Die Zeit vergeht, fünf Wochen sind seit dem Fantreffen schon wieder vorbei, und endlich habe ich auch meinen Bericht fertig schreiben können (obwohl ich wohl der erste war, der mit dem Bericht angefangen hatte - als wir in der KTU auf Tom und Erdogan warten mussten...). Auch für mich war's das fünfte Fantreffen, auch ich fand's großartig und möchte mich wieder beim ganzen Fanclubteam (... vor allem bei Elviras Bemühungen nach KAFFEE) bedanken und Euch jetzt nicht mehr länger auf die Folter spannen...
Fantreffen 2009 . „Cobra 11“-Freunde müsst Ihr sein
Freitag, 21. August 2009 (Das Virus ist ausgebrochen)
Etwas ratlos stand ich an Gleis 9 des Stuttgarter Hauptbahnhofes, als die Wagenreihenfolge des ICE nach Dortmund so überhaupt nicht den Angaben auf meinem Reservierungsticket entsprach. Einen Wagen 32, in dem ich eigentlich meinen Sitzplatz für die nächsten 2,5 Stunden hatte, gab es einfach nicht. Erst ein freundlicher Schaffner (auch so was gibt es bei der Bahn!) befreite mich aus meiner Ratlosigkeit: In extremer Güte hatte die DB für den verspäteten Intercity einen so genannten „Vorzug“ eingesetzt, der mich (und viele andere ratlose Gesichter) mit 8 zusätzlichen Waggons nach Köln bringen sollte. Die Bahn versüßte mir die Anfahrt also mit einer angenehm leichten Passagierdichte (… und einer netten Sitznachbarin weiblichen Geschlechts …). Die Gewitterschauer blieben über Mannheim hängen, so dass die Sonne am tiefblauen Himmel – ein Wetter wie aus dem Drehbuch – über dem Kölner Hauptbahnhof brannte. Nach einem kurzen Sonnetanken (… was nach diesem Frühsommer ebenso dringend erforderlich war wie das nächste Fantreffen …) auf der Domplatte erwischte ich punktgenau die Linie 18, die mich durch die Südstadt nach Hürth-Hermülheim führte und von wo aus ich mit Hilfe von Anne und Steffi mitsamt Rollkoffer und Rucksack nach einer Rekord-Gesamtfahrzeit von 4,5 Stunden schlussendlich gegen 15:00 Uhr die Jugendherberge der heimlichen Medienhauptstadt erreichte. Sofort konnte ich mit Michael, Petra, Ani und Elvira und dem ersten von zahllosen Bechern Cola des Nachmittags ausgiebig Wiedersehen feiern. Wir zwei Männer kamen Elvira gerade recht: Keine zwei Minuten später waren wir zu den hochoffi­ziellen Fantreffen-Grillmeistern 2009 ernannt worden. Immer mehr, gut bekannte wie über 30 neue Gesichter trudelten am Adolf-Dasbach-Weg ein, bis alle etwa 90 Teilnehmer am Holzpavillon versammelt waren. Thorsten hielt eine kurze Ansprache. Marvin, der jüngste Teilnehmer außerhalb Petras Babybauch, verfolgte aufgeregt und angespannt das Geschehen. Plötzlich scheuchte der Klingelton von Thorstens Handy alle auf die Plätze: Mit bekannter, wenn auch leiser Stimme grüßt „Hotte“ Dietmar Huhn aus dem Handylautsprecher und wünschte uns, auch im Namen von „Bonrath“ Gottfried Vollmer, ein unvergessliches Wochenende. Diesen Wunsch sollten wir ihm und uns einmal mehr erfüllen…
Gegen 17 Uhr warfen Michael und ich den Grill an, und während Wirtin Paloma noch fleißig Paprika, Möhren und andere Köstlichkeiten der lokalen Obst- und Gemüseabteilung schnippelte, begannen die Grillanzünder langsam aber sicher ihre Arbeit zu verrichten, so dass – mit tatkräftiger Unterstüt­zung von Ralf bei der logistischen Planung der Sättigung aller Teilnehmer – bald die ersten Würstchen auf dem Grill braun wurden und mit einem Duft wie eine Schrebergartenkolonie den Nachbarn verrieten: Achtung, wir sind wieder da!!!
