Also wenn ich einen Unfall sehe, ich weiter gehe und mich interessiere mich nicht was dort ist.
Ich hoffe doch aber nur, wenn schon Hilfskräfte vor Ort sind, oder?
Also wenn ich einen Unfall sehe, ich weiter gehe und mich interessiere mich nicht was dort ist.
Ich hoffe doch aber nur, wenn schon Hilfskräfte vor Ort sind, oder?
Und du lässt ihn aufgespießt auf einer "Betonkunst" liegen...:D Wer ist jetzt wohl gemeiner? :D:D
Zurzeit gebt ihr wirklich nicht viel! Susannes Ben hat wenigstens Sarah, dafür aber "tausende" Zuschauer, Ellies Ben hat Semir und keine Zuschauer, dafür einen Konrad Jäger als "Vater". ich wüsste nicht, welche Situation besser oder schlimmer wäre.
Der Konrad ist wirklich ein Bilderbuchvater! Da kann ihm doch seine Firma vielleicht mal eine Zeitlang egal sein, wenn sein Sohn schwer verletzt im Krankenhaus liegt?
Sollte eine Firma von der ständigen Anwesenheit des Chefs abhängig sein, dann ist sie sowieso falsch organisiert!
Wenn das Thema mit den Gaffern nicht so nervig wäre und leider oft ein Problem bei Rettungsaktionen darstellte, hätte ich über deine Schilderungen auch lachen können. Ich fühlte mich etwas an diese Situation erinnert:
http://www.youtube.com/watch?v=oqJCEYS9WdI
Aber haben die keine Decken, die neugierige Blicke abhalten könnten? Und Kinder extra hoczuheben, damit sie auch was sehen können, ist ja wohl das Letzte und gehört m.E. doppelt bestraft.
Ich glaube kaum, dass man das Betonstück absägen kann, ohne größeren Schaden anzurichten. Aber da warte ich gespannt auf die Fortsetzung!
Mittwoch, 14:00 Erste Ermittlung
Susanne versuchte, mit den wenigen ihr zur Verfügung stehenden Spuren und Angaben irgendetwas aus dem Computersystem der Polizei heraus zu kitzeln.
Insbesondere interessierte sie sich für gleichgelagerte Fälle von Diebstählen ohne sichtbare Einbruchspuren. Teilweise sind die Eigentümer selbst unter Verdacht geraten, ihre Versicherung betrügen zu wollen, da ein Einbruch nie hatte nachgewiesen werden können. Sie schaute sich die Akten dieser Fälle an und verglich insbesondere die Namen und Kalenderangaben. Irgendetwas müssen die Opfer doch gemeinsam haben. Sie wollte nicht an Zufallsopfer glauben. Die verunglückte Einbrecherin musste Kontakt zu jedem dieser Opfer haben oder zumindest zu jemanden, der Kontakt zu allen Opfern hatte.
Als Semir ihr das Adressbuch von Paulsen gab, fertigte sie zunächst eine Kopie an und fing dann an, die Namen in dem Adressbuch mit den Namen in den Akten der anderen potentiellen Opfer zu vergleichen. Sie telefonierte auch mit ihnen und las ihnen die Namen aus dem Adressbuch der Paulsens vor. Bei einem Namen stutzen alle, er war ihnen allen bekannt: Leonard Kunze!
Nun ist es auch schwer, in der Gegend noch gar nichts von dem Club-Besitzer Leonard Kunze gehört zu haben, man musste schon die regionale Presse vollständig ignorieren, um ihn nicht zu kennen. Aber hier gaben alle, mit denen Susanne sprach, an, ihn persönlich zu kennen, sie kannten Adresse und Telefonnummer und auch im Adressbuch der Paulsens stand der Name handschriftlich vermerkt, nicht lediglich in Form einer Visitenkarte. Könnte Leonard Kunze der Schlüssel sein? Sie würde Semir das Ermittlungsergebnis am Donnerstag früh mitteilen, denn mittlerweile war es 19:00 Uhr geworden, und Semir war schon im Feierabend.
