Beiträge von Yon

    Bonraths Abschiedsparty

    Es gab viele Dinge, die Bonrath in seiner aktiven Laufbahn als Polizist sehr oft getan hat und in dieser Woche ganz bewusst ein allerletztes Mal erledigte. Die letzte Unfallaufnahme, die letzte Anzeige wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung, die letzte Kontrolle von Fahrzeugpapieren, der letzte Schwertransport, die letzte Festnahme, das letzte Unfallopfer, der letzte Bericht. Aber eine Sache gab es, die unternahm er an diesem Montag zum allerersten und gleichzeitig zum letzten Mal. Er nahm Abschied von seinen langjährigen und ihm ans Herz gewachsenen Kollegen der PAST. Unausweichlich war er gekommen, der letzte Tag, die letzte Stunde an seinem Schreibtisch gegenüber von Jenny, dem Schreibtisch, auf dem bis zuletzt das Bowlingfoto von Horst „Hotte“ Herzberger stand, seinem Partner für über zehn Jahre, der vor gut vier Jahren bei einem Einsatz von einer tödlichen Kugel getroffen worden war. Ja, vieles hat er erlebt in seiner über 40-jährigen Laufbahn, aber auf das, was nun kam, hatte ihn keine Lebens- oder Berufserfahrung vorbereiten können.


    Susanne hatte den ersten Dienstplan erarbeitet, in dem sein Name nicht genannt wurde. Neben der Entlassungsurkunde, die ihm Kim Krüger im Namen des Polizeipräsidenten am Montagmorgen aushändigte, der zweite schriftliche Beweis für seine dienstfreie Zeit ab Dienstag. Obwohl, kann etwas, das nicht auf einem Stück Papier steht, ein schriftlicher Beweis sein? Und doch: das Nichtvorhandenseins seines Namens zeigte ihm, er hatte ab dem Folgetag nichts mehr hier in der PAST zu tun, und auch nicht in der folgenden Woche, nicht im nächsten Monat oder Jahr. Zunächst würde es ihm vorkommen wie ein Urlaub, dann würde es ihm irgendwann bewusst werden: dieser Urlaub würde ewig dauern. Könnte er die Zeit noch „Urlaub“ nennen?


    „Und Dieter, was hast du jetzt vor? Erst mal Urlaub?“, riss Semir ihn aus seinen Gedanken. „Urlaub? Ich habe keinen Urlaub mehr, Semir. Ab jetzt habe ich immer frei. Ich werde die nächsten Wochen mit einem Freund auf eine Reise gehen, wir wollen Segeln. Sein Boot liegt an der Ostsee, dann geht es durch Dänemark Richtung Schweden, bis es uns zu kalt wird. Das hatte Hotte nach seiner Pensionierung auch vorgehabt, ich denke, die Tour wird für mich auch eine Hotte-Gedächtnisreise. Wäre das nicht auch etwas für euch, Semir?“ Semir musste lachen. „Eine Hotte-Gedächtnisreise?“ – „Nein, eine Segeltour natürlich.“ - „Für Andrea und die Kinder vielleicht, aber für mich eher nicht. Ein Fahrzeug ohne Räder? Dazu auf dem Wasser? Ach nein. Außerdem werde ich bestimmt seekrank.“ – „Was wirst du?“, mischte sich Hartmut in das Gespräch ein. „Seekrank“, wiederholte Semir. „Aber dagegen gibt es doch Brillen.“ Spätestens jetzt waren alle Augen der Kollegen am Tisch auf den Kriminaltechniker gerichtet, die gespannt auf den weiteren Verlauf der Unterhaltung warteten.


    „SEEkrank, Hartmut! Nicht SEHkrank. Da kann dir kein Optiker helfen.“ – „An die Brillen eines Optikers dachte ich jetzt auch nicht, Semir, sondern an sogenannte Anti-Brech-Brillen, das Prinzip ist Folgendes. Die Seekrankheit entsteht im Grunde doch dadurch, dass die Augen keinen Halt finden, wenn der Horizont schwankt, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr wird durch die Schaukelei gestört. Das löst die Übelkeit und den Brechreiz aus. Anti-Brech-Brillen bestehen aus doppelwandigem Glas, in dessen Zwischenraum sich zur Hälfte eine Flüssigkeit befindet und dem Auge so eine Art künstlichen Horizont vorgaukelt. Und schon wird einem nicht mehr übel. Nicht übel, oder?“ – „ Die Brillen gaukeln, wenn die Schiffe schaukeln? Sehen aber schon etwas übel aus, diese Brillen, oder?“, zweifelte Semir, „da verzichte ich doch lieber drauf und bleibe auf der Straße.“ - „Ich bin überzeugt, von Dieters Büffet wird uns bestimmt nicht übel“, kam Ben auf den eigentlichen Anlass der Veranstaltung zurück, „ich hole mir noch was, soll ich dir etwas mitbringen, Semir?“