Die ersten – auch grenzüberschreitenden (bayerisch-preußisch, deutsch-österreichisch, Horst-Schlämmer-Anhänger und Nichtwähler) Freundschaften wurden geknüpft, die ersten Bierchen Kölner und Bremer Herkunft erheiterten die stetig steigende Laune noch weiter, da war es egal, dass die Party im Gruppensaal bereits – wieder – mit erheblicher Verspätung begann. Mit Michaels drei Ordnern umfassender Spezialsammlung hüllten wir uns in Erinnerungen an vergangene Fantreffen, bis uns Marius’ eingeschränkte Musikauswahl und Elviras Stimme in den Gruppensaal riefen. Erstere verscheuchte jedoch bald die meisten Fans wieder nach draußen in den Schein der (einzigen) Hoflaterne, auch der einstudierte Tanz der (sich zahlen- und stimmungsmäßig jährlich steigernden) französischen Fans konnte eine Völkerwanderung nicht verhindern. Wanderung war auch das Stichwort für ca. 30 Fans, die gegen halb eins die (beim letzten Mal erstmals unterbrochene) Tradition der Nachtwanderung pflegten: Die 8. internationale Cobra 11 Nachtwanderung führte uns zum bekannten Aussichtspunkt, an dem die Silhouette des Doms die tiefschwarze Nacht erhellte. Beinahe hätten wir Thorsten und die Franzosen in den Weiten der etwa 600 Meter Weg verloren, doch nach dem 4. Anrufversuch von Chris Meyer zog der Wald es doch vor, Thorsten und die Franzosen freiwillig und ohne Einsatz von Nachtsicht- und Baumfällgeräten wieder auszuspucken. Dennis probte einen waghalsigen Stunt über die Eingangstreppe und den Kopf einer erschrockenen werdenden Mutter (also Petra) hinweg, was Herbergs- und Hoffotograf Marius in einem von über 700 spektakulären Bildern des Wochenendes festhielt.
Die meisten Heim-, Campingplatz-, Pensions- und Jugendherbergsschläfer begannen, ihrem Namen alle Ehre zu machen. Gegen kurz nach 2 begann auch ich mich, im Zimmer 25 bettfertig zu machen. Dabei versuchte ich mit Rücksicht auf das Schlafbedürfnis meiner „Mitbewohner“ Michael, „Supercop“ Pascal und Marco, auch ohne Einsatz des Lichtschalters abzuschließen, mich umzuziehen und mein oberes Stockbett zu erreichen. Pascal dankte es mir, indem er mich um kurz nach 3 aus dem leicht einsetzenden Schlummer riss durch sein zielstrebiges Klopfen – leider von der Außenseite der Tür. In der Dunkel- und Schlaftrunkenheit hatte ich zuvor nicht bemerkt, dass „Mr. Tischtennis“ sich noch gar nicht im Zimmer befand, nun aber doch die Matratze der steinernen, unbeheizten Ping-Pong-Platte im Hof vorzog.
Samstag, 22. August 2009 (Die Apokalypse ist nahe)
Gegen sieben Uhr war die Nacht zu Ende. Zimmer 25 war als erstes vollzählig im Hof angetreten. Auch Elvira stand schon im Hof und begann den Countdown zum ersten koffeinhaltigen Höhepunkt des Tages: Frühstück. Dieses Ereignis feierten die Tschechen (… wie die vielen anderen Ereignisse des Wochenendes auch …) standesgemäß mit kollektivem Duschen. Langsam trudelten auch die auswärtig Genächtigten wieder ein und erstaunlich pünktlich begann Thorsten seine (auf 30 Minuten angesetzte) achtminütige Ansprache zu den geplanten Höhepunkten des Tages: Als erstes sollte es in den Hürth-Park gehen. Die Geheimniskrämerei von Thorsten (Petras Vorschlag, zur allgemeinen Verunsicherung einen Nacktbadetag auszurufen, stieß seltsamerweise im Organisationsteam auf allgemeine Ablehnung) und auch der Schwur der Teilnehmer des letzten Jahres, kurzfristig die Klappe zu halten, half jedoch nichts: Wohl alle Neuankömmlinge hatten die Fantreffen-Berichte 2008 studiert und ahnten nun sehr genau, was sich hinter dem Programmpunkt „Action Concept Part 1“ verbarg.
