Sarah hat immer noch den Fernseher an Bens Bett? Das solte sie doch nun wirklich wissen, dass das nicht gut in Bens derzeitiger Lage ist.

    Sonntag, 01:00 Gefunden

    Es war schon weit nach Mitternacht, als der silbergraue Mercedes durch die menschenverlassenen, regennassen Straßen Kölns glitt.

    Der Fahrer reduzierte das schon sehr langsame Tempo, um genau in eine Seitenstraße blicken zu können. Er nickte seiner Beifahrerin zu, als er den abgestellten BMW seines Partners erkannte. “Hier sind wir also richtig“, stellte er fest. „Sind Sie sicher, dass wir das SEK nicht benötigen?“ – „Nein, das bin ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir zu wenig Zeit haben, darauf zu warten.“ – „Ich rufe trotzdem Verstärkung.“ – „Tun Sie das!“, antwortete Alex Brandt und stellte den Dienstwagen unter einer Laterne ab.

    Er stieg aus und ging zum Kofferraum. Er rüstete sich aus mit einer kugelsicheren Weste, Zusatzmunition, Mikro. Kurzer Test, seine Stimme kam klar und deutlich aus dem Lautsprecher des Dienstwagens. Dann machte Alex sich auf in Richtung eines Mehrfamilienhauses zwei Straßen weiter. Er hörte noch die Mahnung seiner Chefin: „Brandt, passen Sie auf sich auf, und sagen Sie mir, was Sie sehen, aber gehen Sie noch nicht rein!“ Er gab nur ein kurzes Handzeichen, welches als ‚Verstanden‘ gedeutet werden konnte. Dann war er kurz mit seinen Gedanken allein und stand drei Minuten später vor der Hausnummer 18.

    Die Haustür war nur angelehnt, so schlich er sich lautlos ins Treppenhaus und die Treppe hoch in den dritten Stock. Er lauschte eine Weile an der Wohnungstür, kein Geräusch drang zu ihm. War die Wohnung leer?

    Er ging leise ein Stockwerk höher, bevor er leise in sein Mikro sprach: „Aus der Wohnung ist nichts zu hören, ich gehe jetzt rein“, beschloss Alex und schlich wieder zur Wohnungstür.
    „Sie warten auf Verstärkung, hören Sie, Brandt“, seine Chefin war jetzt laut und deutlich in seinem Ohr zu hören, „Sie gehen nicht allei--“ Aber Alex hatte die Wohnungstür schon geschickt geöffnet. Mit gezogener Waffe betrat er die Wohnung, sah gleich im Flur die beiden gefesselten, augenscheinlich bewusstlosen Personen und sicherte jetzt Zimmer für Zimmer. Erste Tür rechts: Küche, sauber, zweite Tür: Esszimmer, leer, dritte Tür: Arbeitszimmer, alles ruhig, dann betrat er das Wohnzimmer und erstarrte.

    Semir saß reglos an der Wand gelehnt, sein T-Shirt war mittlerweile blutgetränkt. Er hielt eine völlig in Tränen aufgelöste Andrea in seinen Armen und hatte seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt. Es war nicht zu sehen, wer wen im Arm hielt, sie gaben sich gegenseitigen Halt. Direkt neben ihm lag ein augenscheinlich toter Mann auf dem Boden. Auf der anderen Seite neben Semir saß Ben und blickte Alex an. „Semir, was ist hier passiert?“

    „Chefin, den RTW schnell, ich habe ihn“, meldete Alex über Funk, dann ging er vor Semir in die Knie. Er fasst ihn an die Schulter. Semir zuckte zusammen und stöhnte auf, so dass Alex seine Hand schnell wieder zurückzog. Semir erwachte langsam aus seiner Starre und sprach leise, kaum zu verstehen: „Ich habe ihn getötet, Alex“ – „Wen, Semir? Wen hast du getötet?“ – „Meinen Bruder, ich konnte nicht … ich glaube … habe ihn… erschossen…“ Sein Kopf sank zurück auf Andreas Schulter.