Auf die Befragung aller Schlüsseldienste im Köln-Düsseldorfer Raum nach dem Kopieren eines ganzen Schlüsselbundes verzichtete sie in Anbetracht der Menge dieser Handwerksbetriebe. Das würde sie erst dann weiter verfolgen, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft wären.
Während Susanne also telefonierte, um eine gemeinsame Schnittmenge der Einbruchopfer zu ermitteln, nahm sich Semir Dieter, Jenny und Erik zur Seite und erklärte ihnen, dass sie jetzt gemeinsam einen Opel Corsa oder Astra suchen müssten, zu dem der Schlüssel gehörte. „Stellt euch vor, ihr wollt in eine Villa einbrechen und auch das Auto des Opfers stehlen. Mit Bus und Bahn kommt man dort nicht hin, die nächste Haltestelle ist zu weit entfernt. Wo würdet ihr euren Wagen abstellen?“, fragte er seine uniformierten Kollegen. – „In der Nähe“, war Jennys erster Einfall, „wo er nicht auffällt“, ergänzte Erik. „Und wo fällt ein Auto nicht auf?“, hakte Semir nach, „wo viele andere Autos auch stehen“, beantwortete er selbst seine Frage, „und genau dort fangt ihr an. Parkplätze, Parkhäuser im Radius von, sagen wir mal, 500 Meter um die Villa von Egon Paulsen. Wäre doch gelacht, wenn wir den Wagen nicht finden würden. Macht euch am besten 2 Kopien von dem Schlüssel und teilt euch auf.“ – „Semir“, kam jetzt von Dieter, „was ist, wenn sie mit einem Taxi hingefahren ist?“ Der Angesprochene dachte nach. „Das bringt uns nicht wirklich weiter. Selbst wenn du ein Taxi fändest, dass eine Frau unserer Beschreibung zur fraglichen Zeit in die Nähe der Villa gebracht hätte, hätten wir noch keinen Namen. Also sucht auf jeden Fall zunächst nach dem Auto!“, forderte er seine Kollegen auf.
Au ja-Yon, vor allem die Sache mit dem Müllbeutel würde mich interessieren!
per Mail, da OT
Wie kriegt man Ben jetzt eigentlich von dieser Betonspitze runter, ohne noch mehr Schaden anzurichten?
Das habe ich mich auch gefragt, und bin mir sicher, Susanne wird uns das in allen Einzelheiten erläutern. Die ganze Symphonie mitnehmen, können sie ja schlecht.
Ich habe die Nachricht bekommen, dass Post für mich in der Packstation liegt ... Also nach Feierabend schnell hin und DVD einsacken.
Bekommt er jetzt ein Gebiss?
Ganz so schlimm wird es wohl nicht, vielleicht reichen Implantate oder Brücken aus. Ich habe Alex nicht in die Zahnarztpraxis begleitet.
Ich sollte vielleicht noch ein Kapitel schreiben und schildern, wie der Dentist seine kleine Bohrinsel aufbaut .... vielleicht hat er ja auch eine hübsche Zahnarzthelferin ...., vielleicht könnte ich auch beschreiben, wie er die Zahntrümmer in einem Müllbeutel ( ) .... NEIN, jetzt schweife ich ab ...
Da hat Semir aber Glück gehabt, dass neben dem Prottengeier nur Polizisten als Zeugen im Raum waren, die "nichts gesehen haben". Sonst wäre er bestimmt mal wieder vom Dienst suspendiert worden. Nicht, dass ihn das vom Weiterermitteln abgehalen hätte ...
Sicher ist der Schock noch recht hoch, aber wenn Ben sich erst einmal im Rollstuhl bewegen kann, wird er feststellen, dass es auch dort viele Sportmöglichkeiten gibt (Leichtathletik, Basketball ...).
Den Rettungseinsatz hast du super beschrieben!
Jetzt bekommt das schöne Kunstwerk (Ellie: kein Denkmal! KUNST! ) bestimmt noch ein Schild verpasst "Klettern verboten!"
Und um Sharpov wird sich jetzt doch wohl Semir kümmern. Schließlich ist Ben doch auch in Sarahs Händen bestens aufgehoben, wenn sie ihn nur bald von diesem Betonstück runter und in die Klinik gebracht hätten.