In einer 4 Ampelphasen überdauernden Wagenkolonne belagerten wir das südöstlichste Parkhaus der Shopping Mall. Der schwarz-weiß gestreifte „Poller“ Thorsten („nicht daran vorbei fahren – umfahren“) wies uns, um eine Wiederholung der Parkprobleme des vergangenen Jahres zu vermeiden, in voller Lebensgröße den Weg. Nach einem schier endlosen Weg durch das Parkhaus (und entrüsteten Blicken der übrigen Parkhausbenutzer) standen wir im UCI-Kino um AC-Mitarbeiterin Dominique Hass herum. Gezeigt wurde – natürlich – nicht das, was im Schaukasten als Tagesfilm angekündigt wurde (mit Rücksicht auf die Mehrheit der Fans, die „Ice Age 3“ bereits gesehen hatten). Nein, für uns lag (wieder) der Kinosaal 5 im wahrsten Wortsinn am „Ende der Welt“, so der Titel des neuen Pilotfilms. Nach einem recht eintönigen „Vorfilm“ („Pioneer“) grüßte der Vorspann von der Leinwand und die Reise ans „Ende der Welt“ konnte beginnen. Bei der Konkurrenz von sonnenklar.tv würde sich dies etwa so anhören:
Vor Ihnen liegt ein aufregendes Wochenende mit Abenteuern, mit denen Sie noch in Jahren bei Familienfeiern, Geburtstagen und auf Beerdigungen zum absoluten Star der Gesprächsrunde avancieren können. Das Reisebüro „Sonnenschein“ bietet Ihnen eine einmalige Tour an das „Ende der Welt“. Dabei steht das sportliche Programm im Vordergrund: Die Tour startet am ersten Tag mit einer Klettertour, gefolgt von einer Quad-Fahrt durch die eindrucksvolle Fauna des Eifelgebirges. Für den Nachmittag ist eine Bootsfahrt zu Wasser, zu Lande und in der Luft geplant. Die Abreise ist dabei ebenfalls bereits für Sie organisiert: An der nahe gelegenen Autobahn stehen bereits 2 LKW bereit, die Ihr Motorboot im Flug auffangen werden. Etappenziel des ersten Tages ist eine Schilderbrücke auf der A 48 („Müssen Sie jetzt die Autobahn schon in Ihrer Freizeit zerlegen?“). Am zweiten Tag stößt Ihr Tourguide „Sturmi“ zu Ihnen, der Ihnen mit eindrucksvollen Bildern und Videos die Auswirkungen der Klimakatastrophe und der Weltwirtschaftskrise auf das Wohl der Menschheit erläutern wird. Zögern Sie nicht, wenn Ihnen als „Souvenir“ eine Kostprobe des verschärften SARS-Virus gereicht wird: Ein BMW X1 und ein Grab im Tagebau Wuppertal sind schon für Sie reserviert. Erkunden Sie auf der Suche nach dem Gegenmittel aufgelassene Stollen des Tagebaus, wohnen Sie einer „Brautentführung“ durch die Kölner City bei und genießen Sie den Blick von der Kölner Zoobrücke auf den darunter liegenden Tieflader. Absolute Höhepunkte am letzten Tag Ihrer Reise sind ein japanisches Mittagsmahl mit frisch geschossenen Pharmazeuten und die für Sie vorbereitete Sprengung der Kölner Messehallen. Eine Unfall- und Sachschadenversicherung können wir Ihnen gegen einen geringen Aufpreis selbstverständlich anbieten. Buchen Sie noch heute – das Angebot (und die Anzahl der Autos, die wir noch verschrotten können) ist limitiert. Ihre freundliche Reiseverkehrskauffrau Svenja erwartet Sie bereits (… und sucht noch nach einer Mitfahrgelegenheit).