    Mehr war aus Semir nicht herauszubekommen. Die Rettungskräfte trafen ein, und ein Arzt kümmerte sich um Semir, der langsam zum Rettungswagen geführt wurde, während jetzt die Spurensicherung ihre Arbeit in der Wohnung aufnahm.

    Mittlerweile war die Verstärkung eingetroffen und kümmerte sich um die drei festgenommenen Verbrecher.

    Semir legte sich niedergeschlagen auf die Trage im RTW und die Rettungskräfte schnitten ihm die Shirts auf, um die Erstversorgung der Schussverletzung durchzuführen. Andrea saß neben ihm, hielt seine Hand fest und blickte erschrocken auf, als Semir vor Schmerzen zusammenzuckte. Sie sah zu, wie die Sanitäter ihm ein starkes Schmerzmittel spritzten. Als dieses langsam zu wirken begann, fragte Semir leise Andrea: „Meinst du, deine Mutter hätte etwas dagegen, wenn wir unseren Besuch bei ihr um ein, zwei Wochen verschieben würden?“ - „Semir, das ist jetzt nicht wichtig. Werde du erst mal wieder gesund, dann sehen wir weiter.“ Sie beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen Kuss. „Und jetzt fahre ich zu Ayda und Lilly und überlasse meinen Platz hier Ben. Wir sehen uns im Krankenhaus.“ Andrea ließ ihre Hand aus Semirs gleiten, sah, dass ihr Mann langsam in eine Art Dämmerzustand glitt, und verließ langsam den Rettungswagen. Ben half ihr bei dem großen Schritt auf den Asphalt. „Bist du sicher, dass du nicht auch Hilfe brauchst?“, fragte er besorgt. „Was ich jetzt am meisten brauche, ist meine Familie, und deshalb muss ich zu meinen Lieblingen.“ – „Ich fahr dich hin“, mischte sich jetzt Alex in die Unterhaltung ein. „Danke, Alex, das hatte ich gehofft.“

    Nachdem Ben sich zu Semir in den Rettungswagen gesetzt hatte, schloss einer der Rettungssanitäter die hintere Tür. Während Andrea dem sich entfernenden RTW hinterherschaute, wandte sich Alex kurz seiner Chefin zu, die der ganzen Rettungsaktion recht teilnahmslos und mit Abstand zugesehen hatte. „Ich fahre Andrea nach Hause, Frau Krüger. Semirs Auto steht ja hier noch. Wir reden am besten morgen über alles.“ – „Machen Sie das, ich kümmere mich hier um alles und bringe Annika aufs Revier.“ Damit drehte sie sich um und ging zur Spurensicherung, um sich einen ersten Lagebericht geben zu lassen.


    http://www.youtube.com/watch?v=Sn9qBx20YZ0

    Hinten an der Wand kauerte Andrea, den Kopf in ihre Arme auf ihren Knien gelegt. Wow, Andrea scheint aber gelenkig zu sein, so eine Haltung kenne ich eigentlich nur von meiner Kleinen, wenn sie im Auto eingeschlafen ist. :D

    Kannst du das nicht, an der Wand sitzen und die Knie sowei anziehen, dass du den Kopf drauflegen kannst? Muss ich gleich mal ausprobieren, ob ich das schaffe. Aber Andrea schafft das bestimmt! 8)

    Zumindest legt Tim das verdiente Geld sinnvoll an. Ein neues Bett ist wichtiger als eine Kühlschrankfüllung. Essen wird auch klar überbewertet ;)

    Und der Überfall auf die KTU steht auch kurz bevor.

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Vor allem fiebere ich der Reaktion von Ben entgegen, wenn er klaren Auges sieht, was er sich da gekauft hat.

    Was für ein Drama im Krankenhaus! Habe ich nicht deutlich genug gesagt, dass Ben dieser Aufregung noch nicht standhalten würde? Und nun ist es passiert und seine bisherige Stabilisierung ist dahin. Sehr gut geschildert!
    Was rennt denn jetzt Andrea über das Flugfeld? Geh sofort zurück! Kannst du nicht heute noch ein Kapitel einstellen, Susanne? Wieder kann ich den Montag nicht erwarten, und das ist doch nicht normal, oder?

