Beiträge von Yon

    Gut-der Titel der Story könnte ja auch Semir´s Tod bedeuten

    Sowas wage ich gar nicht zu denken! Aber selbst wenn, dann doch nicht einfach so, da wäre der Leidensweg doch viel zu kurz, das traue ich Elvira nicht zu 8)
    Ich glaube der Schuss hat was anderes zu bedeuten. Vielleicht ist Alex zwar spät aber doch noch rechtzeitig zur Stelle gewesen? Bin gespannt auf das nächste Kapitel.

    Samstag, 22:00 Annika

    Während Semir sich auf den Weg zu Leos Büro machte, sah sich Ben im übrigen Club um. Irgendwie mussten die doch an die Schlüssel kommen, um sie von Kemal duplizieren zu lassen. Bens Weg führte auch an der Garderobe vorbei, wo er eine junge Frau antraf, die eilig etwas versuchte unterm Tisch vor ihm zu verbergen, als sie ihn eintreten sah.

    „Sagen Sie mal“, begann er ein zwangloses Gespräch, „die Gäste geben doch hier ihre Jacken und Taschen in Ihre Obhut, oder?“ Annika nickte. „So ist es, und ich passe dann darauf auf.“ – „So, und hier kommt nichts weg? Ich meine, haben noch andere Personen Zugang zur Garderobe?“ – „Nein, warum fragen Sie?“ – „Ich habe mich nur gefragt, vielleicht wären auch meine Jacke und die meiner Band hier besser aufgehoben, als hinter der Bühne? Was meinen Sie? Wie ist ihr Name? Ich bin Ben, Ben Jäger“, versuchte er vergeblich das Eis zu brechen. – „Ich bin Annika. Ich passe gerne auf Ihre Jacken auf.“ Die Situation wurde der jungen Frau langsam unangenehm, die Schlüssel in ihrer Hand unter dem Tisch brannten sich förmlich in ihre Hand. Wann geht der Kerl denn endlich?

    „Dann werde ich sie mal holen gehen. Bis gleich.“ Ben wandte sich zum Gehen, drehte sich aber nach zwei Schritten in Richtung der Tür abrupt um und sprach Annika erneut an: „Ach, noch eine Frage…“, sprach er eine Spur lauter als nötig, so dass die langhaarige Studentin zusammenfuhr und vor Schreck den Schlüssel aus der Hand gleiten lies, der mit einem lauten scheppernden Geräusch auf die Fliesen prallte.

    Annika wollte sich gerade bücken, doch Ben war schneller und griff nach ihrer Hand mit dem aufgehobenen Schlüsselbund. „Das ist doch nicht Ihr Schlüssel?“, fragte er, als er den Autoschlüssel mit dem Mercedes-Logo ansah.

    „Wir sollten jetzt mal Klartext reden. Ich bin nicht von der Polizei, aber die ist schon im Haus und es werden noch mehr kommen, davon können Sie ausgehen. Sie wollen sich doch nicht Ihre ganze Zukunft verbauen, indem Sie jetzt in den Knast gehen? Das kommt nämlich auf Sie zu, wenn es stimmt, was ich vermute.“ Jetzt ließ er erst Annikas Hand los, die daraufhin einen Schritt nach hinten wich. Ihr traten die Tränen in die Augen, sie war der Situation und der eindringlichen Art dieses Mannes nicht gewachsen. Ben sah, was los war und legte noch einmal nach. „Hätten Ihre Eltern gewollt, dass Sie für Jahre hinter Gitter wandern?“ Dann wartete er einige Augenblicke ab und fügte in einem ruhigen Tonfall hinzu. „Sie können allerdings etwas für sich tun. Helfen Sie der Polizei, die Sache heute zu beenden. Es ist eine Familie entführt worden deswegen. Es geht um mehr als nur um Einbruch und Diebstahl. Wann werden die Schlüssel weggebracht und wohin?“ Annika wägte ab, der Mann hatte Recht. Das ganze Geld war es nicht wert, dass sie ihre Zukunft aufs Spiel setzte. „In etwa 20 Minuten kommt Murat, holt die Schlüssel bei mir ab und bringt sie weg“, sagte sie schließlich leise und mit bebender Stimme. „Und wohin?“ – „Das weiß ich wirklich nicht, ehrlich.“ – „Annika?“, fragte Ben nach, der eine Lüge roch, wo eine Lüge war. „Waldweg 18, bei Petra Grundtal“ – „Sie werden es nicht bereuen, ich werde mit der Polizei reden. Und zu ihren Leuten kein Wort!“ Er wollte noch etwas hinzufügen, dann aber hörte er mehrere verdächtige Geräusche aus dem ersten Stock und machte sich sofort auf den Weg nach oben. Er ahnte Schlimmes.