Beinahe hätte uns der Kinobetreiber genötigt, den Pilotfilm gleich noch einmal anzusehen (wobei das für die meisten wohl keine Nötigung gewesen wäre…), als doch das Licht anging und wir uns vor dem Kinoeingang trennten, um uns in der Snack-Ecke des Einkaufszentrums bei Döner, China-Food oder Subway weitgehend geschlossen wieder zu finden. Wir tuckerten zurück zur Jugendherberge und machten uns ready für „Part 2“: In derselben Wagenkolonne (diesmal einschließlich der Tschechen) ging es nach Kalscheuren, um dort festzustellen, dass unser schöner Schotterparkplatz nun endgültig den neuesten Maßnahmen der Hürther Stadtplanung gewichen ist. Die Sonne stach schon beinahe, als uns Dominique in die Räume der „KTU“ führte, wo bereits zwei Originalkulissen (seeeehr gut restauriert) des Pilotfilms fotografiert wurden und Eß- und Trinkbares für uns bereitstand. Es begrüßte uns Stefan Richter. Mit seinem gewohnt lockeren Mundwerk wollte er Lob und Kritik über den Pilotfilm aus uns herauskitzeln und fragte uns erneut nach neuen Stuntideen. Auf einem auf dem Camcar aufgebauten Fernseher wurde uns im Film „Ein Stunt von A-Z“ vorgeführt, wie Stefan und seine Kollegen den Bus-Stunt in „Stadt in Angst“ fabriziert hatten. Stefan stand weiter für Fragen und Fotos zur Verfügung und gab fleißig (und zwischenzeitlich routiniert) Autogramme. Doch das Interesse der Fans am Action Director ließ rapide nach, als draußen vor der Halle ein kleiner Heli landete und ein paar Minuten später wieder startete. Wiederum ein paar Minuten später stand Dominique mit Tom und Erdogan in voller Lebensgröße (… soweit man bei Semir von „Größe“… naja, Ihr wisst schon ….) im Eingang und sofort begann der tosende Beifall für die beiden Hauptdarsteller. Darin ging nicht nur die halbe Ansprache unter, einige Fans begannen auch sofort, Ihre (hoffentlich) gute Kinderstube zu vergessen und wie ein Bienenschwarm auf die beiden loszustürmen.
Ein Hinweis an dieser Stelle, den Thorsten am zweiten Abend auch anbringen musste: So schön es ist, dass es AC doch oft schafft, die beiden zum Fantreffen einzuladen, hört bitte auf die Mitarbeiter von Action Concept und vor allem auf Thorsten und Elvira. Auch wenn es viele (wohl) gerne hätten, Ihr könnt Tom und Erdogan einfach nicht mit nach Hause nehmen (… wer soll denn dann die Dienstwägen schrotten?). Entgegen der hartnäckigen Vorurteile sind die beiden auch nur Menschen, die auch nicht mit 90 Fans gleichzeitig, sondern nur hintereinander, Smalltalk halten können. Also: haltet an Euch, um weitere Katastrophen in den folgenden Jahren zu vermeiden und die beiden nicht völlig zu verschrecken. Dass wir ein Haufen Verrückter sind, wissen die sowieso schon…
Für die große Foto-Session wurde kurzerhand beschlossen, Hoffotograf Marius das Zepter zu übergeben, und anstelle von 90 Bildern aus 90 Fotoapparaten lieber auf die hoch auflösende Qualität des Profis zu setzen. Nach dem 3. Versuch ließen sich auch alle Begierigen in eine Reihe stellen, so dass die Fotos mit den beiden Helden relativ schnell geschossen waren. Es wurden die ersten Geschenke überreicht, besonderes Aufsehen erregte diesmal ein Cobra 11 – Kuchen (mit Handschellen aus Marzipan), den die beiden anschließend als Wegzehrung mit nach Hause nahmen. Danach wollten die beiden die Tradition des letzten Jahres wiederholen und sich einzeln an die Bierbänke gesellen. In schöner Tradition war unser Tisch auch diesmal wieder der Letzte, der an der Reihe war. Die etwa einstündige Wartezeit zog sich endlos in die Länge, so dass die Fußballergebnisse von Köln und Schalke vereinzelt doch wichtiger wurden als der Mann mit dem Struwwelkopf und der (kleine) Mann mit dem Cowboystiefel.