    Froh über den Themenwechsel nickte Semir zustimmend und lehnte sich zurück. Sein rechter Arm war noch in der Schlinge, die linke Hand bandagiert, keine guten Voraussetzungen für eine Schlacht um Schnittchen und Salate. „Danke, Ben.“


    „Du, Semir?“, wurde er von der Seite angesprochen und Jenny nahm auf dem Stuhl Platz, von dem Ben gerade aufgestanden war. „Jenny, was machst du für ein Gesicht? Der Abschied von Dieter fällt uns allen nicht leicht, aber er ist doch nicht aus der Welt und schaut bestimmt mal wieder vorbei.“


    „Das ist es nicht. Ich mache mir Gedanken, wer nach ihm kommt. Weißt du schon was?“ – „Nein, das Auswahlverfahren läuft noch, aber ich bin sicher, dass die Krüger eine gute Wahl treffen wird und wenn ihr gar nicht miteinander auskommt, finden wir auch dafür eine Lösung.“ – „Du meinst, wegmobben können wir immer noch?“ Ben war mit den Tellern zurück. „Das hast du jetzt gesagt, Ben. Wegmobben würde ich es niemals nennen, aber eine Woche Dienst mit dir könnte da schon ein kleines Wunder bewirken.“

    Wo sind denn Ben, Alex und die Mädchen? Sind die schon mal in die Wohnung vorgefahren?

    Ich hätte vielleicht deutlich schreiben müssen, dass der Besuch im Haus der Wegners am Folgetag (Samstag) stattfindet und nicht auf dem Weg vom Krankenhaus nach Hause. Ben und Alex haben Wochenende, und die Mädchen haben Semir und Andrea im Kinderzimmer eingeschlossen. Nein, natürlich nicht, die spielen bei Freundinnen.


    Und Dana weigert sich immer noch, mir den Brief zu zeigen, sie hütet ihn wie ihren Augapfel, ich denke das werde ich akzeptieren müssen.

    Schon wieder ein Überfall und die nächste Puppe. Über die Bezeichnung Barre bin ich auch gestolpert, aber da ist Susanne ja schon drauf eingegangen. Die Namen der Puppen haben sicher eine Bedeutung, aber noch fällt sie niemandem ein.
    Und auch ob die Opfer willkürlich gewählt wurden oder es eine Verbindung zwischen ihnen gibt, ist noch unklar. Und warum schießt der Täter mal auf die Opfer und mal nicht? Sehr verworren.

    Veikko ist endlich im Krankenhaus und wird dort sicher wieder aufgepäppelt. Ben lässt - zwar widerwillig aber Semir zuliebe - seinen Streifschuss behandeln und geht jetzt Mikael besuchen. Ich glaube auch, dass der ruhig die Wahrheit erfahren sollte. Vielleicht fragt er auch direkt nach, und ob Ben dann lügen kann?

    Das Haus

    Andrea fuhr Semir und Dana in den Eichenweg, zu dem Haus, in dem Dana über 15 Jahre lang mit ihren Eltern gewohnt hatte, bevor sie in Brüssel zu Opfern brutaler Mädchenhändler wurden, die das Mädchen zuvor entführt hatten. Nach dem Tod von Tom und Nazan Wegner war Dana nur ein einziges Mal in ihrem Elternhaus gewesen, um ihre persönlichen Sachen aus ihrem Zimmer und einige wichtige Papiere und Fotoalben aus dem Wohnzimmerschrank zu holen.


    Verwandte hatten ihr die schwere Aufgabe abgenommen, den übrigen Inhalt der Schränke und Regale in Kartons zu verpacken und diese gemeinsam mit den meisten Möbeln in einem Mietlager einzulagern. Der Familienwagen der Wegners war auch mittlerweile verkauft worden, und der Erlös deckte die laufenden Kosten des leer stehenden Hauses.