    http://www.youtube.com/watch?v=eg6UahhqpyE

    Gib´s zu Sonja-der war kurz bei euch im Geschäft und hat die ganzen bayerischen Leckereien aufgekauft, damit deine Leser aus den nördlicheren Bundesländern da nichts mehr davon abkriegen!

    Da legen wir in der schöneren Hälfte Deutschland zum Glück gar keinen Wert drauf! :P:D:P

    Die Aufzählung der ganzen Sachen hat mich ein wenig an Hotte erinnert, als er die Observierung mit Bonrath durchführt:
    "Also Dieter, es gibt Salami, Leberwurst, gekochten Schinken, rohen Schinken, Weichkäse und Hartkäse."

    Zunächst einmal hast du viel zuviel Zeit gelassen mit dem neuen Kapitel, ich musste erst einige Kapitel neu lesen, um wieder in der Geschichte zu sein.
    Das war doch bestimmt kein Autounfall! Das sollten sie mal näher untersuchen und auch, was das mit dem zweiten Auftrag genau war.

    Die geplante Aktion mit dem Gas klingt ja schon mal ganz gut. Es kommt halt auf das Timing an, sie sollten schon rechtzeitig die Menschen aus der Maschine holen, bevor das Gas seine tödliche Wirkung verbreitet. Bin gespant, ob das alles so wie geplant gelingt.

    Samstag, 21:30 Zugang

    Semirs erste Adresse war Kemal, er musste sich ein Bild von dem machen, was der Nachbar, dieser Kaufmann ihm erzählt hatte. Und der hatte nicht untertrieben. Als er durch die Eingangstür des Schlüsseldienstes blickte, traute er seinen Augen kaum. Der Laden war verwüstet, die Maschinen abgebaut, Schubladen herausgerissen. Der Boden des Geschäfts war übersäht mit Schlüsselanhängern, Schlüsselrohlingen und weiterem Zubehör. Hier hatte es jemand sehr eilig gehabt. Semir öffnete mit seinem Dietrich-Besteck die Tür und betrat das Geschäft seines Bruders. Von Kemal fand er keine Spur, auch nicht den kleinsten Hinweis auf seinen Aufenthaltsort. Er und sein Maschineninventar waren verschwunden.

    Jetzt konnte nur noch Leonard Kunze helfen, Semir glaubte fest daran, dass der genau wusste, wo Andrea und Kemal waren. Semir verließ den Laden wieder, zog die Eingangstür ins Schloss und fuhr zu Leos Club, wo er seinen BMW hinter dem Gebäude neben dem Bus von Bens Band abstellte. Er atmete tief ein und aus, blickte etwas ratlos auf den Hintereingang zum Club, der durch eine schwere Eisentür gebildet wurde. Dann erinnerte er sich an das alte Handy, welches sich immer noch im Handschuhfach befand, und rief damit Ben an.