Mittwoch, 12:00 Anwesen Paulsen
Telefonisch verabredete sich Semir mit Egon Paulsen an seinem Anwesen. Es war für den Autohändler eine Selbstverständlichkeit, der Polizei zu helfen und auch im Eigeninteresse war ihm an der Aufklärung des Autodiebstahls von seinem Gelände sehr gelegen. Zumal er sich auch schon gefragt hatte, wie die Autodiebin sein Grundstück betreten und den Wagen von diesem entfernen konnte.
So ließ er in seiner Firma alles stehen und liegen und machte sich in Begleitung seiner Ehefrau auf den Weg zu seiner Villa, wo er vor dem schmiedeeisernen Tor auf den wartenden Semir traf.
„Guten Tag, Herr Paulsen“, begrüßte der Hauptkommissar den Hausbesitzer, „ich habe Ihnen hier etwas mitgebracht, was ich Sie bitten möchte, zu begutachten.“ Semir wies auf den Koffer in seiner Hand. „Gerne doch, Herr Gerkan, Ihr Kollege ist heute nicht mit?“ – „Nein, der hatte heute Morgen einen kleinen Unfall und ist gerade beim Arzt.“ – „Hoffentlich nichts schlimmes, ich hätte gedacht, ich könnte mit ihm noch einmal über den Cadillac sprechen, rein aus geschäftlichem Interesse. Kommen Sie …“, er wollte gerade das Tor aufschließen, als Semir ihn unterbrach: „Halt, warten Sie, wir probieren diese Schlüssel.“ Er zog den Schlüsselbund an der Jackentasche, den ihm Hartmut gegeben hatte. Schon der zweite Schlüssel passte zu dem Tor und Semir ließ sich selbst auf das Grundstück der Paulsens. „Genau das habe ich vermutet“, meinte er zu dem Geschäftsmann, der ihn verwundert ansah. Dann erklärte er ihm, dass die Autodiebin diesen Schlüsselbund bei sich hatte, der Autoschlüssel befand sich daran, die Vermutung lag nahe, dass, da ja keinerlei Aufbruchspuren an dem Tor zu sehen waren, sie auch dafür einen entsprechenden Schlüssel besaß.
Nachdem sie über den Kieselweg zu dem großen Haus gegangen waren – auch Egon Paulsen hatte seinen Wagen an der Straße geparkt – versuchte sich Semir auch an der Haustür und war ebenso erfolgreich. Dann sah er auf die blinkende Alarmanlage. Würde er diese nicht innerhalb von 20 Sekunden deaktivieren, würde sie in der nächsten Polizeistelle Alarm schlagen und er hätte bald die ganze Kavallerie vor Paulsens Villa. Der kleinste Schlüssel an dem Bund tat seinen Dienst und das Blinken hörte auf.
„Okay, Herr Paulsen, wir müssen davon ausgehen, dass Sie Opfer eines Räubers oder eher einer Räuberin geworden sind, die im Besitz einer kompletten Kopie Ihres Schlüsselbundes war. Möchten Sie sich bitte mal diese Dinge anschauen?“ Semir legte den Koffer auf das kleine Tischchen in der Diele, öffnete ihn, und Frau Paulsen ließ sich ihren Schmuck durch ihre Hände gleiten. „Das ist mein Armband und meine Uhr, Egon schau!“, forderte sie ihren Mann auf. Der blickte nur kurz auf den Schmuck und nickte. „Das Geld und die Goldmünzen könnten mir gehören, wenn sie nicht mehr im Tresor liegen. Ist auch ein Tresorschlüssel an dem Bund?“ Semir gab ihm den Schlüsselring und Ego Paulsen ging voraus in sein Arbeitszimmer, wo er den Tresor geschickt mit einer der Schlüsselkopien aufschloss. Er enthielt lediglich noch die Geschäftspapiere. „Herr Paulsen, haben Sie einen Kalender und ein Adressbuch, welches sie uns ausleihen können? Wir müssen davon ausgehen, dass die Täterin nicht zum ersten Mal in Aktion getreten ist. Vielleicht gibt es weitere Opfer und sie haben alle denselben Bekannten. Irgendjemand muss ja in den Besitz Ihres Schlüssels gekommen sein. Dürfte ich den Schlüsselbund übrigens wieder haben?“