Noch bevor die beiden auch bei uns waren (und von einer immer größeren Traube von Fans „eskortiert“ wurden), stand die Riesen-Überraschung des Tages in der Tür: „Andrea Gerkhan“ Carina Wiese nahm sich trotz angeschlagener Gesundheit Zeit für auch Ihre Fans. Die plötzliche Anwesenheit von Semirs Frau veranlasste einen Fan zu schlagartigen Gefühlsausbrüchen: Steffi war über die Phase „den Tränen nahe“ weit hinausgeschossen (aus sicherer Quelle wissen wir: es geht ihr wieder gut…). Wie immer musste alles wahnsinnig schnell gehen. Dennoch waren noch nicht alle Fotos geschossen, als Carina bereits mit laufendem Taxameter erwartet wurde. Mit einem eindeutigen Statement („Wo ist eigentlich mein Mann?“) verabschiedete sie sich von uns. Endlich waren Tom und Erdogan auch an unserem Tisch angelangt. Während sich Erdogan weitgehend entspannt mit uns über den im Pilotfilm verwendeten „Erlkönig“ des BMW X1 unterhalten konnte, wurde Tom schon wieder so belagert, dass es ihm kaum gelang, auch unsere Poster zu unterzeichnen.
Nach über drei Stunden Aufenthalt (und diversen verschobenen Privatterminen der beiden) verabschiedeten sich die beiden, und langsam aber sicher machten auch wir uns wieder auf den Weg in Richtung Jugendherberge. Die Eindrücke und Erlebnisse saßen noch tief, als der Herbergsvater zum Nudelbüfett einlud. Überschattet wurden das Nudelbuffet und der anschließende Smalltalk am Grillplatz von Thorstens ermahnenden Worten zum Verhalten einiger Fans.
Währenddessen versuchte das Orga-Team, die angekündigte Tombola zu organisieren. AC und das Fanclubteam hatten einige bis viele Preise organisiert, die es unter die gespannten Gesichter zu verteilen galt. Bedingt durch das lautstarke Geplapper einiger Fans und Thorstens leiser Stimme an diesem Abend geriet die Tombola leicht aus dem Takt und zog sich unweigerlich in die Länge. Die Franzosen waren kaum noch auf den Stühlen bzw. auf dem Boden zu halten, so sehr waren sie (schon wieder) in Partylaune. Gemeinsam mit Thorsten versuchte ich, noch die restlichen Autogrammkarten an die gierige Meute zu verteilen. Als alle, die am lautesten schrien, keine mehr bekamen, konnten wir plötzlich auch einigermaßen für Ruhe sorgen. Als alle aufbrachen, um ihre Autogrammkarten sicher zu verstauen, fanden leider nur wenige in den Gruppenraum zurück. Die wenigen noch verbliebenen Fans (die Party-Ausbeute schien dieses Jahr noch dünner zu werden) versuchten mit Elvira, etwas Spieltrieb in die verbliebene Runde zu bringen, doch auch das mochte uns trotz enormer – auch geistiger – Anstrengung nicht gelingen.