    Dieser stand auf der Bühne und spielte gerade einen Song, als das Handy in seiner Hosentasche begann zu vibrieren. Er konnte natürlich das Lied nicht unterbrechen, so spielte er es zu Ende und verkündete dann eine kurze Pause. Er rief Semir zurück und ging dann zur Hintertür. Als er seinen Freund erblickte, erschrak Ben. Ein Auge halb zugeschwollen, eine Platzwunde am Haaransatz, etwas schwankend und unsicher auf den Beinen, an der Hauswand nach Halt suchend, veranlasste Semir ihn zu der Frage: „Semir! Gott, was ist passiert?“ – „Sie haben Andrea und die Kinder, Ben. Ich konnte es nicht verhindern.“ – „Semir, Ayda und Lilly sind bei Susanne, es geht ihnen gut.“ – „Woher …?“ – „Sie haben sie etwa zwei Stunden spazieren gefahren und dann hinter der PAST mit dem Auto abgestellt. Von dort sind sie rein, und Susanne hat ohne Erfolg versucht, Andrea oder dich zu erreichen. Dann riefen sie Alex und mich an.“ – „Hast du ihr erzählt, dass ich vorhatte herzukommen?“, fragte Semir. „Nein“ – „Es geht ihnen wirklich gut?“, kam Semir jetzt auf seine Kinder zurück. „Ja, Semir.“ – „Und Andrea?“ – „Nein, nur Ayda und Lilly.“ Ein großer Teil der Anspannung fiel von Semir ab, die Sorge um Andrea blieb. „Dann haben sie sie noch?“ Auf diese Frage erhielt Semir keine Antwort. Ben wusste die Antwort nicht. Nach einigen Augenblicken richtete sich Semir auf und sagte entschlossen: „Okay, lässt du mich jetzt rein?“

    Ben ging zunächst zum Bus und schloss die Ladeklappe auf. „Du solltest wenigstens so tun als ob du für mich arbeitest“, erklärte er und drückte Semir eine Kiste in die Hand, nahm selbst auch eine, verschloss den Wagen wieder und ging, Semir im Schlepptau, durch die Hintertür ins Haus. Sie befanden sich jetzt am Rande der Bühne. Ben drehte sich um, ging in die Knie, setzte die Kiste ab und bedeutete Semir, es ihm gleich zu tun. Dann sprach er leise: „Genau hinter mir, für dich auf 12 Uhr, im ersten Stock, die vier großen schwarzen Scheiben. Das ist Leos Büro. Er kann uns hier sehen, wir von dieser Seite ihn nicht. Hinten links im Raum siehst du eine Tür, dahinter liegt die Treppe nach oben. „Bist du dir sicher, dass du das hier wirklich alleine durchziehen willst?“ - „Ben, Leo ist wahrscheinlich der einzige Schlüssel zu Andrea und Kemal. Ich muss es tun!“


    http://www.youtube.com/watch?v=mfXciL1inXk

    Sollte Ben wirklich noch so blind sein, wie es den Anschein hat und dieses nicht nur "vorspielt", gehört erw irklich noch nicht in einen Einsatzwagen. Welch ein Leichtsinn!
    Und bei dem Fund der Diamanten und der Druckplatte wurden sie auch noch beobachtet. Jetzt bin ich mal gespannt, wie sie die "Wiederbeschaffung" anstellen werden.

    Ich bin auch mal auf den Plan des SEK-Leiters gespannt. Wie will er das Leben von Semir und Irina schonen und gleichzeitig neun Gegner außer Kraft setzen? Die Frage ist, ob die acht Gangster noch genauso entschlossen handeln, wenn ihr Anführer Sharpov ausgeschaltet wurde. Und Andrea ist jetzt auch vor Ort, klar dass sie niemand durchlässt, aber Bonrath nimmt sich ihrer an, das ist gut.

    Und, Elvira, was würdest du denn dem SEK-Typen raten, könntest du mit ihm sprechen? Vielleicht sollten sie noch die GSG9 verständigen, die kennen sich doch mit Flugzeugen aus.

    Samstag, Bei Susanne

    Susanne fuhr mit Ayda und Lilly zu sich nach Hause. Aber die beiden Kinder fanden dort keine Ruhe, die Fragen nach ihren Eltern konnte Susanne ihnen nicht beantworten, auch sie machte sich große Sorgen um Andrea und Semir, und diese Gefühle konnte sie vor allem vor Ayda nicht geheim halten. „Können wir denn nicht zu uns nach Hause?“, fragte sie Susanne, „dort kann Lilly vielleicht doch einschlafen.“

    Susanne überlegte. Die Familie war auf dem Weg in ein sicheres Versteck überfallen worden. Sie musste in diesem Moment davon ausgehen, dass die Täter Semir und Andrea noch in ihrer Gewalt hatten und die Kinder absichtlich an der PAST abgesetzt haben, um sie aus der Schusslinie zu wissen. Was sollte ihnen also passieren, wenn sie nicht bei ihr, sondern in ihrem Elternhaus auf ihre Eltern oder auf die Nachricht warteten, an die sie gar nicht zu denken wagte und die sie deshalb bewusst kategorisch aus ihrem Gedankengut gestrichen hatte. Sie entschied, dass es für die Kinder vielleicht sogar beruhigender war, sich in einer gewohnten Umgebung aufzuhalten.