    So erwartete Semir und Dana ein nahezu leeres Anwesen, auf dessen Einfahrt Andrea den Familienkombi jetzt lenkte. „Lasst euch nur Zeit“, meinte sie, während Semir die Beifahrertür umständlich mit seiner linken Hand öffnete und mit dem Knie aufstieß, „ich warte hier auf euch.“ Sie verband mit dem Haus keine eigene Erinnerung, war selbst nie drinnen gewesen. Dieses war Danas Abschied von ihrer Kindheit mit ihren Eltern, und ihr alleine sollte dieser Moment vorbehalten sein. Sie sollte sich viel Zeit dafür nehmen, da wollte Andrea sich nicht anhängen.


    Semir hatte hier während einer Ermittlung eine frühere Freundin, Nazan, und ihre Tochter Dana kennengelernt und am selben Tag noch erfahren, dass er ihr Vater war. Dana war knapp zehn Jahre alt und hielt bis zu dem Zeitpunkt Nazans Ehemann für ihren Vater.


    Andrea hatte es Semir damals übel genommen, sie spielte sogar mit dem Gedanken, sich von ihm zu trennen, war aber im Nachhinein froh darüber, sich zum Bleiben entschieden zu haben.


    „Nein, Andrea“, riss Danas Stimme sie aus ihren Gedanken, „Ich möchte, dass du mitkommst und wir das gemeinsam abschließen. Wir sind doch eine Familie.“


    Gerührt verließ nun auch Andrea das Auto und schloss sich Semir und Dana an, die mit ihrem Schlüssel die Haustür öffnete und aufstieß. Ihre Schritte auf dem Fliesenboden hallten in den leeren Räumen wider.


    Dana verschwand gleich über die Treppe nach oben, wo sich ihr Kinderzimmer befunden hatte. Die Jugendmöbel standen noch, auf den Regalböden hatte sich mittlerweile der Staub der vergangenen Monate gelegt, an der Wand hing noch ein großes Poster aus einer Jugendzeitschrift. Das Poster war das einzige Zeichen dafür, dass sie hier gut fünfzehn Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Ihre Bücher, ihre Spiele, ihre Musikanlage, all das war mittlerweile in ihrem Zimmer bei Semir und Andrea untergebracht, an den Möbeln hing ihr Herz nicht. Ihr gefielen die weißen Möbel, die Semir ihr vor ihrem Einzug gekauft hatte, wesentlich besser als diese Jugendzimmerserie aus Kiefernholz, vor vielen Jahren in einem schwedischen Möbelhaus erstanden. Dana stand etwa zehn Minuten am Fenster und schaute nachdenklich in den Garten, in dem Semir jetzt an etwa derselben Stelle saß, an den er sich damals zurückgezogen hatte, als Nazan ihm vorgeworfen hatte, die Schuld an Danas Entführung zu tragen, einem Entführungsfall, der Ben und ihn nach Istanbul geführt hatte und für Dana glücklicherweise zu einem guten Ende gebracht werden konnte.



    „Dana?“, wurde der Teenager in seinen Gedanken unterbrochen. Andrea stand in der Zimmertür, „dies war dein Zimmer?“ – „Ja, Andrea, etwas größer als bei euch, und den Blick in den Garten habe ich immer geliebt.“ Dana riss sich vom Ausblick los und drehte sich zu Andrea um. „Aber bei euch wohne ich auch gerne. Soll ich dir etwas zeigen?“ Andrea nickte. „Dann komm mit.“


    Semir saß länger im Garten, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Aber die Gedanken an die Tage vor sechs Jahren ließen ihn nicht los. Erst das Wiedersehen mit Nazan, das Kennenlernen ihrer Tochter Dana, die Erkenntnis, dass er der Vater des Mädchens ist, dann ihre Entführung, der Anschlag auf die PAST, der Kollegen das Leben kostete, der Tod von Hotte, Bonraths langjährigem Partner, die Reise nach Istanbul, die Befreiung von Dana, all das durchlebte er in dieser halben Stunde erneut. In den Jahren danach war er selten hier gewesen, eigentlich nur, um Dana zu einem gemeinsamen Ausflug abzuholen oder zurück zu bringen. Damals hatten Danas Eltern noch zur Miete in diesem Haus gewohnt, es dann aber vor einigen Jahren gekauft. In der nächsten Woche würde Semir einen Makler mit dem Verkauf beauftragen. Er erhob sich und ging auf die offene Terrassentür zu. Was die Frauen wohl machten?