    Sonntag, 00:00 Showdown

    Murat näherte sich der Tordurchfahrt, unter der Semir mit Ben auf ihn wartete. Seine Kapuze hatte er aufgrund des Regens tief in sein Gesicht gezogen. Aber seine gedrungene Haltung verriet ihn. Sein Gesicht hatte Semir heute Mittag wegen der Maskierung auch nicht gesehen. Aber den Gang würde er sein Lebtag nicht mehr vergessen. Er nickte Ben zu und flüsterte fast unhörbar „Das ist er.“

    Kaum war Murat an der Durchfahrt vorbeigegangen, war Ben hinter ihm, die 'geliehene' Pistole hielt er dem Türken in den Rücken, mit seinem linken Arm drückte er ihm die Luft ab, so dass Murat keinen Ton rausbrachte. Dann bugsierte er ihn zurück in die Tordurchfahrt zu Semir.

    Murat erschrak, als er Semir erkannte. Sollte der nicht aus dem Weg geräumt worden sein? Wie kommt er hierher? Da würde er später mit Leos Leuten ein ernstes Wörtchen zu reden haben. Eine solche Schlamperei war nicht zu dulden. „So schnell haben Sie sich das Wiedersehen nicht gedacht, nicht wahr?“, begrüßte Semir ihn, „es braucht schon mehr als drei Dilettanten, einen Semir Gerkan zu überwältigen. Ok, ich frage, Sie antworten: ist meine Frau hier in der Wohnung?“ Ben lockerte seinen Griff so soweit, dass Murat Luft zum Sprechen hatte und antworten konnte. „Ja“, kam gequält von ihm, der sich krampfhaft aber erfolglos aus den Fängen von Ben zu befreien versuchte. „Wer ist noch drin, und wie viele?“ - „Martin, Kenan und ihr Bruder“ - „Also mit dir drei?“ - „Ja.“ - „Wenn wir merken, dass du gelogen hast, bist du im selben Augenblick ein toter Mann, jetzt komm, bring uns rein!“

    Zu dritt gingen sie so leise wie nur möglich die Treppen zum dritten Stock hoch. Semir voran, entschlossen aber deutlich langsamer als sonst. Ihn machten die Kopfschmerzen wieder zu schaffen und seine verletzte Schulter tat ihr übriges. Er hielt seine Waffe in der rechten Hand. Ihm folgte Murat, jetzt wieder fester im Griff von Ben, der ihn mehr die Treppen hochschob, als er selbst ging. Es war das erste Mal seit seinem Abschied von der Polizei, dass er eine Waffe in seiner Hand hielt. Und er hoffte inständig, sie nicht nutzen zu müssen. Er würde sich viel Ärger einhandeln, sollte er sich an einem Schusswechsel beteiligen. Aber er würde auch nicht zögern, Semir, Andrea, Kemal und sich zu verteidigen und dafür Gebrauch von dem Ding zu machen.

    Vor der Wohnungstür stellten sich Ben und Semir rechts und links der Tür mit dem Rücken an die Wand gepresst, um nicht im Blickwinkel der Türspions zu stehen. Murat platzierten sie mittig. Semir klingelte „Ein Ton und du bist tot“, warnte er Murat.

    Die Tür wurde von Kenan geöffnet, der seinen Bruder sofort anschnauzte: „Das wird auch Zeit, du hättest längst hier sein müssen, was dauerte das denn so lang?“ Noch bevor Murat zu einer Antwort ansetzen konnte, schob Ben ihn in den Flur, schlug ihn mit der Waffe nieder und warf sich dann auf Kenan, während Semir an ihm vorbei in die Zimmer auf der rechten Seite des Flurs schaute, beide Räume waren leer. Die Maschine, mit der Kemal die Schlüssel schliff war laut aus dem Wohnzimmer, dem hinteren linken Zimmer der Wohnung, zu hören. Durch den Lärm, den sie verursachte, war das Vorgehen auf dem Flur bislang den dort Anwesenden verborgen geblieben. Ben gewann Oberhand und drückte mit seinen Knien die Oberarme von Kenan auf den Boden. Dann nahm er aus seiner Hosentasche zwei Kabelbinder, die er vorher aus Semirs Handschuhfach genommen hatte und fesselte den Türken damit die Hände und die Füße.