Doch als die Franzosen – sie hatten das Wochenende unter das Thema „70er Jahre“ gestellt – mit den Ergüssen ihrer Klamottenkiste (quietschbunte Perücken, Girlanden und Riesen-Sonnenbrillen) antrabten, konnten es sich Thorsten und meine Wenigkeit (dem gleichen Gedankenblitz folgend) nicht verkneifen, spontan ein gelungenes YMCA anzustimmen. Die Party begann, bedingt wohl durch die miese Akustik des Gruppenraums, etwas zögerlich (es dauerte auch noch zwei Stunden und ein paar Bier, bis sich der erste Franzose wieder zu entkleiden begann). Wir mussten bald feststellen, dass die Größe des Gruppenraums für eine gesellige Party eher suboptimal war. So kramten wir halbwegs den Müll des Abends auf die Seite (der Rest bereitete dem Orga-Team tags darauf weitere drei Stunden Kopfzerbrechen) und verfrachteten alle partynotwendigen Utensilien (den Laptop, das Bier und die Franzosen) in den Frühstücksraum. Gute zwei Stunden konnten wir richtig abrocken, bis Thorsten mit leichten bis mittelschweren Ermüdungserscheinungen den Ausklang einläutete. Elvira und ich konnten gerade noch das 2:0 Frankreich - Deutschland einfahren, beinahe hätten uns die Franzosen diesmal jedoch geschlagen (sorry, übertroffen – wir sind ja alle Pazifisten…). Gegen 10 nach 4 verfrachtete ich meinen Body nach oben und überzeugte mich diesmal zweimal, dass das Zimmer komplett war…
Sonntag, 23. August 2009 (Bei dieser Musik will ich nicht sterben)
Ein fader Geschmack liegt mir im Mund, als ich vier Stunden später erwache. Auch das Becks hat keinen besseren Eindruck hinterlassen als das Früh-Kölsch nachts zuvor. Michael war auch schon im Begriff aufzustehen, und obwohl der Hof bis auf ein paar kaputte Plastikbecher noch völlig leer war, standen wir 10 Minuten später im kühlen Freien. Kurz darauf kam auch Elvira. Auch sie wirkte alles andere als erholt, und klopfte schon mal bei Paloma an. Tatsächlich war die erste Kanne Kaffee bereits durchgelaufen, so dass wir unsere Körper mit der Droge Koffein voll pumpen konnten. Der Satz: „Bei dieser Musik will ich nicht sterben“ wurde zum Running Gag des Morgens. Noch bevor die letzten zum Frühstück aufstanden, saßen die ersten bereits mit gepackten Koffern an diversen Kofferräumen, das Fantreffen begann sich langsam, aber sicher wieder aufzulösen. Wir verabredeten uns – der alten Tradition folgend – im Raffaelo „hinter der Domplatte“ zu siebt. Gegen kurz nach 10 brachen auch Nina, Michael und ich auf und hielten noch kurz an der nächsten Tankstelle (die TV Digital war immer noch nicht vorrätig…) und fuhren ins Kölner Zentrum. Dort angekommen, trafen sich die ersten Fans bereits auf der Domplatte wieder (andere mussten erst mühsam „geortet“ werden), und gegen 11 standen die Ergebnisse des Kölner „Little Italy“ – Kaffee, Eis und Baguette – vor uns auf den Plastiktischen im Hof vor dem Raffaelo. Als hätte eine geheime Weltuntergangsorganisation alle Fans ins Kölner Zentrum berufen, füllten sich die Tische immer mehr. Immer mehr bekannte Finger winkten von der gegenüber liegenden Straßenseite, so dass wir schlussendlich zu zwölft ein Fantreffen-Nachtreffen veranstalteten. Etwa ein Stündchen später verabschiedeten sich Marius und ich in Richtung S-Bahn. Die S 11 Richtung Neuss/Düsseldorf fuhr kurz darauf ein und wir starteten eine kleine Tour durch den Kölner Norden und die endlosen Weiten des Bayer-Werkes in Dormagen. In Neuss musste schließlich auch Marius mitsamt Kamera umsteigen und ließ mich mit Koffer, Rucksack und beiden Postern bepackt auf den graffitti-beschmierten Stoffsitzen zurück. Die Türen schlossen sich, und der Brückenkopf der Hammer Eisenbahnbrücke machte mir unweigerlich bewusst, dass das Fantreffen schon wieder vorbei war. Doch das nächste, das 10. Jubiläumstreffen, wartet 2010 auf uns – und auf Euch!
Bis dahin viele Grüße
thommyn
- Zu Risiken und Nebenwirkungen verbrennen Sie die Packungsbeilage und besuchen Sie gwa.net und cobra11-fanclub.de… -