    Dana tat sehr geheimnisvoll, als sie – gefolgt von Andrea – in ein Nebenzimmer ging und dort aus einer Ecke eine Holzstange mit einem Eisenhaken an einem Ende griff. Ihr Blick ging zur Decke, in dem sich eine Klappe abzeichnete, an deren Ende eine entsprechende Eisenöse war, in die sie nun den Haken hängte, um mit der Stange eine Falltür mit einer in sich zusammengeschobenen Treppe herabzuziehen. Schnell löste Dana den Sicherungshaken und ließ die Treppe auf den Fußboden gleiten. „Komm mit!“, forderte sie erneut von Andrea und stieg die Sprosse auf den Dachboden hinauf. Oben angekommen fuhr sie fort: „Ich war früher oft heimlich hier oben. Hier stand ein Schaukelstuhl von meinen Großeltern, den hatte ich mir unter das Fenster geschoben“, sie wies auf das Velux-Fenster, „und dann habe ich gelesen oder gespielt. Mensch, Berge an Bücher und Spielsachen stapelten sich hier. Ich dachte immer, Mama und Papa würden es nicht mitbekommen, aber ich glaube mittlerweile, sie haben es einfach geduldet und mich in dem Glauben gelassen, hier einen Geheimplatz für mich gefunden zu haben.“


    „Andrea? Dana?“ Semirs Stimme drang gedämpft zu ihnen hinauf. „Eigentlich schade, dass das Haus schon komplett ausgeräumt ist, hier lagen bestimmt noch einige Bücher von mir herum.“ – „Glaub‘ mir Dana, es ist besser so. Ich denke, die Erinnerungen wären mit den ganzen Sachen noch schmerzhafter.“ – „Hm, vielleicht hast du recht. Wollen wir Papa suchen lassen?“ – „Semir wäre ein schlechter Polizist, wenn ihm die ausgeklappte Treppe nicht auffiele. Ich gehe runter. Möchtest du noch bleiben? Wir warten dann unten?“


    Dana nickte, und Andrea verstand nur zu gut, dass sie noch ein wenig alleine hier oben bleiben wollte. Dann kletterte sie rückwärts die Stiege hinab und stieß in der Tür zum Flur beinahe mit Semir zusammen. „Ihr wart auf dem Dachboden?“ – „Ja, Dana braucht noch etwas Zeit. Was ist mit dir?“ – „Ich werde hier erdrückt. Lass uns rausgehen.“

    Trailer:

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    Nach langer Zeit wieder eine Folge ohne direkten PAST-Bezug, dafür umso mehr Autobahn - nicht dass das für mich das wichtigste an der Serie wäre, ich wollte es nur mal erwähnt haben ^^ !


    Der Beginn war locker und entspannt, mal nicht im Dienstwagen, sondern während einer Pause auf einem Parkplatz. Die Verfolgung der jugendlichen Autodiebe hatte zwar nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun, führte Alex und Semir aber direkt zum Fundort der ersten Leiche.
    Schon beim Anblick des Kartons und seiner Reaktion war mir eigentlich klar, dass Semir damals in den Fall involviert war, der Dialog mit Kathrin bestätigte diese Vermutung. Was für eine grausame Tat, die Frauen mehrere Tage zu lähmen und bei vollem Bewusstsein zu tätowieren. So wird am Ende auch Kathrin, dem Tod knapp entronnen, noch bis zum Ende ihres Lebens an diese schlimmen Stunden erinnert werden, denn auch die modernste Lasertechnik wird Narben auf ihrem Rücken hinterlassen. Die Atmosphäre dicht und dunkel, ähnlich wie in „Angst“, ein echter Psychothriller nach meinem Geschmack. Wenn ich alleine an die Szene denke, in der Markov plötzlich hinter Kathrin auftaucht =O !