    So trug sie gegen Lilly wieder zu ihrem Auto, Ayda ging langsam hinter ihr her, und fuhr zu dem Haus der Gerkans, welches etwa 30 Minuten entfernt lag. Als sie sich dem Haus näherte, fiel ihr der dunkle Audi auf, der auf der Einfahrt stand. „Ayda, kennst du den Wagen?“, fragte sie das dunkelhaarige Mädchen, welches den Wagen anstarrte, dann zu zittern anfing, „Ayda, was hast du?“ – „Da Das ist das Auto, das uns angehalten hatte, ganz bestimmt“, stotterte sie, „wenn die hier sind?“ – „Das klären wir gleich, ganz ruhig Ayda, wir bleiben hier im Auto, ich rufe Alex an“, bestimmte Susanne und hatte bereits ihr Handy in der Hand.

    „Alex? Hier ist Susanne. Ich stehe vor Semirs Haus und hier ist ein Auto der Gangster, Ayda hat es erkannt, kannst du schnell kommen? Und Hartmut mitbringen?“ Alex versprach, den KTU-Beamten und auch Frau Krüger zu alarmieren und sich gleich auf den Weg zu machen. Er spielte alle Möglichkeiten in seinem Kopf durch: Waren die Verbrecher zu Gerkans Haus gefahren? Klingt unlogisch, warum sollten sie? Konnte Semir sich befreien und ist nach Hause gefahren? Dann könnte er im Haus sein? Er musste auf jeden Fall das Haus durchsuchen, bevor Susanne mit den Kindern hinein geht. Er hatte diese Gedanken noch nicht abgeschlossen, da stand er bereits neben Susannes Wagen. Auch Hartmut war innerhalb von 20 Minuten vor Ort und machte sich gleich an die Arbeit, in dem Audi, welchen er geschickt öffnete, nach Spuren zu suchen und diese zu sichern. Wenig später traf auch Kim Krüger vor dem Haus der Gerkans ein.

    Alex und Kim schlichen einmal um das Haus herum. Es war nichts zu hören oder zu sehen. Sollte jemand im Haus sein, so verhielt sich dieser auffallend ruhig oder war nicht mehr in der Lage, sich irgendwie zu verhalten. Dann öffnete er mit einem Zweitschlüssel, den Semir ihm vor wenigen Wochen anvertraut hatte, die Haustür und betrat gemeinsam mit seiner Chefin das Haus seines Partners. Sie schlichen mit gezogenen Waffen durch das gesamte Haus, gingen in jedes Zimmer, öffneten jede Tür und gaben schließlich das Haus für Susanne und die Kinder frei.

    Hartmut veranlasste den Transport des Audis in die KTU und machte sich mit den Proben schnell in sein Labor auf. Er meldete sich schon eine Stunde später bei Alex und bestätigte, dass Semir definitiv in dem Audi gewesen ist und auch gefahren sein musste. Dass er dieses unter anderem durch Blutspuren nachgewiesen hatte, verschwieg er, weil er neben Alex und Kim auch Susanne und eventuell Semirs Töchter als Zuhörerinnen vermutete. Diese jedoch lagen bereits gemeinsam in Aydas Bett und waren endlich zusammengekuschelt in einen unruhigen Schlaf gefallen.

    Auch den Halter des Audis konnte Hartmut vermelden, es handelte sich um einen gewissen Kenan Yilmaz. Er nannte Alex die Adresse und dieser machte sich gleich mit seiner Chefin auf den Weg. Es war bereits nach 22:00 Uhr.


    http://www.youtube.com/watch?v=m3ztIERyzjQ