20 Minuten später befand Semir sich wieder auf dem Weg zur PAST und dachte über den Fall nach. Er hatte ein Adressbuch mitbekommen und würde davon Kopien machen, damit Egon Paulsen es möglichst schnell wieder zurückbekommen konnte. Wer war das Unfallopfer? Das war die zentrale Frage zu diesem Zeitpunkt. Polizeilich bekannt war die Person noch nicht, sonst hätte Hartmut ihm die Auflösung bereits präsentiert. Susanne hatte schon die Vermisstenanzeigen nach einer mittelgroßen, dunkelhaarigen Frau zwischen 30 und 40 Jahre durchsucht, war aber bislang erfolglos geblieben. Eine erwachsene Frau wurde auch meistens erst später bei der Polizei als vermisst gemeldet. Zunächst vermutet man sie bei Bekannten, Kollegen oder Verwandten. Und wenn diese Unbekannte, wie in diesem Fall, eine Diebin und Einbrecherin ist, kann es durchaus sein, dass niemals jemand bei der Polizei vorbei kommt, weil sonst vielleicht der ganze Ring aufzufliegen droht. Und dass sie Helfer gehabt haben muss, das stand für Semir fest.
"entsorgt"
"entsorgt" ist gut. Aber jeder der die Story-Vorschau gelesen hat, wird wissen, so ganz ohne Alex geht es am Ende doch nicht ...
Zumindest konnte sich Sarah aus den Händen dieses Sharpovs befreien und ist jetzt bei Ben. Der Sturz scheint wohl schwerere Verletzungen zur Folge zu haben, als der Schuss.
Bin gespannt, welche medizinischen Komplikationen du dir ausgedacht hast, möchte aber auch wissen, wie Semir jetzt Sharpov jagt!
Mich wundert es auch ein wenig, dass Ben noch immer in der Klinik liegt, in der so an ihm herumgedoktert wurde. Zumindest jetzt sollten sie allmählich über eine Verlegung nachdenken.
Dass er in seiner Situation erst einmal alleine sein will, ist durchaus verständlich, aber aus all den Erfahrungen, die er aus den letzten Geschichten mitgenommen haben sollte , müsste er doch wirklich wissen, dass Semir derjenige ist, der ihm auch in dieser Lage helfen und beistehen kann.
Mittwoch, 11:00 KTU
„Guten Morgen, Hartmut!“, begrüßte er den Kriminaltechniker, „Was kannst du mir zu dem Unfallwagen von gestern sagen? Schon etwas rausgefunden?“ Der Rotschopf blickte von seiner Arbeit am PC auf. „Semir! Dir auch einen guten Morgen. Wo hast du denn Alex gelassen“? – „Alex ist bei einem Gerangel mit einem Handtaschendieb gestürzt und hat in die Bordsteinkante gebissen. Ich habe ihn gerade zum Arzt gebracht.“, erklärte Semir ihm. Hartmut sog geräuschvoll die Luft durch die Zähne. „Das klingt ja gar nicht gut. Die Bordsteinkanten von heute sind ja auch so was von unflexibel … Habt ihr ihn denn wenigstens geschnappt?“ – „Nein, er ist uns entwischt, aber - da fällt mir ein …, einen Moment, Hartmut!“ Semir ließ einen fragend dreinblickenden Hartmut zurück und verließ die KTU, um nur Augenblicke später mit der Handtasche zurückzukommen. „Vielleicht kannst du sie mal auf Fingerabdrücke hin untersuchen. Womöglich ist uns der Dieb bekannt.“ – „Klar mach ich, leg sie dort auf den Tisch."