    Semir blickte in das Wohnzimmer, sah seinen Bruder konzentriert arbeiten. Hinten an der Wand kauerte Andrea, den Kopf in ihre Arme auf ihren Knien gelegt. Sie blickte nicht auf, schien zu schlafen oder zumindest zu ruhen. Neben Kemal saß der blonde Martin Grundtal und hielt Kemal in Schach und hatte auch Andrea im Blick. Allmählich wunderte er sich, dass seine türkischen Mittäter nicht aus dem Flur zurückkamen und er stand auf um nachzusehen, wo sie abblieben. „Kenan, war das nicht Murat?“, rief er gegen den Lärm an.
    Jetzt oder nie, dachte sich Semir und stürmte ins Wohnzimmer, rollte sich hinter Martin Grundtal auf dem Boden ab und griff ihn an. Das erschreckte Kemal, der aufsprang und zu der Wand schlich, an der Andrea saß, die jetzt langsam wieder zu sich kam. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. „Semir?“, fragte sie, rührte sich aber nicht.

    Der rang mittlerweile Martin Grundtal zu Boden. Es gelang ihm aber nicht, ihm seine Waffe zu entreißen. „Ben!“, rief er in den Flur, „hilf mir!“ Sein verletzter Arm behinderte ihn im Kampf, jetzt hatte Martin Grundtal seine Waffe auf Semir gerichtet, der riss mit letzter Kraft dessen Arm nach oben, es lösten sich zwei Schüsse, bevor Ben es schließlich gelang, ihm die Waffe zu entreißen und seinen Körper von Semir zu zerren. Er schlug ihn k.o. und fesselte ihn ebenfalls.

    Semir blieb drei Atemzüge lang liegen, seine Kopfwunde hatte wieder zu bluten begonnen, kam dann schwankend auf die Beine und näherte sich Andrea, die immer noch regungslos an der Wand saß.

    Er kniete sich neben seine Frau und nahm sie schweigend in seine Arme. Ganz langsam löste sich ihre Starre und Andrea begann zu schluchzen. Semir strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es geht ihnen gut. Jetzt ist es vorbei, Andrea“, beruhigte er sie und beantwortete damit gleichzeitig die lautlos gestellte Frage nach ihren Kindern.

    „Semir“, klang plötzlich eine brechende Stimme und der Angesprochene blickte auf. Kemal stand noch immer unbeweglich an der Wand und begann jetzt langsam, an dieser herunterzurutschen. Er hinterließ dabei einen schmalen blutigen Streifen an der weißen Wand. „Kemal, was ...?“ Ben war mittlerweile bei Semir und Andrea angekommen und hatte bereits sein Handy in der Hand und den Notruf gewählt. Semir ließ Andrea einen Moment los und näherte sich seinem Bruder. „Semir, es tut mir ... leid. Das habe ... ich ... nicht ... gewollt ...“ - „Kemal, nicht reden, Rettung ist unterwegs“ Er kniete jetzt neben ihm. Aber seine Worte kamen bei seinem Bruder nicht mehr an. Er war tot.

    Semir konnte nicht mehr, er setzte sich neben seinen toten Bruder und vergrub den Kopf in seinen Armen. Andrea kam langsam näher und nahm nun ihrerseits Semir in den Arm, um ihn zu trösten. „Semir, was ist hier passiert?“, klang plötzlich eine Frage aus Richtung der Tür zum Flur.


    http://www.youtube.com/watch?v=QImlHS…RD02geTnK7dQ-HM

    Würde ich in Hamburg wohnen und auch mein Hobby (das Tanzen) in der Stadt stattfinden, dann hätte ich wohl auch kein Auto. Aber Landgasthöfe liegen nicht an Bahnhöfen, und mein Kajak ist 5m lang, da würde der Busfahrer komisch gucken. So ein Auto ist aber schon Luxus.