    Das ganze Team arbeitet an der Klärung des Falls zusammen, endlich einmal kommt man auch ohne diese sonst üblichen Grabenkämpfe zwischen Autobahnpolizei („Sie haben es ja für gewöhnlich nur mit Temposündern zu tun“) und LKA („Die halten uns ja schon von Amts wegen für Trottel“) aus und tritt als ein Team auf. Susannes Schwangerschaft äußert sich nicht nur in ihrem Babybauch, sondern auch in ihrem gesteigerten Appetit, ich glaube, sie hat in jeder Szene, in der sie zu sehen war, gegessen. Und die Vernehmung des Täters durch Semir, verbunden mit den inszenierten Anschuldigungen im Fernsehen – ganz großes Kino!


    Die Szene, als der Mercedes quer vor dem Laster hing und Semir auf die Windschutzscheibe schoss, war ganz nach meinem Geschmack. Das war ein neuer Einfall, von Autos durchschossene Wohnwagen gab es ja schon, als die Serie noch in schwarz-weiß gedreht wurde ;) .


    Die Freundschaft von Alex und Semir ist in der Vergangenheit richtig gewachsen, sie sind ein richtiges Team geworden, so hätte es noch Jahre weitergehen können. Und aus Alex und Nela ist auch ein süßes Paar geworden, ob sie uns nach Alex‘ Abschied erhalten bleiben wird? Ich wäre dafür, denn sie bringt den richtigen Witz für die Serie mit.


    Auch die Episodendarsteller (mit Ausnahme der Jugendlichen), Fabian Monasterios, zuletzt am Kalkberg durch das Tal des Todes geritten, als Trittbrettfahrer, Wanda Perdelwitz als Opfer und Hannes Wegener als Täter haben mich überzeugt.


    Fazit: Mir hat die Folge super gefallen! Mehr davon!

    Wenn die so verkatert sind, dann frage ich mich, woher der Muskelkater kommt, denn mit Alkohol halten die doch keine drei Tänze durch, und so schlecht steht es doch um die Kondition der "Helden" auch nicht.
    Jetzt rächt sich die Party, die Kopfgeldjäger sind ihnen nahe gekommen und versuchen, die drei "festzunehmen". Ob die Schlägerei zu gewinnen ist?

    Natürlich hat Annie nicht geredet, das wäre ja auch viel zu einfach für eine Campino-Geschichte gewesen. Ich hoffe nur, dass Kevin wirklich eine andere Informationsquelle findet. Und sollte Annie irgendwann mal ankommen und sagen, es täte ihr leid - drauf gesch***en!

    Eine Familie

    Andrea setzte sich neben Dana, um mit ihr gemeinsam auf das Ende der Untersuchung zu warten. Sie spürte, dass der Teenager mit den Nerven völlig am Boden war, Dana knetete in einem fort ihre Hände und ließ sich von Andrea gerne in den Arm nehmen. „Es war so schrecklich, Andrea. Ich habe auf einen Menschen geschossen. Papa konnte nicht schießen, ihm fiel die Pistole aus der Hand, ich sah sie da liegen, und ich sah ihn seine Waffe auf uns richten. Und er schoss. Ich musste doch was tun, oder?“ Dabei fixierte Dana mit ihren Augen einen Punkt im Muster des Krankenhausflurs und bewegte ihren Kopf keinen Millimeter. Monoton wiederholte sie: „Ich musste doch was tun.“ – „Ja, Dana, das musstest du. Er hätte dich erschossen, er hätte Semir getötet, er hätte dir den Vater, Ayda und Lilly ihren Papa und mir den Mann genommen. Du hast vollkommen richtig reagiert. Du musstest es tun. Ich hätte es auch getan.“


    Andrea dachte an den Tag zurück, an dem sie selbst auf einen Mann geschossen hatte, der auf Semir angelegt hatte, welcher wehrlos vor ihm lag. Danach brauchte sie psychologische Unterstützung, um die Richtigkeit ihrer Tat einzusehen. Und die würde sie Dana auch zukommen lassen. Vielleicht sollte sie mit Dr. Frings sprechen, von der ihr Semir erzählt hatte, und die seit einiger Zeit im Bezirk tätig war. Sie würde es später mit Semir erörtern. „Meinst du, sie behalten Papa hier?“, unterbrach Dana ihre Gedanken. „Ist er auf eigenen Beinen ins Krankenhaus gegangen?“, lautete deren Gegenfrage. „Ja, ist er“ - „Dann nicht, dann wird er mit uns rausgehen.“