Semir tat wie geheißen und kam dann auf den laufenden Fall zurück. „Nun zum Mercedes, was kannst du mir sagen?“
„Nicht viel, aber auch mehr als nichts“, begann Hartmut, „Die Fahrerin ist noch immer unbekannt, die Fingerabdrücke nicht polizeilich gespeichert. Sie hatte keinerlei Papiere bei sich, nichts, aus dem sich irgendwie eine Identität ableiten ließe, Klamotten Massenware aus dem Kaufhaus. Das Gutachten des Gerichtsmediziners steht aber noch aus, das heißt, das Zahnschema, die Blutwerte und so weiter werden nachgeliefert.“
Semir, der bislang schweigend zugehört hatte, nickte. „Wenn ihr was habt, schickt es gleich zu mir, okay?“ – „Aber sicher. Etwas Interessantes habe ich noch.“ Hartmut kramte einen Schlüsselbund unter den abgelegten Papierstapeln hervor und warf ihn Semir zu, der ihn auffing. „Schlüssel? Hartmut, was soll das?“ – „Mit einem dieser Schlüssel ist der Wagen gestartet worden. Der Autoschlüssel und auch die anderen Schlüssel an diesem Ring sind alle Duplikate.“ Semir betrachtete den Schlüsselbund genauer. Ihm fiel der Pappanhänger auf. Die Aufschrift war schon etwas verschmiert, aber er konnte noch „Paulsen“, dessen Adresse und „NE – EP 1“ entziffern. Ihm kam eine Idee, aber noch bevor er diese äußern konnte, fasste Hartmut sie in Worte: „Ich an eurer Stelle würde einmal nachforschen, ob das Auto das einzige ist, was diesem Paulsen gestohlen wurde.“
„Wir haben nämlich noch einen Koffer sicherstellen können. Hier!“, setzte Hartmut nach und hob jetzt einen kleinen ledernen Aktenkoffer auf seinen Schreibtisch, öffnete die Schnappverschlüsse und präsentierte Semir den Inhalt: Gold- und Silberschmuck, Münzen, Bargeld. Semir pfiff anerkennend. „Sieht ganz so aus, als wäre heute nicht nur eine Autodiebin auf der Autobahn verunglückt.“
„Und“, fuhr Hartmut fort, „diesen Schlüssel“ – er gab Semir einen Autoschlüssel – „hatte sie auch bei sich in der Hosentasche, könnte zu einem älteren Opel Corsa oder Astra gehören. Ist aber auch ein Duplikat, also ohne Seriennummer. So können wir keine Rückschlüsse auf den Besitzer oder das Fahrzeug ziehen.“ – „Wir werden den Wagen schon finden“, antwortete ihm Semir, „danke, Hartmut!“
Ich warte auf den Charakter des Alex Brandt, den ActionConcept bzw. die Drehbuchautoren sich ausgedacht haben. Sonst muss ich nachher in den Geschichten, falls mir denn noch mehr einfallen sollten, ¨meinen¨ Alex Brandt wieder ändern. Deshalb soll er keine allzu große Rolle spielen.
Das stell ich mir ja auch nett vor, da wacht man aus der Narkose auf und erfährt gleich, bei Ihnen wurde eine Lobotomie gemacht, aber der Arzt hat gepfuscht, deshalb sind Sie zwar der Alte, aber laufen können Sie nicht mehr .... Da wünscht man sich doch gleich die Narkose zurück.
Aber Ellie hat schon Recht, wir sind hier ja in einer Phantasie-Welt, da ist alles möglich und Wunderheilungen geschehen auf Ansage! Wären unsere Geschichten realitätsnah, wären unsere Helden doch schon längst entweder wegen Dienstunfähigkeit frühpensioniert oder aus disziplinarrechtlichen Entscheidungen heraus aus dem Dienst entfernt worden.
Nein, Ben ohne Sarah in der Klinik, das geht nun wirklich nicht. Die sollten sie jetzt mal schnell befreien!
Wie gut, dass Hartmut Verstärkung gerufen hat und die Bodyguards überwältigt werden konnten.
Ich muss ehrlich sagen, mir gefallen die Szenen außerhalb von Krankenhäusern auch besser, aber wenn jetzt eine gesunde Mischung entsteht, geht das für mich auch vollkommen in Ordnung.
Die Handtasche hat weit weniger mit dem Fall zu tun, als ihr denkt. Ich musste nur eine kleine Nebenhandlung einflechten, weil Alex keine allzu große Rolle bekommen sollte, ich warte da noch auf den tatsächlichen Charakter.