    Dana lehnte sich an Andrea an, die ihren Arm um sie legte, deren beruhigende Reaktion blieb nicht ohne Wirkung. „Ich hatte schon gedacht, ich würde wieder einen Vater verlieren, …. Was du geschrieben hast, Andrea … du hast in allem recht … es tut mir leid, ich werde es versuchen. Wann wollen wir denn los? Nächste Woche vielleicht?“


    Semir verabschiedete sich in dem Moment vom Arzt und einer Schwester, die ihm dem Arm wieder eingerenkt und bandagiert hatten. Jetzt sollte er seinem Arm noch mindestens eine Woche Ruhe gönnen. Knochenschäden am Schultergelenk konnten im Röntgenbild ausgeschlossen werden. Sein linkes Handgelenk war schwer verstaucht, ein Finger angebrochen und ebenfalls bandagiert. Er würde noch einige Zeit mächtig gehandicapt sein. Aber dieser Tag hätte auch ganz anders enden können. Hatte er es im Zeitpunkt des Anschlags noch verflucht, seine Tochter im Auto zu wissen, so hatte sich ihre Anwesenheit im Endeffekt als lebensrettend herausgestellt. Er trat auf den Flur vor dem Behandlungszimmer und blieb gerührt stehen. Das hatte er sich lange gewünscht, Andrea und Dana schienen sich endlich versöhnt zu haben. Sollten sie doch noch eine richtige Familie werden? Doch um welchen Preis?


    Semir stand einige Augenblicke schweigsam hinter Dana und legte ihr dann seine bandagierte Hand auf den Rücken. Das Mädchen blickte auf. „Papa, du bist wieder raus, war es schlimm? Kannst du mit uns nach Hause?“ – „Ja, Dana, keine Sorge, nur eine ausgekugelte Schulter und eine verstauchte Hand.“ Andrea schloss ihn in ihren Arm. „Ja, es ist vorbei“, beantwortete er ihre lautlos gestellte Frage.


    Sie gingen gemeinsam in die Cafeteria, wo Ben mit den beiden Mädchen an einem Tisch saß. Auch Alex war mittlerweile dazu gekommen. Er hatte für Dana ihre Tasche und den Karton mit dem E-Book Reader mitgebracht. „Das ist nett von dir, Alex, vielen Dank. Können wir vielleicht gleich fahren? Mir geht es nicht wirklich gut, und Ayda hat doch extra einen Kuchen gebacken.“ – „Ja, das habe ich, aber ob der auch noch zum Abendessen schmeckt?“ – „Da bin ich mir ganz sicher, Ayda“, zauberte Dana ein breites Lächeln auf das Gesicht ihrer jüngeren Schwester.

    Der Brief

    Ben brachte Semir in die Notaufnahme und nahm mit Dana auf den Besucherstühlen auf dem Flur Platz. „Bist du wirklich ganz in Ordnung, Dana?“, wollte er von Semirs Tochter wissen, als er merkte, dass ihre Hände zitterten. Sie nickte stumm. „Ja, es geht mir gut. Letzte Woche ist meine Freundin umgebracht worden, heute beinahe Papa und ich, ich habe auf einen Menschen geschossen, doch, Ben, es geht mir gut.“ – „Schon gut“, antwortete Ben, dem der Sarkasmus in Danas Stimme natürlich nicht entgangen war, „versprich mir, dass du mit Semir in Ruhe darüber sprichst, ja? Es ist nicht gut, wenn du es in dich reinfrisst. Glaub mir, ich weiß das, und dein Vater auch“, redete Ben auf den Teenager ein. Dana nickte stumm.


    Dann fiel ihr der Brief von Andrea ein, den sie nun aus ihrer Jacke hervorzog und auseinander faltete. Konzentriert studierte sie die Zeilen, die die Frau ihres Vaters zu Papier gebracht hatte. Sie fand ja eigentlich, dass handschriftliche Briefe nicht mehr in die heutige Zeit passten, fand es aber auf der anderen Seite rührend, wie viel Zeit sich Andrea dafür genommen haben musste. Wann hatte sie selbst mehr als einen Satz mit Tinte oder Kugelschreiber zu Papier gebracht – von der letzten Klassenarbeit einmal abgesehen? Die meisten ihrer Schriften, oder „Postings“, wie es heute hieß, umfassten im Schnitt 4 Wörter und 3 Abkürzungen plus einem Smiley, für eine Zustimmung brauchte sie nur ein einziges Symbol zu setzen. Und hier hielt sie einen mehrseitigen Brief in der Hand, dazu noch von einer Frau verfasst, der sie in den letzten Monaten mit einer Ablehnung entgegengetreten war, die – objektiv betrachtet – durch nichts zu rechtfertigen war, von einer Frau, die mit ihrem Vater zusammenlebte, den sie achtete und bewunderte, von einer Frau, die jedes Recht hatte, ihm die Sorge für sie alleine zu überlassen und sich selbst nur um ihre beiden kleinen Kinder zu kümmern, so wie sie von ihr in letzter Zeit behandelt wurde, und die ihr trotzdem diesen Brief schrieb, in diesen Zeilen ihr die Hand reichte und sie in ihrer Familie willkommen hieß. Es war mehr die Geste an sich, als der genaue Inhalt der Zeilen, die sie bewegte und ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie ließ nach der Lektüre das Papier sinken und wischte sich mit einer Hand die Augen trocken.


    Ben kramte ein Taschentuch hervor und reichte es ihr. Dann legte er Dana den Arm um die Schultern und drückte das Mädchen sanft an sich. „Weine ruhig. Das war heute alles etwas zu viel für dich, Weinen befreit.“ ‚Wenn Ben wüsste, was sie gerade zum Weinen brachte‘, dachte Dana.


    So fand sie Andrea, die einige Minuten später den Gang zur Notaufnahme entlang rannte, im Schlepptau Ayda und Lilly. Ben schaute sie an und antwortete, bevor die Frage ausgesprochen war: „Semir ist noch drin, Röntgen, Einrenken, vielleicht sogar unter Narkose, das dauert.“ Jetzt blickte Dana auf. Andrea sah, dass sie den Brief gelesen hatte und ging vor ihr in die Hocke. „Andrea“, sagte Dana mit fester Stimme, „die Antwort ist: Ja!“
    Dann fiel sie Andrea in die offenen Arme. Ben stand leise auf. „Ayda, Lilly, kommt. Wir lassen die großen Mädels einen Augenblick alleine und gehen etwas trinken.“ Ohne Aufzublicken mischte sich Andrea ein. „Aber keine Cola, Ben, dafür ist es schon zu spät am Tag.“ Ben verschwand mit den Kindern in der Cafeteria.

    Wenn es nach mir ginge, hätte Kevin gerne eine etwas schärfere Gangart einlegen können. Es geht schließlich um Semir! Er darf sie einfach nicht mit einem Schweigen davon kommen lassen, es sei denn, es gäbe noch einen anderen Weg, an das Versteck der Sturmfront zu kommen. Ich möchte Ben sehen, wenn Kevin zurück kommt und sagt, Annie hätte ihm die Adresse nicht sagen wollen. Sie muss einfach reden, bzw. Kevin sie zum Reden bewegen! Ansonsten ist für mich nicht nur Annie gestorben, sondern Kevin gleich mit.

    Das erste Video fand ich persönlich besser. Musik und Tanz haben mir mehr zugesagt.

    Der erste Tanz ist sterbenslangweilig, aber zwischen den Videos gibt es noch 1000 Tänze, die Spaß bringen, da findet jeder seinen persönlichen Lieblingstanz, meiner ist seit längerer Zeit dieser hier:

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    Eine Linedance-Party - ja das bringt Spaß. Viele denken, sie könnten einfach mittanzen und merken dann erst, dass die Schrittkombination auch mal kompliziert werden können.
    Der "Achy breaky heart" ist übrigens ein typischer Anfängertanz, den jeder innerhalb von Minuten erlernen kann. "Counts" sind dabei allerdings nicht die Schrittfolgen, sondern die Schrittanzahl an sich, eine Schrittfolge kann dann auch schon mal aus 4 Counts bestehen.


    Hier ist übrigens ein Video vom "Achy breaky heart":

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    Schwieriger ist dann schon dieser, an dem wir uns gerade seit Wochen die Zähne ausbeißen, bzw. Füße brechen:

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    Den lernt man dann nicht mehr durch reines Dazustellen und Abgucken.