Mittwoch, 09:00 Ausfall
Schweigend fuhren Alex und Semir durch den morgendlichen Berufsverkehr. Alex schaute aus seinem Seitenfenster auf die Fußgänger auf dem Bürgersteig. „Hast du das gesehen?“, fragte er plötzlich, „der hat doch der Frau eben die Handtasche gestohlen!“ In der Tat: Ein junger Mann auf einem Fahrrad hatte im Vorbeifahren einer älteren Dame die locker über die Schulter gehängte Tasche entrissen und fuhr jetzt eilig auf dem Fahrradweg davon. Dass er bei seiner Tat von Polizisten beobachtet worden war, ahnte er nicht. „Los, den schnappen wir uns!“, forderte Alex Semir auf. Semir verfolgte jetzt den Radfahrer in eine kleine Seitenstraße. Er fuhr an ihm vorbei, stoppte den Wagen nach etwa einhundert Metern am Straßenrand, und beide Kommissare traten dem Dieb jetzt zu Fuß entgegen, um ihn zu stellen. In dem Moment, in dem er auf ihrer Höhe war, griffen sie zu. Es kam zu einem Gerangel zwischen Alex und dem Handtaschenräuber. Semir dachte schon, ihn im festen Polizeigriff fixiert zu haben, während Alex die gestohlene Tasche sicherstellte.
Später konnte keiner der Polizisten sagen, wie es passiert war, aber plötzlich war der Täter wieder frei, Semir kniete auf dem Bürgersteig, hielt sich den schmerzenden Arm, und Alex lag am Boden. Der Räuber konnte, wenn auch ohne Beute, auf seinem Fahrrad entkommen.
Alex rappelte sich langsam auf, blieb aber doch auf seinen Knien hocken und hielt dabei beide Hände vor sein Gesicht. Durch die Finger rann das Blut und tropfte auf Kleidung und Asphalt. „Alex, bist du verletzt?“, fragte Semir überflüssigerweise, denn dass Alex‘ Nase gebrochen war, konnte auch von einem Laien nicht übersehen werden und die kleinen weißen „Steine“ in seiner Hand sprachen eine mehr als eindeutige Sprache. Er bekam auch keine Antwort. Alex hatte große Schmerzen, und Semir ging neben ihm in die Hocke und ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. „Ich weiß auch nicht, wie es passieren konnte, er hat sich irgendwie aus meinem Griff rausgedreht und war plötzlich frei. Es tut mir leid. Ich hätte ihn besser festhalten müssen. Komm, ich fahre dich zum Arzt.“ Er führte Alex zur Beifahrerseite des BMW und half ihm noch beim Einsteigen. Dann suchte er nach dem Verbandkasten und kramte mehrere Kompressen raus, die er seinem Partner in die Hand drückte.
Semir fuhr auf dem schnellsten Weg zum Krankenhaus und hielt vor der Notaufnahme an. Er wollte schon aussteigen, als Alex ihn zurückhielt. „Du musst nicht mitkommen, ich nehme mir nachher ein Taxi“, sagte er undeutlich nuschelnd zu Semir. „Sicher? Aber du rufst nachher an?“ Semir legte ihm eine Hand auf die Schulter, zog sie aber schnell wieder zurück, als er den Schmerz in der Schulter wieder spürte. Das war auch Alex nicht entgangen und er erkundigte sich: „Solltest du deine Schulter nicht auch untersuchen lassen?“, aber Semir winkte ab. „Ist nicht so schlimm, das geht auch wieder weg. Jetzt mach, dass du reinkommst! Und lass dich nicht zu sehr quälen.“ Alex ging langsam in das Krankenhausgebäude, wo die Arzthelferin in der Anmeldung gleich sah, was ihm passiert war. Sie führte ihn am Wartezimmer vorbei direkt in ein Behandlungszimmer.
Semir fuhr indessen Richtung KTU, um die ersten Ermittlungsergebnisse zum gestrigen Unfall von Hartmut zu erfahren.
Beim Austeigen fiel sein Blick auf die sichergestellte Handtasche, die auf dem Rücksitz des BMW lag, und er nahm sich vor, diese ihrer Besitzerin zurück zu bringen, sobald sein Besuch in der KTU beendet war.